Richtig gelesen. Gestern leitete mir Tamim eine Info weiter, in der ein us-amerikanisches Unternehmen, das ebenfalls einen Karteikartentrainer im Angebot hat, 9 Millionen Dollar an Beteiligungskapital erhalten hat. Diese Meldung ist aus zwei Gründen interessant für mich:
- weil sich durch diese Beteiligung die Kräfte bei den us-amerikanischen Konkurrenzprodukten ändern könnte und
- es ein Zeichen im Bereich E-Learning setzt.
Die Kräfteverteilung auf dem amerikanischen Markt
Nachdem wir eine zeitlang auch den amerikanischen Markt angegangen sind, konzentrieren wir uns mittlerweile eher auf die DACH-Region (Deutschland, Österreich, die Schweiz). Hier sind wir am stärketen positioniert.
Bisher war für uns eher Quizlet das Tool, das in den Staaten für Furore sorgte. Aber dies weniger durch Beteiligungskapital sondern durch stark wachsende Nutzerzahlen.
Mit dem Funding könnten sich nun die Gewichte ein wenig ändern. StudyBlue besitzt nun Kapital, mit dem es arbeiten und vor allem Mitarbeiter einstellen kann. Und die werden erst einmal für einen richtigen Boost sorgen. Zwar reichen die Nutzerzahlen noch nicht ganz an Quizlet heran. Dies könnte sich jedoch recht bald ändern.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Plattformen scheint zu sein, dass Quizlet mehr ein Vokabeltrainer als ein Tool für höhere Ansprüche ist. Es spricht mit seinen Games eher ein jüngeres, eher zahlungsschwaches Publikum an.
StudyBlue hingegen konzenriert sich eher auf den fortführenden Bildungsweg, sprich Studium. Auch wenn die Macher noch kein Businessmodell aufgesetzt haben (es heißt, sie würden wie wir das Freemium-Modell einführen), ist bei diesem Zielklientel wohl mehr zu erreichen. Kommt hinzu, dass StudyBlue in der Entwicklung schneller ist. Sie besitzen bereits wie wir mobile Apps, wogegen Quizlet noch z.B. an einer Android App entwickelt.
Ein Zeichen für E-Learning
E-Learning Projekte werden immer gerne von Beteiligungsgesellschaften belächelt. Gerade hier in Europa. Da zeigt dieses Besipiel, dass man in den USA schon wieder etwas weiter ist.
Hierzulande würde wohl keine Beteiligungsgesellschaft 9 Millionen Dollar in ein Projekt wie CoboCards stecken. Das möchte hier bei uns auch keiner. Denn so viel Geld bringt natürlich auch eine Verantwortung mit sich. Die Jungs und Mädels aus Amerika werden nun harte Manager im Nacken sitzen haben, die gerne wissen wollen, wann Ziele erreicht werden oder warum sie noch nicht erreicht wurden. So macht das Gründerdasein auch nicht mehr so viel Spaß. Denn die Kapitalgeber haben sicherlich auch entschieden, eigene Mitarbeiter in die Managementetage einzuschleusen. Sonst gibt einem keiner sein wohlverdientes Geld.
Interessant ist, dass in den USA Venture-Capital-Gesellschaften in Unternehmen investieren, die noch keinen einzigen Cent verdient haben. Wir konnten mit CoboCards bereits Umsätze vorweisen und wurden dennoch kaum beachtet. Heute kann ich sagen, dass ich sogar froh darüber bin. Denn nur so konnte CoboCards gesund wachsen. Und was nicht ist, kann ja noch werden 🙂
Kommende Woche wird es Zahlen von CoboCards geben und nur so viel: Einige werden echt überrascht sein!