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Dahrendorf: Bürgergesellschaft
(3) Was meint Dahrendorf, wenn er von ‚Eingefrorenen sozialen Konflikten’ spricht?
(3) Was meint Dahrendorf, wenn er von ‚Eingefrorenen sozialen Konflikten’ spricht?
Dahrendorf meint mit ‚eingefrorenen sozialen Konflikten’ die neue Form von Konflikten, die modernen Konflikte.
■ In den entwickelten Bürgergesellschaften besitzt jeder einzelne Bürger eine individuelle Anrechtsmenge auf der Basis von Grundrechten, politischen Rechten und sozialen Rechten:
■ es reicht jedoch nicht aus, dass der Bürgerstatus formal erreicht ist => die Teilnahmerechte müssen auch ausgeübt werden, um wirklich zu sein;
■ um die Vollendung des Versprechens der Bürgerrechte für alle zu erreichen, müssen die Bürger sich handelnd für Anrechte einsetzen und sie dort einklagen, wo sie nur unvollständig realisiert werden;
■ es zieht die Gefahr eines „modernen sozialen Konflikts“ herauf => Menschen verzichten manchmal aus unterschiedlichen Gründen darauf,
von sich aus Anrechten Substanz zu verleihen:
- zu einen üben Anrechtsstrukturen eine normative Kraft aus, d. h. Anrechtsbarrieren werden hingenommen, obwohl es sie gar nicht geben dürfte:
- die Menschen finden sich mit gegebenen Anrechtsbarrieren ab und geben sich mit weniger zufrieden, selbst wenn es ums Überleben geht:
- z. B. fielen u. a. deshalb so viele den großen Hungerkatastrophen zum Opfer, weil bestimmte Gruppen exklusiv über die Lebensmittel verfügten, also Anrechte monopolisierten;
- zu anderen fehlt die Kraft der Motivation:
- die Menschen setzen sich nicht mehr für die Verbesserung von Bürgergesellschaften ein, sondern ruhen sich auf ihren Errungenschaften, den formalen Bürgerrechten für alle, aus;
Ein anderer Grund für den Motivationsverlust liegt in der Gewöhnung, dass früher die Interessengruppen die Anrechte für die Menschen erstritten;
- da das Hinnehmen von Anrechtsbarrieren auf den ersten Blick nicht wie ein sozialer Konflikt aussieht, weil ein sozialer Schließungsprozess und kein Austragen von Interessenkonflikten vorliegt, wird diese Art von Konflikt auch
„eingefrorener sozialer Konflikt“ genannt:
...er basiert auf dem Motivationsverlust der Mehrheit und dem damit verbundenem Herausfallen von Teilgruppen aus der Mehrheitsklasse, wie sie in den entwickelten Bürgergesellschaften entstand;
■ In den entwickelten Bürgergesellschaften besitzt jeder einzelne Bürger eine individuelle Anrechtsmenge auf der Basis von Grundrechten, politischen Rechten und sozialen Rechten:
■ es reicht jedoch nicht aus, dass der Bürgerstatus formal erreicht ist => die Teilnahmerechte müssen auch ausgeübt werden, um wirklich zu sein;
■ um die Vollendung des Versprechens der Bürgerrechte für alle zu erreichen, müssen die Bürger sich handelnd für Anrechte einsetzen und sie dort einklagen, wo sie nur unvollständig realisiert werden;
■ es zieht die Gefahr eines „modernen sozialen Konflikts“ herauf => Menschen verzichten manchmal aus unterschiedlichen Gründen darauf,
von sich aus Anrechten Substanz zu verleihen:
- zu einen üben Anrechtsstrukturen eine normative Kraft aus, d. h. Anrechtsbarrieren werden hingenommen, obwohl es sie gar nicht geben dürfte:
- die Menschen finden sich mit gegebenen Anrechtsbarrieren ab und geben sich mit weniger zufrieden, selbst wenn es ums Überleben geht:
- z. B. fielen u. a. deshalb so viele den großen Hungerkatastrophen zum Opfer, weil bestimmte Gruppen exklusiv über die Lebensmittel verfügten, also Anrechte monopolisierten;
- zu anderen fehlt die Kraft der Motivation:
- die Menschen setzen sich nicht mehr für die Verbesserung von Bürgergesellschaften ein, sondern ruhen sich auf ihren Errungenschaften, den formalen Bürgerrechten für alle, aus;
Ein anderer Grund für den Motivationsverlust liegt in der Gewöhnung, dass früher die Interessengruppen die Anrechte für die Menschen erstritten;
- da das Hinnehmen von Anrechtsbarrieren auf den ersten Blick nicht wie ein sozialer Konflikt aussieht, weil ein sozialer Schließungsprozess und kein Austragen von Interessenkonflikten vorliegt, wird diese Art von Konflikt auch
„eingefrorener sozialer Konflikt“ genannt:
...er basiert auf dem Motivationsverlust der Mehrheit und dem damit verbundenem Herausfallen von Teilgruppen aus der Mehrheitsklasse, wie sie in den entwickelten Bürgergesellschaften entstand;
Karteninfo:
Autor: VG
Oberthema: Soziologie
Thema: Sozialstruktur
Schule / Uni: FernUniversität in Hagen
Veröffentlicht: 24.02.2013