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-> Untersuchungen zeigten, dass ein etwas erhöhtes Aktivierungsniveau als angenehm empfunden wird und nicht die völlige Ruhe

-> moderate Anforderungen und Anpassungsleistungen sind zb Neugierde und Explorationsverhalten. Sie werden als belohnend wahrgenommen

-> wesentlich ist die subjektive Bewertung ob eine Situation anregend oder belohnend und damit gesundheitsfördernd oder belastend empfunden wird.

-> Stress hat nicht immer negative Folgen für die Gesundheit (alltagspsychologisch vereinfachte Ursache-Wirkung)

-> bestimmete Funktionen von Stress und Stressreaktionen sind positiv:
-Stressoren sind Alarmsignale, die körperliche und kognitive Reaktionen zur Abwehr von Gefahr ermöglichen (zb höhere Gehirnaktivität, Aufmerksamkeit, schnellere Entscheidungsprozesse)
-Stressreaktionen sind wichtig für das eigene Überleben und die Erhaltung der Art

->In der klassischen Psychosomatik wurden bestimmten Krankheitsbildern (Magengeschwür, Bluthochdruck, Hautkrankheiten) mit spezifischen psychischen Konflikten in Zusammenhang gebracht.
Bluthochdruck wurde zb mit dauernder Unterdrückung von Ärger erklärt.

->Neue Untersuchungen zeigen, dass spezifische, psychische Konflikt- und Stresssituationen nicht zu einem bestimmten Krankheitsbild führen

In der modernen Psychosomatik wird die Wirkung verschiedener Stressoren auf die Entstehung und Aufrechterhaltung von Krankheiten untersucht und die psychischen Folgen einer Krankheit berücksichtigt.

Zuerst werden Belastungen erfasst und dann beobachtet welche körperlichen Beschwerden auftreten.

Das Auftreten von Krankheiten wird aber von vielen Bedingungen mitbestimmt. Deshalb können aussagekräftige Ergebnisse nur unter stark kontrollierten Laborbedingungen erzielt werden ->kritisch für Übertragbarkeit der Ergebnisse

Im Labor wurde bei den VPN erhoben:
Stressindex:
-Stressereignisse im vergangenen Jahr
-Höhe der wahrgenommenen Stressbelastung
-Ausprägung negativer Emotionen
aktueller Gesundheitszustand
Gesundheitsverhalten
Persönlichkeitsmerkmale
Einflussvariablen (Geschlecht, Alter..)
Dann wurden VPN mit Virenstämmen infiziert und blieben 9 Tage im Labor in Quarantäne
Ergebnis:
Je höher die allgemeine Stressbelastung, desto höher die Rate an klinisch nachgewiesenen Erkältungskrankheiten. Zusammenhang konnte auch unter Einbezug der Kontrollvariablen nachgewiesen werden.
Kritik: Ergebnisse können nicht (komplett) auf Situationen außerhalb des Labors übertragen werden

Feldstudien:
zb Gesundheitliche Folgen von Natur- und man-made Katastrophen sowie von Kriegseinsätzen in Krisengebieten.
-> Menschen die Katastrophen oder Kriegseinsätze überlebt haben leiden in der Folge häufiger an psychischen und körperlichen Symptomen.

prospektive Studien:
Definierte Gruppe von Personen wird über einen langen Zeitraum auf bestimmte Merkmale (Stress und Gesundheitlche Merkmale) hin untersucht. Durch das längsschnittliche Design können Ursache-Wirkungs Zusammenhänge aufgedeckt werden.
zb Studie von Kubzansky et al. untersuchte bei 1000 Frauen Entwicklung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) und Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen

Stresserfahrungen in der Kindheit, vor allem der frühen Kindheit können mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen bis ins hohe Alter einhergehen.

Stresserfahrungen:
-Misshandlungen
-ungünstige sozio-ökonomische Bedingungen
-soziale Deprivation

Spezifiziert physiologische und psychologische Wirkungen von frühen Stresserfahrungen auf die spätere Gesundheit/Krankheit

Stresseinwirkung in sensiblen Phasen (Kindheit) bewirkt:
Physiologische Ebene:
dass immunologische Reaktionen so programmiert werden, dass es später bei der Abwehr von schädlichen Mikroorganismen zu überschießenden Entzündungsreaktionen kommt die zu chronischem Entzündungszustand des Körpers führt.
Psychologische Ebene:
Tendenz zu feindseligem Verhalten und Erleben, hemmt Aufbau eines unterstützenden sozialen Umfelds, erschwert Erwerb selbstregulativer Kompetenzen und gesundheitserhaltendes Verhalten

-> negativer Kreislauf, kann durch schädigende Einflüsse aus der Umwelt verstärkt werden
-> Folge manifeste körperliche Veränderungen, chronische Krankheiten

Kurzfristig wirkende Stressoren:
->verändern Immunsystem so, dass Belastungssituationen überwunden werden können

Chronische Stressoren:
->Dysregulationen verschiedener Körpersysteme: Nervensystem, Körperorgane, verringerte Immunabwehr (chronische Entzündungen in verschiedenen Körperbereichen),
wird durch Alterungsprozess verstärkt

tiefgreifende Veränderungen des sozialen Bezugssystems zb Arbeitslosigkeit, Trennungen, Tod nahestehender Person

->O´Leary: Bindungssystem ist hormonell gesteuert. Soziale Stressoren, die zum Abbruch von Bindungen führen, führen zu Dysfunktionen des neuroendokrinen Systems

- unheilbar
- Verlauf langfristig (lebenslang)
- Fortschreiten unvorhersagbar, phasisch
- multikausal bedingt
- oft Abhängigkeit vom medizinischen System

Heterogene Gruppe von Krankheiten:
-Ereignisse mit dauerhaftem, aber stabilem Schaden zb Amputation Gliedmaße
-Ereignisse mit dauerhaftem aber rezidivem Schaden zb Lähmung bei Schlaganfall
-Zustand nach Organtransplantation ->dauerhaft behandlungsbedürftig
-pathologische Befunde ->dauerhaft zu beobachten
-asymptomatische Erkrankungen mit Risiko akuter Ereignisse zb Osteoporose
-schubweise symptomatische Krankheiten zb MS
-chronische Schmerzkrankheiten zb Rheuma
u.v.m.

Unterschiedliche Ansätze bei der Untersuchung von chronischen Krankheiten
Kategorialer Ansatz:
Fokus auf Besonderheiten spezifischer Krankheitsbilder
Annahme: spezifische Merkmale einer Krankheit wirken auf das individuelle Belastungserleben

Nonkategorialer Ansatz:
Fokus auf Wirkung globaler Krankheitseffekte
Annahme: Chronische Krankheiten beeinträchtigen das Leben der Kranken in ähnlicher Weise, sie haben ähnliche Probleme, unabhängig von dem spezifischen Krankheitsbild

-> Unterscheidung ist wichtig für Operationalisierung. D.h. wie das Außmaß der Belastung durch eine chronische Krankheit erfasst wird

->Unterscheidung von Untersuchungsergebnissen. Gilt das Ergebnis für ein bestimmtes Krankheitsbild oder für chronische Krankheiten allgemein

Unterscheidung nach Krankheitsphasen:
Diagnose einer chronischen Krankheit, schmerzhafte, langwierige Behandlungen
->kritisches Lebensereignis

Alltag mit der chronischen Krankheit
->Alltagsbelastungen durch Arztbesuche, Diäten, Einschränkungen

Makrostressoren:
Entwicklungsaufgaben und kritische Lebensereignisse

Mikrostressoren:
alltägliche Anforderungen =daily hassels

Je nach Lebensphase und jeweiliger Entwicklungsaufgabe können sich Krankheiten unterschiedlich auswirken.

Beispiel:  Krankheiten in der frühen Kindheit können Entwicklungsaufgaben behindern und den Übergang in die nächste erschweren.
Manche Entwicklungsaufgaben wie Unabhängigkeit von den Eltern, Gründung einer eigenen Familie, berufliche Karriere sind gar nicht möglich

-> Auseinandersetzung mit der Krankheit UND bearbeiten der Entwicklungsaufgaben können zu deutlich höheren Stressbelastungen führen

Modell zur Beschreibung und Erklärung des Zusammenspiels der kognitiven und emotionalen Prozesse bei einer Krankheit

->wurde aus der transaktionalen Stresstheorie entwickelt

->Annahme:
Umgang mit der Krankheit wird von der persönlichen Theorie über die Krankheit beeinflusst zb. Ursache, Zeitverlauf, Heilbarkeit, Symptomatik
daraus leiten sich unterschiedliche Bewältigungsstrategien ab