Was ist psychologische Diagnostik?
1. Die Psychologische Diagnostik ist eine Methodenlehre im Dienste der Angewandten Psychologie.
2. Ihr Gegenstand ist die gezielte und regelgeleitete Sammlung und Verarbeitung von Daten, die für die Bearbeitung von Fragestellungen relevant sind.
3. Zu den Fragestellungen der Diagnostik zählen Beschreibung, Klassifikation, Vorhersage und Evaluation von Unterschieden zwischen und innerhalb von Personen im Hinblick auf psychische Zustände (z.B. Angst), Eigenschaften (z.B. Intelligenz) und deren Veränderungen
4. Psychologische Diagnostik bereitet Entscheidungen (z.B. Berufseignung,) nach wissenschaftlichen Kriterien und ethischen Standards vor.
5. Psychologisches Diagnostizieren umfasst: Klärung der Fragestellung, Auswahl von psychologischdiagnostischen Verfahren, Anwendung, Auswertung, Interpretation, Gutachtenerstellung,Interventions- bzw. Maßnahmenvorschlag.
2. Ihr Gegenstand ist die gezielte und regelgeleitete Sammlung und Verarbeitung von Daten, die für die Bearbeitung von Fragestellungen relevant sind.
3. Zu den Fragestellungen der Diagnostik zählen Beschreibung, Klassifikation, Vorhersage und Evaluation von Unterschieden zwischen und innerhalb von Personen im Hinblick auf psychische Zustände (z.B. Angst), Eigenschaften (z.B. Intelligenz) und deren Veränderungen
4. Psychologische Diagnostik bereitet Entscheidungen (z.B. Berufseignung,) nach wissenschaftlichen Kriterien und ethischen Standards vor.
5. Psychologisches Diagnostizieren umfasst: Klärung der Fragestellung, Auswahl von psychologischdiagnostischen Verfahren, Anwendung, Auswertung, Interpretation, Gutachtenerstellung,Interventions- bzw. Maßnahmenvorschlag.
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Quelle: 3400.1.3.5.1 96f
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Diagnostik und Intervention
Es besteht eine enge Verbindung zw. Diagnostik u Intervention.
enger Interventionsbegriff
= systematische, auf Veränderung abzielende therapeutische od pädagogische Maßnahme
erweiterter Interventionsbegriff nach Jäger
+ jede Maßnahme, die für den Probanden eine Wirkung nach sich zieht.
Übergänge zw. Diagnostik u Intervention sind fließend.
enger Interventionsbegriff
= systematische, auf Veränderung abzielende therapeutische od pädagogische Maßnahme
erweiterter Interventionsbegriff nach Jäger
+ jede Maßnahme, die für den Probanden eine Wirkung nach sich zieht.
Übergänge zw. Diagnostik u Intervention sind fließend.
Tags: Diagnostik, Intervention, Jäger, Veränderung
Quelle: 3400.1.3.5.1 97
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Diagnostischen Aufgabenfelder und Fragestellungen in einigen wichtigen Anwendungsfächern
• ABO-Psychologie, z.B. Personalselektion und –entwicklung
• Pädagogische Psychologie, z.B. Eignung für weiterführende Schulen und Studiengänge,
Erziehungsprobleme
• Klinische Psychologie, z.B. Diagnose psychischer Störungen, Auswahl und Evaluation
von Interventionsmaßnahmen
• Forensische Psychologie, z.B. Glaubwürdigkeitsdiagnostik, Bewährungsprognose
• Markt- und Werbepsychologie, z.B. Diagnose der „Anmutungsqualität“ eines
neuen Artikels
• Ökologische Psychologie, z.B. subjektive Wahrnehmung von Wohn-, Arbeits-,
und Schulumwelten
• Verkehrspsychologie, z.B. Erfassung der Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen
• Pädagogische Psychologie, z.B. Eignung für weiterführende Schulen und Studiengänge,
Erziehungsprobleme
• Klinische Psychologie, z.B. Diagnose psychischer Störungen, Auswahl und Evaluation
von Interventionsmaßnahmen
• Forensische Psychologie, z.B. Glaubwürdigkeitsdiagnostik, Bewährungsprognose
• Markt- und Werbepsychologie, z.B. Diagnose der „Anmutungsqualität“ eines
neuen Artikels
• Ökologische Psychologie, z.B. subjektive Wahrnehmung von Wohn-, Arbeits-,
und Schulumwelten
• Verkehrspsychologie, z.B. Erfassung der Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen
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Quelle: 3400.1.3.5.1 98
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Selektions / Modifikationsdiagnostik
1. Selektionsdiagnostik
= die geeignete Person od Bedingungen auszuwählen
basiert auf dem ...
Eigenschaftsmodell
= geht davon aus, dass Personen auf bestimmten Dimensionen verglichen werden können (Intelligenz, soz. Kompetenz)
2. Modifikationsdiagnostik
= Mittelpunkt von Klinisch-psychologischer Fragestellung
- Verhaltensmodifikation
- Bedingungsmodifikation
basiert auf...
Verhaltensdiagnostik
= besagt, dass Verhalten erlernt ist, von Situation zu Situation variiert u sich prinzipiell verändern lässt.
Zentrale Frage: welche situativen Bedingung das Verhalten auslösen/aufrechterhalten
= die geeignete Person od Bedingungen auszuwählen
basiert auf dem ...
Eigenschaftsmodell
= geht davon aus, dass Personen auf bestimmten Dimensionen verglichen werden können (Intelligenz, soz. Kompetenz)
2. Modifikationsdiagnostik
= Mittelpunkt von Klinisch-psychologischer Fragestellung
- Verhaltensmodifikation
- Bedingungsmodifikation
basiert auf...
Verhaltensdiagnostik
= besagt, dass Verhalten erlernt ist, von Situation zu Situation variiert u sich prinzipiell verändern lässt.
Zentrale Frage: welche situativen Bedingung das Verhalten auslösen/aufrechterhalten
Tags: Eigenschaftsmodell, Modifikationsdiagnostik, Selektionsdiagnostik, Verhaltensdiagnostik
Quelle: 3400.1.3.5.2 98f
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Eigenschafts- vs. Verhaltensdiagnostik
Pawlik 1976
1. Status - vs. Prozessdiagnostik
2. Normorientierung vs Kriteriumsorientierung
3. Testen vs Inventarisieren
4. Diagnostik als Messung vs. Diag. als Info über Behandlung
1. Status - vs. Prozessdiagnostik
E | Status = Erfassung eines IST Zustands |
V | Prozess = Veränderungen interessierender Verhaltensweisen im Zeitverlauf zu erheben |
2. Normorientierung vs Kriteriumsorientierung
E | Norm = Norm- od Eichstichprobe ist eine mögl. representative Vergleichsstichprobe von Personen, bei denen die interessierende Eigenschaft ebenfalls erhoben wurde |
V | Kriterium = Person wird im Hinblick auf ein vorgegebenes Erlebens- od Verhaltensziel (sog. Kriterium) untersucht |
3. Testen vs Inventarisieren
E | Testen = Eigenschaftsausprägungen werden durch Stichprobe aus der Grundgesamtheit des Erlebens u Verhaltens gezogen. |
V | Inventarisieren = vollst. Inventarisierung des gesamten, für eine Fragestellung relevanten Verhaltensrepertoirs u der damit verbundenen auslösenden u aufrechterhaltenden Bedingungen |
4. Diagnostik als Messung vs. Diag. als Info über Behandlung
E | Messen = Ausprägung des Merkmals vor Hintergrund Testgütekriterien mögl. genau u valide abzuschätzen |
V | Informationen erfassen, die helfen sollen, eine bestimmte Interventionsmaßnahme auszuwählen und/oder dern Effektivität zu bestimmen |
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Quelle: 3400.1.3.5.2 99f
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Datenquellen / Erhebungsverfahren nach Pawlik (2006)
1. Biographische und Aktuardaten
2. Verhaltensspuren
3. Verhaltensbeobachtung
4. Verhaltensbeurteilung
5. Ausdrucksverhalten
6. Interview
7. Projektive Tests/Verfahren
8. Objektive Tests
9. Fragebogen
10. Psychophysiologische Diagnostik
2. Verhaltensspuren
3. Verhaltensbeobachtung
4. Verhaltensbeurteilung
5. Ausdrucksverhalten
6. Interview
7. Projektive Tests/Verfahren
8. Objektive Tests
9. Fragebogen
10. Psychophysiologische Diagnostik
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Quelle: 3400.1.3.5.3 101
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Test Definitionen
Konsens
Verfahren zur Gewinnung diagnostisch relevanter Daten
eng
Verfahren, mit dem Daten unabhängig von Urteilen und Einschätzungen der Probanden erhoben werden können
- undurchschaubar
- nur Fähigkeits- Leistungs-, objektive Tests (Cattle)
Kienert und Raatz (breit)
Routineverfahren. Ziel: quantitative Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägungen
Verfahren zur Gewinnung diagnostisch relevanter Daten
eng
Verfahren, mit dem Daten unabhängig von Urteilen und Einschätzungen der Probanden erhoben werden können
- undurchschaubar
- nur Fähigkeits- Leistungs-, objektive Tests (Cattle)
Kienert und Raatz (breit)
Routineverfahren. Ziel: quantitative Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägungen
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Quelle: 3400.1.3.5.3 102
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Klassen psychologischer Tests
Rolf Brickenkamp
1. Leistungstests
2. Psychometrische Persönlichkeitstests
3. Persönlichkeitsentfaltungs Verfahren
1. Leistungstests
- IQ, Entwicklung, Allg. Leistung, Schultest, Einschulungstest, Leset, Rechtschreibt
- richtig/falsch
- enthalten meist speed- und Power/Niveautests
2. Psychometrische Persönlichkeitstests
- Pers- Struktur Test, Einstellungs- u Interessentest, Klinische T, Fragebogen, Interview
- Stellungnahme auf Antwortskala zu selbstbeschreibenden Aussagen
3. Persönlichkeitsentfaltungs Verfahren
- Formdeutungsverf., Verbal-thematische V, Zeichnerische u Gestaltungsverf.
- projektive Tests
Tags: Brickenkamp, Psychometrische Persönlichkeitstests
Quelle: 3400.1.3.5.3 103
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Soziale Erwünschtheit
- Proband stellt sich so dar, wie er glaubt, dass es für ihn am günstigsten ist (faking good)
- In Eignungsdiagnostik unproblematisch, da Indiz für rezeptive Selbstdarstellungskompetenz (Bernd Marcus 2003)
- Validität in der Personalauswahl wird nicht beeinträchtigt
- In Eignungsdiagnostik unproblematisch, da Indiz für rezeptive Selbstdarstellungskompetenz (Bernd Marcus 2003)
- Validität in der Personalauswahl wird nicht beeinträchtigt
Tags:
Quelle: 3400.1.3.5.3 104f
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Merkmale der diagnostischer Prozesses
Jäger
- zeitl., organisatorische, strategische u personelle Erstreckung zw. vorgegebenen diagn. Fragestellungen u Beantwortung
- Beantwortung erfolgt in Form von Diagnose od Prognose
- Verlauf des diagn. Prozesses kann neue Fragen aufwerfen
- Beantwortung der Fragestellung ist zugl. Ausgangszeitpunkt für eine Entscheidungshilfe
Tags: diagnostischer Prozess, Jäger, Merkmale
Quelle: 3400.1.3.5.4 105
Quelle: 3400.1.3.5.4 105
Phasen des diagnostischen Prozess
Jäger
1. Fragestellung
2. Übersetzung u Differenzierung
3. Generierung von Hypothesen
4. Operationalisierung, Untersuchungsplanung u Durchführung
5. Auswertung u Interpretation
6. Beantwortung der Fragestellung bez. neu Hypothesen generierung u Datensammlung
1. Fragestellung
2. Übersetzung u Differenzierung
3. Generierung von Hypothesen
4. Operationalisierung, Untersuchungsplanung u Durchführung
5. Auswertung u Interpretation
6. Beantwortung der Fragestellung bez. neu Hypothesen generierung u Datensammlung
Tags: diagnostischer Prozess, Jäger
Quelle: 3400.1.3.5.4 105
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Klinische / Statistische Urteilsbildung
Klinische
= stütz sich auf intuitive, auf klinischem Erfahrungswissen basierende Informationsverarbeitung
- notwendig für die Identifikation relevanter Prädiktorvariablen
Statistisch
= eine Kombination u Gewichtung der Vorhersage Variablen anhand von stat. Beziehungen, die vorher emp. ermittelt wurden.
(50 % der Studien - andere Hälfte Kombination)
- ist vorzuziehen
= stütz sich auf intuitive, auf klinischem Erfahrungswissen basierende Informationsverarbeitung
- notwendig für die Identifikation relevanter Prädiktorvariablen
Statistisch
= eine Kombination u Gewichtung der Vorhersage Variablen anhand von stat. Beziehungen, die vorher emp. ermittelt wurden.
(50 % der Studien - andere Hälfte Kombination)
- ist vorzuziehen
Tags: Urteilsbildung
Quelle: 3400.1.3.5.4 106
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Zeitschriften
• Diagnostica
• Journal of Individual Differences
• European Journal of Psychological Assessmen
• Journal of Individual Differences
• European Journal of Psychological Assessmen
Tags:
Quelle: 3400.1.3.5.5 108
Quelle: 3400.1.3.5.5 108
Datenbanken und Internetquellen
• PSYNDEXplus Tests 1945-2008 (via Bibliotheksserver)
• testzentrale.de
• Schuhfried.at
• www.pearsonassessment.de
• Diagnostische Verfahren in der Konstruktion (via Website der Fachgruppe
Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik, www.dgps.de/dgps/fachgruppen/diff_diag/)
• testzentrale.de
• Schuhfried.at
• www.pearsonassessment.de
• Diagnostische Verfahren in der Konstruktion (via Website der Fachgruppe
Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik, www.dgps.de/dgps/fachgruppen/diff_diag/)
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Quelle: 3400.1.3.5.5 108
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Kartensatzinfo:
Autor: Retlaw Kire
Oberthema: Psychologie
Thema: Diagnostik
Schule / Uni: FernUniversität Hagen
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 14.02.2012
Tags: 3400
Schlagwörter Karten:
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Brickenkamp (1)
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