Die Synästhesie (gr. synaisthesis = das Zugleichempfinden)
Verschmelzung verschiedener Sinnenbereiche zur Steigerung der Aussage
Bsp.:
1. Umgangssprache: schreiendes Rot, heiße Musik
2. Dichtung: Die Brillengläser waren so dick, dass die Augen ganz leise aussahen."
(W. Borchert: "An diesem Dienstag")
Bsp.:
1. Umgangssprache: schreiendes Rot, heiße Musik
2. Dichtung: Die Brillengläser waren so dick, dass die Augen ganz leise aussahen."
(W. Borchert: "An diesem Dienstag")
Das Wortspiel (Die Paronomasie)
Zusammenstellung gleichlautender oder ähnlicher Wörter von verschiedener oder entgegengesetzter Bedeutung
Bsp.:
"Der Rheinstrom ist geworden zu einem Peinstrom, / Die Klöster sind ausgenommene Nester, / Die Bistümer sind verwandelt in Wüsttümer, ...
(F. Schiller: "Wallensteins Lager")
Bsp.:
"Der Rheinstrom ist geworden zu einem Peinstrom, / Die Klöster sind ausgenommene Nester, / Die Bistümer sind verwandelt in Wüsttümer, ...
(F. Schiller: "Wallensteins Lager")
Die Parenthese (gr. parenthesis = Einschub)
Grammatisch selbständiger Einschub in einen Satz, der dessen Zusammenhang unterbricht, ohne die syntaktische Ordnund zu verändern.
Bsp.:
"So bitt ich - ein Versehen war's weiter nichts -/ Für diese rasche Tat dich um Verzeihung."
(H. v. Kleist:"Penthesilea")
Bsp.:
"So bitt ich - ein Versehen war's weiter nichts -/ Für diese rasche Tat dich um Verzeihung."
(H. v. Kleist:"Penthesilea")
Die Hypotaxe (gr. hypotaxis = Unterordnung)
eine kunstvoll geschachtelte Syntax, in der die Gedanken in Hauptsätze und abhängige Nebensätze gegliedert sind.
Bsp.:
"Der jüngere Hausherr hatte, als der allgemeine Aufbruch begann, mit der Hand nach der linken Brustseite gegriffen, wo ein Papier knisterte, ..."
(Th. Mann: "Buddenbrooks")
Bsp.:
"Der jüngere Hausherr hatte, als der allgemeine Aufbruch begann, mit der Hand nach der linken Brustseite gegriffen, wo ein Papier knisterte, ..."
(Th. Mann: "Buddenbrooks")
Die Inversion (lat.inversio = Umkehrung)
1. Das Ich am Satzanfang soll vermieden werden.
2. Die regelmäßige Wortfolge (meist von Subjekt und Prädikat) wird zur Ausdrucksverstärkung umgestellt.
Bsp.:
1.Sog. Kaufmannsinversion: "... und habe ich mich bemüht ... "
2. "Unendlich ist die jugendliche Trauer."
(Novalis: "Heinrich von Ofterdingen")
2. Die regelmäßige Wortfolge (meist von Subjekt und Prädikat) wird zur Ausdrucksverstärkung umgestellt.
Bsp.:
1.Sog. Kaufmannsinversion: "... und habe ich mich bemüht ... "
2. "Unendlich ist die jugendliche Trauer."
(Novalis: "Heinrich von Ofterdingen")
Die Klimax (gr. = Steigleiter)
Anordnung einer Wort- oder Satzreihe in kunstvoller Steigerung vom schwächeren zum stärkeren Ausdruck hin.
Gegenteil: Antiklimax
Bsp.:
"Veni, vidi, vici." (Ich kam, sah, siegte.)
"Heute back' ich, morgen brau' ich, übermorgen hol' ich der Königin ihr Kind."
("Rumpelstilzchen")
Gegenteil: Antiklimax
Bsp.:
"Veni, vidi, vici." (Ich kam, sah, siegte.)
"Heute back' ich, morgen brau' ich, übermorgen hol' ich der Königin ihr Kind."
("Rumpelstilzchen")
Die Onomatopoesie (gr. von onoma = Name + poien = schöpfen)
Laut- Klangmalerei bei Wortbildungen, wobei vor allem akustische Eindrücke durch Sprache wiedergegeben werden.
Bsp.:
"stocksteif", "knistern und knastern";
"So heult es verworren, und ächzet und girrt, und brauset und sauset und krächzt und klirrt."
(H.Heine: "Buch der Lieder")
Bsp.:
"stocksteif", "knistern und knastern";
"So heult es verworren, und ächzet und girrt, und brauset und sauset und krächzt und klirrt."
(H.Heine: "Buch der Lieder")
(der) Anakoluth (gr. anakoluthos = ohne Folge, Satzbruch)
Die grammatische Bauform von Anfang und Ende eines Satzes stimmt nicht überein. Entweder Zeichen nachlässiger Ausdrucksweise oder aber bewusst eingesetztes Stilmittel zu Bezeichnung einer emotional oder sozioal geprägten Redeweise
Bsp:
"Es geschieht oft, dass, je freundlicher man ist, nur Undank wird einem zu Teil."
Bsp:
"Es geschieht oft, dass, je freundlicher man ist, nur Undank wird einem zu Teil."
Anapher (gr. anaphora = Rückbeziehung, Wiederaufnahme)
Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Anfang aufeinander folgender Sätze zur syntaktischen Gliederung und rhetorischen Verstärkung.
Bsp.:
"Wer nie sein Brot mit Tränen aß,/ Wer nie die kummervollen Nächte/" (Goethe: "Harfenspieler")
Bsp.:
"Wer nie sein Brot mit Tränen aß,/ Wer nie die kummervollen Nächte/" (Goethe: "Harfenspieler")
Der Chiasmus (lat. = in der Form des griech. Buchstabens chi, dh. in Überkreuzstellung)
Die symmetrische Überkreuzstellung (spiegelbildliche Anordnung) von syntaktisch oder bedeutungsmäßig einander entsprechenden Satzgliedern zur Verdeutlichung einer Antithese.
Bsp.:
"Die Kunst ist lang, und kurz ist unser Leben." (Goethe: "Faust")
"Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit." (Schiller: "Wallenstein")
Bsp.:
"Die Kunst ist lang, und kurz ist unser Leben." (Goethe: "Faust")
"Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit." (Schiller: "Wallenstein")
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Author: conadine
Main topic: Deutsch
Topic: Stilmittel
Published: 13.04.2010
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