Skizzieren! Sie die zentralen Inhalte der Abiturreglements in Preußen und erläutern sie den jeweiligen Beitrag zum Wandel von der Stände- zur Leistungsgesellschaft!
1. Reglement: Abitur Vorraussetzung für Stipendium 1788
2. Reglement: Abitur Vorraussetzung für Kirchen- und Staatsdienst
1812
3. Reglement: Abitur Vorraussetzung für alle Studiengänge (augenommen die philosophische Fakultät, sofern kein Staatsexamen angestrebt werde) 1834
- Staatliche Abiturprüfung -> Vorraussetzung für Universitätsstudium
=> erreichbare Gesellschaftliche Position hängt nicht mehr nur von dem Stand ab, sondern auch von der erbrachten Bildungsleistung
2. Reglement: Abitur Vorraussetzung für Kirchen- und Staatsdienst
1812
3. Reglement: Abitur Vorraussetzung für alle Studiengänge (augenommen die philosophische Fakultät, sofern kein Staatsexamen angestrebt werde) 1834
- Staatliche Abiturprüfung -> Vorraussetzung für Universitätsstudium
=> erreichbare Gesellschaftliche Position hängt nicht mehr nur von dem Stand ab, sondern auch von der erbrachten Bildungsleistung
Weimarer Schulkompromiss:
- 1919/1920
Konfessionsfrage:
-> Simultanschulen als Regelfall
-> Mögliche Einrichtung von Bekenntnisschulen /bekenntnisfreien Schulen
Strukturfrage
-> Schüler gemeinsam die ersten 4 Jahre in die Volksschulunterstufe
-> 1. strikte Trennung zwischen höherer und niedriger Bildung
-> neue Funktion (Selektionsfunktion nach Leistung) der Volksschulunterstufe -> die meisten gehen danach zur Volksschule
Konfessionsfrage:
-> Simultanschulen als Regelfall
-> Mögliche Einrichtung von Bekenntnisschulen /bekenntnisfreien Schulen
Strukturfrage
-> Schüler gemeinsam die ersten 4 Jahre in die Volksschulunterstufe
-> 1. strikte Trennung zwischen höherer und niedriger Bildung
-> neue Funktion (Selektionsfunktion nach Leistung) der Volksschulunterstufe -> die meisten gehen danach zur Volksschule
Vergegenwärtigen Sie sich die Schritte zur rechtlichen und zur
tatsächlichen Durchsetzung der Unterrichtspflicht im 18. und 19.Jahrhunderts!
tatsächlichen Durchsetzung der Unterrichtspflicht im 18. und 19.Jahrhunderts!
- General Edict 1717
- Generallandschulreglement 1763
- Verankerung der allgemeinen
Unterrichtspflicht im allgemeinen
Landrecht 1794
- Generallandschulreglement 1763
- Verankerung der allgemeinen
Unterrichtspflicht im allgemeinen
Landrecht 1794
Überlegen Sie sich Gründe dafür, dass Preußen (wie andere deutsche Länder auch) im ausgehenden 18.
Jahrhundert sein Schulwesen zu ordnen begann.
Jahrhundert sein Schulwesen zu ordnen begann.
- Etatistisches Interesse Preußens
("Etat" franz. = Staat)
- Schaffung eines gemeinsamen Staatsund
Nationalbewusstseins
- Legitimations- / Qualifikations- /
Selektionsfunktion von Schule
("Etat" franz. = Staat)
- Schaffung eines gemeinsamen Staatsund
Nationalbewusstseins
- Legitimations- / Qualifikations- /
Selektionsfunktion von Schule
Machen Sie sich die Schritte der Entwicklung des niederen Schulwesens klar.
- Stiehlsche Regulative (1854) zur Bildungsbegrenzung
-> volkstümliche Bildung
-> nur elemntare Kulturtechniken
- Allgemeine Bestimmungen ( 1872) zur Modernisierung
-äußeres Element:
•kleinere Klassen (mehrklassige Volksschule); nicht größer als 80 Schüler/innen
•Sicherung der Basisausstattung, Vorgaben zur Größe von Klassenzimmern
•Mindestvorgaben für Lehrergehälter
–inhaltliche Modernisierung:
•40% Mathematik,Naturwissenschaften, technisches Zeichnen
•Abbau des Anteils sozialisierender Fächer, Religion mit abgeschwächter Bedeutung
- Weimarer Schulkompromiss (1919/20)
-> Konfessionsfrage
-> Gemeinsame Sekundarstufe I
-> volkstümliche Bildung
-> nur elemntare Kulturtechniken
- Allgemeine Bestimmungen ( 1872) zur Modernisierung
-äußeres Element:
•kleinere Klassen (mehrklassige Volksschule); nicht größer als 80 Schüler/innen
•Sicherung der Basisausstattung, Vorgaben zur Größe von Klassenzimmern
•Mindestvorgaben für Lehrergehälter
–inhaltliche Modernisierung:
•40% Mathematik,Naturwissenschaften, technisches Zeichnen
•Abbau des Anteils sozialisierender Fächer, Religion mit abgeschwächter Bedeutung
- Weimarer Schulkompromiss (1919/20)
-> Konfessionsfrage
-> Gemeinsame Sekundarstufe I
Überlegen Sie sich die Antriebskräfte und Schritte, die im
Verlauf des 19.Jh. und des beginnenden 20.Jh. die Entstehung des Dualen Berufsbildungssytems
kennzeichnen.
Verlauf des 19.Jh. und des beginnenden 20.Jh. die Entstehung des Dualen Berufsbildungssytems
kennzeichnen.
- Bauernbefreiung + Gewerbliche Freiheit -> lösen die berufliche
bildung aus dem Kontrollbereich der Zünfte
- technologische Entwicklungen -> erfordern qualifizierende
Berufsbildung
- Industrialisierung
- Ausgrenzung "nützlicher Inhalte" aus den Lehrplänen (Humboldt)
bildung aus dem Kontrollbereich der Zünfte
- technologische Entwicklungen -> erfordern qualifizierende
Berufsbildung
- Industrialisierung
- Ausgrenzung "nützlicher Inhalte" aus den Lehrplänen (Humboldt)
Das deutsche Bildungssytem hatte einen beachtlichen Anteil am Übergang von der Stände- zur
Leistungsgesellschaft. Überlegen Sie sich vor dem Hintergrund dieser Feststellung insbesondere die
Bedeutung des Abiturreglements und des Weimarer Schulkompromisses für diesen Übergang.
Leistungsgesellschaft. Überlegen Sie sich vor dem Hintergrund dieser Feststellung insbesondere die
Bedeutung des Abiturreglements und des Weimarer Schulkompromisses für diesen Übergang.
- Früher -> Festlegung des Bildungswegs eines Schülers durch die
soziale Schicht
- Besuch eines Gymnasiums war nicht an Leistung sondern an den Stand gebunden
- Gemeinsame Volksschule (Weimarer Schulkompromiss) ermöglicht leistungsgebundene Selektion
- Abiturreglement ermöglicht sozialen Aufstieg / ist leistungsgebunden
soziale Schicht
- Besuch eines Gymnasiums war nicht an Leistung sondern an den Stand gebunden
- Gemeinsame Volksschule (Weimarer Schulkompromiss) ermöglicht leistungsgebundene Selektion
- Abiturreglement ermöglicht sozialen Aufstieg / ist leistungsgebunden
Vergegenwärtigen Sie sich die wesentlichen strukturellen Elemente des deutschen Schulsystems, so wie es sich zu Beginn des 21.Jh. darstellt. (5 +2)
- SEK I -> Gemeinsame Grundschulen
- SEK II -> G, H, R, Gym,
Förderschulen
- Oberstufe -> Gymnasiale Oberstufen,
berufsbildende Oberstufen
- SEK II -> G, H, R, Gym,
Förderschulen
- Oberstufe -> Gymnasiale Oberstufen,
berufsbildende Oberstufen
Bildungsexpansion (60er bis 90er Jahre)
1. Verlängerung der Pflichtschulzeit
2. Niedriges und mittleres Bildungswesen:
- Verlängerung der Pflichtschul- und Ausbildungszeit (9te Schuljahr,
3 Ausbilungsjahre)
- Verlagerung der "Schulströme" zu mittleren Bildungsgängen (Realschule)
3. Höheres Bildungswesen:
- Ausweitung der Übergangsquote zum Gymnasium
- deutlicher Anstieg der Abiturientenquote
- Verringerung der internen Selektion
- Entmonopolisierung der Gymnasien bezüglich Abiturvergabe
2. Niedriges und mittleres Bildungswesen:
- Verlängerung der Pflichtschul- und Ausbildungszeit (9te Schuljahr,
3 Ausbilungsjahre)
- Verlagerung der "Schulströme" zu mittleren Bildungsgängen (Realschule)
3. Höheres Bildungswesen:
- Ausweitung der Übergangsquote zum Gymnasium
- deutlicher Anstieg der Abiturientenquote
- Verringerung der internen Selektion
- Entmonopolisierung der Gymnasien bezüglich Abiturvergabe
Restaurationsphase in de BRD (50er/60er)
- Gründung der KMK
- Wiederherstellung des gegliederten Systems (ökonomische und begabungstheorethische Begründung
- Wiederherstellung des gegliederten Systems (ökonomische und begabungstheorethische Begründung
Ergebnis der Restaurationsphase im Westen
1. Grundschule als Volksschulunterstufe
2. Volksschule mit volkstümlicher Bildung (Handwerk)
3. Mittelschule für gehobene praktische Berufe (verwaltende und vermittelnde Tätigkeiten)
4. Gymnasium mit drei Haupttypen
- Humanistisch-philologische/altsprachlich
- naturwissenschaftlich-mathematisch
- Neusprachlich, vorwiegend Mädchengymnasien (Hauswirtschaft, "Puddingabitur")
2. Volksschule mit volkstümlicher Bildung (Handwerk)
3. Mittelschule für gehobene praktische Berufe (verwaltende und vermittelnde Tätigkeiten)
4. Gymnasium mit drei Haupttypen
- Humanistisch-philologische/altsprachlich
- naturwissenschaftlich-mathematisch
- Neusprachlich, vorwiegend Mädchengymnasien (Hauswirtschaft, "Puddingabitur")
Bildungsökonomische Argumentation für Reformen in den 60er Jahren
- Vollbeschäftigung
- Schließen der Grenzen zwischen DDR und BRD (61)
- Kriegsfolgen (wenig junge Männer als Arbeitskräfte)
- niedrige Frauenstudierquote
Folgen:
-> knapp werdendes Angebot an Arbeitskräften
-> Engpass für das Wirtschaftswachsgtum
-> Zeit der Gastarbeiteranwerbung
- Schließen der Grenzen zwischen DDR und BRD (61)
- Kriegsfolgen (wenig junge Männer als Arbeitskräfte)
- niedrige Frauenstudierquote
Folgen:
-> knapp werdendes Angebot an Arbeitskräften
-> Engpass für das Wirtschaftswachsgtum
-> Zeit der Gastarbeiteranwerbung
Bildungsbürgerliche Argumentation für Reformen in den 60er
- Bildung ist Bürgerrecht
- Aufzeigen der Reproduktion sozialer Ungleichheit durch das Bildungssystem
- Widerspruch zum Auftrag des Grundgesetzes -> für alle gleiche Lebensverhältnisse
- Aufzeigen der Reproduktion sozialer Ungleichheit durch das Bildungssystem
- Widerspruch zum Auftrag des Grundgesetzes -> für alle gleiche Lebensverhältnisse
Konkrete Reformschritte der 60er Jahre
- Abtrennung der Volksschuloberstufe und Begründung der Hauptschule KMK (1964, Hamburger Abkommen)
- Gründung von Gesamtschulen durch Empfehlung des Deutschen Bildungsrates (1965 bis 1975) zur "Einrichtung von Schulversuchen mit Gesamtschulen" (1969)
- KMK-Vereinbarung zur Reform der gymnasialen Oberstufen (1972)
- Gründung von Gesamtschulen durch Empfehlung des Deutschen Bildungsrates (1965 bis 1975) zur "Einrichtung von Schulversuchen mit Gesamtschulen" (1969)
- KMK-Vereinbarung zur Reform der gymnasialen Oberstufen (1972)
Vergegenwärtigen Sie sich die Chancenverteilung durch das
Bildungssystem und beachten Sie dabei insbesondere die Aspekte von Schicht, Geschlecht, Region und Migrationshintergrund.
Bildungssystem und beachten Sie dabei insbesondere die Aspekte von Schicht, Geschlecht, Region und Migrationshintergrund.
Früher
-> "Katholisches Arbeitermädchen vom Lande" als Prototyp für Benachteiligungen
Heute
-> Schicht und Migration als ausschlaggebende Faktoren für
Bildungschancen
-> z.B. "Arbeiterkind mit türkischem Migrationshintergrund" :)
- Geschlecht nicht bedeutend für die Zahl der Schulabsolventen /
Studienanfänger
-> Mädchen sind aber in akademischen Karrieren unterrepräsentiert!
- Region beeinflusst die Bildungschancen ebenfalls
-> "Katholisches Arbeitermädchen vom Lande" als Prototyp für Benachteiligungen
Heute
-> Schicht und Migration als ausschlaggebende Faktoren für
Bildungschancen
-> z.B. "Arbeiterkind mit türkischem Migrationshintergrund" :)
- Geschlecht nicht bedeutend für die Zahl der Schulabsolventen /
Studienanfänger
-> Mädchen sind aber in akademischen Karrieren unterrepräsentiert!
- Region beeinflusst die Bildungschancen ebenfalls
Erklären Sie die Vorrangstellung der Fremdevaluation gegenüber anderen Evaluationsformen und schätzen Sie die Bedeutung der Fremd,- Selbst- und Metaevaluation für die
Schulentwicklung ein.
Schulentwicklung ein.
Evaluation = Bestandsaufnahme, Analyse und Bewertung von Arbeit
Fremdevaluation
- externe Evaluationsform
- ermöglich objektive, ehrliche Bewertung
- Externe Evaluationen haben große Bedeutung für Schulentwicklung
-> Strategien der Klassenzusammensetzung
-> Kriterien der Notengebung
-> Entwicklung von Förderkonzepten
-> Schulprogrammentwicklung
- Selbst- und Metaevaluation -> haben geringere Bedeutng fürSchulentwicklung
Fremdevaluation
- externe Evaluationsform
- ermöglich objektive, ehrliche Bewertung
- Externe Evaluationen haben große Bedeutung für Schulentwicklung
-> Strategien der Klassenzusammensetzung
-> Kriterien der Notengebung
-> Entwicklung von Förderkonzepten
-> Schulprogrammentwicklung
- Selbst- und Metaevaluation -> haben geringere Bedeutng fürSchulentwicklung
Welche Ungleichheiten im Bildungswesen wurden mit der
Kunstfigur des "Katholischen Arbeitermädchens vom Lande" in der schulischen Reformphase angesporchen?
Kunstfigur des "Katholischen Arbeitermädchens vom Lande" in der schulischen Reformphase angesporchen?
- konfessionell, schichtspezifisch/sozial, geschlechtspezifisch, regional
- Mitte der 1960er Jahre
- Mitte der 1960er Jahre
Inwiefern ist Schule eine Organisation und welche grundlegenden Koordinationsmechanismen hat Minzberg für Organisationen beschrieben?
- Schule ist wie andere Organisationen auch, ein dauerhaft soziales Gebilde zur Erreichung gemeinsamer Ziele. Zur Zielerreichung finden Arbeitsteilungs- Koordinierungsprozesse statt. Letztese
erfolgen nach Mintzberg im Rahmen von fünf grundlegenden Mechanismen:
- Wechselseitige Abstimmung
- Persönliche Weisung
- Standadisierung der qualifikation der Mitarbeiter
- " der Arbeitsprozesse"
- " der Arbeitsprodukte"
erfolgen nach Mintzberg im Rahmen von fünf grundlegenden Mechanismen:
- Wechselseitige Abstimmung
- Persönliche Weisung
- Standadisierung der qualifikation der Mitarbeiter
- " der Arbeitsprozesse"
- " der Arbeitsprodukte"
Bildungsstandarts (5)
- sind primäre Leistungsstandards
- beschreiben die fachbezogenen Kompetenzen, die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Bildungsganges erreicht haben sollen (verbindliche Ergebniserwartungen, outputorientiert)
- stellen verbindliche Kriterien für alle 16 Länder dar (Rahmenstandards)
- können mit Hilfe von Testaufgaben operationalisiert und überprüft werden
- können als Grundlage für einen kompetenzorientierten Unterricht dienen.
- beschreiben die fachbezogenen Kompetenzen, die Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Bildungsganges erreicht haben sollen (verbindliche Ergebniserwartungen, outputorientiert)
- stellen verbindliche Kriterien für alle 16 Länder dar (Rahmenstandards)
- können mit Hilfe von Testaufgaben operationalisiert und überprüft werden
- können als Grundlage für einen kompetenzorientierten Unterricht dienen.
3 zentrale Qualitätsdimensionen von Schule
1. Inputdimension:
Merkmale der gegebenen schulischen und ausßerschulischen Umwelt, einschließlich der materiellen und personellen Austattung der Schulen (Lehrerqualifikation)
2. Prozessdimension:
Schulische und unterrichtliche Prozessqualitäten (Schulkultur/didaktische Gestaltung
3. Output-/Outcome-Dimension:
Unmittelbare und Langfristige Wirkungs von Bildung (Qualifikation/Erfolg am Arbeitsmarkt)
Merkmale der gegebenen schulischen und ausßerschulischen Umwelt, einschließlich der materiellen und personellen Austattung der Schulen (Lehrerqualifikation)
2. Prozessdimension:
Schulische und unterrichtliche Prozessqualitäten (Schulkultur/didaktische Gestaltung
3. Output-/Outcome-Dimension:
Unmittelbare und Langfristige Wirkungs von Bildung (Qualifikation/Erfolg am Arbeitsmarkt)
Kartensatzinfo:
Autor: CoboCards-User
Oberthema: Bildungswissenschaften
Thema: ESL
Schule / Uni: Universität Duiisburg-Essen, UDE
Ort: Essen
Veröffentlicht: 05.02.2011
Tags: ESL 1.4.
Schlagwörter Karten:
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