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Kritik an der Th. der differentiellen Assoziation
Empirisch ist die Th. nur schwer zu überprüfen, da Sutherland keine genauen Angaben dazu macht, wie die kriminalitätsbegünstigenden Kontakte beschaffen sein müssen, damit sie die gegenläufigen, konformes Verhalten begünstigenden Kontakte überwigen. Der vage Hinweis auf "Häufigkeit, Dauer, Priorität u. Intensität" lässt offen, wie sich diese Kategorien zueinander verhalten. Auch in theoretischer Hinsicht ist die Th. Einwänden ausgesetzt, denn sie lässt offen, wie die kriminalitätsbegünstigenden Kontakte zustande kommen. Sozialstrukturelle Aspekte, wie sie insbesondere von der Anomieth. thematisiert worden sind, werden hier vernachlässigt. Der gewichtigste Einwand, der sich aus heutiger Sicht gegen Sutherlands Th, erheben lässt, ist dass ihr jeder Bezug zu den Prinzipien fehlt, die die allgemeine Lernpsychologie zur Erklärung von Lernvorgängen entwickelt hat.