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Menschliche Informationsverarbeitung
3. Kategorisierung
3. Kategorisierung
Kategorisierung: Der Prozess, durch den ein Stimulus einer Klasse ähnlicher Objekte (Personen, Ereignisse etc.) zugeordnet wird.
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Duncan'sches Experiment: Wie das Experiment zeigte, haben die Versuchspersonen je nachdem, ob sie den Akteur als Weißen oder als Schwarzen kategorisierten, unterschiedli-che Gedächtnisinhalte zur Interpretation der Situation herangezogen. Wenn der Schubser von Schwarzen ausgeführt wurde, dann wurde die Enkodierung dieses Ereignisses ganz offenbar durch Vorannahmen beein-flusst, welche die weißen Versuchspersonen aus der sozialen Kategorie „Schwarze“ ableiteten, speziell dem (in der damaligen Zeit in den USA) mit der Kategorie assoziierten Stereotyp, schwarze Männer seien aggressiv und gewaltbereit</span>.
- Eine Hauptfunktion der Kategorisierung besteht in der Systematisierung der wahrgenommenen Stimuli im Hinblick auf zielorientiertes Handeln. Diese Systematisierung wird dadurch erzielt, dass bestehende Unterschiede zwischen Stimuli, die einer gemeinsamen Kategorie zugeordnet werden, zugunsten bestehender Ähnlichkeiten vernachlässigt werden. Beispiel: Wenn es einem Kunden in einem Supermarkt beispiels-weise darum geht herauszufinden, in welchem Regal sich ein bestimmtes Produkt befindet, vernachlässigt er typischerweise die individuellen Unterschiede zwischen den in der Abteilung tätigen Verkäufern und konzentriert sich auf die Merkmale, die Angehörige der sozialen Kategorie „Verkäufer“ (im Unterschied zu Angehörigen der sozialen Kategorie „Kunden“) teilen – die Inspektion individueller Merkmale einzelner Verkäufer (Haarfarbe, Schuhgröße, Körperlänge) wäre demgegenüber ineffektiv.* Inferenz: Die Kategorisierung eines Stimulus erlaubt es, aus dem bereits gespeicherten Wissen über Mitglieder der Kategorie auf Eigenschaften oder Merkmale des Stimulus zu schließen, die nicht unmittelbar beobachtet wurden (oder werden können). Beispiel: Wenn ein Kunde eine Person als „Verkäufer“ kategorisiert, kann er im Hinblick auf die Interaktion mit dieser Person auf das Wissen zurückgreifen, das er über Mitglieder dieser Kategorie gespeichert hat (d.h. er weiß, was er von dieser Person im Hinblick auf sein Anliegen erwarten kann und was nicht). Ohne diese Möglichkeit der Inferenz wäre jeder Stimulus (Person, Ereignis etc.) immer wieder aufs Neue unbekannt und einzigartig. Man müsste daher immer wieder in einem aufwändigen Prozess seine Eigenschaften und Qualitäten neu eruieren.
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Duncan'sches Experiment: Wie das Experiment zeigte, haben die Versuchspersonen je nachdem, ob sie den Akteur als Weißen oder als Schwarzen kategorisierten, unterschiedli-che Gedächtnisinhalte zur Interpretation der Situation herangezogen. Wenn der Schubser von Schwarzen ausgeführt wurde, dann wurde die Enkodierung dieses Ereignisses ganz offenbar durch Vorannahmen beein-flusst, welche die weißen Versuchspersonen aus der sozialen Kategorie „Schwarze“ ableiteten, speziell dem (in der damaligen Zeit in den USA) mit der Kategorie assoziierten Stereotyp, schwarze Männer seien aggressiv und gewaltbereit</span>.
Karteninfo:
Autor: Lise Langstrumpf
Oberthema: 3407
Thema: Soziale Kognition
Schule / Uni: FU Hagen
Veröffentlicht: 13.12.2014