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Wie funktioniert der Herabilitätsschätzer?
Die Ähnlichkeit von Verwandten verschiedenen Grades wird in der Erbpsychologie in der Regel durch einen speziellen Korrelationskoeffizienten (r) erfasst: Intraklassenkorrelationen (Intra-Class-Correlation).
Dabei werden die Messwerte jedes Paarlings (z.B. EZ) je einmal innerhalb der einen und der anderen Messwertreihe (R1, R2) angeschrieben:
Aus derartigen Messwerten lässt sich die Intraklassenkorrelation wie die "normale" Produkt-Moment-Korrelation berechnen.
In Worten: Aus Verwendung von Intraklassenkorrelation folgt, dass
Die Intraklassenkorrelation zwischen EZ (rEZ) kann nun wie folgt angeschrieben werden:
Die Kovarianz (cov) drückt den gemeinsamen Varianzanteil der beiden Messwertreihen aus, der bei EZ durch deren identische genetische Ausstattung gegeben ist; sie wird auf die gesamte Merkmalsvarianz (vgl. Nenner) bezogen.
Ähnliche Überlegungen gelten auch für Intraklassenkorrelationen, die zwischen Personen anderer Verwandtschaftsgrade erhoben werden, etwa ZZ, leibliche Geschwister, Halbgeschwister, Eltern-Kinder etc.
Beachte: Die Differenz (rEZ – rZZ) schätzt nur 100% - 50% = 50% des genetischen Varianzanteils; sie muss daher verdoppelt werden, um den genetischen Varianzanteil zu 100% zu schätzen.
Weitere Heritabilitätsschätzer („broad heritability“) auf korrelativer Basis:
Dabei werden die Messwerte jedes Paarlings (z.B. EZ) je einmal innerhalb der einen und der anderen Messwertreihe (R1, R2) angeschrieben:
Aus derartigen Messwerten lässt sich die Intraklassenkorrelation wie die "normale" Produkt-Moment-Korrelation berechnen.
In Worten: Aus Verwendung von Intraklassenkorrelation folgt, dass
- die Varianzen beider Messwertreihen gleich groß sind (sie enthalten ja auch exakt dieselben Messwerte);
- zudem entsprechen sie auch der phänotypischen Gesamtvarianz des Merkmals.
Die Intraklassenkorrelation zwischen EZ (rEZ) kann nun wie folgt angeschrieben werden:
Die Kovarianz (cov) drückt den gemeinsamen Varianzanteil der beiden Messwertreihen aus, der bei EZ durch deren identische genetische Ausstattung gegeben ist; sie wird auf die gesamte Merkmalsvarianz (vgl. Nenner) bezogen.
Ähnliche Überlegungen gelten auch für Intraklassenkorrelationen, die zwischen Personen anderer Verwandtschaftsgrade erhoben werden, etwa ZZ, leibliche Geschwister, Halbgeschwister, Eltern-Kinder etc.
- r ist bei EZ größer als bei ZZ (rEZ > rZZ); dies beruht – bei Erfüllung der Voraussetzung gleich großer Umweltvarianz – nur auf der größeren genetischen Ähnlichkeit von EZ, da sie 100% ihrer Allele teilen, während ZZ durchschnittlich 50% gleiche Allele besitzen.
- Um den „genetischen Einfluss“ (Heritabilität) bezüglich einer Eigenschaft zu schätzen, kann nun z.B. die Formel von Falconer (1960) verwendet werden: H2 = 2 (rEZ – rZZ)
Beachte: Die Differenz (rEZ – rZZ) schätzt nur 100% - 50% = 50% des genetischen Varianzanteils; sie muss daher verdoppelt werden, um den genetischen Varianzanteil zu 100% zu schätzen.
Weitere Heritabilitätsschätzer („broad heritability“) auf korrelativer Basis:
Tags: Anlage/Umwelt, Heritabilitätsschätzer
Quelle: S151
Quelle: S151
Karteninfo:
Autor: coster
Oberthema: Psychologie
Thema: Differentielle Psychologie
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 08.05.2013