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Bordieu Schlagworte:
Zentrale Themen/ Vokabular:
1. Akteure im sozialen Raum
-alle Menschen, die miteinander agieren, die eine Position im sozialen Raum innehaben
2.sozialer Raum (als abstraktes Denkschema) > Position
-soziale Positionalität des Menschen (nicht frei gewählt)
-gesellschaftliche Strukturen, Herrschaftsverhältnisse
-Menschen sind „Handelnde, die im sozialen Raum positioniert und durch diesen Ort charakterisiert sind“
3.physischer Raum > Ort
-räumliche Platzierung, Lokalisation
-Lebensraum (wo man sich aufhält, wohnt, arbeitet)
-ist abhängig von der Positionierung im sozialen Raum
4.Felder
-verschiedene Bereiche innerhalb des sozialen Raums, z.B. das wirtschaftliche, intellektuelle, künstlerische, universitäre Feld
-geprägt durch vorgegebene maßgebliche Handlungs- und Praxisformen
-abhängig vom Kapital; Machtkämpfe um Stellungen; Kampf-und Kraftfelder
5.symbolische Gewalt
-subtile und indirekte Form der Machtausübung
-ausgehend von sozialen Strukturen und Positionierungen
-unbewusstes Hinnehmen/Einverständnis der Beherrschten mit der Herrschaftssituation
6.Reproduktion der sozialen Ordnung
-die symbolische Gewalt verhindert Wandel und sorgt für das Bestehen und die Reproduktion der bestehenden Verhältnisse
7.Kapital
-die Positionen im sozialen Raum werden bestimmt durch Umfang und Struktur des vorhandenen Kapitals
-das Kapital als individuelle Kraft und sozial strukturierende Gesetzmäßigkeit
-ist akkumulierte Arbeit in Form von Material oder inkorporiert
BOURDIEU unterscheidet 3 Formen:
1) Ökonomisches Kapital
Einkommen, materieller Besitz, Eigentum
2) kulturelles Kapital
führt zu Prestige und Ansehen im sozialen Raum
Es gibt 3 Formen:
a) inkorporiertes Kulturkapital (Bildungs- und Humankapital)
-das selbst angeeignete Wissen; Bildungsstand
-entscheidender Faktor: Zeit (wie viel Zeit kann jemand investieren in Lernen, Bildung und Ausbildung- wie viel Zeit wird jemandem gewidmet zur Unterstützung)
-Wechselbeziehung zum ökonomischen Kapital
b) objektiviertes Kulturkapital
-z.B. Gemälde, Bücher, Instrumente
c) institutionalisiertes Kulturkapital
-z.B. akademische Titel, Zertifikate, Abschlüsse
-Zugangsberechtigung für bestimmte berufliche Laufbahnen
3) soziales Kapital
-soziale Netzwerke, „Vitamin B“, Beziehungen zu „wichtigen“ Leuten
-„Symbolisches Kapital“: Wertschätzung, Ehre, Anerkennung, Status
-Bezug zur symbolischen Gewalt > Machtmechanismen
8.Geschmack und Lebensstil
-die soziale Positionierung bestimmt die Wahrnehmung von Welt, die Form des Geschmacks und des Lebensstils
-die herrschende legitime Kultur bestimmt, was „distinguiert“ und was „vulgär“ ist
-Homologie der Räume: evolutionär bedingte Übereinstimmung und Reproduktion
3 Formen des „sozialen Geschmacks“:
1) legitimer Geschmack der herrschenden Oberklasse
-limitierte, elitäre Güter; Luxusartikel
-Ausdruck von Macht und Überlegenheit
2) prätentiöser Geschmack der Mittelklasse
-„mittlerer“ Geschmack; Versuch, die Oberklasse nachzuahmen und sich Bedeutung und Wichtigkeit zu erkaufen
3) Notwendigkeitsgeschmack der Unterklasse
-pragmatisch, praktisch orientiert
-Erhalt der Existenzbedingungen
9.Habitus
= allgemeine Grundhaltung und Disposition gegenüber der Welt
-wird durch Sozialisation verinnerlicht ( Sozialisation= Habitualisierung)
-der Habitus ist durch die sozialen Räume strukturiert und zugleich strukturierend
( er bestimmt unsere Wahrnehmung, Denken, Geschmack)
vorreflexive Prägung
-ist aber keine vollständige Determination des Menschen
Dieses Gesellschaftssystem der funktionellen Machtstrukturen ist schwer zu ändern, da vieles unbewusst abläuft und ohne Gegenwehr übernommen und weitergegeben wird.
Karteninfo:
Autor: CoboCards-User
Oberthema: Bildungswissenschaften
Thema: Fachbegriffe aus 33040
Schule / Uni: FernUniversität in Hagen
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 07.06.2013