Bewusstseinspsychologie
- keine Strömung/Schulrichtung um engeren sinnne
- Bewusste Phänomene Untersuchungsgegenstand der Psychologie im 19. Jahrhundert
- "Klassische Bewusstseinspsychologie" 1. Periode der Psychologie 1850-1900
- Lange Tradition - "...das Innere als wesentliche Quelle von Erkenntnis anzusehen" (Augustinus)- Kant "Innere Wahrnehmung"- Individuum im Christentum
- Beziehung zur Phänomenologischen Psychologie
- Bewusstsein = Intentionale Relation zwischen Person und Umwelt
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Quelle: 3.6 132
Quelle: 3.6 132
Entwicklung des Bewusstseinsbegriffs
- Aristoteles: Seele belebt Körper (Hylemorphismus)
- Cartesianischer Seelenbegriff (Christentum): Seele als Substanz
- Descartes: res cogitans
- Christian Wolff: Bewusstsein (1719)
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Quelle: 3.6 132
Quelle: 3.6 132
Wissenschaft im 19. Jahrhundert
- Alles physikalisch erklärbar
- auch Physiologie
- Antivitalismus (Helmholtz)
- Materialismus
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Quelle: 3.6 133
Quelle: 3.6 133
Experimentelle Sinnesphysiologie
- Fechner
- Ziel: Wissenschaftliche Grundlage für Leib-Seele-Problem
- Psychologische Wahrnehmungsmethoden (Psychophysik 1860)
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Quelle: 3.6 133
Quelle: 3.6 133
Wilhelm Wundt - Grundsätzliches
- u.A. bei Helmholtz in Physiologie ausgebildet
- Ziel: Psychologie von Hilfswissenschaft der Physiologie zur eigenen Wissenschaft zu erheben
- Eigenständigkeit der Psychologie gegenüber den Naturwissenschaften: Innen-Außen-Dichotomie
- Psychologie betrachtet Gegenstände infsofern sie erfahren werden
- Wissenschaft von der unmittelbaren Erfahrung
- Beschränkung auf Bewusstseinsgegebenheiten
- "Der Begriff der seelischen Tatsache und der einer Bewusstseinstatsache fallen zusammen"
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Quelle: 3.6 133f
Quelle: 3.6 133f
Innen-Außen-Dichotomie
- Wundt
- Unterscheidung zwischen - äußerer, mittelbarer Erfahrung - innerer, unmittelbarer Erfahrung
- Nicht verschiedene Objekte, sondern verschiendene Aspekte einheitlicher Erfahrung
- Psychologie betrachtet Gegenstände insofern sie erfahren werden
- Geisteswissenschaft mit naturwissenschaftlicher Basis
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Quelle: 3.6 134
Quelle: 3.6 134
Wilhelm Wundt - Methode
- Selber Untersuchungsgegenstand wie Naturwissenschaften (nur andere Perspektive) => selbe Methode
- Experiment - Hauptbedeutung nicht isolierende Variation der äußeren Bedingungen - sondern ?S.135?
- Analyse (Kritik: invariante Elemente identifizierbar?)
- Introspektion - Ausbildung der Versuchsteilnehmer zu "Intospektionsexperten" => kontrollierbar und reproduzierbar
- Nur Bewusstsein experimentell untersuchbar
- Komplexere psychische Gegebenheiten (z.B. Sprache, höhere Denkprozesse) nicht experimentell untersuchbar => Beobachtung der statischen Produkte psychischer Vorgänge (Kultur, Sprache, Mythen, Sitten) - Völkerpsychologie
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Quelle: 3.6 134f
Quelle: 3.6 134f
Enge des Bewusstseins
- Wundt
- Wie viele unterschiedlichen Aspekte können gleichzeitig aufgefasst und beachtet werden?
- Studien zur sogenannten Aufmerksamkeitsspanne
- Apperzeption (Leibnitz) - kennzeichnet Blickpunkt im Bewusstsein und "durchwandert" dieses
- Heute: Aufmerksamkeitspsycholigie
- Phänomenales Bewusstsein kein Forschungsproblem von Wundt
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Quelle: 3.6 136
Quelle: 3.6 136
Wilhelm Wundt - Bewusstsein/Seele
- Aktualitätsauffassung des Seelischen (Seelisches umfasst Vorgänge = Prozesshafter Charakter)
- Voluntaristischer Bewusstseinsbegriff
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Quelle: 3.6 135, 137
Quelle: 3.6 135, 137
Kritik an Wilhelm Wundt
- Geisteswissenschaftlicher Ansatz wurde gezielt vergessen
- Enge des Experiments - auch höhere Seelische Prozesse und Sprache experimentell untersuchbar
- Kontroverse Wundt vs. Karl Bühler über denkpsy. Experimente
- Würzburger Schule: Bedeutungsverstehen nicht an Bewusstseinsprozesse, bildhafte Vorstellungen, emotionale Erlebensweisen gebunden
- Selbstbeobachtung ergab kein Denkbewusstsein, sondern viele Varianten
- Paradox, dass Wundt zwar Ergänzung durch verstehende Methoden fordert, aber Vorgehensweisen der phänomenalisierten Prozessbeobachtung ablehnt
- Wund lehnt Philosophie der Würzburger Schule ab (Mittelalterliche Scholastik)
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Quelle: 3.6 138
Quelle: 3.6 138
Wiliam James - Grundsätzliches
- Mitbegründer der Psychologie
- Psychologie = "Science of mental life"
- "the description and explanation of states of consciousness as such"
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Quelle: 3.6 136
Quelle: 3.6 136
Wiliam James - Methoden
"Introspective observation is what we have to rely on first and foremost and always"
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Quelle: 3.6 136
Quelle: 3.6 136
William James - Bewusstsein
- Prozedurale Auffassung
- Stream of consciousnes
- Bewusstsein kein Gegenstand (Does Consciousness exist 1904)
- "Consciosness is a name of a nonentity"
- Kein reines Selbstbewusstsein
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Quelle: 3.6 136f
Quelle: 3.6 136f
Franz Brentano - Grundsätzliches
- Gründerpersönlichkeit
- Scholastische Philosophie
- "Philosophie vom empirischen Standpunkt" 1874
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Quelle: 3.6
Quelle: 3.6
Franz Brentano - Methoden
- Methoden der Naturwissenschaften
- Experimente (Labor)
- Erst deskriptive Psychologie/Phänomenologie (Taxonomie psychischer Phänomene)
- Dann Genetische Psychologie (Genese psychischer Phänomene)
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Quelle: 3.6 138f
Quelle: 3.6 138f
Franz Brentano - Bewusstsein
- Bewusstsein von etwas
- Innere Beobachtung zerstört Beobachtungsobjekt (Kant, Comte)
- Intentionale Inexistenz (Inhaltlichkeit dessen, worauf sich Bewusstsein etc. bezieht)
- Intentionale Objekte = Semantischer Gehalt des Psychischen
- Intentionalität entscheidendes Kriterium des Psychischen
- Brentanos Problem: Intentionalität naturgesetzlich verstehbar?
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Quelle: 3.6 138f
Quelle: 3.6 138f
Bewusstsein heute
- Keine Bewusstseinspsychologie mit Analyse des Bewusstseins durch Introspektion als wichtigstem Ziel
- Empirische Ansätze: Psychologie der/des... - Aufmerksamkeit - Vigilanz und Konzentration - Wechsels von Aktiviertheitszuständen - Emotion - Motivbildung - Erwägens - Entscheidens/Bewertens (Handlungspsy.) - Metakognition (Denk- Wissens- Gedächtnispsy)
- Erforschung neuronaler Korrelate und Störungen des Bewusstseins, ungewöhnliche Bewusstseinszustände
- Bewusstsein wird nicht isoliert, sondern in seiner funktionalen Rolle für das Erkennen, Bewerten und Handeln untersucht
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Quelle: 3.6 139
Quelle: 3.6 139
Kartensatzinfo:
Autor: Retlaw Kire
Oberthema: Psychologie
Thema: Bewusstseinspsychologie
Schule / Uni: FernUniversität Hagen
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 30.01.2012
Tags: 3400
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