Nach dem Studium als Freiberufler arbeiten
Ali - August 1st, 2012 | 2 Comments » |
In Krisenzeiten ist es für Absolventen schwierig, den passenden Job zu finden. Da macht es ein Uni-Abschluss nicht leichter. Im Gegenteil. In Krisenzeiten versuchen Unternehmen Kosten zu sparen. Da werden gerne gut verdienende Akademiker entlassen und neue erst gar nicht eingestellt.
Viele Absolventen wünschen sich am Anfang ihrer Berufslaufbahn einen geregelten Job mit sozialer Absicherung. Also ein Angestelltenverhältnis. In einigen Branchen wie zum Beispiel der Informatik könnte man auch gleich als Freiberufler (Freelancer) anfangen. Viele scheuen jedoch diesen Weg. Eigentlich unbegründet.
2006 wagte ich den Sprung in die Freiberuflichkeit und habe es nicht bereut. Akademikern steht es frei als Freiberufler zu arbeiten. Hierfür musste ich – wenn ich mich noch recht entsinne – ein Gewerbe anmelden und beim Bundesfinanzministerium eine Umsatzsteuer-ID beantragen.
Wenn man sich soziale Netzwerke wie Xing einmal anschaut, dann ist die Gruppe der Freiberufler mit eine der größten. Das hat auch seinen Grund. Freelancer leisten die gleiche Arbeit, kosten das Unternehmen dabei aber weniger. Und damit meine ich nicht nur den Verdienst, sondern auch langfristige Verträge, Betriebsrente etc.
Wenn ich jungen Absolventen, die Schwierigkeiten bei der Jobsuche haben die Freiberuflichkeit nahelege, bemerke ich immer wieder ein Zögern. Ok, das Risiko ist höher, die Verträge eher kurz, und man muss sich um Rente und Sozialabgaben selbst kümmern. Aber darin liegt auch eine Chance: Das Risiko hält sich m.E. in Grenzen. Kürzere Verträge sind nicht unbedingt negativ zu bewerten. Je besser man im Job ist, desto mehr Möglichkeiten eröffnen sich einem. Da ist man auch froh, wenn ein Vertrag endlich abläuft und man sich neu orientieren kann. Die Rentenabgaben habe ich mir gespart. Wer weiß, ob uns noch überhaupt eine Rente zusteht.
Also, wer nach dem Studium Startschwierigkeiten haben sollte, der sollte sich auch die Freiberuflichkeit offen halten. Es gibt diverse Personalvermittler, die händeringend Freelancer suchen. Ich erhalte heute noch Angebote.
Wer mehr über das Thema Freiberuflichkeit / Freiberufler erfahren möchte, der sollte einmal hier vorbeischauen.
Hi Ali,
Freiberufler ist ein besonderer Status (klassische freie Berufe sind Rechtsanwalt oder Arzt) und z. B. dadurch gekennzeichnet, dass man *kein* Gewerbe anmeldet – sonst ist man Gewerbetreibender und kein Freiberufler.
Ich bin mir nicht sicher, ob jede Akademikerin Freiberuflerin werden kann, es hängt, so wie ich mich erinnere, von der Art der Tätigkeit ab. Das Finanzamt berät und entscheidet. Wenn es mit der Freiberuflichkeit nicht klappt, kann man ein Gewerbe anmelden.
Ich kann nur empfehlen, sich gut beraten zu lassen (HWK, IHK, Bank, KfW) und Fördermöglichkeiten (Finanzierung, Coaching, etc.) in Anspruch zu nehmen.
Gruß
Hans
Hallo, ich bin zwar noch nicht so lange als Freelancer tätig, ich denke jedoch, ein guter Einstieg ist es, sich auf einer Freelancer-Plattform (z.B. http://www.origondo.com) zu registrieren und von dort dann die ersten kleine Projekte von den Auftraggebern zu bekommen. Das geht relativ unkompliziert und man hat auch bezüglich Qualifikationen und Stundenlohn den direkten Vergleich zu den Konkurrenten. Für mich ist das der beste Start nach dem Studium!