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Erläutere Entstehung und Funktion des Falsifikationsprinzip nach Karl Popper
Ausgangspunkt: Kritik an der induktiven Methode:
+ Allsätze (allgemeine Sätze) lassen sich nicht verifizieren (selbst wenn ich tausend weiße Schwäne gesehen habe, kann der nächste dennoch grau sein und alle zu überprüfen wäre unmöglich)→ Notwendig ist deduktive Methodik der Nachprüfung
+ Ausgangspunkt: Arbeitshypothese, daraus deduktiver Schluss, Folgerungen hin zu Existenzsätzen („Es-gibt-Sätze“)
Allsatz: Alle Schwäne sind weiß
Verneinter Allsatz/ Existenzsatz: Es gibt keinen Schwan, der nicht weiß ist (äquivalent zum Allsatz; auch als uinverseller Es gibt nicht -Satz bezeichnet; der Gegensatz dazu ist ein universeller es gibt -Satz, der aber durch ein Einzelereignis nicht falsifizierbar ist: Es gibt einen Schwan, der nicht weiß ist.)
Singulärer Existenzsatz: Der Schwan, den wir beobachten, ist weiß. (= Basissatz)
+ Basissätze sind sowohl falsifizierbar, als auch verifizierbar. Für Popper sind sie Grundlage jeder Beurteilung sind.
+ Wenn Möglichkeit zur Ableitung von Basissätzen nicht besteht, handelt es sich nicht um ein wissenschaftliches, sondern um ein metaphysisches System.
+ Hypothesen (Allsätze und verneinte Allsätze) können nicht bewiesen werden, sie können sich nur bewähren (≠ falsifiziert werden)
+ Kritischer Rationalismus setzt sich zum Ziel, Gesetze so umzuformulieren, dass sie möglichst vielen Falsifikationsversuchen ausgesetzt werden können.
+ Entdeckungs- und Verwertungszusammenhang sind interessengeleitet; im Begründungszusammenhang, der im Zentrum steht, muss das Postulat der Wertfreiheit gelten.
Flashcard info:
Author: youka
Main topic: Bildungswissenschaften
Topic: Einführung
School / Univ.: Fernuniversität
City: Hagen
Published: 05.04.2010