Wie viel Bafög kann ich erhalten?

Ali - Mai 21st, 2012
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Wer in Deutschland die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt oder Bildungsinländer ist (d.h. zwar eine ausländische Staatsbürgerschaft innehat, aber einen in Deutschland erworbenen Schulabschluss besitzt), kann sich grundsätzlich für eine Förderung durch Bafög bewerben.

Bafög bedeutet Bundesausbildungsförderungsgesetz und regelt die staatliche Unterstützung für die Ausbildung von Schülern und Studenten in Deutschland. Seine Höhe hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:

  • Schultyp (Uni, FH, Berufsschule, Abendschule etc.)
  • Eigenes Einkommen
  • Eigener Familienstand / Kinder
  • Eigene Wohnung oder nicht
  • Eigene Krenkan-/Pflegeversicherung
  • Einkommen der Eltern
  • Weitere Geschwister

Dabei musste man zu meiner Zeit immer den Steuerbescheid der Eltern aus dem vorletzten Jahr einreichen. Also wer 2012 einen Bafög-Antrag einreichen wollte, der musste das Einkommen seines Vaters/seiner Mutter aus dem Jahr 2010 einreichen. Gut möglich, dass sich das mittlerweile geändert hat.

Das hatte natürlich auch zur Folge, dass dein Vater 2010 noch reicher Unternehmer sein konnte, 2012 aber schon insolvent. Zwar konnte man meines Wissens dies mit angeben, berechnet wurde der Bafög-Zuschuss jedoch anhand der Einkünfte aus 2010.

Zu meinem Studienbeginn (Ende der 90er) gab es nicht so viele Dienste im Netz, mit denen man sein Bafög hätte vorher selbst berechnen können. Ich erhielt damals ca. 100 D-Mark Bafög (ca. 50 €). Zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig. Ich hätte eigentlich schon damals die 25 € Darlehen zurückzahlen können. Es gibt eine Seite, auf der man sich sein Bafög selbst berechnen lassen kann. Einfach die geforderten Daten eingeben und der Bafög-Rechner spuckt einem den Förderbeitrag aus. Praktisch!

Einen Hinweis auf der Seite finde ich ganz wichtig: Änderungen während des Bezugs sofort melden. Sonst kann man sich echt Ärger ins Haus holen. Auch Jahre später. Das Bafög-Amt ist da sehr pingelig und lässt kaum mit sich reden.

Hat man sein Studium abgeschlossen, flattert – soweit ich mich erinnere – 5 Jahre später ein Schreiben vom Bafög-Amt rein. In meinem Fall hatte ich in den neun Semestern insgesamt 11.200 € Förderung erhalten. Die Hälfte davon ist ein zinsloses Darlehen und muss zurückgezahlt werden. Mir wurde zudem das Angebot gemacht, bei kompletter Tilgung nur 4.500 € zu zahlen. Das Angebot habe ich dann auch gleich wahrgenommen. Ansonsten zahlt man den vollen Betrag  in Raten ab.

Jeder, dessen Eltern nicht gerade superreich sind, sollte Bafög beantragen. Wer sich die Mühe mit den Antragsformularen nicht umsonst machen möchte, sollte sich bei Nettolohnrechner.org erst einmal ausrechnen lassen, ob Bafög überhaupt zusteht.

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  1. Ali - Mai 23rd, 2012

    In der Städteregion Aachen bittet man übrigens, Bafög-Anträge für Schüler/innen 2 Monate vor Schulbeginn schon einzureichen

    http://www.euregiopresse.eu/nachrichten/staedteregion/schuler-bafog

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