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Statistische Methode (Punktwertverfahren)
Bei den sog. Punktwertverfahren werden die Faktoren nicht als gleichwertig behandelt, sondern je nach Validität ihrer Korrelation zu zukünftigem negativen Legalverhalten gewichtet. Dazu wird für für jedes einzelne vorliegende Merkmal zunächst die Rückfallquote in Prozent ermittelt. In einem zweiten Schritt werden sodann die einzelnen Quoten addiert. Nach der bekanntesten Prognosetafel von Glueck/Glueck soll bei mehr als 200 pkt die Wahrscheinlichkeit späterer Delinquenz bei 63,5 % liegen. Die Punktetabelle Glueck berücksichtigt etwa folgende Faktoren: 1 Zusammenhalt in der Fami. a) innerlich desorganisiert(96,6) b)wenig Zusammenhalt(61,3) c) guter Zusammenhalt(20,6); 2. Aufsicht der Mutter über den Jungen. a) unzureichend(83,2), b) einigermaßen ausreichend(57,5) c) gut(9,9);3 Erziehung des Jungen durch den Vater. a) übermäßig streng u. ungleich(72,5)b) lasch(59,8) c) fest aber freundlich (9,3); 4. Zuneigung des Vaters zum Jungen. a) gleichgültig oder feindselig (75,9) b) warm einschl. übermäßig besorgt (33,8); 5. Zuneigung der Mutter zum Jungen gleichgültig oder feindselig (86,2) b) warm einschl. übermäßig besorgt (43,1)
Andere Punkwertverfahren nehmen noch zusätzlich Merkmale, wie etwa Schulausbildung, Arbeitsstellen, Alkohol-oder Drogenabhängigkeit u. frühere Delinquenz, in ihre Prognostafeln auf.
Andere Punkwertverfahren nehmen noch zusätzlich Merkmale, wie etwa Schulausbildung, Arbeitsstellen, Alkohol-oder Drogenabhängigkeit u. frühere Delinquenz, in ihre Prognostafeln auf.