Bildung: Das höchste Gut mit vielen Unwegsamkeiten
Freitag, Juli 6th, 2012 | No Comments » |
Es ist ein schwieriges Unterfangen den Begriff ‚Bildung‘ zu definieren. Dementsprechend schwieriger ist es Kriterien für eine gute Bildung zu verifizieren. Wenn man von den Ursprüngen des Begriffes ausgeht, der vom Philosophen Meister Eckhart maßgeblich geprägt wurde, soll der Mensch als solches Gelassenheit erlernen. Naturgemäß wurde diese Gelassenheit im Mittelalter in einem engverwobenen Zusammenhang mit Gott, Religion, Kirche und Frömmigkeit gesehen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass in diesen längst vergangenen Jahrhunderten Bildung vorwiegend in Kirchen und Klöstern zu finden war und infolgedessen auch nur einem begrenzten Klientel zur Verfügung stand.
Bekanntermaßen verblieb die allgemeine Bildung, zu der das Grundwissen, Lesen, Schreiben und Rechnen gehören, nicht in den elitären Kreisen der Kirche verhaften und wurde in langwierigen Prozessen der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Zu diesem eher rudimentären Wissen knüpft sich – je nach schulischer Laufbahn – auch noch eine erweiterte Bildung in den Gebieten der Fremdsprachen, Natur- und Geisteswissenschaften als auch weiteren schulischen Disziplinen. Hier ist vor allem entscheidend welche Form der Schule man besucht, denn die Lehrinhalte, die in einer Hauptschule unterrichtet werden, können sich signifikant von denen eines Gymnasiums unterscheiden. Naturgemäß soll das Gymnasium die anspruchsvollste Bildung bis zum Übergang zum Studium den Schülern zu teil werden lassen.
Doch Bildung sollte nicht an der Art des Schulsystems verhaftet sein, sondern an der Leistungsfähigkeit des jeweiligen Individuums. Es sollten die übergeordneten Begriffe der Bildung mehr Einfluss in den scholastischen Bereich der Gesellschaft finden. So sollte Bildung sich selbst zum Ziel setzten, reflektierte, kritische, selbständige und mündige Menschen hervorzubringen, die nicht nur über reproduzierbares Wissen verfügen sondern diesem auch in kritischer Distanz gegenüberstehen und es stets zu hinterfragen wissen.
Es bleibt eine gesellschaftliche Aufgabe, Bildung als ein freies Gut zu schützen und zu wahren. Insbesondere eine solch nachhaltige Bildung auch allen Mitgliedern der Gesellschaft zugänglich zu machen, muss ein immanenter Anspruch einer gesunden Gesellschaft sein.