Stände und Parteien (Weber)
Stände
- definieren sich nach "Ehre"
=> Postulat: je mehr Umbruch, desto mehr kommt der Klassencharakter einer Gesellschaft zum Vorschein; je stabiler die Gesellschaft, desto mehr kommt der Ständecharakter einer Gesellschaft zum Vorschein
Parteien
- institutionalisierte Interessensgruppen
- geht um soziale Macht
- definieren sich nach "Ehre"
=> Postulat: je mehr Umbruch, desto mehr kommt der Klassencharakter einer Gesellschaft zum Vorschein; je stabiler die Gesellschaft, desto mehr kommt der Ständecharakter einer Gesellschaft zum Vorschein
Parteien
- institutionalisierte Interessensgruppen
- geht um soziale Macht
Verhältnis von Klasse und Stand (Weber)
zwei gegenläufige Prinzipien:
1. Marktprinzip
2. ständisches Prinzip
Spannungsverhältnis zwischen beiden
Bei relativer Stabilität der Grundlagen von Gütererwerb und Güterverteilung ist eine ständische Gliederung der Gesellschaft begünstigt;
in Zeiten technisch-ökonomischer Erschütterung und Umwälzung rückt die Klassenlage in den Vordergrund.
1. Marktprinzip
2. ständisches Prinzip
Spannungsverhältnis zwischen beiden
Bei relativer Stabilität der Grundlagen von Gütererwerb und Güterverteilung ist eine ständische Gliederung der Gesellschaft begünstigt;
in Zeiten technisch-ökonomischer Erschütterung und Umwälzung rückt die Klassenlage in den Vordergrund.
Die Kapitalarten nach Bourdieu
1. ökonomisches Kapital
- Eigentum und Vermögen
2. kulturelles Kapital
2.1 inkorporiert
2.2 objektiviert
2.3 institutionalisiert
3. soziales Kapital
- Ressourcen, die auf Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe beruhen
4. symbolisches Kapital
- Prestige, Renommee
=> Die Summe der ersten drei Kapitalsorten bilden das symbolische Kapital
- Eigentum und Vermögen
2. kulturelles Kapital
2.1 inkorporiert
2.2 objektiviert
2.3 institutionalisiert
3. soziales Kapital
- Ressourcen, die auf Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe beruhen
4. symbolisches Kapital
- Prestige, Renommee
=> Die Summe der ersten drei Kapitalsorten bilden das symbolische Kapital
Der soziale Raum bei Bourdieu (I)
Die Position im sozialen Raum ist also abhängig vom Gesamtkapital (Kulturell, ökonomisch, sozial) und der Ausprägung der einzelnen Kapitalformen.
Aufgrund des Kapitalvolumens und der Position im sozialen Raum bildet das Individuum den sogenannten Habitus aus (Denk-Wahrnehmungs- und Handlungsschema).
Auch wenn sich die Kapitalformen verändern (Lottogewinn, sozialer Aufstieg durch Heirat, Erlernen einer Sprache), wird sich der Habitus nicht mit verändern. Es kann sich jedoch die Position im sozialen Raum auf einzelnen (Kapital) Ebenen verändern.
Aufgrund des Kapitalvolumens und der Position im sozialen Raum bildet das Individuum den sogenannten Habitus aus (Denk-Wahrnehmungs- und Handlungsschema).
Auch wenn sich die Kapitalformen verändern (Lottogewinn, sozialer Aufstieg durch Heirat, Erlernen einer Sprache), wird sich der Habitus nicht mit verändern. Es kann sich jedoch die Position im sozialen Raum auf einzelnen (Kapital) Ebenen verändern.
Funktionalistische Schichtungstheorie
- geht zurück auf Talcott Parsons
- nicht normativ im Sinne Marx' / Webers
Grundfrage
Wofür könnte Schichtung in einer Gesellschaft sogar notwendig sein?
Kritik
- Menschenbild
- Wer beurteilt Bedeutsamkeit einer Position?
- Legitimation von Macht / Ungerechtigkeit
- nicht normativ im Sinne Marx' / Webers
Grundfrage
Wofür könnte Schichtung in einer Gesellschaft sogar notwendig sein?
Kritik
- Menschenbild
- Wer beurteilt Bedeutsamkeit einer Position?
- Legitimation von Macht / Ungerechtigkeit
"Gespaltene Vertikalität" bei Schulze
„Eindeutig überlagert eine moderne, fast ausschließlich erlebnisorientierte Altersschichtung die traditionelle Bildungs- und Berufsschichtung, deren soziale Interpretation als hierarchische Ungleichheit dadurch immer mehr verdrängt wird … Der Vertikalisierungseffekt der Bildung wird durch den Horizontalisierungseffekt des Lebensalters konterkariert“.
Zusammenhang von sozialer Lage und Milieus (Schulze)
„Jedes Milieu enthält eine Mehrzahl von sozialen Lagen; bestimmte soziale Lagen treten in mehreren Milieus auf; gleichzeitig ist aber auch eine deutliche milieuübergreifende Abstufung zu erkennen – nicht nur für Sozialwissenschaftler, sondern auch für die Menschen im Alltag“.
Dieses Erkennen führt jedoch nicht zu einer hierarchischen Einordnung oder gar einem Milieukonflikt entsprechend einem Klassenkonflikt:
„Zwischen den Milieus herrscht ein Klima von Indifferenz oder achselzuckender Verächtlichkeit, nicht geregelt und hierarchisiert durch eine umfassende Semantik des Oben und Unten“.
Dieses Erkennen führt jedoch nicht zu einer hierarchischen Einordnung oder gar einem Milieukonflikt entsprechend einem Klassenkonflikt:
„Zwischen den Milieus herrscht ein Klima von Indifferenz oder achselzuckender Verächtlichkeit, nicht geregelt und hierarchisiert durch eine umfassende Semantik des Oben und Unten“.
Funcke: Wesentliche Veränderungen seit dem "Golden Age Of Marriage"
1. Der Bereich der sozialen Lebensformen differenzierte sich zunehmend in einen Familien-Sektor und in einen Nicht-Familien-Sektor. Nichtfamiliale Haushalte haben zugenommen durch immer mehr kinderlose Ehepaare, Alleinlebende (Singles), Wohngemeinschaften, kinderlose Living-Apart-Together-Beziehungen, nichteheliche Lebensgemeinschaften.
2. Die Struktur der familialen Lebensgemeinschaft hat sich zu Lasten der „Normalfamilie“ geändert. Familienformen wie die Alleinerziehenden-Familie, die nichteheliche Familie mit Kindern, die Stief-, Adoptiv- oder Pflegefamilie, gleichgeschlechtliche Familie und die sogenannte Inseminationsfamilie haben zugenommen.
2. Die Struktur der familialen Lebensgemeinschaft hat sich zu Lasten der „Normalfamilie“ geändert. Familienformen wie die Alleinerziehenden-Familie, die nichteheliche Familie mit Kindern, die Stief-, Adoptiv- oder Pflegefamilie, gleichgeschlechtliche Familie und die sogenannte Inseminationsfamilie haben zugenommen.
6 Indikatoren für den Rückgang des bürgerlichen Familienmusters (Funcke)
1. Rückgehende Geburtenzahlen
2. Anstieg der Ledigen
3. Rückläufige Heiratsquoten
4. Anstieg der Scheidungszahlen / Hohe Trennungsrate
5. Verkleinerung von Haushaltsgrößen
6. Auseinanderfall von biologischer und sozialer Elternschaft
2. Anstieg der Ledigen
3. Rückläufige Heiratsquoten
4. Anstieg der Scheidungszahlen / Hohe Trennungsrate
5. Verkleinerung von Haushaltsgrößen
6. Auseinanderfall von biologischer und sozialer Elternschaft
Orientierungswirksamkeit des bürgerlichen Familienmusters (Funcke)
- Bestreben gleichgeschlechtlicher Familien, durch die Ehe der heterosexuellen Familie gleichgestellt zu sein und auch gemeinsam Kinder adoptieren zu dürfen
- starke Familienorientierung (Modell der "warm-modernen Fürsorge")
- institutionell / rechtlich z.B.: Recht, die genetische Abstammung eines adoptierten Kindes
- starke Familienorientierung (Modell der "warm-modernen Fürsorge")
- institutionell / rechtlich z.B.: Recht, die genetische Abstammung eines adoptierten Kindes
3 Re-Naturalisierungsstrategien (Funcke)
1. Ausgleichshandlungen
-> z.B.: nicht blutsverwandter Partner bleibt zuhause und übernimmt die Kinderfürsorge
2. Herstellung von Ähnlichkeit
-> z.B.: die Auswahl des Samenspenders erfolgt aufgrund von Ähnlichkeitskriterien des nicht blutsverwandter Partners
3. Zeugungsprozess
-> z.B.: der Zeugungsprozess wird an die Bedingungen der biologischen Familiengründung angepasst
-> z.B.: nicht blutsverwandter Partner bleibt zuhause und übernimmt die Kinderfürsorge
2. Herstellung von Ähnlichkeit
-> z.B.: die Auswahl des Samenspenders erfolgt aufgrund von Ähnlichkeitskriterien des nicht blutsverwandter Partners
3. Zeugungsprozess
-> z.B.: der Zeugungsprozess wird an die Bedingungen der biologischen Familiengründung angepasst
3 Ursachen für Individualisierung (Beck)
1. Ökonomischer Aufschwung nach 1945
- "Fahrstuhleffekt" reduziert Konfliktpotenzial zwischen Klassen
- zunehmende Mobilität verringert Bindung an Gruppen (z.B. Klassen)
2. Wohlfahrtsstaatliche Absicherung
- Ermöglichung individualisierter Lebensläufe (-> nicht nur "Normalbiographie")
3. Bildungsexpansion
- mehr Chancen durch mehr Bildung (v.a. für Frauen)
- Infragestellung der traditionellen Rollenverteilungen und Normalbiographien
- "Fahrstuhleffekt" reduziert Konfliktpotenzial zwischen Klassen
- zunehmende Mobilität verringert Bindung an Gruppen (z.B. Klassen)
2. Wohlfahrtsstaatliche Absicherung
- Ermöglichung individualisierter Lebensläufe (-> nicht nur "Normalbiographie")
3. Bildungsexpansion
- mehr Chancen durch mehr Bildung (v.a. für Frauen)
- Infragestellung der traditionellen Rollenverteilungen und Normalbiographien
3 Dimensionen von Individualisierung (Beck)
1. Freisetzung
- traditionelle Bindungen lösen sich auf
-> vielfältigere Handlungsoptionen
Beispiel: Unverheiratete Frauen weniger stigmatisiert
2. Entzauberung
- die Leitplanken fehlen: so toll ist das gar nicht ("trial and error")
- "Individualisierung" von Verantwortlichkeit
-> weniger Sicherheiten, mehr Risiken
Beispiel: Eine Frau kann sich weniger darauf verlassen, durch Heirat lebenslang ökonomisch abgesichert zu sein
3. Reintegration
- neue Einbindung (Institutionen und Selbstintegration)
-> Institutionen: Rahmenbedingungen etc. begrenzen nun die Entscheidungen, nicht mehr Traditionen
-> Selbstintegration: Eingehen freiwilliger Bindungen
- traditionelle Bindungen lösen sich auf
-> vielfältigere Handlungsoptionen
Beispiel: Unverheiratete Frauen weniger stigmatisiert
2. Entzauberung
- die Leitplanken fehlen: so toll ist das gar nicht ("trial and error")
- "Individualisierung" von Verantwortlichkeit
-> weniger Sicherheiten, mehr Risiken
Beispiel: Eine Frau kann sich weniger darauf verlassen, durch Heirat lebenslang ökonomisch abgesichert zu sein
3. Reintegration
- neue Einbindung (Institutionen und Selbstintegration)
-> Institutionen: Rahmenbedingungen etc. begrenzen nun die Entscheidungen, nicht mehr Traditionen
-> Selbstintegration: Eingehen freiwilliger Bindungen
Klasse (Weber)
Besitzklassen
- positiv privilegierte Klassen
- Mittelstandsklassen
- negativ privilegierte Klassen
=> Kriterium: Besitz
Erwerbsklassen
- Klassenlage wird durch Verwertungschancen der vorhandenen Güter / Leistungen bestimmt
=> Kriterium: Ausbildung / Bildung
Soziale Klassen
- Arbeiterschaft, Kleinbürgertum, besitzlose Intelligenz / Fachgeschultheit und Klasse der Besitzenden und Bildungsprivilegierten
=> bündeln Klassenlagen, innerhalb derer man wechseln kann
- positiv privilegierte Klassen
- Mittelstandsklassen
- negativ privilegierte Klassen
=> Kriterium: Besitz
Erwerbsklassen
- Klassenlage wird durch Verwertungschancen der vorhandenen Güter / Leistungen bestimmt
=> Kriterium: Ausbildung / Bildung
Soziale Klassen
- Arbeiterschaft, Kleinbürgertum, besitzlose Intelligenz / Fachgeschultheit und Klasse der Besitzenden und Bildungsprivilegierten
=> bündeln Klassenlagen, innerhalb derer man wechseln kann
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Author: CoboCards-User
Main topic: BiWi 2D
Topic: Soziale Ungleichheit
Published: 08.09.2019
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