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Alle Oberthemen / Psychologie / Differentielle Psychologie / VO Persönlichkeits- und differentielle Psychologie
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Was sind Stärken und Schwächen der traitorientierten, faktorenanalytisch begründeten Ansätze?
Stärken - es handelt sich tatsächlich um fundierte Theorien
  1. Expliziertheit der Begriffe liegt vor (Prüfbarkeit ist gegeben)
  2. Sparsamkeit ist je nach Abstraktionsniveau mehr oder weniger gegeben
  3. Vollständigkeit wurde zumindest angestrebt
  4. Widerspruchsfreiheit innerhalb der einzelnen Theorien ist zum großen Teil gegeben, theorieübergreifend jedoch nur bedingt (u.a. wegen verschiedener Operationalisierung)
  5. Anwendbarkeit und prognostischen Wert kann aufgrund des jahrzehntelangen, vielfachen wie vielfältigen Einsatz der Fragebogen, die auf diesen Theorien basieren, angenommen werden; dass dies nicht zu unkritisch gesehen werden darf, zeigen ständige Weiterentwicklung (Fragebogenrevision und -neukonstruktionen).
  6. Forschungsanleitende Produktivität ist immens hoch
  7. Berücksichtigung verschiedener Datenquellen (L, Q, T und physiologische Maße)
  8. Die Unterschiedlichkeit und Widersprüchlichkeit der Theorien kann großteils auf das unterschiedliche Abstraktionsniveaus der Betrachtungsweise von Traits zurückgeführt werden. Andererseits sind sind aber auch viele Gemeinsamkeiten gegeben - neuere Forschung bemüht sich um Integration.

Schwächen
  1. Konzept des "Persönlichkeitswesenzugs" (Trait-Konzept) geht von transsituativer Konsistenz der Verhaltensweisen aus; dadurch wird die systematische Untersuchung der Beziehung von spezifischen Situationen zu latenten Traits bzw. manifestem Verhalten tlw. vernachlässigt (- Situationismus; Interaktionismus)
  2. Die Faktorenanalyse mit ihren grundlegenden Problemen ist nur bedingt geeignet, ein allgemeingültiges Beschreibungssystem für Persönlichkeit zu begründen. (Probleme: Stichprobenabhängigkeit, Roationstechniken, Faktorenextraktion, Interpretation, Variablenbezug) - Interpretationsuneindeutigkeit faktorenanalytischer Lsungen
  3. Das Vorliegen einer Fülle von inhaltlich nebeneinander stehen Einzelstudien, die selten eine Überlappung bezüglich gemeinsamer Variablen aufweisen (meist univariat angelegt);
  4. - Zusammehänge bzw. Beziehungen von Trait-Faktoren untereinander können nicht oder nur selten adäquat untersucht werden.
Tags: Faktorenanalyse, Kritik, Trait-Modell
Quelle: S116
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Autor: coster
Oberthema: Psychologie
Thema: Differentielle Psychologie
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 08.05.2013

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