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Beschreiben Sie die historische Entwicklung von Qualitätszirkeln als Form der Gruppenarbeit außerhalb der Arbeitsorganisationen.
Die Zirkelbewegung stammt ursprünglich aus Japan. Dieses Konzept wurde Anfang der 60er Jahren von Kaoru Ishikawa in Japan entwickelt. Dort wurden es in Produktionsfirmen konzipiert (T.W. Herrmann, W.H. Tack, F.E. Weinert, 1996). Nach dem zweiten Weltkrieg war „Made in Japan“ gleichbedeutend mit Billigware und schlechter Qualität (Antoni, 1990). Die Arbeitenden sollten selbst in Kleingruppen die Verfahrensqualität, die technische Qualität, die soziale Qualität und die Qualität der Arbeitsergebnisse verbessern, indem die Probleme in Kleingruppen analysiert und Lösungsvorschläge entwickelt und umgesetzt wurden (Johannes, 1993).Anfangs wurden Qualitätszirkel von Vorarbeitern und Meistern jeweiligen Produktionsabteilungen geleitet. Mit zunehmender Erfahrung und Qualifikation übernahmen später auch Mitarbeiter die Leitung von Qualitätszirkeln. Des weiteren wurden abteilungs- und bereichsübergreifende Zirkel gebildet. Im Verlauf der Zeit kam es zu einer Ausweitung auch auf die Bereiche von Büro- und Verwaltung (Antoni, 1990). In Japan verzeichnete dieses Konzept große Erfolge, sodass die Zirkelbewegung mehr als eine Million derartiger Gruppen, mit mehr als 10 Millionen japanischen Arbeitnehmern, umfasst ( Herrmann et. al, 1996).
Die Erfolge der japanischen Wirtschaft auf den verschiedenen Exportmärkten lenkte die Aufmerksamkeit der nordamerikanischen und westeuropäischen Unternehmen auf das japanische Managementkonzept. Viele deutsche Unternehmen waren sehr beeindruckt von diesem japanischem Qualitätszirkelkonzept und führten es Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre in einigen Betrieben ein. Allerdings schenkte man dem Aspekt, dass in Japan eine ganz andere Organisationskultur und Interessenlage besteht, nicht ausreichend Beachtung. Aus diesem Gunde stellten sich nicht die erwarteten Erfolge ein, vereinzelt löste die Qualitätszirkelbewegung sogar heftige innerbetriebliche Konflikte aus. Die Gewerkschaften kritisierten, die Qualitätszirkel würden nicht genug auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer eingehen, sondern im Sinne der Produktivitätssteigerung sich nachteilig auf die Arbeitsplätze, in Form von Rationalisierung, auswirken. Stärker mussten dementsprechend die Interessen und Bedürfnisse der Arbeitnehmer bei der Kleingruppenarbeit berücksichtigt werden (Johannes, 1993).
Seit Anfang 1980 werden in verstärktem Maße Mitarbeiter der ausführenden Ebenen in Produktion, Verwaltung und Dienstleistung in betrieblichen Problemfindungs- und Lösungsprozesse einbezogen. Anfänglich waren es nur die größeren deutschen Produktionsbetriebe, wie zum Beispiel BSAF, Ford, Siemens und andere, die sich mit dem Qualitätszirkelkonzept auseinandersetzten und dieses durchführten. Später rückten die mittelgroßen Betriebe nach. Seit 1984 sind es auch Banken, Versicherungen und andere Formen des Dienstleistungsgewerbes, die Qualitätszirkel einsetzen. Von den 100 größten Unternehmen in Deutschland haben über 50% Qualitätszirkel oder ähnliche Konzepte in ihrem Betrieb integriert, so eine Erhebung aus dem Jahre 1986 (vgl. Bungard, 1987, in Johannes, 1993).
Die Erfolge der japanischen Wirtschaft auf den verschiedenen Exportmärkten lenkte die Aufmerksamkeit der nordamerikanischen und westeuropäischen Unternehmen auf das japanische Managementkonzept. Viele deutsche Unternehmen waren sehr beeindruckt von diesem japanischem Qualitätszirkelkonzept und führten es Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre in einigen Betrieben ein. Allerdings schenkte man dem Aspekt, dass in Japan eine ganz andere Organisationskultur und Interessenlage besteht, nicht ausreichend Beachtung. Aus diesem Gunde stellten sich nicht die erwarteten Erfolge ein, vereinzelt löste die Qualitätszirkelbewegung sogar heftige innerbetriebliche Konflikte aus. Die Gewerkschaften kritisierten, die Qualitätszirkel würden nicht genug auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer eingehen, sondern im Sinne der Produktivitätssteigerung sich nachteilig auf die Arbeitsplätze, in Form von Rationalisierung, auswirken. Stärker mussten dementsprechend die Interessen und Bedürfnisse der Arbeitnehmer bei der Kleingruppenarbeit berücksichtigt werden (Johannes, 1993).
Seit Anfang 1980 werden in verstärktem Maße Mitarbeiter der ausführenden Ebenen in Produktion, Verwaltung und Dienstleistung in betrieblichen Problemfindungs- und Lösungsprozesse einbezogen. Anfänglich waren es nur die größeren deutschen Produktionsbetriebe, wie zum Beispiel BSAF, Ford, Siemens und andere, die sich mit dem Qualitätszirkelkonzept auseinandersetzten und dieses durchführten. Später rückten die mittelgroßen Betriebe nach. Seit 1984 sind es auch Banken, Versicherungen und andere Formen des Dienstleistungsgewerbes, die Qualitätszirkel einsetzen. Von den 100 größten Unternehmen in Deutschland haben über 50% Qualitätszirkel oder ähnliche Konzepte in ihrem Betrieb integriert, so eine Erhebung aus dem Jahre 1986 (vgl. Bungard, 1987, in Johannes, 1993).
Karteninfo:
Autor: jess
Oberthema: Psychologie
Schule / Uni: TU
Ort: Berlin
Veröffentlicht: 19.08.2010