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Was sind "transmarginale Hemmungen" und welche Befunde gibt es dazu?
Persönlichkeitstheorie von Hans‐Jürgen Eysenck: Extraversion/Introversion
Wird der Grad der Stimulation zu hoch (d.h. es wird den Personen unangenehm), treten sog. Transmarginale Hemmungen (blaue Pfeile im Sinne einer Schutzfunktion ein (bei E „später“ als bei I), die einer weiteren Aktivierung entgegenwirken.
Aus dieser biologischen Fundierung der E/I‐Dimension lassen sich viele – auch unerwartete – Voraussagen treffen, die empirisch prüfbar sind.
Ausgewählte Ergebnisse zur E/I‐Dimension (Befundlage zwar nicht immer eindeutig, die Mehrzahl gehen in die angegeben Richtung)
Erregungsschwellen: Sind bei I niedriger, da sie höheres habituelles Aktivierungsniveau haben. Beispiele:
Gedächtnisleistungen: sind bei I besser.
Psychopharmakologie:
Berufswahl
Sexualverhalten
von Studenten: Alle "partnerorientierten" Aktivitäten sind bei Extravertierten zu allen Erhebungszeitpunkten häufiger!
Wird der Grad der Stimulation zu hoch (d.h. es wird den Personen unangenehm), treten sog. Transmarginale Hemmungen (blaue Pfeile im Sinne einer Schutzfunktion ein (bei E „später“ als bei I), die einer weiteren Aktivierung entgegenwirken.
Aus dieser biologischen Fundierung der E/I‐Dimension lassen sich viele – auch unerwartete – Voraussagen treffen, die empirisch prüfbar sind.
Ausgewählte Ergebnisse zur E/I‐Dimension (Befundlage zwar nicht immer eindeutig, die Mehrzahl gehen in die angegeben Richtung)
Erregungsschwellen: Sind bei I niedriger, da sie höheres habituelles Aktivierungsniveau haben. Beispiele:
- „Lemon Drop Test“ (Eysenck, 1973): Bei Gabe eines Zitronentropfens auf die Zunge haben I im Durchschnitt die höheren Speichelratenzunahmen als E.
- Pupillenreflex (ausgelöst durch plötzliches Licht), ist bei I wesentlich rascher als bei E (Holmes, 1967).
- E tolerieren höhere Schmerzreize als I (Hentschel, 1977) .
Gedächtnisleistungen: sind bei I besser.
- Nach Howarth & Eysenck (1968) sind Lernprozesse gekennzeichnet durch temporären Anstieg von kortikalem Arousal. Dieses Arousal ist bei E habituell niedriger, weshalb Lernkonsolidierungsprozesse bei E schwächer ablaufen.
Psychopharmakologie:
- E können leichter sediert werden als I (Eysenck, 1963; Wilson, 1978).
- Antidepressiva bewirken bei I ein Verschiebung des Verhaltens in Richtung E (Eysenck, 1963; Wilson, 1978), da das kortikale Arousal durch bestimmte Formen von Antidepressiva gesenkt wird.
- Stimulantien bewirken bei E eine Verschiebung des Verhaltens in Richtung I (Eysenck, 1963; Wilson, 1978).
- Erklärung: Kortikales Arousal wird durch best. Stimulantien erhöht - E erreichen Arousal‐Niveau von I.
Berufswahl
- E bevorzugen Berufsfelder, in denen sie mit Menschen zu tun haben wie z.B. Verkauf, Krankenpflege oder lehrende Tätigkeiten (Wilson, 1978)
- I bevorzugen eher "einzelgängerische" Aufgabenbereiche wie z.B. Kunst, Forschung, Mathematik oder Ingenieurswesen (Wilson, 1978)
Sexualverhalten
von Studenten: Alle "partnerorientierten" Aktivitäten sind bei Extravertierten zu allen Erhebungszeitpunkten häufiger!
Tags: biologische Fundierung, Extraversion, Eysenck, Persönlichkeit
Quelle: S122
Quelle: S122
Karteninfo:
Autor: ZoeSzapary
Oberthema: Differenzielle Psychologie
Thema: Alle Kapitel
Schule / Uni: Universität Wien
Ort: Wien
Veröffentlicht: 11.12.2019