Desiderat
Ein Desiderat oder, unter Beachtung der lateinischen Endung, Desideratum (pl. Desiderate beziehungsweise Desiderata, v. lat. desideratum, „erwünschtes“) ist ein Wunschgegenstand. Das ist ein Objekt, seltener ein abstraktes Ding[1], das in einer gegebenen Umgebung fehlt und benötigt wird und mehr oder weniger dringend gewünscht ist. Desiderata in der Forschung („Forschungsdesiderate“)[2] sind Themen, von denen gewünscht wird, dass sich ein Forscher ihrer annimmt, damit die anderen Kollegen diese Ergebnisse für ihre eigenen Forschungen nutzen können. Sie werden zum Beispiel häufig im Theorie- oder Ergebnisteil eines empirischen Forschungsberichts geäußert.
Neoliberalismus
Denkrichtung des Liberalismus, die eine freiheitliche, marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung mit den entsprechenden Gestaltungsmerkmalen wie privates Eigentum an den Produktionsmitteln, freie Preisbildung, Wettbewerbs- und Gewerbefreiheit anstrebt, staatliche Eingriffe in die Wirtschaft jedoch nicht ganz ablehnt, sondern auf ein Minimum beschränken will.Staatliche Eingriffe in die Wirtschaft sind deshalb aus Sicht des Neoliberalismus dann gerechtfertigt und notwendig, wenn sie z.B. das Marktgeschehen fördern und die Bildung von Monopolen oder Kartellen verhindern, Konjunkturschwankungen ausgleichen oder dem sozialen Ausgleich dienen.Die meisten Wirtschaftsordnungen der westlichen Industrienationen, so auch die soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland, basieren heute auf den grundlegenden Prinzipien des Neoliberalismus.
Keynesianismus
Unter Keynesianismus wird in den Wirtschaftswissenschaften ein Theoriegebäude verstanden, in dem die gesamtwirtschaftliche Nachfrage die entscheidende Größe für Produktion und Beschäftigung ist. Merkmale der keynesianischen Schule, die von allen selbstbezeichneten Keynesianern akzeptiert werden, lassen sich nur schwer ausmachen. Meist wird die grobe Einteilung in Post- und Neokeynesianer verwandt. Besonders für die postkeynesianischen Schulen sind gemeinsame schulbildende Merkmale ihrer Wirtschaftstheorie nur schwer in klar abgrenzbarer Form zu ermitteln. Zum Teil wird ihre Abgrenzung nach soziologischen (im Sinne Joseph Schumpeters), philosophischen (im Sinne Thomas Kuhns oder Imre Lakatos') oder rein geographischen (so Terence Hutchinson) Gesichtspunkten vorgenommen. A.P. Thirlwall machte „sechs Kernbotschaften der Keynesschen Vision“ („six central messages of Keynes' vision“)[4] aus, die in wirtschaftstheoretischer Hinsicht gut die Kernlehren der postkeynesianischen Schulen beschreiben:[5]
1. Produktion und Beschäftigung werden über den Produktmarkt, nicht über den Arbeitsmarkt gesteuert,
2. unfreiwillige Arbeitslosigkeit ist möglich,
3. eine Erhöhung der Sparquote führt nicht zu einer gleich großen Erhöhung der Investitionsquote,
4. eine Geldwirtschaft unterscheidet sich von einer Tauschwirtschaft,
5. die Quantitätstheorie des Geldes gilt nur bei Vollbeschäftigung,
6. in Marktwirtschaften werden Investitionsentscheidungen von den animal spirits (etwa ‚Instinktverhalten‘) der Unternehmer bestimmt.
1. Produktion und Beschäftigung werden über den Produktmarkt, nicht über den Arbeitsmarkt gesteuert,
2. unfreiwillige Arbeitslosigkeit ist möglich,
3. eine Erhöhung der Sparquote führt nicht zu einer gleich großen Erhöhung der Investitionsquote,
4. eine Geldwirtschaft unterscheidet sich von einer Tauschwirtschaft,
5. die Quantitätstheorie des Geldes gilt nur bei Vollbeschäftigung,
6. in Marktwirtschaften werden Investitionsentscheidungen von den animal spirits (etwa ‚Instinktverhalten‘) der Unternehmer bestimmt.
Korporatismus
bezeichnet ein politisches und ökonomisches System, in dem die einzelnen Interessensgruppen (Korporationen) nicht in einem feindschaftlichen, von Streiks und Klassenkämpfen geprägten Verhältnis stehen, sondern Löhne und Arbeitsbedingungen in friedlichem Einvernehmen aushandeln. Das Wort „Korporatismus“ entstammt dem lateinischen Wort „Corporatio“, was so viel wie „Körper(-schaft)“ bedeutet.
Mäeutik
Die Mäeutik beruht auf der Grundannahme, dass die Wahrheit in der angeborenen Vernunft jedes Menschen bereit liegt und nur ans Licht gebracht („entbunden“) werden muss. Die Sokratische Ironie besteht darin, dass Sokrates (oder wer immer dessen Rolle einnimmt) vorgibt, der Unwissende zu sein, aber Fragen stellt, in denen die Antwort schon verborgen liegt. Der Kern des Sokratischen Gesprächs ist es, durch gezielte Fragen – die so genannten sokratischen Fragen – die Beteiligten in den Dialog einzubeziehen, so dass sie selbst zu Erkenntnissen gelangen.
Voluntarismus
eine Denkrichtung in Philosophie und Psychologie, nach der der Wille das Grundprinzip oder die Grundlage des Seins ist oder als Grundfunktion des seelischen Lebens betrachtet werden muss; voluntaristische Gedankengänge finden sich schon bei der Stoa, bei Augustinus und J. Duns Scotus; Repräsentant des philosophischen Voluntarismus ist Schopenhauer (Wille als Ding an sich); Voluntarismus bei Nietzsche im „Willen zur Macht“.
Korrelation
bezeichnet in der Wahrscheinlichkeitstheorie die Wechselbeziehung bzw. den Zusammenhang zwischen zwei oder mehreren Sachverhalten und Schulleistung oder zwischen Intelligenz und Schulleistung oder zwischen bestimmten sozioökonomischen Verhältnissen und normabweichenden Verhaltensweisen.
Korrelationskoeffizient
Der Korrelationskoeffizient ist der durch Messungen ermittelte in Zahlen ausgedrückte Wert, der einen Schluss auf den Grad der Wechselbeziehung zweier oder mehrerer Merkmale oder Merkmalsgruppen zulässt. Es muss bedacht werden, dass die Berechnung von Korrelation lediglich eine statistische Messmethode darstellt, über die Ursachen der Zusammenhänge sagt sie nichts aus.
kommunitarismus
Nur ein in eine sprachlich, ethnisch, kulturell, religiös oder sonst wie definierte Gemeinschaft eingebetteter Mensch ist in der Lage, über die Grundsätze der Gerechtigkeit zu befinden. In der Gemeinschaft herrschen bestimmte, gemeinsam geteilte Wert- und Moralvorstellungen sowie Traditionen vor. Nur auf der Basis dieser gemeinsamen Wertvorstellungen, vor allem auf der Grundlage einer gemeinschaftlichen Konzeption des Guten, könne sinnvoll über die Grundsätze der Gerechtigkeit verhandelt werden.
Der Mensch, so behaupten die Kommunitaristen, gehört einer Gemeinschaft nicht durch Vernunft und freiwillige Zustimmung an - beides Kriterien für die Teilhabe an der liberalen Gesellschaft -, sondern er wird in sie hineingeboren. Kommunitaristen betonen also die Abhängigkeit des Einzelnen von der Gemeinschaft, was in scharfem Gegensatz zu bestimmten liberalen Anschauungen steht, die den Menschen als ein unabhängiges Individuum betrachten. Der Kommunitarismus befürwortet die freie Entfaltung des Einzelnen, solange sie sozial verträglich ist. Im Liberalismus hingegen wird die freie Entfaltung des Individuums oft als wichtiger angesehen - sie soll nur aus sehr wichtigen Gründen eingeschränkt werden.
Der Mensch, so behaupten die Kommunitaristen, gehört einer Gemeinschaft nicht durch Vernunft und freiwillige Zustimmung an - beides Kriterien für die Teilhabe an der liberalen Gesellschaft -, sondern er wird in sie hineingeboren. Kommunitaristen betonen also die Abhängigkeit des Einzelnen von der Gemeinschaft, was in scharfem Gegensatz zu bestimmten liberalen Anschauungen steht, die den Menschen als ein unabhängiges Individuum betrachten. Der Kommunitarismus befürwortet die freie Entfaltung des Einzelnen, solange sie sozial verträglich ist. Im Liberalismus hingegen wird die freie Entfaltung des Individuums oft als wichtiger angesehen - sie soll nur aus sehr wichtigen Gründen eingeschränkt werden.
Frage
: bahnbrechend, umwälzend, fortschrittlich, richtungsweisend, links, führend, zukunftsorientiert, mit der Zeit, emanzipatorisch, zeitgemäß, Epoche machend, bahnbrechend, kultiviert, neuzeitlich, sich entwickelnd, revolutionär, en vogue, zukunftsweisend, modern, kämpferisch, frei, richtungweisend, zukunftsgerichtet, ausgebildet, progressiv, wegweisend, einschneidend, vorkämpferisch, entwickelt, neumodisch
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Author: Nadia
Main topic: Pädagogik
Topic: Fachbegriffe
Published: 01.03.2010
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