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Was sind die beiden zentralen Ziele des nationalstaatlichen Einflusses auf Erziehung? Nenne zwei Beispiele.
# Legitimierung von Herrschaft (sprachliche Homogenisierung reicht nicht aus): Loyalitätsherstellung im Kaiserreich
Beginn mit Erziehungsmaßnahmen gegen Sozialdemokratie; Versuch der Einbindung der Jugend nach Schule und vor Militärdienst; Instrumentalisierung von Organisationen; „Gesinnungsmilitarisierung“ z.B. in Kleidung, Festen, städtebaulichen Veränderungen, Kriegervereine etc.; Unterstützung der Sportbewegung (z.B. Turnvereine) und Sicherung der staatlichen Jugenderziehung (Gründung des Jungdeutschlandbundes der zahlreiche Organisationen umfasst); bald offene Kriegsvorbereitung; unterstützt auch durch Wissenschaft und Kirche
→ Schulemachen allein reicht nicht aus; auch gesellschaftliches Umfeld ist wichtig!
# Sprachliche Homogenisierung: einheitliche Sprache ursprünglich als Teil bürgerlicher Reformvorstellungen um eine Nationalbevölkerung zu schaffen; fungierte als Modus der Modernisierung des Bildungswesens; später national gefärbte Restauration zur Legitimierung von Herrschaft. Sprache dient als Abgrenzungskriterium; Heute: kein Bewusstsein mehr für unterschiedliche Sprachen, Dialekte (monolingualer Habitus); Glaube an „natürliche Einsprachigkeit“ → Prozess der Homogenisierung ist aus kollektivem Gedächtnis gestrichen!
Beispiele
# Einfluss des Nationalstaates auf Geschichtsbücher (müssen als damaliges Massenmedium betrachtet werden)
Beispiel: Darstellung der Polnischen Teilungen in unterschiedlichen Zeiten
→ Didaktische Reduktion und Wertungen machen Geschichtsbücher zu einer Tendenzliteratur (nationale Autobiographien)
→ Geschichtsbewusstsein wird produziert und unterliegt Veränderungen
# Homogenisierungstendenzen in der Wissenschaft:
Literatur zum Minderheitenschulwesen in der Weimarer Republik findet in der heutigen Wissenschaft keine Berücksichtigung
Bewusstes Verdrängen! Perspektive der Mehrheitsgesellschaft anstelle von Perspektive von Gruppenauseinandersetzung
Beginn mit Erziehungsmaßnahmen gegen Sozialdemokratie; Versuch der Einbindung der Jugend nach Schule und vor Militärdienst; Instrumentalisierung von Organisationen; „Gesinnungsmilitarisierung“ z.B. in Kleidung, Festen, städtebaulichen Veränderungen, Kriegervereine etc.; Unterstützung der Sportbewegung (z.B. Turnvereine) und Sicherung der staatlichen Jugenderziehung (Gründung des Jungdeutschlandbundes der zahlreiche Organisationen umfasst); bald offene Kriegsvorbereitung; unterstützt auch durch Wissenschaft und Kirche
→ Schulemachen allein reicht nicht aus; auch gesellschaftliches Umfeld ist wichtig!
# Sprachliche Homogenisierung: einheitliche Sprache ursprünglich als Teil bürgerlicher Reformvorstellungen um eine Nationalbevölkerung zu schaffen; fungierte als Modus der Modernisierung des Bildungswesens; später national gefärbte Restauration zur Legitimierung von Herrschaft. Sprache dient als Abgrenzungskriterium; Heute: kein Bewusstsein mehr für unterschiedliche Sprachen, Dialekte (monolingualer Habitus); Glaube an „natürliche Einsprachigkeit“ → Prozess der Homogenisierung ist aus kollektivem Gedächtnis gestrichen!
Beispiele
# Einfluss des Nationalstaates auf Geschichtsbücher (müssen als damaliges Massenmedium betrachtet werden)
Beispiel: Darstellung der Polnischen Teilungen in unterschiedlichen Zeiten
→ Didaktische Reduktion und Wertungen machen Geschichtsbücher zu einer Tendenzliteratur (nationale Autobiographien)
→ Geschichtsbewusstsein wird produziert und unterliegt Veränderungen
# Homogenisierungstendenzen in der Wissenschaft:
Literatur zum Minderheitenschulwesen in der Weimarer Republik findet in der heutigen Wissenschaft keine Berücksichtigung
Bewusstes Verdrängen! Perspektive der Mehrheitsgesellschaft anstelle von Perspektive von Gruppenauseinandersetzung
Karteninfo:
Autor: youka
Oberthema: Bildungswissenschaften
Thema: Modul 1B
Schule / Uni: Fernuniversität
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 05.04.2010