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Alle Oberthemen / Differenzielle Psychologie / Alle Kapitel / VO Persönlichkeits- und differentielle Psychologie
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Was ist das Berliner Intelligenzstrukturmodell? Wie wurde dies erforscht?
B-I; Jäger, 1984
Zu dem von Guilford (taxonomisches Modell) eingesetzten hypothesengeleiteten Vorgehen kommt noch das ausgesprochene methodenkritische Vorgehen (Versuch der Überwindung der Schwächen der FA).

Das B‐I vereint Elemente aus den Theorien von Spearman, Thurstone und Guilford unter Berücksichtigung allgemeiner Erkenntnisse der Intelligenzforschung sowie sehr gezielt durchgeführter gesonderter Erhebungen/ Analysen. (Versuch der Überwindung der Schwächen der FA.)

Ausgangspunkt: Katalogisierung aller der in der Literatur zur Intelligenz‐ und Kreativitätsmessung auffindbaren Aufgabenarten (ca. 2000 Itemtypen).
Unter dem Gesichtspunkt der Beibehaltung der Vielfalt des Aufgabenmaterials und der Repräsentation konkurrierender Modelle wurde zu 191 Aufgabenblöcken reduziert , die 98 Aufgabentypen angehören.

Datenerhebung: 545 Maturanten beiderlei Geschlechts (16 bis 21 Jahre alt) bearbeiteten die 191 Leistungsvariablen (zusammen mit weiteren Interessens‐ und Persönlichkeitstests; ca. 15‐stündige Testzeit, verteilt auf 3 Tage).

Ergebnisse: Diverse Analysen (exploratorische Strukturanalysen, Faktoren‐ und  Clusteranalysen) führten zu folgenden Faktoren, deren Allgemeinheitsgrad etwa dem Niveau von Sekundärfaktoren entspricht:
  • 4 Operationsfaktoren:
  • - Bearbeitungsgeschwindigkeit, - Gedächtnis, - Einfallsreichtum, - Verarbeitungskapazität und
  • 3 Inhaltsfaktoren (Materialfaktoren):
  • ‐ figural‐bildhaft,‐ verbal,‐ numerisch.


Im Unterschied zu Guilford’s S‐I Modell enthalten die Zellen des B‐I keine Primärfaktoren, sondern die bimodal bedingten Leistungen, die jeweils auf einem operativen und einem inhaltsgebundenen Faktor laden.
Die 12 Operations‐Inhalts-Kombinationen repräsentieren als Ganzes einen g‐Faktor (Allgemeine Intelligenz), der als nicht weiter differenzierbare Einheit dem Modell voran steht (B-I Modell ist bimodal & hierarchisch).

Operationalisierung: Berliner Intelligenzstruktur‐Test (BIS‐Test) von Jäger, Süß und Beauducel (Form 4, 1996).

Anwendungsbeispiel: Der Testwert für z.B. Gedächtnis wird aus einem verbalen + einem numerischen + einem figuralen Gedächtnis(sub)test berechnet (d.h. eine Operation des Denkens wird durch Kombination der Leistungen in 3 Subtests gemessen).
Idee dahinter: Die irrelevanten inhaltsgebundenen Varianzanteile werden „unterdrückt“ und die merkmalsspezifischen, operativen Varianzanteile (Gedächtnis) treten deutlicher hervor.
Tags: hierarchisches Modell, Intelligenzmodelle
Quelle: S65
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Karteninfo:
Autor: ZoeSzapary
Oberthema: Differenzielle Psychologie
Thema: Alle Kapitel
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 11.12.2019

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