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Was ist die kognitive Persönlichkeitskonstrukttheorie von Kelly? (Grundlagen, Messung, therapeutischer Ansatz)
Kellys Theorie handelt also von den Bildern, die verschiedene Individuen von der Welt – insbesondere von ihrer menschlichen Mitwelt – und von sich selbst entwerfen.
Messmethode:
„Role Construct Repertory‐Test“ (REP‐Test): Der REP‐Test gibt Antwort auf die Frage nach der Komplexität der individuellen Beurteilungssysteme. Die Testprozedur ist nach Vorbild von Begriffsbildungsexperimenten gestaltet.
Durchführung des REP‐Tests:
- Zunächst bekommt die Tp eine Liste mit ca. 20‐30 „Rollen“ vorgelegt, die für (fast) alleMenschen große Bedeutung haben (z.B. Mutter, Vater, beliebter/unbeliebter Lehrer, Chef, ethisch hochstehende Person, Freund/in usw.)
- Zu jeder Rolle wird nun von der Tp eine konkrete Person benannt, danach gibt der Testleiter Variante 1 od. 2 des REP‐Tests vor.
2 Varianten des Tests:
Wichtig: Tp soll an ganz konkrete Menschen denken.
Analyse der REP‐Testdaten (auf unterschiedliche Weise möglich):
Therapeutischer Ansatz:
- Bildung von Konstrukten: Zumindest drei Elemente notwendig, von denen zwei als ähnlich miteinander wahrgenommen werden müssen und das dritte als verschieden von den beiden anderen.
- Anhand dieser individualtypischen „Konstrukte“ werden sowohl die eingetretenen Ereignisse auf ihre Stimmigkeit als auch die Konstrukte selbst auf ihre Brauchbarkeit hin überprüft, nötigenfalls modifiziert.
- Jeder Mensch ist also einerseits frei (in der Entwicklung des Konstruktsystems), andererseits determiniert (gebunden an die Handlungsbeschränkungen seiner Konstrukte). Kelly: „Ohne die Welt individuell zu konstruieren, wäre das Leben chaotisch“.
- Es gibt Kernkonstrukte, die grundlegend für das Funktionieren eines Menschen sind und periphere Konstrukte, die ohne ernsthafte Modifizierung der Kernkonstrukte geändert werden können.
- Kognitive Komplexität: Eine Person ist kognitiv um so „komplexer“, je mehr persönliche Konstrukte sie zur Kategorisierung und Unterscheidung ihrer sozialen Umwelt benützt.
Messmethode:
„Role Construct Repertory‐Test“ (REP‐Test): Der REP‐Test gibt Antwort auf die Frage nach der Komplexität der individuellen Beurteilungssysteme. Die Testprozedur ist nach Vorbild von Begriffsbildungsexperimenten gestaltet.
Durchführung des REP‐Tests:
- Zunächst bekommt die Tp eine Liste mit ca. 20‐30 „Rollen“ vorgelegt, die für (fast) alleMenschen große Bedeutung haben (z.B. Mutter, Vater, beliebter/unbeliebter Lehrer, Chef, ethisch hochstehende Person, Freund/in usw.)
- Zu jeder Rolle wird nun von der Tp eine konkrete Person benannt, danach gibt der Testleiter Variante 1 od. 2 des REP‐Tests vor.
2 Varianten des Tests:
Wichtig: Tp soll an ganz konkrete Menschen denken.
- Variante 1 (List‐Form): Testleiter gibt Tripel der Personen vor, zu denen die Tp ein individuelles Konstrukt nach dem Prinzip von Ähnlichkeit und Kontrast bilden muss.
- Variante 2 (Grid‐Form): die Rollen und die benannten Personen werden in einem „Gitternetz“ dargestellt. Die Tp muss ein Konstrukt finden, das zwei Personen zukommt („Punkt“) und der dritten nicht („leerer Punkt“). Das Personentripel ist durch den Testleiter festgelegt. - Danach soll die Tp auch noch alle anderen Personen bzw. Rollen danach beurteilen („x“), ob sie dem Ähnlichkeitspol des gebildeten Konstrukts entsprechen.
Analyse der REP‐Testdaten (auf unterschiedliche Weise möglich):
- Inhalt und Zahl der produzierten Konstrukte erlauben Rückschlüsse auf die kognitive Struktur und die wichtigsten Kategorien der Wahrnehmungsorganisation;
- Anzahl unabhängiger Konstrukte (wer herrschsüchtig ist, ist zumeist auch tat kräftig jedoch nicht verträumt) - kognitive Komplexität;
- Vergleich von „Personen“ (z.B. Selbst‐Wunschbild) etc.
- Interpretation von Inhalten; Kelly war primär an Inhalten interessiert, da er psychische Störungen als Folge überdauernder Anwendung invalider Konstrukte interpretierte (Intervention).
Therapeutischer Ansatz:
- was z.B. das Konstrukt Faulheit für einen Menschen bedeutet wissen wir erst, wenn wir die Gegebenheiten kennen, die das Konstrukt mit einschließt und welche als gegensätzlich angesehen werden.
- Ein häufiges Problem z.B. zwischen Partner ist die (Über‐)Betonung des Konstrukts „schuldig‐unschuldig“.
Tags: Kelly, kognitive Persönlichkeitskonstrukte, Persönlichkeitskonstrukttheorie
Source: S133
Source: S133
Flashcard info:
Author: coster
Main topic: Psychologie
Topic: Differentielle Psychologie
School / Univ.: Universität Wien
City: Wien
Published: 08.05.2013