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Ursachen von Inter-Gruppenkonflikten
Ursachen von Konflikten zwischen Gruppen sind auch in unterschiedlichen beruflichen Sozialisationen zu suchen, die zu einem bestimmten Selbstverständnis sowie zu einem gruppen-eigenen Kommunikations- und Arbeitsstil führen. Die andere Gruppe wird dann oft als potentiell bedrohlich, ihr Selbstverständnis, ihr Kommunikations- und Arbeitsstil als „fremd“ erlebt (Beispiel: Beziehungen zwischen Ärzten, Pflege- und Verwaltungskräften). Man kann bei solchen Konstellationen sagen, dass die Beziehungen von vornherein konfliktträchtig sind, auch ohne dass ein aktueller Anlaß vorliegt.
Konfliktträchtigkeit wird desweiteren auch durch die jeweilige hierarchische Position der einen
oder anderen Gruppe geschaffen. Mit dieser Position sind normalerweise unterschiedliche Bezahlungen, Privilegien, Freiheitsgrade oder Informationszugänge gegeben, so dass die Austragung eines Konfliktes aus aktuellem Anlaß auch immer mitbestimmt ist durch die Frage, warum die jeweils andere Gruppe kompetenter zu sein scheint als die eigene. Gelegentlich geht es dabei weniger um die sachliche Lösung eines Konfliktes als um die Erprobung von Kompetenz-nachweisen.
Jede Gruppe bildet ein eigenes Selbstwertgefühl heraus, das zum Teil durch die Abwertung einer anderen Gruppe geschaffen und verstärkt wird (dieses wird in Äußerungen der Art „Wir - im Gegensatz zu denen“ deutlich). Das heißt, dass es bei Inter-Gruppenkonflikten auch um die Bestätigung des Selbstwertes bzw. die Verhinderung von Abwertung der eigenen Gruppe geht.
Bei Inter-Gruppenkonflikten stellt sich häufig die Machtfrage innerhalb einer Organisation. Unterhalb der Ebene der legitimierten Formen der Machterprobung wie Streik und Arbeitsverweigerung finden sich andere Formen der Machterprobung einzelner Gruppen in Form von Passivität (Dienst nach Vorschrift), Verzögerung, Verlangsamung bis hin zur Verhinderung. Gemeinsam ist solchen Aktionsformen, dass damit den jeweils anderen Gruppen in der Hierarchie oder in parallelen Funktionsbereichen gezeigt werden soll, dass es ohne die eigene Gruppe nicht geht bzw. dass eine „Gegenmacht“ existiert.
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Author: CoboCards-User
Main topic: Psychologie
Topic: Grundlagen
School / Univ.: Hamburger-Fern-Hochschule
Published: 22.05.2011

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