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B) Nennen Sie Symptome der ADHD und Ansatzpunkte der schulischen Beratung!
ADHD = Attention Deficit/Hyperactivity Disorder
Allgemeine Symptome (siehe auch "hyperaktive Kinder"):
• Unaufmerksamkeit
• Hyperaktivität
• Impulsivität

Symptome der Aufmerksamkeitsstörung:
• Flüchtigkeitsfehler bei Schularbeiten und anderen Aufgaben
• Arbeit ist häufig unordentlich
• Schwierigkeiten bei der Durchführung von Aufgaben oder beim Spielen über längere Zeit, beim zu Ende führen einer Aufgabe
• Wirken geistig abwesend, scheinen nicht zuzuhören
• Wechseln häufig von einer Tätigkeit zur nächsten
• Probleme mit der Organisation von Aufgaben und Tätigkeiten
• Arbeitsmaterialien liegen oft verstreut herum, sind beschädigt
• Gesprächsthemen werden häufig gewechselt
• Unterbrechen häufig laufende Arbeiten

Symptome der Hyperaktivität:
• Herumzappeln, Herumrutschen auf einem Stuhl
• Klettern oder laufen in unpassenden Situationen herum („immer auf Achse“)
• Haben Schwierigkeiten an Gruppensituationen teilzunehmen
• Spielen nervös an Gegenständen, klopfen, wackeln
• Bei ruhigen Tätigkeiten sind sie übermäßig laut

Symptome der Impulsivität:
• Zeigt sich als Ungeduld, Reaktionen zurückzuhalten
• Platzen mit Antworten heraus (können nicht warten, bis sie dran sind)
• Befolgen keine Anweisungen; fangen zu unpassenden Zeiten Gespräche an
• Unterbrechen andere übermäßig, stören sie, nehmen ihnen etwas weg
• Die Impulsivität kann zu Unfällen führen, sowie zu Beschäftigung mit potentiell gefährlichen Aktivitäten

Häufigkeit: 4-5 %; genet. Disposition ("mangelnde neuronale Aktivierung...")

ADHD tritt häufig zusammen mit anderen Störungsbildern auf (Störung des Sozialverhaltens, depressive, Lernstörung, motor.)

Tipps für die Unterrichtsgestaltung:
• ADHD-Schüler grundsätzlich "gleich behandeln" (keine Außenseiter)
• "alleine sitzen dürfen" als Hilfe, sich auf etwas konzentrieren zu können ist ok, wenn mit Eltern vereinbart
• Unterricht stimulierend gestalten (variierende didaktische Elemente, Betonung wichtiger Information)
• Schüler nahe zum Lehrer setzen (CAVE! nicht neben hypersensiblem Kind)
• Schüler aktiv in Unterricht einbinden
• Struktur immer verbal mitbegleiten (Lehrer, auch Schüler selbst)
Wegräumen durch Lehrer schafft Struktur - "weil Schüler das selbst nicht schafft"
kurze Sätze, klare Aufforderungen, bei komplexen Aufgaben auf Kernaussage zurückkommen
• viele Verhaltensroutinen (schafft Sicherheit)
• unmittelbare und eindeutige Rückmeldung
• Auch kleine Fortschritte loben, dabei den Schüler direkt ansprechen; Blickkontakt!
• kritische Unterrichtsübergänge gut planen, mit Schüler besprechen
• „richtigen“ Arbeitsplatz wählen
• dem Schüler helfen, sich selbst zu organisieren (z.B. mit Erinnerungskärtchen)
• In Klasse allgemein Regeln+Grenzen aufstellen (hilft Lehrer und Schülern), was z. B. bei Störverhalten getan wird
"Laufen ums Haus" bringt nichts (aktiviert, "kratzt auf", ist zu unstrukturiert). Zielgerichtete, konzentrierte Bewegung, den Bewegungsdrang des Schülers kanalisieren (z.B Trampolin, Gummiball: konzentriert!).

Schulische Beratung könnte sein:
Aufklärung über ADHS (zB. bei Klassenkonferenz)
Teufelskreis der Lehrerin erklären
• auf Pausengestaltung achten
Sitzordnung
• klare Regeln aufstellen, Konsequenzen
Tags: Higer, Lernschwierigkeiten, Verhaltensschwierigkeiten
Quelle: S. 48-51
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Karteninfo:
Autor: dstockinger
Oberthema: Psychologie
Thema: Dienstprüfungskurs
Schule / Uni: Schulpsychologie Österreich
Ort: Wien
Veröffentlicht: 10.09.2009

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