CoboCards App FAQ & Wünsche Feedback
Sprache: Deutsch Sprache
Kostenlos registrieren  Login

Zu dieser Karteikarte gibt es einen kompletten Satz an Karteikarten. Kostenlos!

Alle Oberthemen / Deutsch / Interpretation / Kafka - Der Prozess
21
Das Gericht
Das Gericht steht Josef K. als eine unbekannte, anonyme Macht gegenüber. Kennzeichnend für dieses Gericht, das sich von „dem Gericht im Justizpalast“ unterscheidet, sind weit verzweigte, undurchdringbare Hierarchien. Es scheint unendlich viele Instanzen zu geben, von denen K. nur Kontakt mit den allerniedrigsten hat. Darum ist das Gericht für K. unfassbar, und er kann dessen Wesen trotz all seiner Bemühungen nicht ergründen. Dieses System, in dem die Beherrschten die sie Beherrschenden nicht oder nur teilweise kennen, beziehungsweise innerhalb der Hierarchie nur die Stufen unmittelbar über und direkt unter ihnen, ist auch in Das Schloss von Kafka zu finden.

Im Laufe des Romans durchdringt das Gericht das ganze Leben K.s. Es ist allgegenwärtig, und K. fixiert sich zunehmend auf seinen Prozess und auf das Gericht, so dass er alles andere, wie seinen Beruf, vernachlässigt. Dabei steht es dem Angeklagten eigentlich frei, ein ganz normales Leben zu führen, unbeeinflusst von seinem Prozess, denn (sic!) „das Gericht will nichts von Dir. Es nimmt Dich auf, wenn du kommst, und es entläßt Dich, wenn Du gehst.“ (Im Dom). Das Gericht bleibt somit rätselhaft und nicht eindeutig erklärbar.

Der psychologische Interpretationsansatz sieht im Gericht ein inneres „Selbstgericht“ des Protagonisten, das nicht real existent ist.
Neuer Kommentar
Karteninfo:
Autor: Melosh
Oberthema: Deutsch
Thema: Interpretation
Schule / Uni: Otto-Hahn Gymnasium
Ort: Ostfildern
Veröffentlicht: 07.03.2010

Abbrechen
E-Mail

Passwort

Login    

Passwort vergessen?
Deutsch  English