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Alle Oberthemen / Psychologie / Arbeits- und Organisationspsychologie, Wirtschaftspsychologie / VO Arbeits-, Organisations- & Wirtschaftspsychologie
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Wie entwickelte sich die ökonomische Psychologie?
Sowohl Ökonomie, als auch Psychologie sind bestrebt menschliches Verhalten zu verstehen.
Ökonomie: nicht Verhalten des Einzelnen sondern der Bürger insgesamt im Staat ist von Interesse. Volkswirtschaftliche Variablen sind aggregierte (summierte, gemittelte) Größen.

Bereits im 18. und 19. Jahrhundert beschäftigen Ökonomen in ihren Analysen über das Verhalten am Markt mit psychologischen Prozessen.
  • Zu Beginn der Wirtschaftswissenschaften mit Adam Smith (1776) wurde die Psychologie aus den formalen ökonomischen Modellen hinausgedrängt. Konzept des Nutzens wurde formuliert.
  • Edgeworth (1881) ging von kardinalem Nutzen aus und wollte diesen messen
  • Robbins (1932) bezweifelte, dass man Nutzen messen könne - Analyse sei nur indirekt über Wahlhandlungen möglich. - Ordinales Nutzenkonzept
  • Samuelson (1938) formulierte noch heute gültige Standardtheorie in der Ökonomie: der Nutzen entspricht der Präferenzordnung der Alternativen eines Akteurs. Nutzen wird daher im Verhalten reflektiert – gewählte Alternative = nützlichste. Um aus dem Wahlverhalten auf den Nutzen schließen zu können, müssen Akteure entsprechend der Axiome urteilen.
  • Gegen Ende des 19. Jhdts mehrten sich Stimmen gegen die klassische Ökonomie – Ökonomie gehe von rational eigennützigen Entscheidungsverhalten aus.
  • Thorstein Veblen (1899) fand, dass manche Güter dann besonders nachgefragt werden, wenn ihr Preis steigt (Luxusgüter; "Theorie der feinen Leute").Er bemängelte, dass kulturelle Eigenheiten und gesellschaftlicher Wandel in der Ökonomie keine Berücksichtigung finden.
  • Wesley Mitchell (1914) prognostizierte der Ökonomie eine Bewegung hin zur Psychologie. Ökonomen, die psychologische Variablen, wie Statusüberlegungen, Affiliationsbedürfnisse oder gesellschaftliche Normen, in ihre Studien einbezogen haben, fanden seitens der Psychologie kaum Unterstützung, ihre psychologischen Konzepte wurden als laienhaft abgetan.
  • Die Kritik der Psychologie an der Ökonomie befindet, dass Ökonomie zum größten Teil aggregierte Psychologie ist.
  • Gabriel Tarde (F,1902) bemerkte die Notwendigkeit, wirtschaftliches Handeln aus psychologischer Sicht zu analysieren und gebrauchte wahrscheinlich als erster den Begriff „Ökonomische Psychologie“.
  • Hugo Münsterberg betonte die Notwendigkeit einer Kooperation von Psychologie und Nationalökonomie.
  • Ende 1940er schrieben Katona und Schmölders eine Psychologie gesamtwirtschaflticher Prozesse.
  • Katona und Strümpel kritisierten das implizite Modell der Wirtschaftstheorien, wonach sich gesamtwirtschaftliche Größen gegenseitig determinieren. Der handelnde Mensch wird als anonyme „black box“ ausgeblendet. (Katona entwickelte den Konsumentenstimmungsindex)
  • 1970er:
  • - Gründung der International Association for Research in Economic Psychology (IAREP) hauptsächl. von europäischen Psychologen und Ökonomen, die seit 1981 das „Journal of Economic Psychology“ herausgibt.- USA: 2 verwandte Vereinigungen, die Society for the Advancement of Socio-Economics (SASE) und die Society for the Advancement of Behavioral Economics (SABE). Herausgabe des Journals of Socio-Economics.
  • Beachtung fand die ökonomische Psychologie durch die Verleihung des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften 2002 an den Verhaltensökonomen Vernon Smith sowie an den Psychologen Daniel Kahneman und die Nennung seines langjährigen Kooperationspartners Amos Tversky.
Tags: Geschichte, Ökonomie
Quelle: VO09 Kirchler, VO09 Folien
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Karteninfo:
Autor: coster
Oberthema: Psychologie
Thema: Arbeits- und Organisationspsychologie, Wirtschaftspsychologie
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 24.04.2014

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