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Nenne und bewerte drei (unvollständige) Theorieansätze zur geschlechtsspezifischen Arbeitsmarktsegmentation und Segregation.
# Frauen als industrielle Reservearmee (traditionelle Sichtweise). Frauen in ihrer Gesamtheit sind "Mängelarbeitskräfte" (u.a. Arbeitsplatzvorschriften, eingeschränkte zeitliche Verfügbarkeit, familiäre Unterbrechungen etc.) deshalb nur so eine Rolle. Männer verdrängen Frauen. Kritik: übersieht fixe Aufteilung in Männer- und Frauenberufe.
# "Frauen im Ghetto" (Lappe): Betriebe sind auf typisches Frauenerwerbsverhalten (phasenweise, schlecht entlohnt, niedrig qualifiziert) angewiesen. Gesellschaftlich kein Widerstand, da Frauen nur Zuverdiener. Kritik: erklärt nicht warum Frauen sich nochmals von übrigen Jedermanns-Arbeitsmarkt-Beteiligten unterscheiden.
# Frauen als Problemgruppen, d.h. mit Verwertungsrisiko stigmatisiert und mit möglicher Alternativrolle; deshalb kaum gesellschaftlicher Widerstand; auch Ausschließung durch Betriebsrat/ Gewerkschaften. Kritik: "geschlechtsneutrales" Erklärungsmuster; für alle Problemgruppen relevant.
# Integration durch Segregation: (Willms) Als ökonomische Notwendigkeit von Frauenarbeit begann, Beschränkung auf besondere Tätigkeiten. Segregationsstrategien: ungelernte Frauen nur für unqualifizierte Tätigkeiten; Übernahme aus außerbetrieblichen Einrichtungen und keine betriebsspezifische Weiterqualifizierung, unentgeltliche Nutzung informell erworbener Kompetenzen. Kritik: These kann historische Herausbildung von Frauen- und Männerberufen erklären, aber nicht die Gründe für Entwicklung der Trennungslinien.
# "Frauen im Ghetto" (Lappe): Betriebe sind auf typisches Frauenerwerbsverhalten (phasenweise, schlecht entlohnt, niedrig qualifiziert) angewiesen. Gesellschaftlich kein Widerstand, da Frauen nur Zuverdiener. Kritik: erklärt nicht warum Frauen sich nochmals von übrigen Jedermanns-Arbeitsmarkt-Beteiligten unterscheiden.
# Frauen als Problemgruppen, d.h. mit Verwertungsrisiko stigmatisiert und mit möglicher Alternativrolle; deshalb kaum gesellschaftlicher Widerstand; auch Ausschließung durch Betriebsrat/ Gewerkschaften. Kritik: "geschlechtsneutrales" Erklärungsmuster; für alle Problemgruppen relevant.
# Integration durch Segregation: (Willms) Als ökonomische Notwendigkeit von Frauenarbeit begann, Beschränkung auf besondere Tätigkeiten. Segregationsstrategien: ungelernte Frauen nur für unqualifizierte Tätigkeiten; Übernahme aus außerbetrieblichen Einrichtungen und keine betriebsspezifische Weiterqualifizierung, unentgeltliche Nutzung informell erworbener Kompetenzen. Kritik: These kann historische Herausbildung von Frauen- und Männerberufen erklären, aber nicht die Gründe für Entwicklung der Trennungslinien.
Karteninfo:
Autor: youka
Oberthema: Bildungswissenschaften
Thema: Modul 1C
Schule / Uni: Fernuniversität
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 05.04.2010