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Alle Oberthemen / Psycholgie / Sozialpsychologie 03407 / 7. Soziale Bewegungsbeteiligung
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Klanderman - Drei unterschiedliche Motive sozialer Bewegungsbeteiligung
Klandermans (1984, 1997) zufolge lassen sich daher drei unterschiedliche Motive sozialer Bewegungsbeteiligung unterscheiden, von denen sich jedes auf unterschiedliche Typen erwarteter Kosten und Nutzen bezieht:

1) Das kollektive Motiv: Dieses Motiv bezieht sich auf die kollektiven Ziele der sozialen Bewegung. Im Einklang mit Erwartungs-Wert-Ansätzen wird das kollektive Motiv konzipiert als die multiplikative Funktion des Wertes, den der potentielle Teilnehmer dem kol-lektiven Ziel beimisst, und der subjektiven Wahrscheinlichkeit, dass das Ziel durch die kollektiven Aktionen der Bewegung erreicht wer-den kann. Die subjektive Wahrscheinlichkeit beruht auf drei unter-schiedlichen Erwartungen: zum Ersten der Erwartung, dass genü-gend andere Personen an der Aktion teilnehmen, zum Zweiten der Erwartung, dass die Ziele erreicht werden können, wenn viele Per-sonen an der Aktion teilnehmen und drittens die Erwartung, dass die eigene Teilnahme die Erfolgsaussichten verbessert.
2) Das soziale bzw. normative Motiv: Dieses Motiv bezieht sich auf die erwarteten Reaktionen signifikanter Anderer auf die eigene Teilnahme an kollektiven Aktionen (z.B. Anerkennung von oder Ab-lehnung durch Freunde oder die Familie).
3) Das Belohnungsmotiv: Dieses Motiv bezieht sich schließlich auf die selektiven Anreize im Sinne von eher materiellen Kosten und Nutzen (z.B. finanzielle Ausgaben oder Streikgeld). Wie im Falle des kollektiven und des sozialen Motivs ist das Belohnungsmotiv als die multiplikative Funktion des Wertes, den der potentielle Befragte diesen Kosten und Nutzen beimisst und der subjektiven Wahrscheinlichkeit, dass diese Kosten und Nutzen tatsächlich aus der Teilnahme resultieren, konzipiert.

Theorie des überlegten Handelns von Ajzen und Fishbein (1980) ausgedrückt, determinieren das kollektive Motiv und das Belohnungsmotiv gemeinsam die Einstellung gegenüber dem Verhalten während das normative Motiv der Komponente der subjektiven Norm innerhalb dieser Theorie entspricht. Einstellung und subjektive Norm bestimmen dann gemeinsam die Intenti-on oder Bereitschaft zur Teilnahme an kollektiven Protestaktionen.
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Karteninfo:
Autor: Lise Langstrumpf
Oberthema: Psycholgie
Thema: Sozialpsychologie 03407
Schule / Uni: FU Hagen
Veröffentlicht: 13.12.2014

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