Gründung ohne Fehler: so läuft der Laden – und Fallstricken wird der Garaus gemacht Jährlich wagen sich 400.000- 500.000 Unternehmer in Deutschland an den Start und gründen ihr eigenes Unternehmen in den Sparten Handwerk, High-Tech oder Ich-AG. Die Gründe für die Erschaffung eines eigenen Unternehmens sind vielfältig. Die wichtigsten Gründe sind, keine Vorgesetzten mehr haben zu wollen, selbst über Deadlines entscheiden zu können und exakt das zu tun, was man gerne macht. Dennoch müssen 300.000- 400.000 Unternehmen jährlich auch wieder w.o. geben – gescheiterte Selbstständigkeit ist für etwa 10 % der Privatinsolvenzen in Deutschland verantwortlich, da sie sich schnell auf das Privatvermögen ausdehnt. Ein ganzes Fünftel der Gründungen scheitert bereits in den ersten drei Jahren, und nach fünf Jahren ist es die Hälfte der Firmen, die aufgeben muss.
Gerade Jungunternehmer kalkulieren oftmals mit deutlich kürzeren Anlaufphasen oder weisen eine mangelhafte Unternehmensplanung auf. Wer sein eigenes Unternehmen gründet sollte sich im Vorfeld sehr genau darüber informieren – denn nur wer gut vorbereitet ist, vermeidet Fehler und Fallen. Es gibt viele Wege eine kostenlose Beratung zur Existenzgründung in Anspruch nehmen. Auch im Internet existieren zahlreiche hochwertige Gründer-Portale, wie z.B. „Meine Firma und ich“, die bei Fragen zur Existenzgründung zur Seite stehen.
Wichtigste Frage: Teamplayer oder Einzelkämpfer?
Gerade die Frage, ob man im Team oder lieber alleine arbeiten möchte ist zu klären, bevor man entscheidet, ob im Alleingang gegründet werden soll. Bei einer Gründung können Teams bis drei Personen empfohlen werden, da ab vier Personen die Entscheidungsflüsse erschwert sind. Ein Mehrpersonen-Team hat außerdem den Vorteil, dass Synergieeffekte punkto Know-how und Eigenkapital gebildet werden können. Ein weiterer Vorteil sind Brainstormings in der Gruppe.
Egal ob in der Gruppe oder alleine: Hands-on-Mentalität ist als Gründer unerlässlich – wer Dinge gerne selbst in die Hand nimmt und dabei auch noch Durchsetzungsvermögen und Lösungsorientierung an den Tag legt, ist der erfolgreichen Gründung schon einen Schritt näher.
Überprüfen der Geschäftsidee
Bevor einer zündenden Idee nachgegangen wird, sollte eine Marktanalyse erfolgen. Die Analyse muss der Frage nachgehen, ob jene Geschäftsidee bereits umgesetzt wurde und wie viele Marktmitgestalter im jeweiligen Markt oder der Region bereits vorhanden sind. Handelt es sich bei der Gründungs-Idee beispielsweise um eine künftige IT-Firma für Administration und Netzwerkpflege, wird dies nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn ringsum nicht bereits zahlreiche Unternehmen mit demselben Dienstleistungsangebot Fuß gefasst haben. Der Vorteil, wenn bereits Mitbewerber existieren ist, dass man das Rad nicht neu erfinden muss und von den Innovationen oder auch Fehlern der anderen Firmen profitieren kann.
Mangelnde Konzeption hinter der Idee
Wer keine oder eine unzureichende schriftliche Planung erstellt, hat sein Chaos bereits vorbestimmt. Ein ausgefeilter Businessplan ist bei einer Existenzgründung unerlässlich. Dieser Plan legt die Tragfähigkeit der Geschäftsidee dar und fasst das gesamte unternehmerische Vorhaben kompakt zusammen. Im Businessplan werden wichtige Komponenten wie beispielsweise die Marktanalyse, die Finanzierung und das Vertriebs- sowie Marketingkonzept beleuchtet. Beispielshafte Businesspläne können im Internet zum Teil gratis oder kostengünstig erworben werden, um eine Anlehnung für das eigene Konzept zu finden.
Kundenakquise und Kundenpflege
Häufige Stolpersteine für Existenzgründer stehen in Zusammenhang mit den Kunden. Ein großer Fehler ist, wenn die Idee im Fokus steht und nicht der Kunde. Man sollte im Vorfeld sehr genau eingrenzen, wer der Kunde sein soll und ob er das Produkt oder die Dienstleistung wirklich braucht.
Gerade in der ersten Anlaufphase eines Unternehmens, werden sehr viele Neukunden benötigt. Dennoch ist es nicht förderlich, sich ausschließlich um die Gewinnung von neuen Kunden zu kümmern und die Pflege der bereits bestehenden Kunden zu vernachlässigen. Ein weiterer Fallstrick in Zusammenhang mit Kunden: Mühevoll gewonnene Kunden könnten wieder abwandern, wenn fehlerhafte Ergebnisse durch Überlastung entstehen.
Speziell im Bereich der IT ist es für Kunden oft sehr schwer, wenn mit Fachbegriffen jongliert wird – es sollte eine einfache Kundensprache gewählt werden, die der Kunde auch versteht.
Eigenheiten der Selbständigkeit
Sein eigener Chef zu sein birgt nicht nur Vorteile in sich – Selbständige haben auch mit zahlreichen Hürden zu kämpfen. Bevor man den Schritt in die Gründung wagt, sollte man überprüfen, ob man mit wenig Urlaub, unregelmäßigen Arbeitszeiten, schwankenden Einnahmen und den großen Arbeitsvolumina überhaupt zurechtkommt. Nicht umsonst setzt sich das Wort Selbständig aus „selbst“ und „ständig“ zusammen: dies beschreibt auch die Arbeitsweise eines Gründers. Nicht jeder Mensch ist der Typ dafür, dass eine Firmengründung erfolgreich umgesetzt wird.
Versicherung – gerade im IT-Bereich
Startups im IT-Bereich boomen: Das Internet wächst stetig und stellt schon lange den wichtigsten Marktplatz dar. Dies ermutigt immer mehr Existenzgründer, den zahlreichen Möglichkeiten im Internet im Zuge einer Firmengründung nachzugehen. Neben Chancen birgt dies aber auch Risiken, da gerade im IT-Sektor das Risiko der Haftung ein großes ist. Haftungsansprüche können schnell auf das Privatvermögen übergehen, wovor eine IT-Haftpflichtversicherung schützen kann.
Betriebswirtschaftliche Expertise aneignen
Ein Großteil aller Gründungen verläuft im Sand, da das betriebswirtschaftliche Know-how nicht ausreicht: Gewinne werden unrealistisch hoch eingeschätzt, die Finanzierung hinkt und die Erstellung der Bilanz entwickelt sich zum Canossagang. Da Banken nur ungern Darlehen und Kredite an Selbstständige vergeben, weil zumeist weniger Sicherheiten vorhanden sind, als dies bei einem Angestellten der Fall ist, müssen Konditionen umso besser verhandelt werden. Untersuchungen ergaben, dass Banken Kredite zu vielfach schlechteren Konditionen an Selbstständige vergeben – was die Gründung zusätzlich erschwert.