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Alle Oberthemen / Soziologie / Sozialisation

Sozialisation - Eine Einführung (45 Karten)

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Für Ihren Lernerfolg ist es bedeutsam >>
die zentralen Begriffe definieren zu können
die Anforderungen an eine Sozialisationstheorie zu kennen
sich kritisch mit den theoretischen Ansätzen auseinanderzusetzen und dabei je nach Ansatz auch Ethnozentrismen erkennen zu können
Theorien auf gesellschaftliche Situationen (z. B. den Ansatz von Bourdieu auf die Sozialisationssituation von ethnischen Minderheiten in Deutschland) tranferieren zu können
die besondere sozialisatorische Situation von anderen Ethnien zu berücksichtigen
und geschlechtsspezifische Unterschiede in der Jugendsozialisation diskutieren zu können.

Bei diesem Studienbrief ist zu beachten, dass der Autor in seinen Darlegungen oftmals normativ orientiert ist - auch damit können Sie kritisch reflektiert umgehen.
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Was meint der Begriff 'doing gender'? (1. Ü moodle SOZ)
(X) die von den Subjekten aktiv vorgenommene Darstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit

(  ) die von den Subjekten vorgenommene Annahme ihres biologischen Geschlechts und der damit verbundenen geschlechtsspezifischen naturhaften Wesensmäßigkeit

(  ) die aktive Umsetzung des Gender Mainstreaming

(X) der Akt der Reproduktion von Geschlechterverhältnissen und ihren   Dominanzstrukturen
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Bitte stellen Sie die kurz die vier Entwicklungsaufgaben und gesellschaftliche Mitgliedsrollen im Jugendalter dar. (LK_Jugendalter)
Die Jugendphase stellt die Jugendlichen nach Hurrelmann (1995, S. 33 f.) vor vier bedeutsame Entwicklungsaufgaben, die wichtige soziale Felder umfassen.
(1) Die Entwicklung einer intellektuellen Kompetenz
(2) Die Entwicklung der eigenen Geschlechtsrolle und des Bindungsverhalten
(3) Die Entwicklung eigener Handlungsmuster, die den  Freizeit-,  Medien- und Konsumwarenmarkt betreffen
(4) Die Entwicklung eines Werte- und Normensystems und eines ethischen und politischen Bewusstseins
Tags:
Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=318586
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Bitte stellen Sie die ausführlich die vier Entwicklungsaufgaben und gesellschaftliche Mitgliedsrollen im Jugendalter dar.
1. Entwicklung einer intellektuellen und sozialen Kompetenz dient dazu, selbstverantwortlich schulischen und Qualifikationen nachzukommen. Das Ziel ist es, eine berufliche Erwerbsarbeit aufnehmen zu können, um sich die eigene ökonomische und materielle Existenz sichern zu können.
Mitgliedsrolle=berufstätige Erwachsene
2. Entwicklung der eigenen Geschlechtsrolle  + des Bindungsverhaltens zum eigenen und anderen Geschlecht betrifft, zielt zur Gründung einer Familie und der Erziehung eigener Kinder auf eine heterosexuelle Paarbeziehung ab.
Mitgliedsrolle=Partner, der Ehepartner, Elternteil.
3. die Entwicklung eigener Handlungsmuster in Bezug auf den Freizeit-, Medien- und Konsumwarenmarkt, hat das Ziel, einen eigenen Lebensstil zu entwickeln und den verantwortlichen Umgang mit diesen Angeboten zu erlernen.
Mitgliedsrolle=Verbraucher
4. die Entwicklung eines Werte- und Normensystems und eines ethischen und politischen Bewusstseins, das mit dem eigenen Verhalten und Handeln stimmig ist, dient dazu, die verantwortliche Übernahme gesellschaftlicher Mitgliedsrollen im öffentlichen, kulturellen und politischen Raum zu ermöglichen.
Mitgliedsrolle=Staatsbürger
Tags: Entwicklungsaufgaben, Jugendalter
Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=318586
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Was versteht man unter Entwicklungsaufgaben?
Unter einer Entwicklungsaufgabe versteht man jene kulturell und gesellschaftlich vorgegebenen Erwartungen und Anforderungen, die an Personen einer bestimmten Altersgruppe gestellt werden. Sie definieren für jedes Individuum in bestimmtem Lebenslagen objektiv vorgegebene Handlungsprobleme, denen es sich stellen muß. Sie fungieren auch als Bezugssysteme, innerhalb derer die personelle und soziale Identität entwickelt werden muß.
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Was bedeutet der Terminus „gender“?
Der Terminus „gender“ zielt auf das „soziale Geschlecht“, was sich auf Handlungen und Situationsmanagements in Zusammenhang mit sozialen Erwartungen an das jeweilige Geschlechtskonstrukt bezieht.
Tags: Lesekurs, Sozialisation - Eine Einführung, Was impliziert die Bezeichnung „Geschlecht als soziale Konstruktion“?
Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=320397
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Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Jugendsozialisation (LF_3)
Antwort
Tags:
Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/view.php?f=36335
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Ethnozentrismen in theoretischen Ansätzen (LF_2)
(1) Soziopsychologischer Ansatz von Erikson
"Identität und Lebenszyklus"; psychosoziales Moratorium

(2) Kapital- und "Habitusansatz" von Bourdieu
Sozialisation und Kapital; Habitus und Distinktionen

(3) Individualisierungsthese von Beck
Jugendliche können heute mehr entscheiden als ihre Eltern, müssen es aber auch

(4) Feministische Konzepte (z.B. Becker-Schmidt)
Geschlecht als Strukturkategorie

(5) Entwicklungsaufgaben und gesellschaftliche Mitgliedsrollen von Hurrelmann
Bewältigung ist Einstieg in Gesellschaft und Erwachsenenalter
Tags:
Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=308724oder
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Warum findet die Lebensphase Jugend  in der Sozialisationsforschung besondere  Beachtung?
- reflektierte Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit und den gesellschaftlichen Verhältnissen erfolgt erst im Jugendalter.
- Jugend als Phase im menschlichen Lebenslauf, die sich erst im historischen Verlauf zur heute eigenständigen und zeitlich sehr ausgeprägten Lebensphase herausgebildet hat.
- neue verlängerte Lebensphase Jugend hat sich in modernen Gesellschaften zwischen Kindheit und Erwachsenenstatus geschoben und stellt an Jugendliche bestimmte Erwartungen hinsichtlich ihrer künftigen Handlungskompetenz, die immer komplexer und verbindlicher werden. - die Leistungen, die von Seiten der Jugendlichen  hierfür erbracht werden müssen, werden in den Sozialwissenschaften, der Psychologie und der Pädagogik als „Entwicklungsaufgaben“ des Jugendalters und als das Erlernen gesellschaftlich relevanter Mitgliedsrollen bezeichnet.
Entwicklungsaufgaben und gesellschaftliche Mitgliedsrollen sind demnach „soziale Ansprüche an Persönlichkeitsentwicklung und Handlungsfähigkeit, die den Jungen und Mädchen in der Lebensphase Jugend zur Bewältigung auferlegt werden und mit denen sich fast alle Heranwachsenden auseinander zu setzen haben“.
Tags: gesellschaftliche Mitgliedsrollen, Jugend, Lebensphase
Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=318586
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Primäre und sekundäre Sozialisation
Die primäre Sozialisation (Soziabilisierung) findet vor allem in der Familie - aber auch in Beziehungen zu Gleichaltrigen - statt und wird mit der Herausbildung einer personalen Identität des Individuums abgeschlossen. Die in dieser Phase verinnerlichten Normen, Werte und Verhaltensweisen gelten als stabil, können sich aber in einer sekundären Sozialisation noch ändern (z.B. bei Kontakt mit anderen Wertegemeinschaften).

Die sekundäre Sozialisation (Enkulturation) bereitet das Individuum auf seine Rolle in der Gesellschaft vor und findet hauptsächlich in der Familie, Schule oder Altersgruppe statt.
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Sozialisationsinstanzen
Demnach sind verschiedene Menschen, Gruppen etc. an der Sozialisation beteiligt.
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Erläutern Sie die "Individualisierungsthese" von Beck stichwortartig
Fremd- zur Selbstbestimmung im Prozess der Modernisierung westlicher entwickelnder Industriegesellschaften

Veränderungen im Ökonomischen und politischen Bereich

Veränderungen der Lebensgewohnheiten und – ziele

Zuordnungen wie „Stand“ oder „Klasse“ vergehen

Mensch zu einem „individuellen“ Leben gezwungen

Die Identitätsfindung = individuelle Leistung

Dies zeige sich auch in  sich immer wieder neu entwickelnden Lebensstilen.
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Ist die Individualisierungstheorie von Beck  geeignet, Sozialisationsprozesse in unterschiedlichen Gesellschaften zu erklären?
Die Anwendung der Individualisierungsthese zeigt, dass sie auf deutsche und türkische Jugendliche übertragen werden kann. Sie verdeutlicht Individualisierungsprozesse von Jugendlichen in verschiedenen Bereichen in einer reichen (westlichen) Industriegesellschaft mit Konsumverhalten und Leitungsprinzip. Als Wohlfahrtsstaat gibt es eine Umverteilung von Geld an sozial Schwache. In Frage zu stellen ist, ob diese These in einem sehr armen Land in Afrika oder Asien Anwendung finden könnte, wo die Menschen täglich nur wenig finanzielle Mittel haben und nur ihr Überleben sichern können. Dies ohne Hilfe der Regierung leisten müssen und deshalb in Großfamilien zusammenleben. So kann man sagen, dass die These ethnozentrische Züge zeigt.
Eignet sich das Modell von Ulrich Beck?
Die These von Beck eignet sich grundsätzlich, um Sozialisationsprozesse in unterschiedlichen Gesellschaften (Industriegesellschaften) zu erklären. Sie ist jedoch nicht frei von ethnozentrischen Zügen.

Die positiven und negativen Seiten sind als Folge der Industrialisierung zu verstehen und nicht als Ergebnis sozialer Ungleichheit. Jugendliche türkischer Herkunft sind jedoch größtenteils in sozial ärmeren Klassen beheimatet. Dies wird in Becks These nicht als Chancenungleichheit im Lebenslauf gegenüber der Mehrheit der deutschen Jugendlichen gewertet.
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Was bedeutet Individualisierung und welche Funktionen erfüllt diese (LK_Individualisierung)
Verantwortung für das Gelingen des eigenen Lebens
Verantwortung für den Bildungserfolg
wird im Zuge der Individualisierung in den Einzelnen hineinverlagert

= formale Chancengleichheit, die jedoch soziale Ungleichheit ausblendet.
Funktionen:
= eine Funktion von Individualisierung stellt damit die Entlastung des gesellschaftlichen System dar
= eine weiter Funktion stellt die Herauslösung aus traditionellen Strukturen dar, die zwar zu **größeren persönlichen Entscheidungsspielräumen, aber auch zur Entscheidungsverpflichtung wird.**
Tags:
Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=319653
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Nennen und erläutern Sie denkbare Konsequenzen der Individualisierung von Jugend (Konsequenzen der Individualisierung (3. Ü moodle SOZ)
Wegfall verbindlicher sozialer Muster
Lebenswege sind nicht mehr durch Geschlecht, Nationalität, sozialer Herkunft, Besitz usw. festgelegt
Dadurch wird individuelles Handeln in allen Lebensbereichen erforderlich

neue Freiheiten < > neue Zwänge

Entstrukturierung der Lebensverläufe
Vervielfältigung der Möglichkeiten Übergänge ins Erwachsenenleben zu gestalten
Dies gilt in nahezu allen Bereichen des Lebens (Bildung,
Partnerschaftsform, Beruf etc.)

Damit einher gehen Emanzipation und Erhöhung der individuellen Entscheidungsspielräume, sowie häufig auch eine längere Verweildauer im Bildungssystem.

Die andere Seite der Medaille sind Entscheidungszwänge, Isolierung, Anonymität, (Arbeitsmarkt-)Unsicherheit und Orientierungslosigkeit. Die Folge kann Überforderung, neue Gruppenbildung und Gewalt als Mittel der Ohnmachtsüberwindung sein. 
(Insgesamt 9 Punkte)
Tags:
Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=335634
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Bitte definieren Sie den Begriff Sozialisation nach Geulen und Hurrelmann
Definition nach Geulen/Hurrellmann: "Sozialisation ist begrifflich zu fassen "als der Prozeß der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen Umwelt. Vorrangig thematisch ist dabei ..., wie sich der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt bildet".
(Geulen/ Hurrelmann 1980, S.51)


Tags: Geulen, Hurrelmann, Sozialisation, Subjekt
Quelle: Geulen/Hurrelmann 1980, S.51
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Definieren Sie den Begriff "PERSÖNLICHKEIT" (Hurrelmann)
Gefüge von Merkmalen, Eigenschaften, Einstellungen Handlungskompetenzen, das einen einzelnen Menschen kennzeichnet.

Entsteht auf der biolog. Lebensgrundlage des Menschen durch die Erfahrungen, die der Einzelne im Lauf seines Lebens macht.
Tags: PERSÖNLICHKEIT
Quelle:
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Benennen Sie wesentliche Unterschiede zwischen Erziehung und Sozialisation.
Sozialisation Erziehung
bezeichnet den gesamten Prozeß, in dem der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Wesen wird.bezeichnet absichtsvolles zwischenmenschliches Handeln zur Erreichung bestimmter definierter Ziele.
gehören alle materiellen und personellen Umweltbedingungen, die auf die Subjektentwicklung Einfluss nehmen. ist ein Teil der Sozialisation.
kann während des gesamten Lebensverlaufs stattfinden. ist auf das Kindheits- und Jugendalter beschränkt.
umfasst auch die aktive Auseinandersetzung des Individuums mit den gesellschaftlichen Anforderungen.ist kein wechselseitiger Prozess, sondern der Versuch der Einwirkung auf das Individuum.
Tags: von Frau Goldstrass
Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=317084
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Tragen Sozialisationstheorien zur Diskrimierung von Minderheiten bei? ...nach HANSEN
Wurde Minderheitensozialisation zu wenig berücksichtigt? (Nach HANSEN beschreibt die wissenschaftliche Lit. lediglich gelungene oder nichtgelungene Integration), entweder Anpassung an die "normale Kernzone", sonst wird man zum Abweichler?

Forschung war da, ABER wo lag das Erkenntnisinteresse? DENNOCH, seit den 70er untersucht die Sozialforschung auch "Abweichung", "Minorität" und "Subkultur".Sozialisationsforschung wird mittlerweile von lebenslauftheoretischen Ansätzen bestimmt, die kritisch mit der Frage nach der Definitionsmacht umgeht >> wer hat die Macht Abweichendes zu etikettieren?
Tags: Kritikpunkte, sozialisationstheoretische Konzepte, TILLMANN
Quelle: Sozialisation – Eine Einführung_S. 58
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Haben Sozialisationstheorien eine verkürzt-nationale Per-
spektive? ... nach Renate Nestvogel
- statt der nationalstaatlichen „Gesamtgesellschaft“ bildet das "Weltsystem" den Bedingungsrahmen für Sozialisation
- DENN durch Globalisierung und weltweite Ökonomie komme es zu internationalen Migrationsströmungen
- Sozialisationsprozesse sowie Erklärungen über die Sozialisationsproblematik über In- oder Ausländer seien ohne internationale Perspektive nicht mehr möglich!
- ABER nach TILLMANN zu weit weg vom Kern sozialisationstheoretischer Problematik, DENN Subjektwerdung findet im Rahmen unmittelbar gesellschaftlicher Prozesse statt.

Nestvogel sieht Weltsystem als weitere Ebene 5
Zum Lesekursthema
Tags: Renate Nestvogel, Weltsystem
Quelle: Sozialisation – Eine Einführung_S. 59
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Bitte erläutern Sie die vier zentralen Kritikpunkte an sozialisationstheoretischen Konzepten kurz und prägnant.
1.  Sozialisationstheorien tragen zur Diskriminierung bei
(G. Hansen) Bei der Betrachtung von Integrationsprozessen von Minderheiten, z.B. religiös, ethnisch oder sexuell definiert, werden nur die Sozialisationsprozesse als gelungen betrachtet, die die Person in die „normale Kernzone“ der Gesellschaft führt. Das stützt die Rechtfertigung der fortdauernden Diskriminierung von Minderheiten.
2. Sozialisationsprozesse sind nicht ausreichend erklärbar, da die internationale Perspektive fehlt. (R. Nestvogel) Theoretische Konzepte beziehen sich nur auf ein nationalstaatliches Gebilde mit einer gemeinsamen Sprache. Mit der Globalisierung sind aber Migrantenströme verbunden, die im Nationalstaat zu In- und Ausländern führen. Daher sollten Modelle nicht nur die Ebene der Gesellschaft eines Nationalstaates enthalten, sondern darüber die Ebene der „Weltgesellschaft“. Sozialisationsprobleme werden dann als Bestandteil weltweiter Migrationsströme gesehen und nicht mehr als Probleme mit In- und Ausländern in der BRD.
3. Sozialisationstheorien beschäftigen sich nur mit monolingualen Einheimischen. (I. Gogolin) Die Sozialisation von Einwanderkindern, die mehrsprachig aufwachsen, unterscheidet sich prinzipiell von der Sozialisation von Kindern, die monolingual aufwachsen. Begründet wird das Argument dadurch, dass Einwanderkinder auch in zwei unterschiedliche Kulturen hineinwachsen und so mit komplexeren Problemen während der Identitätsfindung konfrontiert werden. 
4. Sozialisationstheorien sind ethnozentristisch.
(R. Nestvogel) Kulturelle Traditionen westlicher Industriegesellschaften werden für allgemeingültig erklärt. Diese Theorien haben eine normative Dimension, denn sie legen fest welche Persönlichkeitsentwicklungen als wichtig oder wünschenswert anzusehen sind. Gesellschaftliche Entwicklungen, die als besonders schätzenswert gelten, werden unreflektiert auf ethnische Minoritäten übertragen.
Tags:
Quelle: aus moodle Thread, Sozialisation – Eine Einführung_S. 58-63
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Beschäftigen sich Sozialisationstheorien nur mit Einhei-
mischen? ...nach Ingrid Gogolin
- welche Rolle spielt die sprachliche Sozialisation? (Sozialisationstheorien gehen häufig von einer monolingualen einheimischen Mehrheit aus.)
- Emigrantenkinder leben aber in 2 Kulturen, 2 Sprachen und sind daher von komplexeren Problemen zur Identitätsfindung konfrontiert
- nach dem Konzept des "symbolischen Interaktionismus" ist Sprache das einzige Medium indem sich Identitätsentwicklung volzieht
- ist es zutreffend von einem geteiltes Symbolsystem (eine Sprache) in der Bundesrepublik auszugehen?
Tags: GOGOLIN, HANSEN, Identität, Renate Nestvogel, Sprache, symbolischer Interaktionismus
Quelle: Sozialisation – Eine Einführung_S. 61
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Sind sozialisationstheoretische Kategorien ethno-
zentristisch? ...nach Nestvogel
- gehen S.T. von einem "überlegenem moderen, westlichen Menschenbild aus?"? >>Ethnozentrismus!

- europäische Normativität von Persönlichkeitseigenschaften: in der Industriegesellschaft soll der Mensch handlungs- und reflexionsfähig sein, Autonom und emanzipiert! :-(
- wie weit wird von  S.T. dieses Ideal anderen Kulturkreisen aufgepropft?
- hin zu Kulturrelativismus? (LINKENBACH) - die eigene Werte verleugnen? NEIN-aber auch nicht ausnahmslos einfordern ...
- stattdessen bewußter Umgang (NIEKE-aufgeklärter Eurozentrismus) mit den kulturellen Unterschieden einer Einwanderungsgesellschaft
Tags: Ethnozentrismus, Eurozentrismus, Kulturrelativismus, LINKENBACH, NIEKE
Quelle: Sozialisation – Eine Einführung_S. 62
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Benennen Sie die 5 Kriterien für wissenschaftliche Theorien (THEODOR SCHULZE)
1) sammeln empirischer Daten
2) Konzept/Modell, dass die Erscheinungen beschreibt und in einen logischen Zusammenhang zwischen den Erscheinungen und dem was passiert umschreibt + nachvollziehbar macht
3) Reflexion macht die Konstrukte (Konzepte als Konstruktionen der Wirklichkeit) nachvollziehbar
4) Diskussion > Annahmen werden widersprechenden Tatsachen ausgesetzt
5) Fragen und Kritik > untersuchte Gegenstand wird kritisch betrachtet, das Fragen geht weiter
Tags:
Quelle: SB_Sozialisation – Eine Einführung S. 43
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Welche fünf Anforderungen an eine Sozialisationstheorie leitet SCHULZE ab?
Eine Sozialisationstheorie muss:
1. von einem umfassendes Verständnis von Persönlichkeit, ausgehen, modellhaft innerpsychische Prozesse beschreiben können
2. von einem aktiv handelnden Subjekt (welches sich seine Umwelt aneignet und sich dabei selbst verändert) ausgehen.
3. die Wirkung aktiver Auseinandersetzung mit der Umwelt auf innerpschische Persönlichkeitsmerkmale erklären + wie Persönlichkeitsmerkmale das Handeln beeinflussen
4. berücksichtigen, dass Sozialisation als Prozess zur Vergesellschaftung und Individuierung führt. Sie muss die Abhängigkeiten der Phasen (biografisches) erklären können.
5. muss erklären, wie die verschiedenen Bedingungen der sozialen Umwelt den Prozess der Persönlichkeitsentwicklung beeinflussen. Das Bedingungsgefüge muss strukturiert und die Abhängigkeit der Ebenen müssen erklärt werden.


Tags: Anforderungen, SCHULZE, Sozialisationstheorie
Quelle: Sozialisation – Eine Einführung_S. 44
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Skizzieren Sie die Ebenen der Theoriebildung

Tags: SB_Sozialisation – Eine Einführung
Quelle: Abbildung 3: Ebenen der Theoriebildung S. 43
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Erläutern Sie was unter unter einer "wissenschaftlichen Theorie" und was unter einer "Alltagstheorie" zu verstehen ist?
wissenschaftliche Theorien erheben Anspruch auf Validität, Objektivität und Reliabilität = Grundsätzlich gelten wissenschaftliche Theorien auf der Basis einer experimentellen und systematischen Forschungsgrundlage als überprüfbar und wiederholbar.
Z. B.: "Ballerspiele machen alle Kinder zu Amokläufern!!!"
=Alltagserfahrungen=Verallgemeinerungen
> nie ganz falsch, aber willkürlich, oft einseitig, nicht überprüfbar oder wiederholbar und nicht systematisch gewonnen
Tags:
Quelle: Sozialisation – Eine Einführung_S. 42
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Erläutern Sie den Begriff der Sozialisation
1) ist ein wechselseitiger Prozess
2) ist die Entw. der Persönlichkeit beeinflusst durch materielle und soziale Umweltbedingungen /Gesellschaft (Arbeitsplatz, Erziehungsstil (z. B. sozial), Wohnung (z. B. materiell) 3) Menschen sind nicht Opfer ihrer Sozialisation, sie beeinflussen diese, denn Sozialisation ist ein Prozess der aktiven Übernahme von Umweltbedingungen
Es handelt sich also um einen lebenslangen Entwicklungsprozess, der Prozess ist nicht etwa nur auf die Kindheits- und Jugendtage beschränkt und endet mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter.Der Mensch setzt sich dabei aktiv mit seiner Umwelt auseinander, zu der nicht nur die Familie, sondern auch die Mitschüler/Lehrer, Arbeitskolleginnen, Freunde und alle Menschen gehören, denen man begegnet und mit denen man sich auseinandersetzt. Darüber hinaus gehören dazu das Land, in dem man lebt, die Schule, die man besucht, der Arbeitsplatz, die Wohngegend etc. Beide Seiten sind in diesem Prozess aktiv, sie wirken aufeinander und sind in Veränderung, weder die Gesellschaft noch das Individuum sind statisch. Durch diese Auseinandersetzung gelangt das Individuum zu bestimmten Handlungsweisen und Einstellungen, entwickelt so seine Persönlichkeit.

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Stufenmodell Erikson
Urvertrauen vs. Urmisstrauen (1. Stufe) 4
Autonomie vs. Scham und Verzweiflung (2. Stufe) 5
Inititative vs. Schuldgefühle (3. Stufe) 6
Leistungssinn vs. Minderwertigkeitsgefühl (4. Stufe) 7
Identität vs. Identitätsdiffusion (5. Stufe) 8
Intimität und Solidarität vs. Isolierung (6. Stufe) 10
Generativität vs. Selbstabsorbtion (7. Stufe) 11
Integrität vs. Verzweiflung (8. Stufe) 11
Tags: Lebenszyklus nach Erikson
Quelle: SB_Sozialisation – Eine Einführung S. 46
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Erläutern Sie den Begriff "psychosoziales Moratorium" nach Erikson (2. Ü moodle SOZ)
Studienbrief: In der Adoleszenz werden in einem krisenhaften Prozess alle bisherigen Kindheitserfahrungen in Frage gestellt und in qualitativ neuer Weise zusammengefasst.

Werte zu rekonstruieren und zu integrieren

Eine Integration, die nun in der Form der Ich-Identität stattfindet, ist mehr als die Summe der Kindheitserfahrungen; sie stellt sich – wenn sie gelingt – als Überzeugung dar

Identitätsdiffusion: Einer solchen Konstituierung von Ich-Identität steht als Gefahr die Identitätsdiffusion entgegen: $$die Befürchtung, den unterschiedlichen Anforderungen nicht gerecht zu werden; die Angst, dass die geforderte Integration misslingt und ein stabiles, selbstreflexives Ich nicht entsteht
Die Jugendzeit wird damit als eine Phase der besonders heftigen, besonders tiefen Identitätskrise beschrieben
In dieser Zeit wird den Heranwachsenden ein gewisses Experimentieren mit Rollen, Leitbildern und Verhaltensweisen gestattet (psychosoziales Moratorium).

Zugleich werden die Jugendlichen gezwungen, "Entscheidungen zu treffen, die zur Festlegungen fürs Leben’ führen"
Hierzu gehört vor allem der Zwang, einen bestimmten
Berufsweg zu wählen. (3 Punkte)

Erikson zeigt mit dieser Theorie auf, welche hohe Bedeutung für den Gewinn einer stabilen Identität eine
erfolgreich durchlaufene Adoleszenzkrise** besitzt. Mit seinem Begriff der "Ich-Identität" spricht Erikson zunächst einmal eine Integrationsleistung auf psychischer Ebene an: Das Subjekt sieht sich als eigenständig und einheitlich; zugleich verbindet er damit aber auch die Perspektive einer gesellschaftlichen Integration; denn wer als Jugendlicher die Adoleszenzkrise "erfolgreich" durchläuft, der wird weder zum "Aussteiger" noch zum "Abweichler", sondern zum nützlichen Mitglied der US-amerikanischen Gesellschaft
Tags:
Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=337864
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Bitte stellen Sie das Konzept zur Persönlichkeitsentwicklung von Erikson dar.
-Erikson stand in der Tradition von Sigmund Freud
-er stellt die menschliche Entwicklung anhand eines Phasenmodells, aufgegliedert in 8 Phasen, dar, welches als idealtypisch zu betrachten ist (Lebenszykluskonzept).
-dabei geht Erikson in Anlehnung an Freud davon aus, dass jedes Kind in seiner Entwicklung bestimmte psychosexuelle Phasen (oral, anal, phallisch) durchlaufen muss
-diese Vorstellung erweitert er mit der Darstellung der Anforderungen mit soziokulturellen Anforderungen
-die Subjektentwicklung wird als Abfolge von Krisen beschrieben, die jeweils erfolgreiche Überwindung führt zu einer Erweiterung der Identität. (Diese könnten Sie dann auch kurz auflisten)
-Krisenbewältigung ist abhängig von den vorangegangenen Konfliktlösungen
-wichtige Begriffe in seinem Konzept: Identität und Identitätsdiffusion (Stufe 5), Ich-Identität
Tags: ERIKSON, FREUD, Lebenszyklus, Phasen
Quelle: TILLMANN (1989 S. 210-217), Sozialisation – Eine Einführung_S. 47
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Erikson: Ist dieser Ansatz geeignet, Sozialisationsprozesse in unterschiedlichen Gesellschaften zu erklären?
Eriksons Lebenszykluskonzept ist wie alle Modelle zur Erläuterung von Persönlichkeitsentwicklungen ein idealtypisches.
Erikson hat dieses Konzept zur Erklärung von Persönlichkeitsprozessen von US-amerikanischen männlichen Weißen erstellt. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass dieses Konzept auf Standardvorstellungen einer spezifischen Ethnie basiert und damit auch nicht auf alle Gesellschaften übertragbar ist (siehe dazu auch Ihre Diskussion, inwieweit Eriksons Ansatz ethnozentristisch ist). In der heutigen Zeit wird jedoch immer noch so verfahren, als ob dieses Modell durchaus auf die veränderten aktuellen gesellschaftlichen Strukturen anwendbar wäre und auch in der Zeit Eriksons stellen die von ihm vorgestellten Normen Ausnahmen dar und betreffen noch nicht einmal seine eigene Entwicklung. Dabei können Sie beispielsweise an die Situation der vielen unfreiwillig alleinerziehenden Mütter denken, welche die Väter ihrer Kinder im 2. Weltkrieg verloren haben. Dennoch stellt dieses Konzept zunächst eimal ein Stück Pionierarbeit dar und ist als solches auch vor dem Hintergrund der jeweiligen Gesellschaft, in der der Forscher gelebt hat, zu verstehen und zu würdigen. Problematisch wird es jedoch dann, wenn solche Konzepte unreflektiert auf andere gesellschaftliche Zustände übertragen werden.

Ferner war die Herausbildung des Konstruktes Ich-Identität zu berücksichtigen, der bei Erikson ein normativer Charakter zukommt.

Identitätskrisen entstehen nach Erikson dann, wenn die eigene Entwicklung nicht mit den gesellschaftlichen Ansprüchen korreliert. Damit ist die Formulierung „gelungene Ich-Identität“ als eine Adaption und Internalisierung vorhandener gesellschaftlicher Normen und Werte zu sehen. Der Begriff Ich-Identität erfüllt dann eine machtpolitische Funktion. Deshalb ist ein äußerst vorsichtiger Umgang mit der Kategorie Identität von Bedeutung.
Das deutsche Bildungssystem ist an Homogenitäts- und Standardvorstellungen (deutscher männlicher christlicher Schüler aus der Mittelschicht) orientiert und grenzt damit ethnische Minderheiten aus.
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Beck: Dreifache Individualisierung

1. „Freisetzungsdimension“: Die Herauslösung aus den vorgegebenen Sozialformen und –bindungen bezogen auf die Herrschaft- und Versorgungsabhängigkeiten.
2. „Entzauberungsdimension“: Der Verlust von traditionellen Sicherheiten in Bezug auf den Glauben und Normen.
3. „Kontroll-bzw. Reintegrationsdimension: Eine neue Art der sozialen Einbindung entsteht (das Gegenteil von 2.).
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Eriksons Stufenmodell
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Die gute alte Ich-Identität ...
• ist das Gefühl für ein inneres Sich-Selbst-Gleichsein, ein Wissen um die eigene Unverwechselbarkeit und deren Bejahung
• umfaßt verschiedene Bereiche: den eigenen Körper, seine Fähigkeiten und Begrenzungen, die eigene Geschichte, die persönlichen Beziehungen zu Menschen, zu Dingen und zu normativen Vorstellungen wie Religion, Nation, Ethik.
• wird im Laufe des Sozialisationsprozesses in der Interaktion
mit Menschen und Dingen (Identifizierung und Abgrenzung) erworben
festigt sich während der späteren Adoleszenz, wo der Jugendliche seine verschiedenen Kindheitsidentifikationen in eine neue Form von Identität überführt. Diese ist nicht mehr spielerisch wie in der Kindheit und nicht probierfreudig wie in der Pubertät, sondern sie ist Folge von Entscheidungen, die zu dauerhaften Festlegungen führen.
• bildet sich in einem lebenslangen Prozeß.
Tags: ERIKSON, Identität
Quelle: http://www.diepold.de/barbara/ich_identitaet.pdf
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Erläutern Sie die Aussage „Geschlecht als soziale Konstruktion“ .
Die Aussage „Geschlecht als soziale Konstruktion“ geht von einer sozialen Konstruiertheit von Geschlecht im Gegensatz zu einer biologistisch orientierten Annahme aus.
Mit diesem Ansatz werden geschlechtspezifische Unterschiede also sozial begründet und damit essentialistischen Zuschreibungen einer vermeintlich nur biologisch vorgegebenen Männlichkeit und Weiblichkeit entgegengewirkt.
Tags: Lesekurs, Sozialisation - Eine Einführung, Was impliziert die Bezeichnung „Geschlecht als soziale Konstruktion“?
Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=320397
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Setzen Sie sich kritisch mit Eriksons Konzept auseinander.
-konformistisch angelegt mit Orientierung an einer weißen US-
amerikanischen Gesellschaft

-ethnozentristische Orientierung des Konzeptes
-Identitätsentwicklung als normative Forderung im Sinne einer Anpassung an eine weiße US-amerikanischen Gesellschaft
-es wird vorgegeben, wie eine „gelungener“ Sozialisationsprozess abzulaufen hat.
-der Erwerb von gesellschaftskritischen Orientierungen wird nicht berücksichtigtVorteil des Konzeptes: die systematische Beschreibung der Herausbildung von Vergesellschaftung und Individuierung im Sozialisationsprozess, E. kann verstanden werden als Theoretiker der normalen, angepaßten Persönlichkeit, die sich in Phasen und Krisen entwickelt.
Tags: Erikson, konformistisch, Kritikpunkte, mittelschichtspezifische Kriterien, normativ, USA
Quelle: Sozialisation – Eine Einführung_S. 50, TILLMANN (1989 S. 17)
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Wie kommt es zu Feindlichkeit gegenüber Angehörigen anderer Ethnien und deren Kriminalisierung in Deutschland?
-Diskriminierender Rechtsstatus
-Kriminalisierung und Stigmatisierung von anderen Ethnien in den Massenmedien
-spezifische Kriminalstatistik zuungunsten ethnischer Minderheiten
-Konjunkturabhängigkeit von Fremdenfeindlichkeit je nach sozioökonomischer Situation eines Staates (Kriterium der Nützlichkeit)
Fehlende Interkulturelle Bildung der Majorität, Ethnozentrismus
Fremdenfeindlichkeit kann nur durch einen entsprechenden
Perspektivwechsel reduziert werden,der mittels Interkultureller Bildung und persönlichen Kontakten zu anderen
Ethnien eingeleitet werden kann.
Tags: Ethnozentrismus, Feindlichkeit, Stigmatisierung
Quelle: Feedback Goldstrass aus: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=320611
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Geschlecht als soziale Konstruktion (LK_Geschlecht als soziale Konstruktion 1)

- die Funktion von Geschlecht als sozialer Platzanweiser
- der Hinweis auf die Verbindung zwischen Geschlechterverhältnis und Gesellschaftstruktur


Geschlecht stellt einen strukturellen Indikator von sozialer Ungleichheit dar.

Geschlecht als soziale Konstruktion bezeichnet die Tatsache, dass die Gesellschaft den Männern und Frauen bestimmte Rollen zuweist. Diese Rollen beinhalten eine genaue Vorstellung darüber, wie sich Mann/ Frau in bestimmten Situationen zu verhalten hat (Geschlechtsrollen)

Mit diesem Ansatz werden geschlechtspezifische Unterschiede also sozial begründet und damit essentialistischen Zuschreibungen einer vermeintlich nur biologisch vorgegebenen Männlichkeit und Weiblichkeit entgegengewirkt.
Tags:
Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=320397
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Geschlechtsrollenidentität
repräsentiert die gesellschaftlichen Normen für männliches und weibliches Verhalten, mit ihr geht eine innere Selbstbewertung der Männlichkeit und Weiblichkeit einher. Die sozial wünschenswerten Eigenschaften beeinflussen die Identitätsbildung.

Mädchen haben grössere Schwierigkeiten mit der Bildung ihrer Geschlechtsidentität. Sie ist mit Ambivalenzen verbunden ist, da sie mit männlichen Wertmassstäben gemessen und konfrontiert werden.

Für Männer ist die Übernahme weiblicher Zuschreibungen in die Identität mit einem Statusverlust verbunden; Frauen haben umgekehrt einen Statusgewinn
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Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=319328 BIRGIT FINKLER
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Geschlechtsspezifische Unterschiede im psychosozialen Moratorium
Begriffserklärung:Psychosoziales Moratorium bezeichnet den Übergang zwischen Kindheit und Erwachsenen-Identität. Die Ablösung von den Eltern wird vollzogen, der Jugendliche experimentiert mit Rollen und sucht sich seinen Platz in der Gesellschaft.
Psychosoziales Moratorium bei Mädchen
* Erkennen der Schwierigkeiten, die berufliche Orientierung mit dem weiblichen Normalitätskonzept in Einklang zu bringen.
* Wissen um die schwer zu bewältigende Aufgabe der Vereinbarkeit von Beruf und Familiengründung und die Tatsache, dass diese Aufgabe ohne Hilfe (durch Ehemänner oder gesellschaftliche Institutionen) zu vollbringen ist, ist bereits im Alter von 15/16 Jahren vorhanden.
Psychosoziales Moratorium bei Jungen:
* keine Schwierigkeiten mit den Anforderungen ihrer zukünftigen Geschlechterrolle
* verbinden damit Vorstellungen eines angenehmen Lebens
Gemeinsamkeiten bei Mädchen und Jungen:
* Beide wollen eine Berufsausbildung machen und eigenes Geld verdienen.
* Die Frage nach Heirat und Kindern bleiben bei beiden nachrangig.
Fazit:
Mädchen und Jungen erleben den Übergang von der Kindheit zum Erwachsenwerden unterschiedlich. Während Jungen kein Problem damit haben, sich mit den Anforderungen ihrer zukünftigen Geschlechterrolle anzufreunden, erleben Mädchen die ihnen gestellten Rollenanforderungen aufgrund der damit verbundenen Schwierigkeiten eher als einschränkend und belastend. Sie haben das Bedürfnis, ihr psychosoziales Moratorium hinauszuzögern. Dies äußert sich in der zeitweiligen Ablehnung der Aufgaben und Zuweisungen, die mit der weiblichen Geschlechterrolle verbunden sind. Deutlich wird dies In Interviews in denen sie sagen, dass sie auf keinen Fall heiraten wollen, Kinder als einschränkend empfinden und nicht bereit sind ihren Beruf für ein Kind aufzugeben. Sie möchten vielmehr ihr Leben genießen und Weltreisen unternehmen. Gleichzeitig räumen sie allerdings auch ein, dass sich ihre Orientierung in 10 Jahren in Bezug auf eine stärkere Akzeptanz der Familiengründung verschieben könnten.
Tags: S. ulbrich
Quelle: https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/forum/discuss.php?d=319606
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Geschlechtsrollenidentität - Anhänger des konstruktivistischen Paradigmas (LK_Geschlecht als soziale Konstruktion 2)
vertreten die Theorie der Zweigeschlechtlichkeit. Dadurch wird eine Polarität der Geschlechter fixiert, die unabhängig von den Handlungen der Individuen ist.

Es werde nach geschlechtstypischen Sozialisationsbedingungen und Geschlechtsunterschieden gesucht und somit immer wieder ein weiblicher und männlicher Sozialcharakter hergestellt und gefestigt.
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Warum kann das Geschlecht ein struktureller Indikator von sozialer Ungleichheit sein? (LK_Geschlecht als soziale Konstruktion 3)
- Feministische Theorie- und Forschungsbeiträge betonten, dass die ungleichen sozialen Erwartungen, die an die beiden Geschlechter gestellt werden als ungerecht empfunden werden.
- Aufteilung in geschlechtstypische Arbeits- und Aufgabenbereiche durchwirke die gesamte Gesellschaft, wodurch zwei differente geschlechtstypische Kulturen entstehen würden.

Da die weibliche Geschlechtsrolle weniger Anerkennung genießt als die männliche, spricht man von einer geschlechtlichen Hierarchie.
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Erziehung und Ebenen des Erziehungsbegriff
Erziehung bezeichnet v.a. 2 wichtige Dimensionen, das interpersonale Verhältnis und die gesellschaftliche Institutionalisierung. Sie ist absichtsvolles zwischenmenschliches Handeln und damit Teil der Sozialisation. EZ ist zeitlich begrenzt, Bildung hingegen ein unbegrenzter Prozess. EZ ist eine historische Erscheinung, die u.a. abhängig ist von verschiedenen Entwicklungen.
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Geben Sie ein Beispiel für den Begriff "institutionelle Diskriminierung".
Institutionelle Diskriminierung kann etwa im Bildungs- und Ausbildungssektor, dem Arbeitsmarkt, der Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik, dem Gesundheitswesen und der Polizei stattfinden.Bei der frühen Aufteilung im deutschen Schulsystem spricht Lisa Britz von Institutioneller Diskriminierung. Dieser Begriff erkläre beispielsweise das schlechtere Abschneiden von Schülern aus Migrationfamilien nicht als absichtliche Benachteiligung durch das Lehrpersonal. Vielmehr werde damit umschrieben, dass die Schule als Organisation die Möglichkeit habe, ihre Schüler entlang des Kriteriums "ethnische Zugehörigkeit" zu unterscheiden. Aufgrund der mehrgliedrigen Struktur des Bildungssystems werde den Lehrpersonen Entscheidungen nahe gelegt, die objektiv diskriminierend wirken, obwohl sie von guten Absichten getragen werden.
Tags: Ausbildung, Bildung, ethnische Zugehörigkeit, institutionelle Diskriminierung, LISA BRITZ, Schule
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Institutionelle_Diskriminierung
Kartensatzinfo:
Autor: VG
Oberthema: Soziologie
Thema: Sozialisation
Schule / Uni: Fernuni Hagen
Veröffentlicht: 25.02.2010
 
Schlagwörter Karten:
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