Was ist unter „gesellschaftlicher Modernisierung“ zu verstehen?
„Modernisierung (ist eine) durch Verknüpfung mit dem Fortschrittsbegriff umstrittene Bezeichnung für einen bestimmten Typ des sozialen Wandels, der die zum Teil planmäßig beschleunigte Entwicklung von der traditionalen Agrargesellschaft zur hochentwickelten, demokratisch-pluralistischen Industriegesellschaft umfasst.“ (HILLMANN 1994, KT 9, S. 14).
> Gesellschaftliche Modernisierung ist ein Prozess des sozialen
Wandels, von der Agrargesellschaft hin zur fortgeschrittene Industriegesellschaft
> Gesellschaftliche Modernisierung ist ein Prozess des sozialen
Wandels, von der Agrargesellschaft hin zur fortgeschrittene Industriegesellschaft
Institutionen auf Europäischer Ebene (Organe und deren Aufgaben, Zusammensetzung und Entscheidungsstrukturen auf der Basis derzeit geltenden Rechts)
a. Rat der Europäischen Union
b. Der Europäische Rat
c. Der Rat
d. Europarat
e. Europäische Kommission
f. Europäisches Parlament
g. Europäischer Gerichtshof
h. Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte
Welche Ziele verfolgt der Europass?
1. Verbesserung der Mobilitäts- u. Beschäftigungsmöglichkeiten
2. Ermöglichung von Transparenz ohne Beschneidung nationalstaatlicher Souveränität
3. Ermöglichung der Auflistung auch informeller beruflicher Qualifikationen und Gewährleistung der Anrechnung in allen MS
Wichtig ist, dass es über den Europass eine standardisierte Dokumentation ( Erfassung) von Aus- und Weiterbildungsaktivitäten aller Eu-Bürger gibt, die dann auch in allen MS verstanden wird.
2. Ermöglichung von Transparenz ohne Beschneidung nationalstaatlicher Souveränität
3. Ermöglichung der Auflistung auch informeller beruflicher Qualifikationen und Gewährleistung der Anrechnung in allen MS
Wichtig ist, dass es über den Europass eine standardisierte Dokumentation ( Erfassung) von Aus- und Weiterbildungsaktivitäten aller Eu-Bürger gibt, die dann auch in allen MS verstanden wird.
Begriffe Makro-, Meso- und Mikroebene im Kontext von Sozialstrukturanalysen
Mikroebene:
Betrachtung des individuelle menschlichen Verhaltens, der direkten Beziehungen und Kontakte der Menschen zueinander. (Personen wie Lehrer)
Mesoebene:
formelle Organisation menschlichen Zusammenlebens (bspw.: Betriebe, Vereine, Bildungsstätten, Parteien). Institutionen wie Schulen
Makrobene:
gesellschaftliche Subsysteme ( wie Gesundheitssytem, Bildungssystem, das politische System, das Wirtschaftssystem), die menschliche Interaktion nur noch sehr mittelbar und abstrakt beschreiben.
Betrachtung des individuelle menschlichen Verhaltens, der direkten Beziehungen und Kontakte der Menschen zueinander. (Personen wie Lehrer)
Mesoebene:
formelle Organisation menschlichen Zusammenlebens (bspw.: Betriebe, Vereine, Bildungsstätten, Parteien). Institutionen wie Schulen
Makrobene:
gesellschaftliche Subsysteme ( wie Gesundheitssytem, Bildungssystem, das politische System, das Wirtschaftssystem), die menschliche Interaktion nur noch sehr mittelbar und abstrakt beschreiben.
Können Sie erklären, welcher Sinn/Nutzen aus dem „Zusammenspiel“ von Modernisierungstheorie und Sozialstrukturanalyse für die Analyse europäische Berufsbildungspolitik gezogen werden kann?
Durch die Strukturanalyse können nun diese Aussagen überprüft
> Ähnlichkeiten in Entwicklungsstand der einzelnen Länder,der verschiedenen Subsysteme (Ländervergleich möglich)
> Ähnlichkeiten in Entwicklungsstand der einzelnen Länder,der verschiedenen Subsysteme (Ländervergleich möglich)
Was bietet das Instrument der Sozialstrukturanalyse für die Analyse europäischer Berufsbildungspolitik?
- mit Hilfe der Daten der Sozialstrukturanalyse können
unterschiedliche Entwicklungsstände verschiedener
Nationalstaaten aufgezeigt und verglichen werden.
- anhand der Daten ließ sich nachweisen, dass die
Bildungsexpansion (Durchsetzung von Massenbildung) ein Aspekt
moderner Gesellschaften ist.
unterschiedliche Entwicklungsstände verschiedener
Nationalstaaten aufgezeigt und verglichen werden.
- anhand der Daten ließ sich nachweisen, dass die
Bildungsexpansion (Durchsetzung von Massenbildung) ein Aspekt
moderner Gesellschaften ist.
Was ist bei der Nutzung des Instruments Sozialstrukturanalyse zu beachten?
Annahme: Gesamtsysteme und deren Subsysteme der europäischen Nationalstaaten befinden sich in einem Entwicklungsprozess des sozialen Wandels ( von Agrargesellschaft über fortgeschrittenen Industriegesellschaft hin zur wissensbasierten Informationsgesellschaft)
Mit Hilfe der Sozialstrukturanalyse sollen auf der Makroebene nach Gemeinsamkeiten und Annäherungen gesucht und auf den Entwicklungsprozess des sozialen Wandels bezogen werden.
So lassen sich z.B. strukturelle Gemeinsamkeiten wie Ziele und Funktionen der beruflichen Bildung u. die ökonomische Bedeutung der Berufsbildung nachweisen.
Mit Hilfe der Sozialstrukturanalyse sollen auf der Makroebene nach Gemeinsamkeiten und Annäherungen gesucht und auf den Entwicklungsprozess des sozialen Wandels bezogen werden.
So lassen sich z.B. strukturelle Gemeinsamkeiten wie Ziele und Funktionen der beruflichen Bildung u. die ökonomische Bedeutung der Berufsbildung nachweisen.
sozialstrukturanalytische Betrachtung der Feinstrukturen auf der Meso- und Mikroebene
Eine sozialstrukturanalytische Betrachtung der Feinstrukturen auf der Meso- und Mikroebene ist zwar möglich, aber komplizierter, da die Schwierigkeit des Vergleichs in diesen Ebenen darin begründet liegt , dass die Gesamt- bzw.Subsysteme von unterschiedlichen historischen und soziokulturellen Voraussetzungen geprägt sind und im Kontext spezifischer nationalstaatlicher Traditionen entstanden. Die jeweiligen Nationalstaaten entwickelten eigene Strategien zur Gestaltung ihrer Bildungssysteme.
Welche empirischen Befunde werden durch die Sozialstrukturanalyse der europäischen Gesellschaften im Kontext gesellschaftlicher Modernisierung deutlich?
- Wertewandel
- Individualisierung
- Demographische Entwicklung und europäische Familienstrukturen
- Arbeit und Erwerbstätigkeit in Europa
- Der Prozess der Tertiarisierung und der Übergang zur
Wissensgesellschaft
- Die Bildungsexpansion als europäisches Phänomen
- Individualisierung
- Demographische Entwicklung und europäische Familienstrukturen
- Arbeit und Erwerbstätigkeit in Europa
- Der Prozess der Tertiarisierung und der Übergang zur
Wissensgesellschaft
- Die Bildungsexpansion als europäisches Phänomen
Bitte erläutern Sie folgende Begriffe am Kontext der Inhalte dieses Kursteils: primäres Recht, sekundäres Recht, inkrementelles Recht.
1. das primäre Gemeinschaftsrecht (Verträge, auf denen die Union gründet, deren Änderungen/Ergänzungen, Beitrittsverträge)
2. das sekundäre Gemeinschaftsrecht der Rechtsbestimmungen der EGOrgane auf der Basis der EG-Verträge, (Richtlinien, Verordnungen, Entscheidungen, Stellungnahmen und Empfehlungen)
3. inkrementelles Recht (ergänzende Rechtssprechung)
> bestehende Verträge werden erweitert, geändert oder neuen Gegebenheiten angepasst, ohne dass die ursprüngliche Vertragsgrundlage beseitigt wird (z.B. Reformierung des EWG-Vertrages)
2. das sekundäre Gemeinschaftsrecht der Rechtsbestimmungen der EGOrgane auf der Basis der EG-Verträge, (Richtlinien, Verordnungen, Entscheidungen, Stellungnahmen und Empfehlungen)
3. inkrementelles Recht (ergänzende Rechtssprechung)
> bestehende Verträge werden erweitert, geändert oder neuen Gegebenheiten angepasst, ohne dass die ursprüngliche Vertragsgrundlage beseitigt wird (z.B. Reformierung des EWG-Vertrages)
Welche der folgenden Rechtsnormen sind dem primären und welche dem sekundären Recht zuzuordnen, welche haben Rechtsverbindlichkeit für die MS, welche nicht?
Antwort
Primäres Recht | Sekundäres Recht | |
Vertrag | Richtlinie | |
Vertragsänderung | Verordnung | |
Entscheidung | ||
Entschließung | ||
Erklärung | ||
Verlautbarung | ||
Empfehlung |
Harmonisierungsbestrebungen
Begriffserklärung: möglichst weit reichende Einheitlichkeit in den Berufsbildungspolitiken und Berufsbildungssystemen der MS erreichen, um übereinstimmende Strukturen aufzubauen
zeitliche Einordnung:
- 1963 Harmonierungsdoktrin
- seit Anfang der 1970er Jahre Zweifel an Strategie
zeitliche Einordnung:
- 1963 Harmonierungsdoktrin
- seit Anfang der 1970er Jahre Zweifel an Strategie
Einheit in der Vielfalt
Abkehr von der Harmonisierungsdoktrin erfolgte 1973 mit dem "Dahrendorf-Memorandum":
- Harmonisierung sei unrealistisch, Kernaufgabe liege daher in Ergänzung nationalstaatlicher Bildungspolitiken, Stärke der Vielfalt wird damit betont
- Herstellung einer europäischen Dimension sei anzustreben
Ziele:
- Schaffung von Transparenz der Bildungs- und Berufsbildungssysteme
- Verzicht auf regulierende Eingriffe (Artikel 126 Absatz 1 Maastrichter Verträge), Einfluss nur in Form von Empfehlungen
Warum?
Meiner Ansicht nach um von gegenseitigen Erfahrungen und Modellen zu lernen statt sie zu vereinheitlichen.
- Harmonisierung sei unrealistisch, Kernaufgabe liege daher in Ergänzung nationalstaatlicher Bildungspolitiken, Stärke der Vielfalt wird damit betont
- Herstellung einer europäischen Dimension sei anzustreben
Ziele:
- Schaffung von Transparenz der Bildungs- und Berufsbildungssysteme
- Verzicht auf regulierende Eingriffe (Artikel 126 Absatz 1 Maastrichter Verträge), Einfluss nur in Form von Empfehlungen
Warum?
Meiner Ansicht nach um von gegenseitigen Erfahrungen und Modellen zu lernen statt sie zu vereinheitlichen.
Welche Ziele verfolg(t)en Anerkennungs- Entsprechungs- und Gleichstellungsverfahren, welche Probleme werfen diese Verfahren auf?
Ziele:
- Transparenz der beruflichen Qualifikation
- Steigerung der Mobilität
- Einflussnahme auf die Berufsbildung in Europa
- Erworbene Kompetenzen (vergleichbar, anrechenbar, übertragbar)
Probleme:
- Schema werden sich ständig wandelnden Bedürfnissen der EU- Arbeitsmärkte nicht gerecht
- höhere Qualifikationsebenen bleiben unberücksichtigt
- Arbeitserfahrungen, Berufserfahrungen, berufliche Weiterbildung werden nicht berücksichtigt
- Qualifikationsgefälle zwischen nominell gleichen Berufen zu groß, was zu Orientierung an niedrigsten Standard führte
- Rückzug der MS aus Projekt, da Benachteiligungen gesehen wurden
- Transparenz der beruflichen Qualifikation
- Steigerung der Mobilität
- Einflussnahme auf die Berufsbildung in Europa
- Erworbene Kompetenzen (vergleichbar, anrechenbar, übertragbar)
Probleme:
- Schema werden sich ständig wandelnden Bedürfnissen der EU- Arbeitsmärkte nicht gerecht
- höhere Qualifikationsebenen bleiben unberücksichtigt
- Arbeitserfahrungen, Berufserfahrungen, berufliche Weiterbildung werden nicht berücksichtigt
- Qualifikationsgefälle zwischen nominell gleichen Berufen zu groß, was zu Orientierung an niedrigsten Standard führte
- Rückzug der MS aus Projekt, da Benachteiligungen gesehen wurden
Erläutern Sie kurz und kritisch, warum die Berufsbildungspolitik hohen Stellenwert in der Arbeit der Organe der EU genießt
Die Europäische Union soll sich, so das Ziel, in den nächsten Jahren zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt entwickeln. Berufsbildung hat in diesem Zusammenhang eine zentrale Stellung, da sie "Humanressourcen" für die Wettbewerbsfähigkeit und die ökonomische Entwicklung liefert.
Es könnte zu Konflikten zwischen MS und EU kommen, da die nationalen Bedürfnisse sehr stark sind und sie ihre Souveränität gewahrt sehen wollen. (Gefahr des Identitätverlustes) .
Andererseits wird die Berufsbildung zur Erreichung ökonomischer Ziele instrumentalisiert. Die Erreichung ökonomischer Zielsetzungen ist für die Verlautbarungen der Organe der EU zentral. Zentrale Werte wie Persönlichkeitsentwicklung, Autonomie etc. werden der ökonomischen Vereinnahmung von Bildungszielen geopfert.
Es könnte zu Konflikten zwischen MS und EU kommen, da die nationalen Bedürfnisse sehr stark sind und sie ihre Souveränität gewahrt sehen wollen. (Gefahr des Identitätverlustes) .
Andererseits wird die Berufsbildung zur Erreichung ökonomischer Ziele instrumentalisiert. Die Erreichung ökonomischer Zielsetzungen ist für die Verlautbarungen der Organe der EU zentral. Zentrale Werte wie Persönlichkeitsentwicklung, Autonomie etc. werden der ökonomischen Vereinnahmung von Bildungszielen geopfert.
Bitte erklären Sie kurz die 4 Freiheiten und den in sie einbettenden Kontext?
Errichtung eines gemeinsamen Marktes durch die vier Freiheiten:
Freiheit des Warenverkehrs: freier Warenaustausch innerhalb der Staaten der EU durch Öffnung der nationalen Märkte
Freiheit des Dienstleistungsverkehrs: Liberalisierung der Erbringung von Dienstleistungen; dazu zählen z.B. Versicherungsabschlüsse, Beratungstätigkeiten und andere Serviceleistungen
Freiheit des Personenverkehrs: das Recht aller EU-Bürger, sich in jedem Land der EU aufzuhalten, einen Beruf auszuüben und dort zu verbleiben
Freiheit des Kapitalverkehrs: keinerlei Restriktion für Kapitalflüsse zwischen den Mitgliedstaaten
Freiheit des Warenverkehrs: freier Warenaustausch innerhalb der Staaten der EU durch Öffnung der nationalen Märkte
Freiheit des Dienstleistungsverkehrs: Liberalisierung der Erbringung von Dienstleistungen; dazu zählen z.B. Versicherungsabschlüsse, Beratungstätigkeiten und andere Serviceleistungen
Freiheit des Personenverkehrs: das Recht aller EU-Bürger, sich in jedem Land der EU aufzuhalten, einen Beruf auszuüben und dort zu verbleiben
Freiheit des Kapitalverkehrs: keinerlei Restriktion für Kapitalflüsse zwischen den Mitgliedstaaten
Welche Ziele bestimmte der Europäische Rat 2000 und 2001 in Lissabon bzw. in Stockholm für den Zeitraum bis 2010?
•EU bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten & dynamischsten Wirtschaftsraum zu entwickeln
•Anpassung der Erziehungs- und Ausbildungsziele an die Bedingungen der Informationsgesellschaft
•Erhöhung der Qualität & Wirksamkeit der Systeme der beruflichen und allgemeinen Bildung in der EU
•Für alle soll ein leichterer Zugang zur beruflichen und allgemeinen Bildung geschaffen werden
•Die allgemeine und berufliche Bildung soll gegenüber der Welt geöffnet werden
•Anpassung der Erziehungs- und Ausbildungsziele an die Bedingungen der Informationsgesellschaft
•Erhöhung der Qualität & Wirksamkeit der Systeme der beruflichen und allgemeinen Bildung in der EU
•Für alle soll ein leichterer Zugang zur beruflichen und allgemeinen Bildung geschaffen werden
•Die allgemeine und berufliche Bildung soll gegenüber der Welt geöffnet werden
Welche Entwicklungen werden als Brügge-Kopenhagen Prozess bezeichnet?
Vom Europäischen Rat formulierte Ziele:
1. die EU bis zum Jahr 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftraum der Welt zu machen ( wird auch als Lissabon-Strategie oder Lissabon- Prozess bezeichnet und fand seinen Niederschlag u.a. in der Agenda 2010)
2. Anpassung der Erziehungs- und Ausbildungssysteme an die Bedingungen der Informationsgesellschaft
3. jährliche höhere Investitionen in das Humankapital
4. Halbierung der Zahl der Jugendlichen mit unzureichendem Schulabschluss bis 2010
5. Erhöhung der Qualität und Wirksamkeit der allgemeinen und beruflichen Bildungssysteme, ein für alle leichterer Zugang zu diesen und deren Öffnung gegenüber der Welt
• Neu: die Vereinbarung der Ergebniskontrolle
1. die EU bis zum Jahr 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftraum der Welt zu machen ( wird auch als Lissabon-Strategie oder Lissabon- Prozess bezeichnet und fand seinen Niederschlag u.a. in der Agenda 2010)
2. Anpassung der Erziehungs- und Ausbildungssysteme an die Bedingungen der Informationsgesellschaft
3. jährliche höhere Investitionen in das Humankapital
4. Halbierung der Zahl der Jugendlichen mit unzureichendem Schulabschluss bis 2010
5. Erhöhung der Qualität und Wirksamkeit der allgemeinen und beruflichen Bildungssysteme, ein für alle leichterer Zugang zu diesen und deren Öffnung gegenüber der Welt
• Neu: die Vereinbarung der Ergebniskontrolle
Welche Entwicklungen werden als Brügge-Kopenhagen Prozess bezeichnet? Maßnahmenschwerpunkte
Maßnahmeschwerpunkte:
1. Förderung der europäischen Dimension (höhere Mobilität und interkulturelle Kompetzen sowie Öffnung der Lehrpläne und AOs
2. Förderung der Transparenz von Qualifikationen, Anrechnung von Leistungen, Grundsätze für die Bewertung von nicht-formalem und informellem Lernen
3. Schaffung des EQF und ECVET (Punktesystem für berufliche Bildung)
4. Weiterentwicklung von Bildungs- und Berufsberatung
5. Qualitätssicherung beruflicher Bildung durch bessere Zusammenarbeit
1. Förderung der europäischen Dimension (höhere Mobilität und interkulturelle Kompetzen sowie Öffnung der Lehrpläne und AOs
2. Förderung der Transparenz von Qualifikationen, Anrechnung von Leistungen, Grundsätze für die Bewertung von nicht-formalem und informellem Lernen
3. Schaffung des EQF und ECVET (Punktesystem für berufliche Bildung)
4. Weiterentwicklung von Bildungs- und Berufsberatung
5. Qualitätssicherung beruflicher Bildung durch bessere Zusammenarbeit
Was ist der Europass?
Ein Dokument mit detailliertem Bildungs- und Berufsweg der EU- Bürger
bestehend aus:
1. europäischen Lebenslauf (alle relevanten Abschlüssen und Kompetenzen)
2. Sprachen-Portfolio
3. Mobilitätspass (relevante Auslandsaufenthalte)
4. Diploma Supplement (Bezeichnung eines national erworbenen HSA)
5. Zeugniserläuterungen (Infos über Einstufungen in mind. 3 Sprachen)
Das verantwortliche Nationale Europass-Center in Deutschland ist in der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim BiBB in Bonn angesiedelt.
bestehend aus:
1. europäischen Lebenslauf (alle relevanten Abschlüssen und Kompetenzen)
2. Sprachen-Portfolio
3. Mobilitätspass (relevante Auslandsaufenthalte)
4. Diploma Supplement (Bezeichnung eines national erworbenen HSA)
5. Zeugniserläuterungen (Infos über Einstufungen in mind. 3 Sprachen)
Das verantwortliche Nationale Europass-Center in Deutschland ist in der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim BiBB in Bonn angesiedelt.
Subsidiaritätsprinzip
Maastrichter Verträge 1992:
Subsidaritätsprinzip als allgemein gültiges Rechtsprinzip eingeführt
Inhalt:
- Bildungs- und Berufsbildungspolitiken bleiben Gegenstand der nationalstaatlichen Souveränität
- Organe der EU sollen nur helfend oder bei Nichtbewältigung seitens der Nationalstaten eingreifen und dies nur anhand von Empfehlungen und Erklärungen, die keinen verpflichtenden Charakter haben (z.B. Fördermaßnahmen, Aktionsprogramme)
- auf der Basis der von den MS gemeinsam entwickeltend Richtlinien sollen natioale Initiativen durch geeignete Aktionen von der EU gestützt werden.
Subsidaritätsprinzip als allgemein gültiges Rechtsprinzip eingeführt
Inhalt:
- Bildungs- und Berufsbildungspolitiken bleiben Gegenstand der nationalstaatlichen Souveränität
- Organe der EU sollen nur helfend oder bei Nichtbewältigung seitens der Nationalstaten eingreifen und dies nur anhand von Empfehlungen und Erklärungen, die keinen verpflichtenden Charakter haben (z.B. Fördermaßnahmen, Aktionsprogramme)
- auf der Basis der von den MS gemeinsam entwickeltend Richtlinien sollen natioale Initiativen durch geeignete Aktionen von der EU gestützt werden.
Harmonisierungsverbot
Das Harmonisierungsverbot schließt die Vereinheitlichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten durch die Europäische Kommission im Bildungsbereich aus (Wahrung der nationalen Souveränität und Kompetenz der Regionen (z.B. Bundesländer)).
Der Europäischen Kommission wird dabei nur eine unterstützende und ergänzende Zuständigkeit eingeräumt, das Subsidiaritätsprinzip.
-> Grundlegende Abkehr von der Harmonisierungsdoktrin durch DAHRENDORF 1973
Der Europäischen Kommission wird dabei nur eine unterstützende und ergänzende Zuständigkeit eingeräumt, das Subsidiaritätsprinzip.
-> Grundlegende Abkehr von der Harmonisierungsdoktrin durch DAHRENDORF 1973
EQF/EQR und ECVET
EQR - Europäischer Qualifikationsrahmen
EQF - European Qualification Frame
ECVET - European credit system for vocational education and
training (berufliche Bildung)
EQF - European Qualification Frame
ECVET - European credit system for vocational education and
training (berufliche Bildung)
Der ECVET als Leistungspunktesystem der beruflichen Aus- und Weiterbildung soll den Transfer (Einschätzung und Vergleich) von Lernergebnissen ermöglichen durch:
1. Beschreibung der Qualifikationen anhand von Lernergebnissen
2. Darstellung von Qualifikationen in Lerneinheiten, die wiederum
3. in den NQR und EQR/EQF übertragen werden können, der dann
4. einen Vergleichsmaßstab für das Niveau dieser Qualifizierung bietet
• Einstufung der jeweiligen Verhältnisse zwischen informellen und formellen Lernergebnissen, akademischer und nicht akademischer Ausbildung sowie intra- und internationalen Bildungssystemen
• soll mit dem ECTS des Hochschulbereiches im Nationalen Qualifikationsrahmen verzahnt werden
2. Darstellung von Qualifikationen in Lerneinheiten, die wiederum
3. in den NQR und EQR/EQF übertragen werden können, der dann
4. einen Vergleichsmaßstab für das Niveau dieser Qualifizierung bietet
• Einstufung der jeweiligen Verhältnisse zwischen informellen und formellen Lernergebnissen, akademischer und nicht akademischer Ausbildung sowie intra- und internationalen Bildungssystemen
• soll mit dem ECTS des Hochschulbereiches im Nationalen Qualifikationsrahmen verzahnt werden
Ziele des EQR/EQF
• Schaffung eines "europäischen Bildungsraumes" zur Positionierung auf dem weltweiten Bildungsmarkt
• Vergleichbarkeit von Lernergebnissen unterschiedlichster formaler und informeller Bildungsmöglichkeiten
• höhere Verständlichkeit der Qualifikationsnachweise aufgrund der Eigenschaft als Kommunikations- und Übersetzungsinstrument
• Förderung der Mobilität durch höhere Transparenz
Rolle des ECVET bei der Implementierung des EQR/EQF
Was ist der EQR/EQF?
• Instrumentarium zur Strukturierung und Bewertung von erworbenen Qualifikationen - nicht: Abschlüssen; beinhaltet formelle und informelle Lernleistungen
• Einordnung der erreichten Lernergebnisse unabhängig vom absolvierten Bildungsgang
• Zugang auch für Personen ohne formale Abschlüsse nach Akkreditierung durch den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR), der die Besonderheiten nationaler Bildungssysteme auf den EQR abstimmt
• Zusammenführung von Bologna-Prozess (Hochschulebene) und Brügge-Kopenhagen-Prozess (Berufsbildungsebene)
• Einordnung der erreichten Lernergebnisse unabhängig vom absolvierten Bildungsgang
• Zugang auch für Personen ohne formale Abschlüsse nach Akkreditierung durch den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR), der die Besonderheiten nationaler Bildungssysteme auf den EQR abstimmt
• Zusammenführung von Bologna-Prozess (Hochschulebene) und Brügge-Kopenhagen-Prozess (Berufsbildungsebene)
Was sind und leisten Modernisierungstheorien?
Modernisierungstheorien befassen sich mit dem Entwicklungsprozess und den Entwicklungszielen von der traditionalen Agrargesellschaft zur fortgeschrittenen, modernen Industriegesellschaft.
Dieser Wandlungsprozess findet in allen modernen Gesellschaften in ähnlicher Weise, aber nicht zum gleichen Zeitpunkt statt (= strukturelle Ungleichzeitigkeit).
Modernisierungstheorien dienen somit als Maßstab und Orientierungslinie zum Vergleich des Entwicklungstandes verschiedener Gesellschaften/Nationalstaaten mittels Sozialstrukturanalyse.
Dieser Wandlungsprozess findet in allen modernen Gesellschaften in ähnlicher Weise, aber nicht zum gleichen Zeitpunkt statt (= strukturelle Ungleichzeitigkeit).
Modernisierungstheorien dienen somit als Maßstab und Orientierungslinie zum Vergleich des Entwicklungstandes verschiedener Gesellschaften/Nationalstaaten mittels Sozialstrukturanalyse.
Bitte erläutern Sie den Begriff "Sozialstrukturanalyse"
Sozialstrukturanalyse
• Ist ein empirisches Instrument zur Analyse von Sozialstrukturen
• Konzentriert sich auf spezifische gesellschaftliche Subsysteme (z.B. Bildungssystem, Arbeitsmarkt)
• Untersucht historische und aktuelle Entwicklungszustände
• Vergleicht Strukturen der Subsysteme
• Untersucht gesellschaftliche Aufgaben und Funktionen der Subsysteme
• Ist ein empirisches Instrument zur Analyse von Sozialstrukturen
• Konzentriert sich auf spezifische gesellschaftliche Subsysteme (z.B. Bildungssystem, Arbeitsmarkt)
• Untersucht historische und aktuelle Entwicklungszustände
• Vergleicht Strukturen der Subsysteme
• Untersucht gesellschaftliche Aufgaben und Funktionen der Subsysteme
ErklärenSie den Begriff "Sozialstruktur"
Sozialstruktur
1. „die Gesamtheit der sozialen Beziehungsmuster und Regelsysteme in den für die Gesellschaft zentralen Handlungsbereichen bzw. Systemen (ökonomisches und politisches System; Rechts- und Verwaltungsstrukturen; Bevölkerungs- und Haushaltsstrukturen usw.)“.
2. „die sich aus der Verteilung der gesellschaftlich wichtigsten Ressourcen (wie Boden, Kapital, Bildung) ergebenden Klassen- und Schichtungsstrukturen, die Formen sozialer Ungleichheit und der Herrschaftsordnung“, (SCHÄFERS 1999, S. 1).
1. „die Gesamtheit der sozialen Beziehungsmuster und Regelsysteme in den für die Gesellschaft zentralen Handlungsbereichen bzw. Systemen (ökonomisches und politisches System; Rechts- und Verwaltungsstrukturen; Bevölkerungs- und Haushaltsstrukturen usw.)“.
2. „die sich aus der Verteilung der gesellschaftlich wichtigsten Ressourcen (wie Boden, Kapital, Bildung) ergebenden Klassen- und Schichtungsstrukturen, die Formen sozialer Ungleichheit und der Herrschaftsordnung“, (SCHÄFERS 1999, S. 1).
Vorzüge der Modernisierungstheorien:
1. Prozesse werden fortschritts – und zukunftsbezogen betrachtet, nicht nur historisch
2. Sowohl gewollte wie zufällige Folgen des sozialen Handelns werden berücksichtigt, Entwicklung sozialer Strukturen
3. Alle gesellschaftlichen Subsysteme werden erfasst (nicht nur die ökonomischen Aspekte)
4. Strukturbedingungen und Entwicklungsprozesse der unterschiedlichen Subsysteme (ökonomische, soziale, politische und rechtliche) werden analysiert.
5. Modernisierungsprozesse laufen in den unterschiedlichen gesellschaftlichen Handlungsfeldern unterschiedlich schnell ab, laufen aber in Bezug auf Entwicklungsrichtung und Entwicklungsziel gleich ab. (Ungleichzeitigkeit)
2. Sowohl gewollte wie zufällige Folgen des sozialen Handelns werden berücksichtigt, Entwicklung sozialer Strukturen
3. Alle gesellschaftlichen Subsysteme werden erfasst (nicht nur die ökonomischen Aspekte)
4. Strukturbedingungen und Entwicklungsprozesse der unterschiedlichen Subsysteme (ökonomische, soziale, politische und rechtliche) werden analysiert.
5. Modernisierungsprozesse laufen in den unterschiedlichen gesellschaftlichen Handlungsfeldern unterschiedlich schnell ab, laufen aber in Bezug auf Entwicklungsrichtung und Entwicklungsziel gleich ab. (Ungleichzeitigkeit)
Können Sie erklären, warum die Implementierung des EQF mit größeren Gefahren für die gewachsenen nationalen Bildungssysteme der MS einhergeht als die Implementierung des Europasses?
Durch NQF, EQF und ECVET werden kleine Qualifikationseinheiten erfasst, eine Systematisierung der Qualifikationsmodule durch eine Ausbildungsordnung bzw. das Berufsprinzips, wie im dualen System in Deutschland, ist damit nicht gewährleistet. Die Verwendbarkeit dieser Qualifikationen am Arbeitsmarkt (als klar definiertes Kompetenzbündel wie der Beruf) könnte somit hinterfragt werden.
Der Europass dagegen erfasst die unterschiedlichen Kompetenzen und Zertifikate und macht sie somit europaweit transparent, er greift nicht in die Berufsbildungssysteme der MS ein.
Der Europass dagegen erfasst die unterschiedlichen Kompetenzen und Zertifikate und macht sie somit europaweit transparent, er greift nicht in die Berufsbildungssysteme der MS ein.
Erklären Sie die Methode der offenen Koordinierung
Methode der offenen Koordinierung (MOK oder Offene Koordinierungsmethode = OKM)
- Rahmen für die Bildungszusammenarbeit zwischen den MS zur Realisierung gemeinsamer Ziele (Überwachung durch die EU-Kommission)
- Berücksichtigung der bildungspolititschen Zuständigkeiten der MS (Subsidiaritätsprinzip)
- gegenseitige Bewertung der MS → Benchmarking (Vergleich) und Austausch von Best practice (Wettbewerb)
- Indikatoren und Richtwerte als Messinstrumente
- Evaluierung
- regelmäßige Ergebnisberichte
Beispiel: Ausarbeitung nationaler Reformpläne entspr. Lissabon-Strategie über konkrete künftige Ziele, gemeinsame Anliegen und Prioriäten
- Rahmen für die Bildungszusammenarbeit zwischen den MS zur Realisierung gemeinsamer Ziele (Überwachung durch die EU-Kommission)
- Berücksichtigung der bildungspolititschen Zuständigkeiten der MS (Subsidiaritätsprinzip)
- gegenseitige Bewertung der MS → Benchmarking (Vergleich) und Austausch von Best practice (Wettbewerb)
- Indikatoren und Richtwerte als Messinstrumente
- Evaluierung
- regelmäßige Ergebnisberichte
Beispiel: Ausarbeitung nationaler Reformpläne entspr. Lissabon-Strategie über konkrete künftige Ziele, gemeinsame Anliegen und Prioriäten
Erklären Sie das Spannungsfeld von Harmonisierungsverbot und Lissabon-Prozess bzw. dessen Folgeprozessen.
Eine Person bekommt für Module mit Namen a, b, c, d, e, f je 30 Punkte. Sie hat somit in den Modulen insgesamt 180 Punkte erwirtschaftet.
Sie hat in einigen Bereichen, in denen sie sich auf informellem Weg Kompetenzen angeeignet hat, Prüfungen bei einer Zerifizierungsagentur abgelegt und für die unterschiedlichen Prüfungen die Zertifikate 1w (4punkte), 2d (6 Punkte), 3f (12 Punkte, 5k (8 Punkte) , t6 (14 Punkte) bekommen. Die in den Zertifikaten 1w, 3f und t6 zertifizierten Kompetenzen decken sich mit dem Inhalt eines Moduls "h".
Der NQF sieht eine Qualifikation vor, die sich aus den Kompetenzen der Module a, b, e, f, und h zusammensetzt. Diese Qualifikation verlangt das Vorhandensein der gerade genannten Module bzw. der in ihnen festgelegten Kompetenzen. Die Punkte aus den Modulen c und d , die die Person erwirtschaftet hat, liegen momentan brach, ebenso die Punkte aus den Zertifizierungen 2d und 5k. Für eine andere Qualifikation auf gleichem Niveau, die sich aus anderen Modulen zusammensetzt, (Überschneidungen sind möglich) können sie aber verwertet werden. Evt. auch für eine Qualifikation, die auf der nächsten Stufe des NQF liegt, in die Punkte aus darunterliegenden Niveaustufen einfließen können
Sie hat in einigen Bereichen, in denen sie sich auf informellem Weg Kompetenzen angeeignet hat, Prüfungen bei einer Zerifizierungsagentur abgelegt und für die unterschiedlichen Prüfungen die Zertifikate 1w (4punkte), 2d (6 Punkte), 3f (12 Punkte, 5k (8 Punkte) , t6 (14 Punkte) bekommen. Die in den Zertifikaten 1w, 3f und t6 zertifizierten Kompetenzen decken sich mit dem Inhalt eines Moduls "h".
Der NQF sieht eine Qualifikation vor, die sich aus den Kompetenzen der Module a, b, e, f, und h zusammensetzt. Diese Qualifikation verlangt das Vorhandensein der gerade genannten Module bzw. der in ihnen festgelegten Kompetenzen. Die Punkte aus den Modulen c und d , die die Person erwirtschaftet hat, liegen momentan brach, ebenso die Punkte aus den Zertifizierungen 2d und 5k. Für eine andere Qualifikation auf gleichem Niveau, die sich aus anderen Modulen zusammensetzt, (Überschneidungen sind möglich) können sie aber verwertet werden. Evt. auch für eine Qualifikation, die auf der nächsten Stufe des NQF liegt, in die Punkte aus darunterliegenden Niveaustufen einfließen können
Kartensatzinfo:
Autor: Melli79
Oberthema: Bildungswissenschaften
Thema: Europapolitik
Schule / Uni: Fernuni Hagen
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 03.03.2010
Tags: Modul 1C
Schlagwörter Karten:
Alle Karten (33)
keine Schlagwörter