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Rezeption
* Max Brod schreibt im Nachwort der ersten Ausgabe von 1925 in Bezug auf den Process, dass „kaum [ein Leser] seine Lücke fühlen“ wird, wenn er nicht weiß, dass Kafka sein Werk unvollendet ließ. Der Herausgeber schreibt weiter, die nach seiner Ansicht vollendeten Kapitel ließen „sowohl den Sinn wie die Gestalt des Werkes mit einleuchtendster [sic!] Klarheit hervortreten“. Außerdem spricht Brod im Nachwort zu Kafkas Werk stets von „Roman“ und nicht von Fragment. Daran wird deutlich, dass er die Auffassung vertritt, dem Werk fehle nichts Wesentliches. Diesen Eindruck vermittelt seine Ausgabe auch den Lesern. Das Bild eines nahezu abgeschlossenen Werkes, das sich der damaligen Leserschaft bot und das auch heute noch bei vielen Lesern vorherrscht, begründete und begründet zum Teil den Erfolg und die Bewunderung für den Process.
* Am 17. November 1988 wurde das Originalmanuskript des Werkes in London für eine Million Pfund vom Deutschen Literaturarchiv in Marbach ersteigert. Dies war der bis dahin höchste Preis, der jemals auf einer Auktion für ein einzelnes Manuskript bezahlt wurde. Das Geld stammte von Bund und Land Baden-Württemberg. Das Manuskript ist im Literaturmuseum der Moderne ausgestellt.
* Peter-André Alt (S.391/419): K.s Geschichte ist der Traum von der Schuld - ein Angsttraum, der sich in den imaginären Räumen einer befremdlichen juristischen Ordnung als Widerschein psychischer Zustände abspielt. Stirbt K. auch ´wie ein Hund´, so bleibt doch die Scham zurück, die allein Menschen empfinden können. Sie aber ist bekanntlich - als Folge der Vertreibung aus dem Paradies - das Resultat des Wissens über die Differenz von Gut und Böse. Was den Menschen vom Tier unterscheidet, bildet zugleich das Stigma seiner Schuld.
* Reiner Stach (S.537): Kafkas Process ist ein Monstrum. Nichts ist hier normal, nichts ist einfach. Ob man sich mit der Entstehungsgeschichte, dem Manuskript, der Form, dem stofflichen Gehalt oder mit der Deutung des Romans beschäftigt: Der Befund bleibt stets derselbe: Finsternis wohin man blickt.
* Am 17. November 1988 wurde das Originalmanuskript des Werkes in London für eine Million Pfund vom Deutschen Literaturarchiv in Marbach ersteigert. Dies war der bis dahin höchste Preis, der jemals auf einer Auktion für ein einzelnes Manuskript bezahlt wurde. Das Geld stammte von Bund und Land Baden-Württemberg. Das Manuskript ist im Literaturmuseum der Moderne ausgestellt.
* Peter-André Alt (S.391/419): K.s Geschichte ist der Traum von der Schuld - ein Angsttraum, der sich in den imaginären Räumen einer befremdlichen juristischen Ordnung als Widerschein psychischer Zustände abspielt. Stirbt K. auch ´wie ein Hund´, so bleibt doch die Scham zurück, die allein Menschen empfinden können. Sie aber ist bekanntlich - als Folge der Vertreibung aus dem Paradies - das Resultat des Wissens über die Differenz von Gut und Böse. Was den Menschen vom Tier unterscheidet, bildet zugleich das Stigma seiner Schuld.
* Reiner Stach (S.537): Kafkas Process ist ein Monstrum. Nichts ist hier normal, nichts ist einfach. Ob man sich mit der Entstehungsgeschichte, dem Manuskript, der Form, dem stofflichen Gehalt oder mit der Deutung des Romans beschäftigt: Der Befund bleibt stets derselbe: Finsternis wohin man blickt.
Karteninfo:
Autor: Melosh
Oberthema: Deutsch
Thema: Interpretation
Schule / Uni: Otto-Hahn Gymnasium
Ort: Ostfildern
Veröffentlicht: 07.03.2010