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Welche Fragen (12) sollten laut Kubinger (2001) betrachtet werden um die Zumutbarkeit psychologischen Diagnostizierens sicherzustellen?
- Welche Testdauer ist regelmäßig, welche in Ausnahmefällen - und das alles in Abhängigkeit verschiedener Populationen von Tpn (etwa Kinder, Erwachsene, Alter) - zumutbar?
- Ist die diesbezüglich zumutbare Testdauer für Leistungs- und Persönlichkeitsverfahren gleich anzusetzen?
- Ist eine obligatorische Intelligenztestung, wie sie in der Praxis vielerorts vorgenommen wird, zumutbar?
- Wie schwierige Aufgabenstellungen innerhalb von Leistungstests sind zumutbar?
- Wie weit in die "Tiefe" gehende Fragen zum persönlichen Intimbereich sind regelmäßig bzw. in Ausnahmefällen zumutbar?
- Inwiefern sind Leistungstest im Multiple-Choice-Format - und zwar in Abhängigkeit von der Fragestellung (etwa Auswahlsituationen, Beratungskontext, Large-Scale-Assessment) - zumutbar? (Berücksichtigung der Ratewahrscheinlichkeit)
- Inwiefern ist bei Persönlichkeitsfragebogen regelmäßig bzw. in welchen Ausnahmefällen - und zwar in Abhängigkeit verschiedener Populationen von Tpn - ein dichotomes Antwortformat zumutbar? (Belastung für Tp wenn Möglichkeit einer neutralen Antwort nicht besteht)
- Inwiefern sind Persönlichkeitsfragebogen wegen ihrer Durchschaubarkeit überhaupt zumutbar? (Augenscheinvalidität: Tp fühlen sich eventuell aufgrund der offensichtlichen Verfälschbarkeit nicht ernst genommen)
- Inwiefern sind projektive Verfahren ohne jede Augenscheinvalidität überhaupt bzw. für welche Fragestellung zumutbar?
- Inwiefern sind sog. "Objektive Persönlichkeitstests" mit ihren die Tp experimentell manipulierenden Aufgabenstellungen überhaupt bzw. für welche Fragestellungen zumutbar?
- Inwieweit ist Computerdiagnostik regelmäßig bzw. in welchen Ausnahmefällen - und zwar in Abhängigkeit verschiedener Populationen von Testpersonen - zumutbar?
- Welcher psychologische Untersuchungsablauf ist zumutbar, welcher nicht? Insbesondere welche Pausengestaltung ist zumutbar?
Verbindliche Richtlinien, die diese Fragen beantworten stehen mangels ensprechender Grundlagenforschung der psychologischen Diagnostik (noch) aus.
Anmerkung (Ergebnisse aus wenigen Studien):
- Bereits bei verhältnismäßig kurze Pausen von 5 Minuten während einer Testung tritt ein Erholungseffekt ein.
- Abhängigkeit Persönlichkeitsfragebogen/Leistungstest: Die vorausgehende Bearbeitung eines Persönlichkeitsfragebogens wirkt sich auf die Testwerte in einem nachfolgenden Leistungstest nicht aus. Umgekehrt erweisen sich einzelne Skalen von Persönlichkeitsfragebogen ("spontane Aggressivität", "emotionale Labilität") in ihren Testwerten verändert, wenn zuvor Leistungstests durchgeführt worden sind.
Tags: Zumutbarkeit
Quelle: S117
Quelle: S117
Karteninfo:
Autor: coster
Oberthema: Psychologie
Thema: Psychologische Diagnostik
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 12.06.2013