Gastbeitrag: Jochen Robes über Microlearning

Ali - Februar 27th, 2010
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Wir bewegen uns mit unserer Applikation CoboCards in einem Bereich, der sich Microlearning nennt. Microlearning ist das Erlernen von Microcontent, also von so genannten kurzen Lerneinheiten. Auch in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung sind Microcontent-Managementsysteme einsetzbar.

titelbild_200805 Im folgenden Gastbeitrag schreibt  Dr. Jochen Robes (Bildungsberater und e-Learning-Spezialist) über den Trend zum Microlearning und
Microtraining. Wir danken ihm hierfür recht herzlich.

Bildquelle: weiterbildungsblog.de


Um dem steigenden Lern- und Schulungsbedarf in der Wissensgesellschaft gerecht zu werden, setzen immer mehr Bildungsverantwortliche in Unternehmen und Organisationen auf kurze, flexibel einsetzbare und aktuelle Bildungsangebote. Sie setzen auf das selbstorganisierte, informelle Lernen der Mitarbeiter und Nutzer. Die Rede ist immer häufiger von „Learning Nuggets“, „Wissenshäppchen“ oder auch „Microlearning“.

Als Microlearning werden kurze Online-Aktivitäten bezeichnet, in denen entweder Nutzer selbstorganisiert Antworten auf aktuelle Fragen suchen oder in denen sich Lerner in Anleitung durch Bildungsexperten mit einem Thema auseinandersetzen. Kurze, kleine
Formate (Microcontent) gelten in der Regel als attraktiv. Sie versprechen einen schonenden Umgang mit Ressourcen, den materiellen, aber auch den immateriellen wie Zeit und Aufmerksamkeit. (Auch dieser Blogbeitrag ist eine Form von Microcontent).

Ein Bereich, in dem sich Kurzformate und Online-Lernen verbinden, ist zum Beispiel das Mobile Learning. Er ist entstanden, als sich Mobiltelefone zu einer Alltagstechnologie entwickelten und immer mehr Mitarbeiter großer Unternehmen und Organisationen über entsprechende Geräte verfügten. In den meisten Szenarien, für die Mobile-Learning-Angebote entwickelt wurden, stehen Vertriebs- oder Servicemitarbeiter im Vordergrund, die sich vor oder während eines Kundentermins schnell mit notwendigen Informationen versorgen.Viele Organisationen und Unternehmen haben zudem in den letzten Jahren komplexe Lernarchitekturen aufgebaut, in deren Mittelpunkt Learning Management Systeme (LMS) stehen. Ein LMS ermöglicht die zentrale Organisation aller Bildungsprozesse und -angebote, die effiziente Steuerung des E-Learnings sowie ein umfassendes Reporting und Controlling der Aus- und Weiterbildung. Es sind jedoch Systeme der formalen Qualifizierung, nicht des informellen Lernens. Deshalb gehen immer mehr Unternehmen dazu über, sich mit den Instrumenten des Web 2.0 auseinanderzusetzen und diese in ihre IT-Infrastruktur zu integrieren. Damit wird eine wichtige Grundlage für Microlearning und Microtraining geschaffen.

Der Einsatz von Microformaten in der Weiterbildung findet auf zwei Ebenen statt: Die eine Ebene ist die des Microlearning im Internet oder unternehmensinternen Intranet. Träger von Microlearning ist der Wissensarbeiter,der lebenslang und selbstorganisiert Lernende.

Die andere Ebene ist die des Microlearning als Teil des formalen Qualifizierungsangebots. Hier legt der Einsatz neuer elektronischer Kurzformate nahe, bestehende E-Learning-Strukturen und Prozesse kritisch zu überprüfen, zu erweitern und in Richtung des Wissensmanagements und informellen Lernens zu öffnen. Im Idealfall werden sich die Entwicklungen beider Ebenen überschneiden. Die Frage, wie sich Microlearning aus betrieblicher Perspektive entwickelt, ist also unmittelbar mit der Frage verbunden, wie sich Unternehmen und Organisationen den neuen Möglichkeiten des Web 2.0 öffnen. Der wachsende Anteil wissensbasierter Arbeitsprozesse wird hier das Tempo des Wandels bestimmen.

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Das junge Team um CoboCards hat den Trend zum Microlearning erkannt und möchte auf diesem Gebiet einen Fullservice anbieten. Die mobile Version der Anwendung ist bereits entwickelt. Auch die Integration in betriebliche Netzwerke steht auf der Agenda. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft viel Erfolg und alles Gute.

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