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All main topics / Psychologie / Bindung, Liebe und Partnerschaft

Entwicklungspsychologie-03404 (121 Cards)

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1 Proximate Ursachen
Die proximaten Ursachen für ein Verhalten kann man auch als die unmittelbaren Gründe bezeichnen bzw. als die aktuellen Ursachen eines bestimmten Verhaltens.
Alles was wir als Person gelernt, erworben oder entwickelt haben, zählt zu den proximaten Ursachen unseres Verhaltens (Ontogenese).
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1 Ultimate Ursachen/Erklärungen
Ultimate Erklärungen beziehen sich auf den phylogenetischen Nutzen eines bestimmten Verhaltens, auf die Frage, welchen selektiven Vorteil unsere Vorfahren hierdurch hatten.

Ultimate Ursachen werden daher auch als "grundlegende" oder evolutionäre Ursachen bezeichnet.
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1 Zentrale (evolutionäre) Mechanismen von Neyer und Lang
  • Verwandtenselektion: kin selection
  • Sexuelle Verpaarung: mating
  • Kooperation: cooperation
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1 Näheregulation und Reziprozitätsaushandlung
"Der Mechanismus der Näheregulation bezieht sich auf das Erleben von emotionaler Nähe und Bindung, während Reziprozitätsaushandlung auf dem Erleben von Gleichheit, Balance und Fairness beruht. Beide Mechanismen haben eine unterschiedliche motivationale Grundlage und wurzeln in Bedürfnissen nach Bindung und nach Wirksamkeit."

- In Partnerschaftsbeziehungen werden beide Mechanismen (Nähe- und Reziprozitätsaushandlung) gleichermaßen wirksam.
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2.1 Definition Freundschaft von Auhagen
"Freundschaft ist eine dyadische, persönliche, informelle Sozialbeziehung. Die beiden daran beteiligten Menschen werden als Freundinnen/Freunde bezeichnet. Die Existenz der Freundschaft beruht auf Gegenseitigkeit; sie besitzt für jede(n) der Freundinnen/Freunde einen Wert, welcher unterschiedlich starkes Gewicht haben und aus verschiedenen inhaltlichen Elementen zusammengesetzt sein kann.
Freundschaft wird zudem durch 4 weitere Kriterien charakterisiert:
  • Freiwilligkeit
  • Zeitliche Ausdehnung
  • Positiver Charakter
  • Keine offene Sexualität
"
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2.1 Kritik von Kolip an Definition von Auhagen
Es werden explizit formelle Beziehungen ausgeschlossen.
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2.1 Definition Freundschaft von Kolip
"Freundschaft als freiwillige Zusammenschlüsse zwischen Menschen beiderlei Geschlechts, die auf wechselseitiger Intimität und emotionaler Verbundenheit begründet sind."
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2.1 Definition Freundschaft von Argyle und Henderson
"Freunde sind Menschen, die man mag, deren Gesellschaft man genießt, mit denen man Interessen und Aktivitäten teilt, die hilfreich und verständnisvoll sind, denen man vertrauen kann, mit denen man sich wohl fühlt und die emotionale Unterstützung gewähren."
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2.2 Anzahl Bester/ Enger/ Freunde nach Argyle und Henderson
  • Beste Freunde: 2
  • Enge Freunde: 5
  • Freunde generell: 15
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2.3 Freundschaft in der Kindheit nach Damon
Damon geht davon aus, dass Freundschaften während der Kindheit im Mittelpunkt der Sozialbeziehungen zwischen gleichaltrigen stehen, sich dann später in verschiedene Rollen aufspalten.
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2.3 5 Stufen der Entwicklung des Freundschaftskonzepts Selman (u.a. Fatke und Valtin)
Stufe Alter Auffassung Freundschaft als...
0 5-6 Jahre ... momentane physische Interaktion
1 8 Jahre ... einseitige Hilfestellung
2 10-12 Jahre ... Schönwetter-Kooperation
3 Jugendalter ... intimer gegenseitiger Austausch
4 Erwachsene ... Autonomie und Interdependenz
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2.3 Positive Auswirkungen von Freundschaften (v.a. in der Adoleszenz)
  • Enge Freundschaften bieten Möglichkeiten, das eigene Selbst zu entdecken und ein tiefes Verständnis für andere Menschen zu entwickeln.
  • Enge Freundschaften bilden die Grundlage für zukünftige intime Beziehungen
  • Enge Freundschaften helfen den jungen Menschen dabei, mit den Schwierigkeiten der Adoleszenz umzugehen
  • Enge Freundschaften können sich positiv auf die Einstellung des Jugendlichen zur Schule und seiner Mitarbeit im Unterricht auswirken
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2.3 Seiffge-Krenke spricht im Zusammenhang der positiven Auswirkungen von Freundschaften von...
... Freunden als "Entwicklungshelfern"
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2.3 Definition self-disclosure (Selbstenthüllung)
Jugendliche unterscheiden ab dem 12. Lebensjahr zwischen öffentlichen und privaten Informationen und sind nicht mehr leicht bereit, private Informationen mit den Eltern zu besprechen.
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2.3 Definition Clique
Kleine Gruppen von Freunden, die sich meist in ihrem familiären Hintergrund, ihrer Einstellung und Wertvorstellung ähneln. Zunächst beschränken sich diese auf Mitglieder des gleichen Geschlechts, was sich mit steigendem Alter ändert. Cliquen in höheren Schulen sind erkennbar an ihrem „sozialen Status“, der über ihre Beliebtheit Auskunft gibt.
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2.3 Unterscheidung gleichgeschlechtlichter Freundschaften nach Wright
Frauen: Face to Face (Konzentration auf ein ander, vor allem reden)
Männer: Side by Side (vor allem gemeinsame Unternehmungen)
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2.3 Anzahl der Freundschaften im Erwachsenenalter
Frühes Erwachsenenalter 21-40 J. Freunde ähnlichen Alters, gleichen Geschlechts und vergleichbares Bildungsniveau sowie Interessen und Einstellungen
Mittleres Erwachsenenalter 40-65 J. Deutlich weniger Freunde. In manchen Fällen steigt die Anzahl der Freunde, wenn die Kinder ausziehen. Hier findet man die höchste Anzahl enger Freunde bei verheirateten Paaren, die bereits erwachsene Kinder haben. Trotzdem ist es mit zunehmendem Alter schwieriger, neue Freunde zu gewinnen. Ältere halten länger an Freundschaften fest als Jüngere, die sie zwar schneller schließen, aber auch schneller beenden.
Spätes Erwachsenenalter Ab 65 J. Für ältere Menschen stehen Freunde in engem Zusammenhang mit psychischer Gesundheit.
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2.4 Entstehung von Freundschaft im 3-Stufen Prozess nach Argyle und Henderson
1. Bei zufälligen Begegnungen Eindrücke vom Anderen gewinnen
2. Erste Treffen durch Verabredung oder Einladung
3. Regelmäßige Treffen und wechselseitige Bindung

Dieser Prozess ist eine Selektion möglicher Freunde, wobei auf jeder Stufe Freunde ausgeschlossen werden.
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2.4 Faktoren für eine enge Freundschaft
  • Kontakthäufigkeit
  • Übereinstimmende Interessen
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2.4 Erstes Kennenlernen
Ein erstes Kennenlernen (Stufe 2) dient oft dem Abklopfen gemeinsamer Einstellungen, Interessen, Wertvorstellungen und Lebensstilen. Wobei hier sowohl „Gleich und gleich gesellt sicher gern“ als auch „Gegensätze ziehen sich an“ gilt.
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2.4 Kriterium für weitere Treffen
Ein wichtiges Kriterium für weitere Treffen ist, dass man sich gegenseitig als „belohnend“ empfindet.
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2.4 Was erleben wir als belohnend?

  • Wenn er unsere Einstellungen und Meinungen teilen
  • Wenn er offensichtliches Interesse an uns selbst hat
  • Wenn er uns positiv zugewandt ist
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2.4 Qualität einer Freundschaftsbeziehung nach Argyle und Henderson
Die Beschreibung von Freundschaften anhand von Variablen wie Kontakthäufigkeit, Art der gemeinsamen Aktivitäten oder Ausmaß der gegenseitigen Hilfeleistungen sagen wenig aus über die spezifische Qualität einer Freundschaftsbeziehung.
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2.4 Kritik von Wagner
Wagner kritisiert, dass Übersichten univariater Forschungs-ergebnisse „Scheingenauigkeit“ vortäuschen und Variablen in Beziehung setzen, die nicht zusammen untersucht wurden. Diese Variablen sind vermutlich notwendige, aber keine hinreichende Bedingungen für das Entstehen von Freundschaften
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2.4 Filtermodell von Wagner
Wagner schlägt ein Filtermodell vor, das den Selektionsprozess bei der Auswahl potenzieller Freunde im Kindesalter veranschaulicht:
  • Nacheinander werden alle Kriterien wie Alter, Geschlecht, ethnische Gruppe, Schichtzugehörigkeit abgeprüft.
  • Erst dann kommt es zu einem Kontaktangebot.
  • Diese einzelnen Stufen des Checks laufen bei Kinder und Erwachsenen unbewusst ab–handlungsrelevant wird nur das jeweilige Endergebnis.
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2.5 Resümee der Doppeltagebuchuntersuchung von Lambertz
  • Primäre gemeinsame Aktivität meistens Gespräche (face-to-face). Man erwartete Anteilnahme & emotionale Unterstützung. Vertrauen & Möglichkeit zur Aussprache sind zentrale Inhalte der Freundschaft. Materielle Hilfeleistungen = selten genannt.
  • Kritik an der Freundin gab es selten; auch Konflikte wurden nur selten benannt.
  • I.d.R. konnte sich eine Freundin in die Stimmungen der anderen deutlich besser einfinden (Selbstbild-Fremdbild).
  • Missempfindungen & Ärger (obwohl selten) wurden deutlich besser wahrgenommen als positive Stimmungen. Positive Stimmungen sind alltäglich, erst unterhalb einer bestimmten Schwelle wird das Fehlen wahrgenommen & entsprechend reagiert.
  • In fast allen Fällen konnte eine gegenseitige Einflussnahme festgestellt werden. Meistens war eine Freundin wesentlich einflussnehmender als die andere.
  • Die tatsächliche Einflussnahme ≠ den Angaben zur Dominanz.
  • Die Einschätzung der Dominanz scheint einen von Zuwendung, Missempfindung und Bewertung eher unabhängigen Aspekt einer Beziehung zu erfassen.
  • Große Neigung, von den eigenen Empfindungen auf die der Freundin zu schließen.
  • In normalen Freundschaften im Alltag tritt ein falscher Konsenseffekt zu Tage, ohne dass die damit einhergehende mangelnde Kenntnis der tatsächlichen Stimmungen der Freundin der Beziehung schadet.
  • Es bestätigt sich die Bedeutsamkeit der wahrgenommenen Ähnlichkeit, die für eine positive Beziehung wichtiger ist als die tatsächliche Ähnlichkeit.
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2.5 Fazit der Doppeltagebuchuntersuchung von Lambertz
Freundschaften sind nicht so egalitär wie man meint. Das häufig vorhandene Beeinflussungsgefälle stimmt nicht mit den geäußerten Dominanzverhältnissen in der Beziehung überein. Es ist also möglich, dass die eine Freundin i.d.R. über Gesprächsinhalte oder gemeinsame Aktivitäten bestimmt, aber die andere die gefühlsmäßig einflussreichere Position hat. Dies kennt man aus Paarbeziehungen, in denen der nach außen dominantere Teil durchaus der gefühlsmäßig abhängigere sein kann. Dies kann beiden bewusst sein, oder nur einem, oder auch keinem von beiden.
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2.6 Unterschied Frauen- und Männerfreundschaften
Die Frauen haben die Männer in Punkto Freundschaft überholt. Frauenschaften sind heutzutage intensiver und zufriedenstellender sind, sowie mehr praktischen und emotionalen Beistand bieten als
Männerfreundschaften.
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2.6 Erkenntnisse von Maurer
  • Frauen haben differenziertere Freundschaftskonzepte
  • Ihnen sind Freundschaften wichtiger
  • Sie sind damit zufriedener
  • Sie haben mehr Freunde
  • Single-Frauen haben differenziertere Freundschaftskonzepte als Frauen in einer Partnerschaft
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2.6 Ergebnisse von Pfisterers Studie
Pfisterer konnte in einer Studie wesentliche Unterschiede zwischen
Frauen- und Männerfreundschaften insgesamt bestätigen. Seine Ergebnisse widersprechen deutlich der Vermutung von Wright, dass Geschlechtsunterschiede zumindest bei sehr engen Freundschaften eher als gering einzuschätzen seien. Zudem scheint den Männern selbst durchaus bewusst zu sein, dass ihre Freundschaften nicht gänzlich ihren Erwartungen entsprechen.
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2.6 Einschätzungen einer idealen Freundschaft nach Pfister
  • Enge Freundin“ entsprach zu 83% der idealen Freundschaft.
  • „Enger Freund“ entsprach nur zu 74%.
  • „Lockere Freundschaft“ entspricht bei Frauen & Männern zu 51%.
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2.6 Mögliche Schattenseite enger Freundschaftsbeziehungen
(Seiffge-Krenke)
  • Hohe Fähigkeiten zu Empathie und Intimität, sowie größere Bereitschaft zur Fokussierung auf Emotionen können bei jungen Mädchen zu einem „self-handicapping“ führen, das in Depression
  • mündet.
  • Weibliche Jugendliche neigen dazu, alltägliche Probleme in Beziehungsstressoren umzuwandeln.
  • Männliche Jugendliche machen sich weitaus weniger Sorgen, neigen stärker zu Problemverdrängungen (Problem „aussitzen“).
  • Weibliche Jugendliche können in einem Dilemma zw. ihrer Sensibilität gegenüber Beziehungsstressoren und einer gleichzeitig starken Abhängigkeit von eben diesen Beziehungen
  • gefangen sein. Sie greifen bei Beziehungsstressoren bspw. zu Copingstilen, die ihre Einbindung in und Abhängigkeit von Netzwerken verstärken.
  • Frauen neigen viel stärker als Männer dazu, ihre Aufmerksamkeit auf vorhandene depressive Emotionen und Symptome zu fokussieren und diese damit zu verlängern
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2.7 Unterschied zw. Freundschaft von Mittel- und Arbeiterschicht nach Argyle und Henderson
Mittelschicht: Mehr Freunde, die verschiedenartig sind und in größerer Entfernung leben.

Arbeiterschicht: Treffen sich eher mit Nachbarn und Verwandten. Nennen ihre Freunde eher "Kumpel"
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2.7 Unterscheidung von Schichtenmodell und Soziale Milieus nach Eberhard und Krosta
Schichtenmodell: Berufszugehörigkeit und Lebensstandard
Soziale Milieus: Alter, Bildungsstand und persönlicher Lebensstil

Da das Schichtenmodell die heutige soziale Wirklichkeit nur unzureichend erfasst, verwenden Eberhard und Krosta „soziale Millieus“.
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2.7 Untersuchung von Eberhard und Krosta im Unterhaltungsmilieu und Selbstverwirklichungsmilieu
Freundschaftskonzepte und Verhaltensweisen unterschieden sich in den beiden Milieus, innerhalb desselben Milieus finden sich kaum geschlechtsspezifische Unterschiede
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2.7 Fazit der Freundschaftsforschung
  • Trotz forschungsmethodischer Probleme zeigt sich bei der Freundschaftsforschung, dass sich quantitative und qualitative Ansätze sinnvoll ergänzen.
  • Interviewstudien, Gruppendiskussionen, Fragebogenerhebungen und Prozessanalysen lassen sich in ihren Ergebnissen aufeinander beziehen und zeichnen ein informatives Bild der vielfältigen Funktionen von Freundschaftsbeziehungen
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3 Verhaltensstörungen durch Scheidungen nach Schmidt-Denter und Beelmann nach Alter und Geschlecht
  • Mädchen: Zeigen sich häufig überkontrolliert und überangepasst
  • Jungs: Verhalten sich vermehrt unsozial und aggressiv
  • Schulische Schwierigkeiten
  • Beziehungsprobleme mit Gleichaltrigen
  • Schlechterer Gesundheitszustand
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3 Definition Partnerschaft
Häufig in wissenschaftlichen Untersuchungen als relativ neutrale Bezeichnung für eine enge Beziehung zwischen zwei Menschen. Es kann sich um eine eheliche oder nicht-eheliche Lebensgemeinschaft handeln, als auch um eine enge Liebesbeziehung oder eine Lockere Zweckgemeinschaft.
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3.1 Freundschaft
Zweiseitige Beziehung – wenn ich jemanden als meinen Freund bezeichne, dann gehe ich davon aus, dass dieser auch mich als Freund ansieht.
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3.1 Liebe
Emotionale Beziehung gegenüber einer anderen Person, die diese erwidern kann, aber nicht muss. Die Unsicherheit über die Erwiderung ist geradezu charakteristisch für eine Liebesbeziehung und basiert vor allem auf ihrem Exklusivitätsanspruch: wir könne zwar mit vielen Personen befreundet sein, „lieben“ sollen wir allerdings nur eine.
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3.1 Liebe als „multidimensionales Konstrukt“
In der neueren Forschung wird Liebe mehrheitlich als ein multidimensionales Konstrukt behandelt, in dem sich die Einstellung, Motive, Gefühle und Verhaltensweisen einer Person gegenüber einer Zielperson abbilden.
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3.1 Drei Komponenten der romantischen Liebe (Rubin)
Rubin hat die Mehrdimensionalität als erster konzeptualisiert und wies drei Komponenten der romantischen Liebe nach:
{
* Brauchen (need) > Sexualität '
* Fürsorge (care)   > Schutz '
* Vertrauen (trust)  > Bindung '

' Die drei Facetten lassen sich den für unsere biologische Reproduktion bedeutsame Verhaltenssystme zuordnen.
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3.1 Zwei Grundformen der Liebe (Berscheid und Walster)
  • Leidenschaftliche Liebe
  • Partnerschaftliche Liebe

Meist geht die erste Form über die Zeit in die zweite Form über
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3.1 Dreiecks-theorie der Liebe nach Sternberg
Jede Art von Liebe setzt sich aus einer jeweils unterschiedlichen Gewichtung der Komponenten Leidenschaft, Intimität und Entscheidung/Verpflichtung zusammen.
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3.1 Romantische Liebe (Sternberg)
Kombination von Intimität und Leidenschaft (bei Abwesenheit von Bindung)
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3.1 Partnerschaftliche Liebe (Sternberg)
Kombination von Intimität und Bindung (bei Abwesenheit von Leidenschaft)
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3.1 Vollständige Liebe (Sternberg)
Vorhandensein aller 3 Komponenten
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3.1 Intimität (Sternberg)
Gefühle der Nähe, der Vertrautheit und der Zusammengehörigkeit.
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3.1 Leidenschaft (Sternberg)
Leidenschaft kennzeichnet romantische Beziehung, physiche Anziehung und sexuelle Befriedigung.
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3.1 Entscheidung/ Verpflichtung (Sternberg)
= commitment
bezeichnet - kurzfristig gesehen - die Entscheidung für den Partner und  - längerfristig gesehen - die Verpflichtung, diese Liebesbeziehung durch Fürsorge, Treue usw. zu erhalten.
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3.1 Idealfall (Dreieck Sternberg)
Dreieck groß und gleichseitig
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3.1 Kameradschaftliche Liebesbeziehung (Sternberg)
Eine Liebesbeziehung, in der Entscheidung/Verpflichtung (commitment) überwiegt, wäre durch ein Dreieck darzustellen, in dem die betreffende Ecke des Dreiecks "herausragt"
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3.1 Annahme von Sternberg
Sternberg nimmt an, dass die Übereinstimmung der Partner in der Wahrnehmung für die Zufriedenheit maßgeblich ist. Hierzu seiht er Empathie als Voraussetzung an.
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3.1 Liebesstile nach J.A. Lee
3 primäre (Grundfarben) und 3 sekundäre Liebesstile
Die sekundären Liebesstile ergeben sich aus der "Mischung" der Primärstile.
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3.1 Romantisch Liebe (Lee)
  • Primär
  • Eros
  • Betrifft die unmittelbare Anziehung durch die geliebte Person, wie sie in der „Liebe auf den ersten Blick“ zum Ausdruck kommt. Aussehen des parners und sexuelle Leidenschaft spielen eine wichtige Rolle.
  • „Ich fühle, dass meine Parnterin und ich füreinander bestimmt sind.“
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3.1 Spielerische Liebe (Lee)
  • Primär
  • Ludus
  • Stellt eine inerpersonelle Orientierung dar, bei der Verführung, sexuelle Freiheit und sexuelle Abenteuer im Vordergrund stehen. Die Orientierung gegenüber längerfristigen Beziehungen ist eher vermeidend und abwartend.
  • „Wenn mein Partner nicht dabei ist, flirte ich gerne mal mit anderen.“
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3.1 Freundschaftliche Liebe (Lee)
  • Primär
  • Storge
  • Entsteht aus Freundschaft. Die interpersonalle Orientierung ist insbesondere durch gemeinsame Interessen an bestimmten Aktivitäten und Befriedigung bei der Ausführung dieser Aktivitäten gekennzeichnet.
  • „Die beste Art von Liebe entsteht aus einer engen Freundschaft.“
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3.1 Besitzergreifende Liebe (Lee)
  • Sekundär
  • Mania
  • Variante von romantischer Liebe, bei der Idealisierung und Besitzanspräche mit starken Gefühlen verbunden sind, die sowohl positiv (Erfüllung in der Verschmelzung) als auch negativ (Eifersucht) sein können.
  • „Wenn mein Partner mir keine Aufmerksamkeit schenkt, fühle ich mich ganz krank.“
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3.1 Pragmatische Liebe (Lee)
  • Sekundär
  • Pragma
  • Steht in einem gewissen Gegensatz zu der Gefühlsintensität, wie sie für die besitzergreifende Liebe charakteristisch ist. Rationale Erwägungen über die Wahl des Partners bzw. der Partnerin stehen im Vordergrund. Die Beziehung soll der Herstllung wünschenswerter Lebensbedingngen oder Ereignissen dienen.
  • „Es ist am besten, jemanden aus der gleichen sozialen Schicht zu lieben.“
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3.1 Altruistische Liebe (Lee)
  • Sekundär
  • Agape
  • Beinhaltet die Opferbereitschaft für den Partner. Die Personen, die diesem Liebesstil folgen, sind bereit, ihre eigenen Ziel- und Wunsch-vorstellungen zurückzustellen, wenn dadurch das Wohlergehen des Partners gefördert werden kann.
  • „Ich lasse oft alles stehen und liegen, um meinen Partner zu unterstützen.“
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3.1 Erkenntnisse nach Bierhoff und Rohmann
  • Es besteht – mit Ausnahme von Mania – für alle Liebesstile eine Tendenz zur Gegenseitigkeit.
  • Die Mania bezieht sich meist nur auf einen Partner.
  • Große geschlechtsspezifische Unterschiede, gab es mit Ausnahme der Mania nicht (Hier sind es die Frauen, die die Männer übertreffen).
  • Romantische Liebe fürt zu Glück und Zufriedenheit.
  • Spielerische Liebe eher zu Unzufriedenheit.
  • Wenn der Partner wechselt, dann kann auch der Liebesstil geändert werden.
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3.1 Partnerbeszogene Liebesstile (Bierhoff u. Rohmann)
Eros und Ludus
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3.1 Partnerunabhängige Liebesstile (Bierhoff u. Rohmann)
Storge, Pragma, Mania und Agape
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3.1 Zuordnung der Liebesstile zu den 3 Ebenen der Betrachung von Liebe (Bierhoff u. Rohmann)
Leidenschaft > Romantische Liebe ( sowie besitzergreifende Liebe)
Intimität          > Freundschaftliche Liebe
Bindung         > Altruistische Liebe ( Fehlen von spielerischer Liebe)

Die pragmatische Liebe ist hier nicht zugeordnet, weil sie duch ihre „realistische“ Orientierung nur wenig den landläufigen vorstellungen von „Liebe“ entspricht.
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3.1 Liebe als Bindungsprozess
Hazan und Shaver haben die Theorie von Bowlby aufgegriffen und verstehen Liebe als Bindungsprozess.
Bei Erwachsenen konnte sich ein ähnliches Bindungsverhalten zeigen, wie bei Kindern.
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3.1 Sicher gebunden (Bowlby/ Hazan u. Shaver)
  • 56%
  • Hohes interpersonelles Vertrauen und lange Beziehungsdauer.
  • Investieren viel in ihre Partnerschaft
  • Bezeichnen sich als glücklicher und zufriedener als andere.
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3.1 Vermeidend gebunden (Bowlby/ Hazan u. Shaver)
  • 25%
  • Angst vor Nähe
  • Pessimistische Beziehungserwartungen
  • Wenig Vertrauen in den Partner
  • Hohe Trennungsraten.
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3.1 Ängstlich-ambivalent gebunden
  • 19%
  • Besonders besitzergreifend
  • Eifersüchtiges Beziehungsverhalten
  • Häufiges Verlieben
  • Geringe Selbstachtung
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3.1 Zweidimensionales Modell der Bindung (Bartholomew)
   Positives Selbstbild Negatives Selbstbild
Positives Partnerbild Sicher Ängstlich-ambivalent, besitzergreifend
Negatives Partnerbild Gleichgültig-vermeidend, abweisend Ängstlich-vermeidend
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3.1 Übereinstimmung der Bindungsforschung
Mittlerweile ist in der Bindungsforschung weitgehend Überein-stimmung darin, dass den Bindungsstilen 2 Dimensionen zu Grunde liebe, die als "Vermeidung" und "Angst" bezeichnet werden.

> siehe Grafik S. 10 Zsf oder S. 41 Skript
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3.1 Zuordnung der Bindungsstilen an die Quadranten Angst/Vermeidung
- Angst    - Vermeidung = sicherer Bindungsstil
+ Angst  + Vermeidung = unsicherer Stil
- Angst   + Vermeidung = abweisend
+ Angst   - Vermeidung = "verstrickten" Bindungsstil
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3.1 Neumann, Rohmann und Bierhoff haben deutsche Version der...
..."Experiences in Close Relationships" (ECR) von Brennan, Clark und Shaver zur Selbsteinschätzung der partnerschaftlichen Bindung Entlang der Dimension Angst udn Vermeidung Vorgelegt.
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3.1 Studie von Seiffge-Krenke
Nach einer Studie von Seiffge-Krenke zeigt sich, dass mit zunehmendem Alter zu nächst die Freunde, ab dem Alter von 17 Jahren der romantsiche Partner immer wichtiger wurden.
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3.1 Vier Phasen der Entwicklung romantischer Liebe (Brown)
1. Initiations-Phase (ca. 11-13 Jahre)
2. Status-Phase (ca. 14 - 16 Jahre)
3. Affection-Phase (ca. 17-20 Jahre)
4. Bonding-Phase (ca. ab 21 Jahren)
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3.1 Initiations-Phase
11-13 Jahre
Erste Annäherung an das andere Geschlecht. Große Gruppen vom einen Geschlecht treffen auf große Gruppen des anderen Geschlechts. Phantasien spielen große Rolle.
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3.1 Status-Phase
14 - 16 Jahre
Man verabredet sich mit Partnern die sehr beliebt sind. Dauer ca. 5,1 Monate.
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3.1 Affection-Phase
17 - 20 Jahre
Besondere Gewichtung des romantischen Partners. Treffen als Pärchen. Bezeihung ist idealistisch und sexuell erfüllend. Dauer ca. 11,6 Monate.
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3.1 Bonding-Phase
ab 21 Jahren
Prakmatisches Denken über die Eignung des Partners. Das Paar muss Balance zwischen Intimität/Nähe und Unabhänigkeit finden.
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3.1 Längsschnittuntersuchung von Seiffge-Krenke
Die Qualität und Dauer der Beziehung nimmt mit dem Alter zu.
3,1 Monate im Alter von 13 Jahren auf 11,6 Monate im Alter von 17 Jahren.
Die Summe der positiven Erfahrungen mit durchaus verschiedenen romantischen Partnern während der Jugendzeit, ist für die spätere Qualität von Partnerbeziehungen wesentlich beteiligt.
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3.2 Evolotionspsychologische Perspektive romantischer Liebe
Aus Sicht der Evolutionspsychologie kann man die romantische Liebe als einen „Evolvierten Psychologischen Mechanismus (EPM)“ ansehen, der wsowohl eine erfolgreiche Partnerwahl als auch die gemeinsame Aufzucht von Kindern sicherstellen soll.
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3.2  Geschlechtsspezifische Asymmetrie (Asendorpf u. Banse)
  • Ein Mann kann im Prinzip viel mehr Kinder zeugen, als eine Frau gebären kann
  • Frauen können nur eine begrenzte Zeit Kinder gebären, Männer bis ins hohe Alter Kinder zeugen
  • Frauen sind sich ihrer Elternschaft sicher, Männer nicht.
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3.2 Geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Partnerwahl
Aus diesen Asymmetrien lassen sich folgende Annahmen über geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Partnerwahl ableiten:
  • Männer haben mehr Interesse an unverbindlichen sexuellen Kontakten
  • Männer haben mehr Interesse an einer großen Zahl von Geschlechtspartnern
  • Männer sind bei unverbindlichen sexuellen Kontakten weniger wählerisch
  • Männer bewerten bei Frauen Zeichen von Jugend und Fruchtbarkeit hoch,
  • Frauen bei Männern eher die Ressourcen, die sie für Kinder bereitstellen können
  • Männer reagieren eifersüchtiger auf sexuelle Seitensprünge der Frau, Frauen eher auf enge emotionale Beziehungen des Mannes.
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3.2 Studie von Buss zur Partnerwahl
Er fand heraus das:
  • Männer eher jüngere Partnerinnen bevorzugen und Frauen eher auf ältere Partner stehen.
  • Der Durchschnitt des gewünschten Alters lag 3,42 Jahre über dem eingenen Alter (unterschied zwischen den Ländern)
  • Männern legen mehr Wert auf das Aussehen der Partnerin als umgekehrt
  • Männer legen mehr Wert auf die Jungfräulichkeit der Frau als Frauen selbst
  • Wohlstand ("good financial prospect") hat für Frauen einen höheren Wert
  • Männer sind früher zum Sex bereit (Buss und Schmitt)
  • Über das ganze Leben hinweg ist die erwünschte Anzahl von Partnerinnen für Männer etwa dreimal so hoch wie die Anzahl Partner, die sich Frauen wünschen. (Buss und Schmitt)


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3.2 Biologische Annahmen zur Partnerwahl (Buss)
Männer bevorzugen Gesichtsformen der Frauen, die während ihrer fruchtbaren Hochphase (25 Jahre) , hervorgerufen durch Östrogene,
am stärksten ausgeprägt sind:
  • Schmales Kinn/Kiefer
  • Große Augen
  • Glatte Haut
  • Volle Lippen


Bei Frauen hängt die Präferenz von ihrem Zyklus ab. Sie bevorzugt während der fruchtbaren Tage den Testosterontypen, der von Testosteron gefördert wird und an den anderen ein weiches, also gefühlvoll, warmherziges Aussehen. (Perret et al.)

Testosterontyp: Kantiger Kiefer / ausgeprägtes Kinn
Zuverlässiger Versorger: Weiche Gesichtszüge
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3.2 Studie Partnerwahl mit Geburtsblinden
  • Sehenden Männern war die physiche Attraktivität wichtiger als sehenden Frauen
  • Bei den Ressourcen war es umgekehrt
  • Die Ansprüche der blinden lagen insgesamt signifikant niedriger, sowohl in Bezug auf Attraktivität als auch bezüglich Status/Ressourcen
  • Geburtsblinde Frauen fanden physische Attraktivität wichtiger als geburtsblinde Männer
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3.2 Definition Equitytheorie (Gleichgewichtstheorie)
Der in der Selbstwahrnehmung ermittelte Marktwert wird vom  potenziellen Partner entsprechend verlangt.
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3.2 Kritische Anmerkung von Hasenkamp, Kümmerling
u. Hassebrauck zur Studie Partnerwahl/Sehfähigkeit
Kritisch merken Hasenkamp, Kümmerling und Hassebrauck allerdings an, dass Equitytheorie und Evolutionstheorie hier
nicht unbedingt im Widerspruch stehen, da die Evolutionstheorie die Partnerwahl als ein „Idealen“ orientierte Strategie auffasst, die Equitytheorie eine eher pragmatische Perspektive der Partnerwahl
vertritt.
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3.2 Neurowissenschaft und Liebe (Fischer)
Fisher fand heraus, dass sich die wesentlichen Aspekte romantischer Liebe weder nach Geschlecht, Alter, sexuller Orientierung noch nach ethnischer Zugehörigkeit unterschieden.

Neben Sexualität und Bindungsverhalten stellte die romantische Liebe das dritte universelle emotional-motivationale System dar, durch die Balzverhalten, Paarung, Vermehrung und Elternschaft bestimmt werden.
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3.2 Emotional-motivationale Systeme und deren neuronale und hormonale Kennzeichnung (Fisher)
  • Sexualität > Geschlechtshormone sowie Aktivitäten bestimmter neuronaler Netzwerke (insbesondere Hypothalamus und Amygdala),
  • bei Menschen bei beiden Geschlechtern insbesondere durch Testosteron.
  • Bindungsverhalten > Hormone Oxytozin und Vasopressin
  • Romantische Liebe (Balzverhalten bei Tieren) > Neuronales Belohnungssystem und Ausschüttung der Hormone Dopamin und Norepinephrin (Noradrenalin) bei gleichzeitiger Unterdrückung von Serotonin
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3.2 Untersuchung an Wühlmäusen
Während der Paarung werden beim Weibchen Oxytozin,
beim Männchen Vasopressin wirksam.

ACTH wichtig für das Bindungsverhalten.
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3.2 Zwillingsstudie von Walum et al.
Männer mit genetischer Disposition ("RS3 allele 334") eine verringten Vasopressinausschüttung haben und so seltener glückliche Beziehungen führen können.
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3.2 Belohnungssystem im Gehirn
Der Nucleus accumbens wird bei Säugetieren, aber auch beim Menschen als ein Teil eines Belohnungssystems im Gehirn angesehen (sog. Mesolimbisches System, zu dem u.a. auch Anteile der Amygdala und des Tegmentums gehören).

Evolutionär hat sich das Belohnungssystem als eine effiziente Regelungsmöglichkeit sozialen Bindungsverhaltens erwiesen. (Insel)
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3.2 Mesolimbisches System
In Tierexperimenten konnte gezeigt werden, dass das mesolimbische System, in dem vor allem der Neurotransmitter Dopamin ausgeschüttet wird, verantwortlich für bestimmte Arten von Drogenabhängigkeit sein dürfte (Kokain und Amphetamine).
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3.2 Erkenntnis von Insel zum Belohnungssystem
Evolutionär hat sich das Belohnungssystem als eine effiziente Regelungsmöglichkeit sozialen Bindungsverhaltens erwiesen.
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3.2 Studie mit Verliebten von Aron et al.
zeigten die Ergebnisse deutliche Unterschiede in den gehirnphysiologischen Aktivitätsmustern beim Anblick ihres/r Geliebten, im Vergleich zu anderen Bildern. Beim Anblick der geliebten person ergaben sich Aktivierungen im mesolimbischen System, einem zentralen Blehnungssystem, und zwar insbesondere im ventralen tegmentalen Areal (VTA).
Außerdem zeigten sich Aktivierungen im Nucleus caudatus, der zu den Basalganglien des Endhirns gehört.
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3.2 Nucleus caudatus
gehört zu den Basalganglien des Endhirns. In dieser Hirnregion hatte man vor allem die Steuerung von Körperbewegungen (Willkürmotorik) vermutet. Erst in jüngerer Zeit wird der Nucleus caudatus auch als relevant für Verstärkungsprozesse angesehen wird. Über VTA und Nucleus caudatus laufen dopaminerge Verbindungspfade, die auch mit dem operanten Konditionieren in Zusammenhang gebracht werden, also mit dem Lernen durch Verstärkung.
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3.2 Definition Ventral tegmentales Areal (VTA)
Struktur des Mesenzephalons und wichtiger Teil des meolimbokortikalen Dopaminsystems. Seine Verbindungen ziehen sowohl zu limbischen Strukturen als auch zum präfrontalen Kortex. Durch Anregung der Ausschüttung von Dopamin aus dem Nucleus accumbens ist das ventrale Tegmentum in Belohnungsprozesse integriert.
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3.2 Definition Liebeshass
Deaktivierungen für negative Gefühle zuständigen Arealen können bei Zurückweisung der Liebe leicht aktiviert werden.
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3.2 Vermutung von Fisher über Trennung
Fisher vermutet, dass Wut und Aggressivität dem enttäuschten Partner helfen sollen, sich aus der unglücklichen Beziehung emotional zu lösen und sich mittelfristig für andere, neue Beziehungen zu öffnen. Wobei Hass die Liebe nicht ersetzt, sondern gleichzeit besteht.
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3.2 Vier Phasen des Liebeskummers
(1) Protestphase
(2) Wutphase
(3) Depressionsphase
(4) Phase des Loslassens
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3.2 Verhaltensgeschlechtliche Unterschiede in der Depressionsphase
Verlassene Männer   Verlassene Frauen
Greifen häufig zu Alkohol und Drogen, um ihren Schmerz zu betäuben, sie neigen zu einem waghalsigen, riskanten Fahrstil. Sie sprechen nur ungern über ihre Probleme, wenden sich weniger häufig an Freunde oder Verwandte als Frauen. Auch denken sie deutlich häufiger an Selbstmord, vermutlich weil sie sowohl emotional als auch ganz praktisch stärker auf ihre Partnerinnen angewiesen sind als umgekehrt. Essen zu viel oder zu wenig, schlafen zu viel oder kaum noch, verlieren das Interesse an Sex, können sich schwer auf Alltagsdinge konzentrieren. Vor allem tendieren sie dazu, ihre unglückliche Liebe stundenlang mit anderen zu erörtern.
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3.2 Folgen beim ausbleiben von Belohnung
Wenn die Belohnung (Dopamin) ausbleibt, der Partner also dauerhaft nicht zurückkehrt, vermindert sich die Dopaminausschüttung im Gehirn: Lethargie, Mutlosigkeit und Depression sind die Folge.
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3.3 Studie von Schmid-Kloss
Eine Studie von Schmid-Kloss zeigte bei langjährigen Ehepartnern eine Auffälligkeit in der Art und Weise, wie sie über ihre Partner sprechen. Diese ist generell positiv, selbst negative Eigenschaften des Partners werden durch „konstruktive wohlwollende Attributionen“ minimiert. Ihre Beschreibungen der Ereignisse ähnelten sich bis in die Wortwahl.
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3.3 Beziehungsfördernde Merkmale (Schmid-Kloss)
  • Liebe
  • Vertrauen
  • Gegenseitig unterstützende Interaktionen
  • Begünstigende Außeneinflüsse
  • Kooperative Persönlichkeiten

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3.3 Zühlke-Kluthke erforschte subjektive Trennungsgründe
An der Spitze standen für Frauen Kommunikationsprobleme, welche die Männer nicht wahrnahmen.
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3.3 Definition Wechsel-Attribution
Häufige Uminterpretation zunächst positiv gesehener Eigenschaften des Partners ins Negative. (Zühlke-Kluthke)
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3.3 Definition Fatal attraction
Attraktivität gegensätzlicher Eigenschaften beim Partner, die sich mit der Zeit als belastend herausstellt (Felmlee)
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3.3 Attributionsmuster
Glücklicher Paare Unglücklicher Paare
Partner neigen dazu, die Bedeutung positiver Erfahrungen mit dem Partner herauszustreichen und negative Erfahrungen herunterzuspielen Unzufriedene Partner agieren hier genau umgekehrt: sie streichen die negativen Erfahrungen heraus und übersehen die Positiven
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3.3 Partnerschaft und Einstellung
Männer Frauen
Männer haben eine romantischere Beziehungsauffassung als Frauen Weisen pragmatischere Liebesstile auf als Männer
Durch eine geringere emotionale Unterstützung von sonstigen Beziehungsnetzwerken, haben diese oft eine stärkere emotionale Abhängigkeit als Frauen Besprechen persönliche Probleme auch mit Freundinnen
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3.3 Vorhersage der Stabilität einer Beziehung
Die Stabilität einer Beziehung lässt sich wohl besser auf der Basis der Daten von Frauen als von Männern vorhersagen.
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3.3 Austauschtheoretisches Modell (Spanier und Lewis)
Das zweidimensionale Modell ermöglicht die Darstellung von vier
Partnerschafts-konstellationen:
  • Zufrieden-stabil
  • Zufrieden-instabil
  • Unzufrieden-stabil
  • Unzufrieden-instabil
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3.3 Die Beziehung ist i.d.R. stabil bei (Modell Spanier u Lewis)
  • Hoher Attraktivität
  • Fehlender alternativer, attraktiven Partner
  • Fehlenden starken/hohen Barrieren
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3.3 Intradyadische Dimension
Kosten-Nutzen-Abwägung
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3.3 Extradyadische Dimension
Externe Faktoren
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3.3 Vulnerabilitäts-Stress-Bewältigungsmodell (Bradbury und Karney)
Die drei verschiedenen Prädiktoren der ehelichen Zufriedenheit und Stabilität stehen miteinander in Wechselwirkung

Überdauernde Eigenschaften Belastende Ereignisse Anpassung- und Bewältigungsprozesse
Persönlichkeitsmerkmale wie z.B.Neurotizismus und Bindungsstil z.B. Stress bei der Kindererziehung, Konflikte über die Aufteilung der Hausarbeit, beruflicher Stress Konfliktbewältigungskompetenzen
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3.3 Definition Dyadisches Coping
Bestimmte Art der gemeinsamen Stressbewältigung in Partnerschaften, die sich vor allem dadurch auszeichnet, dass die
Partner besondere Belastungen gegenseitig erkennen, sich gegenseitig unterstützen bzw. versuchen , die Belastungen gemeinsam zu meistern.

Im Bezug auf Stressbewältigung in Partnerschaften hat sich in vielen Untersuchungen das sog. „dyadische Copin“ als wichtigster Prädiktor für einen günstigen Partnerschaftsverlaufherausgestellt.
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3.3 Post- / Materialismus
Jüngere Menschen setzen bei der partnerwahl mehr auf postmaterialistische Werte (Selbstverwirklichung), ältere mehr auf
materialistische Werte (Sicherheit) (Schubert).

Allerdings zeigt sich bei den jüngsten Jahrgängen (>1970), dass die Bedeutung der materialistischen Werte wieder ansteigt. Jedoch nicht zu lasten der postmaterialistischen Werte.
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3.4 Kompetenzen nach Bodenmann
Es sind weniger Persönlichkeitsmerkmale oder soziodemografische Variablen für den Verlauf einer Partnerbeziehung ausschlaggebend, sondern folgende Kompetenzen (Bodenmann)
  • Kommunikationskompetenzen
  • Problemlösungskompetenzen
  • Stressbewältigungskompetenzen
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3.4 Fünf apokalyptische Reiter
Fünf apokalyptische Reiter, welche sich in eine Beziehung einschleichen können und diese zerstören:
  • Kritik (verletzende Kritik)
  • Rechtfertigung
  • Verachtung
  • Rückzug
  • Machtdemonstration
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3.4 Fünf Liebesformeln (Kast)
  • Zuwendung
  • Wir-Gefühl
  • Akzeptanz
  • Positive Illustionen
  • Aufregung im Alltag
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3.4 Empfehlung bei Trennungsschmerz (Fisher)
  • Erinnerungsstücke entfernen
  • Ablenkung durch positive Beschäftigung
  • Stimmungsaufhellende Substanz erhöhen (Dopaminspiegel) z.B. durch Sport
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Author: Janina0802
Main topic: Psychologie
Topic: Bindung, Liebe und Partnerschaft
School / Univ.: FernUniversität Hagen
City: Hagen
Published: 11.06.2013
Tags: SS 2013
 
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