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Group-Engagement Modell
Das Group-Engagement Modell liefert einen weiteren Erklärungsansatz dafür, wie Autoritäten Einstellungen und Verhaltensweisen von Gruppen-mitgliedern beeinflussen.
Implikationen dieser Interaktion für die Beziehung zwischen Individuum und Gruppe. Das Modell integriert Annahmen der sozialpsychologischen Gerechtigkeitsforschung, insbesondere der Forschung zur prozeduralen Gerechtigkeit, mit dem sozialen Identitätsansatz.
Prozedurale Gerechtigkeit beinhaltet die subjektive Wahrnehmung, dass Autoritäten innerhalb der Gruppe (z.B. Führungskräfte, Expert/innen, Lehrer/innen) der eigenen Person in Entscheidungsprozessen fair und unvoreingenommen gegenüberstehen und ihr die Mög-lichkeiten geben, Entscheidungen, die sie selbst betreffen, mit zu beeinflussen.
Prozedural gerechte Behandlung durch Autoritäten kommuniziert zwei Kernbotschaften im Hinblick auf die soziale Identität des individuellen Gruppenmitglieds:
1. Zum einen signalisiert sie, dass die Person von den Autoritäten als vollwertiges Gruppenmitglied respektiert wird.
2. Zum zweiten kommuniziert diese Behandlung auch, dass die Person stolz auf ihre Gruppe sein kann, da die gerechte Behandlung durch die Autoritäten die moralischen Werte und Prinzipien der Gruppe insgesamt reflektiert.
Dem Group-Engagement Modell zufolge führen Respekt und Stolz zu einer Stärkung der Identifikation mit der Eigengruppe.
Dies wiederum verstärkt die Effektivität sozialer Einflussprozesse durch andere Gruppenmitglieder (sowohl im Sinne informa-tionalen als auch im Sinne normativen Einflusses), was schließlich zu Verhaltensweisen führt, die konform zu den Zielen der Gruppe und ihren Normen sind.
Faire Behandlung durch sta-tusgleiche Gruppenmitglieder ebenfalls eine wichtige Quelle für intragruppalen Respekt ist
Respekt bezieht sich in diesem Forschungszusammenhang auf eine faire und prin-zipiell wohlwollende Behandlung durch andere Gruppenmitglieder, die dem Empfänger signalisiert, ein gleichberechtigtes Mitglied der Gruppe zu sein.
Ein Grund hierfür besteht darin, dass sich respektierte Gruppenmitglieder stärker mit ihrer Gruppe identifizieren (d.h. die Rolle der Gruppe für die eigene Selbstdefinition wird gestärkt). Die gesteigerte Identifikation führt wiederum zu einer Internalisierung der Gruppenziele, so dass sich die Mitglieder der Gruppe diesen Zielen gegenüber innerlich verpflichtet fühlen und sich entsprechend verhalten.
In einem Laborexperiment dieser Untersu-chungsreihe wurde den Untersuchungspersonen Glauben gemacht, sie arbeiteten mit anderen Untersuchungspersonen in einer virtuellen Arbeits-gruppe mit vier anderen Mitgliedern an einer gemeinsamen Gruppenaufgabe. Wie erwartet, führte die respektvolle Behandlung im Vergleich zur disrespektvollen Be-handlung zu einer Steigerung der sozialen Identifikation mit der Gruppe und zu einer gesteigerten Kooperationsbereitschaft. Dieser Effekt war un-abhängig von der expliziten Bewertung. Tatsächlich förderte eine respekt-volle Behandlung die soziale Identifikation und die Kooperationsbereit-schaft auch unter der Bedingung, dass die Vorschläge von den Anderen negativ bewertet worden waren. Für die Untersuchungspersonen war also die Art und Weise der Behandlung innerhalb der Gruppe (respektvoll vs. disrespektvoll) wichtiger als das konkrete Ergebnis (eine positive oder ne-gative Bewertung).
Implikationen dieser Interaktion für die Beziehung zwischen Individuum und Gruppe. Das Modell integriert Annahmen der sozialpsychologischen Gerechtigkeitsforschung, insbesondere der Forschung zur prozeduralen Gerechtigkeit, mit dem sozialen Identitätsansatz.
Prozedurale Gerechtigkeit beinhaltet die subjektive Wahrnehmung, dass Autoritäten innerhalb der Gruppe (z.B. Führungskräfte, Expert/innen, Lehrer/innen) der eigenen Person in Entscheidungsprozessen fair und unvoreingenommen gegenüberstehen und ihr die Mög-lichkeiten geben, Entscheidungen, die sie selbst betreffen, mit zu beeinflussen.
Prozedural gerechte Behandlung durch Autoritäten kommuniziert zwei Kernbotschaften im Hinblick auf die soziale Identität des individuellen Gruppenmitglieds:
1. Zum einen signalisiert sie, dass die Person von den Autoritäten als vollwertiges Gruppenmitglied respektiert wird.
2. Zum zweiten kommuniziert diese Behandlung auch, dass die Person stolz auf ihre Gruppe sein kann, da die gerechte Behandlung durch die Autoritäten die moralischen Werte und Prinzipien der Gruppe insgesamt reflektiert.
Dem Group-Engagement Modell zufolge führen Respekt und Stolz zu einer Stärkung der Identifikation mit der Eigengruppe.
Dies wiederum verstärkt die Effektivität sozialer Einflussprozesse durch andere Gruppenmitglieder (sowohl im Sinne informa-tionalen als auch im Sinne normativen Einflusses), was schließlich zu Verhaltensweisen führt, die konform zu den Zielen der Gruppe und ihren Normen sind.
Faire Behandlung durch sta-tusgleiche Gruppenmitglieder ebenfalls eine wichtige Quelle für intragruppalen Respekt ist
Respekt bezieht sich in diesem Forschungszusammenhang auf eine faire und prin-zipiell wohlwollende Behandlung durch andere Gruppenmitglieder, die dem Empfänger signalisiert, ein gleichberechtigtes Mitglied der Gruppe zu sein.
Ein Grund hierfür besteht darin, dass sich respektierte Gruppenmitglieder stärker mit ihrer Gruppe identifizieren (d.h. die Rolle der Gruppe für die eigene Selbstdefinition wird gestärkt). Die gesteigerte Identifikation führt wiederum zu einer Internalisierung der Gruppenziele, so dass sich die Mitglieder der Gruppe diesen Zielen gegenüber innerlich verpflichtet fühlen und sich entsprechend verhalten.
In einem Laborexperiment dieser Untersu-chungsreihe wurde den Untersuchungspersonen Glauben gemacht, sie arbeiteten mit anderen Untersuchungspersonen in einer virtuellen Arbeits-gruppe mit vier anderen Mitgliedern an einer gemeinsamen Gruppenaufgabe. Wie erwartet, führte die respektvolle Behandlung im Vergleich zur disrespektvollen Be-handlung zu einer Steigerung der sozialen Identifikation mit der Gruppe und zu einer gesteigerten Kooperationsbereitschaft. Dieser Effekt war un-abhängig von der expliziten Bewertung. Tatsächlich förderte eine respekt-volle Behandlung die soziale Identifikation und die Kooperationsbereit-schaft auch unter der Bedingung, dass die Vorschläge von den Anderen negativ bewertet worden waren. Für die Untersuchungspersonen war also die Art und Weise der Behandlung innerhalb der Gruppe (respektvoll vs. disrespektvoll) wichtiger als das konkrete Ergebnis (eine positive oder ne-gative Bewertung).
Flashcard info:
Author: Lise Langstrumpf
Main topic: 3408
Topic: Sozialer Einfluss
School / Univ.: FU Hagen
Published: 13.12.2014