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Dysregulation „Hospitalismus“
Der Begriff Hospitalismus wurde Mitte der 40er Jahre geprägt, um damit die Folgen eines lang andauernden Aufenthaltes von Kleinkindern in Heimen zu kennzeichnen. Der frühkindliche Hospitalismus wird auf zwei wesentliche Quellen zurückgeführt, nämlich sensorische Deprivation (Mangel an Sinnesreizen) und emotionale Deprivation (Mangel an Gefühlsbindungen). Inzwischen wird der Hospitalismus-Begriff auch für erwachsene Patienten verwendet. Das erste Haupt-merkmal (Reizarmut) dürfte für Erwachsene ebenso zutreffen wie für Kinder, allerdings in komplexerer Weise: In den meisten Kliniken und Altenheimen ist die Präsentation von Reizen relativ vorbestimmt und wenig überraschend. Zugleich ist die Reizvielfalt reduziert und taktile Erfahrung ist - auch aus krankbedingter Unbeweglichkeit heraus – weniger möglich als im Alltagsleben.
Das zweite Merkmal (Emotionsarmut) dürfte für die meisten Erwachsenen bei einer gewissen Zuwendung durch das Personal weniger wirksam sein als bei kleinen Kindern. Dafür ist bei Erwachsenen entscheidender, dass sie es bei wechselndem Personal und auch wechselnden Mitpatienten schwerer haben, ihre eigene Rolle im Verhältnis zu anderen Menschen zu definieren.
Das zweite Merkmal (Emotionsarmut) dürfte für die meisten Erwachsenen bei einer gewissen Zuwendung durch das Personal weniger wirksam sein als bei kleinen Kindern. Dafür ist bei Erwachsenen entscheidender, dass sie es bei wechselndem Personal und auch wechselnden Mitpatienten schwerer haben, ihre eigene Rolle im Verhältnis zu anderen Menschen zu definieren.
Karteninfo:
Autor: CoboCards-User
Oberthema: Psychologie
Thema: Grundlagen
Schule / Uni: Hamburger-Fern-Hochschule
Veröffentlicht: 22.05.2011