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Alle Oberthemen / Psychologie Master Modul 3 / 03461 Gesundheitspsychologische Modelle

01 Stresstheorien (27 Karten)

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Welches sind die wichtigsten Gruppen von Stresstheorien?
- Reaktionsbezogene Stresskonzeption

- Situationsbezogene Stresskonzeption (Kritische Lebensereignisse, Alltagsbelastung)

- Relationale Stresskonzeption (Lazarus Transaktionales Stressmodell)

- Ressourcenbezogene Stresskonzeptionen
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Von welchem Ansatz geht die Reaktionsbezogene Stresskonzeption aus?
-> Stress ist eine allgemeine physiologische Reaktion des Organismus auf belastende Reize oder Umweltanforderungen (Lärm, Kälte..)

-> Selye: Stressreaktion des Körpers ist ein Abwehrmechanismus zur Bereitstellung von Energie.
Organismus reagiert:
a) spezifisch auf bestimmte Anforderungen und
b) unspezifische Veränderungen unabhängig von der Art der Belastung (=allgemeines Anpassungssyndrom AAS)
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Allgemeines Anpassungssyndrom (ASS): Welche 3 Stadien der Reaktion gibt es?
Reaktion auf einen Stressor. Welches Maß an Widerstand kann der Organismus dem Stressor entgegen setzen?

1. Alarmphase: relativ kurz, nach Schock werden Kräfte mobilisiert

2. Widerstandsphase: vermehrte Belastungen werden bewältigt

3. Erschöpfungsstadium: Stress dauert zu lange an, Reserven sind aufgebraucht, Widerstandskraft fällt unter das Ausgangsniveau, Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Krankheiten steigt.
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Welchen Grund gibt es für die physiologische Stressreaktion?
Bei drohender Gefahr bereitet sich der Organismus schnell auf eine große motorische Aktion (Flucht oder Kampf) vor.

-> Dafür benötigte Systeme (Atmung, Herz-Kreislauf, Muskulatur) werden angeregt

-> Regenerative und Reproduktive Systeme werden gedrosselt (Verdauung, Fortpflanzung=keine Lust auf Sex, Wachstum)
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Über welche 2 Systeme wird die physiologische Stressreaktion im Wesentlichen vermittelt?
Aktivierung von:
->Sympathikus-Nebennierenmark-Achse, Ausschüttung von Katecholaminen (Adrenalin und Noradrenalin)

->Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinde-Achse, Ausschüttung von Corticosteroiden (Cortisol)
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Von welchem Ansatz geht die Situationsbezogene Stresskonzeption aus?
Ansatz geht aus von: Externe Reize
Stressoren sind externe Reize und Umweltanforderungen, die für ein Individuum eine starke Belastung darstellen.

Merkmale von Stressoren:
-hohe Intensität
-lange Dauer
-Neuartigkeit
-Unvorhersehbarkeit
-Unkontrollierbarkeit
-Mehrdeutigkeit

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Welche beiden Gruppen von Stressoren werden in der Situationsbezogenen Stresskonzeption unterschieden?
1. Kritische Lebensereignisse

2. Alltagsbelastungen
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Was sind kritische Lebensereignisse und wie wirken sie auf das Individuum?
-> Ereignisse im Leben eines Menschen, die zentrale Veränderungen hervorrufen und psychosoziale Anpassungs- und Bewältigungsleistungen erfordern

-> Grundbedeutung kann negativ (Tod Partner) oder positiv (Geburt Kind, Heirat) sein.

-> Konfrontation mit vielen kritischen Lebensereignissen haben einen (schwach) negativen Einfluss auf die psychische und physische Gesundheit

-> Ausschlaggebend ist nicht das Ereignis, sondern wie Mensch es wahrnimmt, bewertet und verarbeitet
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Welche Unterscheidungsmerkmale können bei kritischen Lebensereignissen herangezogen werden?
In welchem Ausmaß ist das kritische Lebensereignis:

- unvorhersehbar

- sozial geteilt
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Wie klassifizieren Hultsch und Cornelius kritische Lebensereignisse?
Drei Kategorien:

- non-normative (nicht normale) Ereignisse zb Scheidung, Missbrauch, Arbeitslosigkeit, Krankheit
-> selten und unvorhersehbar, stark belastend

- zeitbezogene Ereignisse zb Umweltzerstörung, politische und militärische Konflikte, Migration

-altersbezogene (normative=normale) Ereignisse, soziale Veränderungen zb neue Partnerschaft, Hochzeit, Geburt Kinder, steht im Einklang mit kulturell definierten Entwicklungsaufgaben
->mittlere Belastung, kann sich durch Anhäufung von Stressoren steigern
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Mit welchem Instrument können kritische Lebensereignisse gemessen werden? Kritik?
Social Readjustment Rating Scale (SRRS)
-Liste mit 43 kritischen Lebenserignissen bzw -veränderungen
-Ereignisse (life change units LCU) werden gewichtet nach dem Ausmaß der benötigten Anpassungsleistung
- Summe der LCUs innerhalb 12 Monaten wird als erlebter Stresslevel interpretiert

Kritik: LCUs
- basieren auf empirischen Untersuchungen aus den 1960er Jahren, erfordern die Ereignisse heute noch die gleiche Anpassungsleistung?
- wurden im amerikanischen Kulturkreis erhoben, besitzen Normen Güligkeit in Europa?
- Evtl. müssten neue Ereignisse aufgenommen werden
- das Ausbleiben bestimmter Ereignisse wurde nicht berücksichtigt zb ungewollte Kinderlosigkeit
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Was sind Alltagsbelastungen und wie wirken sie auf das Individuum?
Alltägliche Belastungen = daily hassels

-finanzielle Schwierigkeiten
-Gewichtsprobleme
-Gesundheitssorgen
-Verlieren von Gegenständen
-Hausarbeit

Alltägliche Belastungen sind stärker mit psychischer und physischer Gesundheit korreliert als kritische Lebensereignisse

Aber: Nicht Häufigkeit der Belastungen, sondern wie sie bewertet werden steht in negativem Zusammenhang mit Gesundheit
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Synthese der Ansätze der kritischen Lebensereignisse und der Alltagsbelastung?
Alltagsbelastungen sind proximale (nahe) Veränderungen
->wirken unmittelbar auf das Stresserleben

Kritische Lebensereignisse sind distale (fernere) Veränderungen
->wirken mittelbar auf das Stresserleben

Beispiel:
Das kritische Ereignis Umzug wirkt sich auf das Stresserleben DURCH die Erhöhung der Alltagsbelastungen (Suche Wohnung, Papierkram, finanzielle Belastung, Suche nach Ärzten etc)
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Mit welchem Instrument kann die Alltagsbelastung erfasst werden?
Alltagsbelastungsfragebogen (ABF Traue et al., 2000)

-> Belastungen, die in den letzen 24 Stunden eingetreten sind werden auf 7stufiger Lickertskala bewertet

-> Kennwert ist Anzahl der Ereignisse (=Frequenz) und Summe der Belastungen (=Erfassung der subjektiven Bewertung der Belastungen)

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Von welchem Ansatz geht die Relationale Stresskonzeption aus?
Transaktionale Sichtweise:
-> Wechselwirkung von Person und Situation bei der Stessentstehung

Transaktionales Stressmodell von Lazarus:

- Personen sind den Stressoren aus der Umwelt nicht passiv ausgesetzt
- Wechselwirkungen zwischen Situation und handelnder Person
- Stressreaktion hängt ab von der (subjektiven) Bewertung der Person und nicht von der (objektiven) Art des Reizes
-> Stress ist das Ergebnis von subjektiven Einschätzungen und Bewertungen
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Transaktionales Stressmodell: Was passiert bei der primären Bewertung eines Ereignisses/Situation?
Primary Appraisal:
Wie wird das Ereignis (der Reiz) auf das eigene Wohlbefinden eingeschätzt:
- irrelevant -> super
- angenehm-positiv -> super
- stressbezogen -> wird unterteilt in
  • Schaden/Verlust (Schaden ist bereits eingetreten zb Verletzung, Verletzung Selbstwertgefühl, meist negative Emotionen)
  • Bedrohung (drohender Schaden wird antizipiert, meist negative Emotionen wie Angst, Ärger, Depression)
  • Herausforderung (die erfolgreiche Bewältigung ist möglich, Chance auf Stärkung Selbstwert, kann positive Emotionen hervorrufen)
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Transaktionales Stressmodell: Sekundäre Bewertung
Secondary Appraisal
-> eigene Möglichkeiten/ Ressourcen der Bewältigung werden eingeschätzt

-> sind notwendige Kompetenzen und Ressourcen (persönliche zb Gesundheit oder externe zb Geld) nicht vorhanden-> Stress

Primäre und Sekundäre Bewertung laufen nicht nacheinander ab, sondern beeinflussen sich gegenseitig
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Transaktionales Stressmodell: Definition Stress
subjektiv wahrgenommenes Ungleichgewicht zwischen internen/externen Anforderungen und zur Verfügung stehenden Bewältigungsmöglichkeiten

->Relationale Stressauffassung:
eine Situation/Belastung/Stessor führt nicht immer zu Stress, sondern nur wenn die zur Verfügung stehenden Ressourcen als nicht ausreichend bewertet werden.
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Wie manifestiert sich Stress?
physiologisch: Hormonausschüttung, Sympathikusaktivierung

behavioral: Rückzugsverhalten, Erhöhung der Fehlerrate

emotional: Depression, Ärger, Angst

kognitiv: Desorientiertheit, Unkonzentriertheit
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Transaktionales Stressmodell: Neubewertung
Neubewertung/ Reappraisal:
Durch neue Informationen über die Situation oder durch Rückmeldungen über Bewältigungsversuche, kann sich eine Neubewertung der Situation ergeben -> Rückkopplungsprozess

Durch erfolgreiche Bewältigungsversuche kann sich die Stresswahrnehmung verringern
ebenso bei Misserfolg der Bewältigung kann sich die Stresswahrnehmung erhöhen
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Mit welchem Instrument kann subjektiv erlebte Stressbelastung erfasst werden?
Perceived Stress Questionnaire (PSQ)

Erfassung
-interne Stressreaktionen
-Wahrnehmung der Stressoren

Berechnet wird der Gesamtstresswert
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Von welchem Ansatz geht die Ressourcenbezogene Stresskonzeption aus?
Modell der Ressourcenerhaltung
(model of conservation of resources cor) von Hobfoll

Entstand aus Kritik an transaktionaler Sichtweise, das
Stressmodell (COR) soll:
-situationsbezogene und kognitive Sichtweise vereinen
-Stress umfassend abbilden
-sparsam sein
-empirisch testbar sein
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Definition  von Stress im Modell der Ressourcenerhaltung?
Stress ist Reaktion auf die Umwelt in der:

a) Verlust von Ressourcen droht

b) Verlust von Ressorcen

c) Zugewinn an Ressourcen ausbleibt nach einer Ressourceninvestition

-> Stressauslöser sind tatsächliche und wahrgenommene Verluste von Ressourcen oder Mangel an Zugewinn an Ressourcen
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Welchen Stellenwert nehmen Ressourcen im Model of conservation of resources (COR) von Hobfoll ein?
Ressourcen sind zentrales Element des COR

Was sind Ressourcen:

->Objektressourcen: Kleidung, Auto, Haus, vielfach an sozio-ökonomischen Status gebunden

->Persönliche Charakteristika sind Ressourcen wenn sie die Stressresistenz fördern. zb Selbstwirksamkeit, Optimismus, soziale Fertigkeiten

->Bedingungsressourcen: Familienstand, Arbeitsplatzsicherheit, Autonomie

-> Energieressourcen helfen vor allem beim Erwerb anderer Ressourcen zb Wissen, Zeit, Geld

Hobfoll: Jeder Mensch hat einen unterschiedlichen Ressourcenpool und ist somit unterschiedlich vulnerabel für zb psychische Erkrankungen
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Gewinn und Verlust im Modell der Ressourcenerhaltung von Hobfoll
->wenn der Mensch mit Stress konfrontiert wird, versucht er den Verlust von Ressourcen zu minimieren

->In Zeiten ohne Stress wird versucht weitere Ressourcen aufzubauen um zukünftigen Verlusten vorzubeugen

->Erweiterung des Ressourcenpools erfolgt durch die Investition bestehender Ressourcen
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COR: Haben postive und negative Veränderungen des Ressourcenpools die gleichen Auswirkungen?
Nein, Ressourcenverluste haben stärkere, negativere Auswirkungen -> folgt nicht Prinzip der Homöostase

Personen mit geringem Ressourcenpool brauchen längere Erholungszeiten um Ressourcenverlust auszugleichen und haben es schwerer neue Ressourcen zu gewinnen
-> vulnerabler für weitere Verluste
-> Gefahr Verlustspirale

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Instrument zur Ermittlung von Ressourcenverlusten- und gewinnen in einem bestimmten Zeitraum?
Conservation of resources evaluation (COR-E) von Hobfoll und Lilly
Kartensatzinfo:
Autor: angie
Oberthema: Psychologie Master Modul 3
Thema: 03461 Gesundheitspsychologische Modelle
Schule / Uni: FernUniversität Hagen
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 24.08.2016
 
Schlagwörter Karten:
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