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Alle Oberthemen / Psychologie - Modul 7 / Psychologische Diagnostik

03418 - Grundlagen psychologischer Diagnostik, Kapitel2, Schmidt-Atzert (19 Karten)

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Was ist Gegenstand der Diagnostik?
Nach Amelang und Schmidt-Atzert
- ...interidividuelle Unterschiede im Verhalten und Erleben sowie intraindividuelle Merkmale und Veränderungen einschließlich ihrer relevanten Bedingungen

Nach Eid & Petermann
- nformationen die über das Verständnis menschlichen Verhaltens und Erlebens bedeutsam sind

Nach Kubinger
- Psychische Merkmale von einem oder mehreren Menschen
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Aufgabe der Diagnostik
Nach Amelang und Schmidt-Atzert
- Merkmale und Veränderungen so erfassen, dass hinl. präzise Vorhersagen künftigen Verhaltens und Erlebens und deren evtl. Veränderungen in definierten Situationen möglich werden

Nach Eid & Petermann
- Regelgeleitete Sammlung und Verarbeitung von gezielt erhobenen Informationen

Nach Fisseni
- Psych. Wissen und Techniken bereitzustellen, die dazu beitragen, praktische Probleme zu lösen

Nach Kubinger
- Unter Zuhilfenahme besonderer Verfahren zielgerichtete Informationen über die psychischen Merkmale von Menschen gewinnen

Nach Pospeschill und Spinath
- Erhebung von  Differenzen zwischen Merkmalsträgern........ im Fall einer personenbezogenen Diagnostik wird angestrebt, solche interindividuellen Differenzen und intrainidiviuellen Charakteristika und Veränderungen zu erfassen, die eine Prognose zukünftigen Verhaltens und Erlebens und einer angestrebten Verhaltensmodifikation dienen
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Vorgang beim Diagnostizieren
Eid und Petermann
Fragestellungen eines Auftraggebers bearbeiten und Entscheidungen treffen: beschreiben und klassifizieren, erklären, vorhersagen und evaluieren von Zuständen oder VErläufen

Kubinger
Klärung der Fragestellung, Auswahl, Anwendung und Auswertung von Verfahren, Interpretation und Gutachtenerstellung, Festsetzen der Intervention

Die Prinzipien der Entscheidungsfindung müssen wissenschaftlichen Kriterien entsprechen!
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Benennen Sie Praxisfelder in denen die Diagnostik eingesetzt wird?
Klinische Psychologie = Erhebung psychischer Störungen und Entscheidung über Therapieformen

Gesundheitspsychologie = Erfassung von Stress und Krankheit, deren Prävention

Pädagogische Psychologie = Messen eines Leistungsstands, Schulreifetest, Konzetrationstests, Intelligenztests, Erfassen von Lese-, Schreib-, und Rechenfertigkeiten

Arbeits-und Organisationspsychologie = Berufseignung feststellen, Eignung von BewerberInnen testen, Personalauswahl, Potenzialentwicklung für Förderung von Personal

Forensische Psychologie = Glaubwürdigkeit von Tätern und Zeugen prüfen, Schuldfähigkeit, Sorgerechtsverfahren, Rückfallprognose bei Straftätern

Verkehrspsychologie = Fahreignung nach Fahrscheinabnahme, Fahreignung von Bus- und Taxilenkern.

Entwicklungsdiagnostik, Gerontopsychologie, Neuropsychologie... Testen eines bestimmten Entwicklungsstands.

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Mit welchen Fachgebieten der Ps. steht die Diagnostik im Fall der Intelligenzdiagnostik im ständigen Wissensaustausch?
Der Austausch zwischen Pädagogischer, Klinischer und Arbeits-und Organisationspschologie ist im Bereich der Intelligenzforschung besonders wichtig.

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Was sind die Grundannahmen der Eigenschaftsdiagnostik?
Das Erleben und Verhalten lässt sich in Form von Eigenschaften beschreiben = traits!

  • Sie sind relativ zeitstabile und breite Dispositionen die konsistent in verschiedenen Situationen auftreten.
  • Eigenschaften sind nicht direkt beobachtbar
  • Sie sind hypothetische Konstrukte die aus direkt beobachtbarem Verhalten erschlossen werden+
  • Die Zusammenfassung der Verhaltensweisen erfolgt so, dass mehrere einzelne in einem Begriff vereint werden = Ängstlichkeit
  • Indikatoren sind wie Zeichen, die einen Eigenschaft vermuten lässt = gute Leistungen in Schule = intelligent
  • Ausprägung einer Eigenschaft können über Verhaltensgewohnheiten erfasst werden und im Vergleich zu anderen Menschen eingestuft werden
  • Normen zeigen im Vergleich mit vielen anderen Ergebnissen die Ausprägung von Eigenschaften










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Nennen Sie einige Beispiele für "states" ?
Typische Zustände sind

- Müdigkeit, Freude, Angst, Traurigkeit, Ärger.... = Emotionen
- Aktivität, Wachheit, Konzentration,..... = mentale Zustände

Sie werden in der Eigenschaftsdiagnostik nicht berücksichtigt = sie werden ausgeschlossen.

- sind zeitlich nicht stabil und stark situationsabhängig
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Was sind empirische Belege für den Eigenschaftsansatz in der Persönlichkeits- und Intelligenzforschung?
Fleeson und Gallagher 2009 - Verhalten korreliert mit Eigenschaften
belegen mittels 15 Studien, dass Persönlichkeitseigenschaften und Verhalten korreliert. Gleiche Persönlichkeitsmerkmale korrelieren zwischen r =  .42 und  .56 mit Verhaltensmaßen

Roberts- und DelVecchio 2000 = Stabilität der Persönlichkeitsmerkmale

Metaanalyse und Längsschnittstudien zu Persönlichkeitsmerkmalen, 6,5 Jahre lagen zwischen den Messungen, r =  .54 bei 18-22 Jährigen, r =  .74 bei 50-59 Jährigen.

Strenze 2007 = Intelligenz korreliert mit Leistungen im Leben
Metaanalyse von Testergebnissen von 18 Jährigen und spätere Erfassung des Erfolgs mit 30 Jahren, r =  .56, Studienerfolgt, r = .45, beruflicher Status, r =  .23, Einkommen
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Was kennzeichnen die Begriffe "sings" und "sample" in Bezug zum eigenschafts- bzw. verhaltenstheoretischen Ansatz?
Eigenschaftstheoretiker sehen im Verhalten Indikatoren für dahinterliegende Eigenschaften = signs!

Beispiel: Jugendlicher schlägt jemanden zusammen = Zeichen für Aggressivität -> Validität wichtig - in welchem Zusammenhang steht Eigenschaft mit gemessenen Verhalten?

Verhaltenstheoretiker fragt nach dem Dahinter und sieht in einem Verhalten ein Beispiel "sample" für ähnliche Verhaltensweisen

Beispiel: Jugendlicher wurde provoziert und hat aus  Vorerfahrungen aggressiv reagiert, weil er damit Anerkennung seiner Freunde bekommt  -> Reliabilität wichtig - Verhalten wird genau gemessen, mehr nicht.

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Aus welchen Komponenten besteht die S-O-R-K-C Verhaltensgleichung?
Instrument zur funktionalen Verhaltensanalyse
- Stimulus = Reiz
- Organismus = Körperliche und psychische Merkmale
- Reaktion = das Problemverhalten
- Kontingenz = Regelmäßigkeit der Konsequenzen
- Konsequenz = Reaktion auf Problemverhalten, positive oder negative Verstärkung
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Wozu dient eine Erfolgkontrolle?
Um die Zielerreichung einer Interventionsmaßnahme zur überprüfen und gffs. Anbänderungen, Anpassungen der Maßnahmen vorzunehmen.

Sie dient für KlientInnen um festzustellen ob weitere oder andere Interventionen nötig und sinnvoll sind

Sie dient auch AuftraggeberInnen der erfährt ob die Intervention geklappt hat.
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Welche Probleme sind bei einer Erfolgskontrolle zu beachten?
Beobachtete Verbesserung oder Verschlechterung kann nichts mit der Intervention zu tun haben, weil andere Faktoren dazu beigetragen haben die Situation zu beeinflussen

Durch Wiederholung treten Übungseffekte auf, die bei Testungen das realistische Ergebnis verfälschen

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In welchem Zusammenhang wird Diagnostik zur Selektion und Modifikation eingesetzt? Beispiele?
Selektion
Es stehen Bedingungen zuvor fest und es werden Personen gesucht, die auf diese Bedingung passen. =
Sind BewerberInnen für die Stelle geeignet?

Es stehen Merkmale der Person fest und es werden die passenden Bedingungen gesucht. =
Welche Berufssparte ist für die Person am besten geeignet?

Modifikation
Der Person = Persalentwicklungsmaßnahmen zur Schulung und Förderung von Merkmalen die besser zur Bedingung passen

Der Bedingung = mehrheitliche besondere Belastungen eines Berufsbilds wie z.B. Schichtdienst die durch bessere Aufteilung von Arbeitsstunden und Pensum an den Mitarbeiter angepasst werden.
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Wer veröffentlichte wann den ersten Intelligenztest?
Alfred Binet und Theodore Simon, 1905

entsprach dem heutigen Intelligenztest, wurde im Auftrag des Französichen Unterrichtsministeriums entwickelt mit dem Ziel, geistig zurückgebliebene Kinder zu entdecken und besonders zu schulen.

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Wie definierte William Stern und wie David Wechsler den IQ?
William Stern 1912
Intelligenzquotient = 100 (Intelligenzalter / Lebensalter)
Intellgienzalter = gibt den  durch den Test ermittelten Entwicklungsstand des Kindes an

David Wechsler 1939
Testwert des Probanden  in Relation gesetzt mit dem Mittelwert der Altersgruppe
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Welche im Grundgesetz verankerten Werte sind für Diagnostik unmittelbar relevant?
Europäische Menschenrechtskonvention Artikel 8 (1)
"Jede Person hat das Recht auf Achtung ihres privat- und familienlebens, ihrer Wohnung und ihrer Korrespondenz"

Unmittelbar relevant für Diagnostik aus Grundgesetz 1
Artikel 1 (1)
- Schutz der Menschenwürde

Artikel 2

- Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit soweit nicht andere verletzt werden und gegen die Sitten verstößt
- Recht auf geistige und körperliche Unversehrtheit, darf nur durch Gesetz eingegriffen werden
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Wie ist Schweigepflicht gesetzlich verankert und welche Details sind damit zu beachten?

Verletzung von Privatgeheimnissen --> wenn davon private oder wirtschaftliche Interessen betroffen sind und nur einem beschränkten Personenkreis bekannt ist.
= kann bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe führen

Es gibt Details zur Schweigepflicht:
- gilt nur für den beruflichen Kontext nicht für den privaten
- wenn Zustimmung erteilt wurde, auch stillschweigend
- Kinder sind dadurch geschützt, im Einzelfall sind Information und Schweigen gegeneinander abzuwägen
- anonyme Daten können weitergegeben werden
- Zeugenverweigerungsrecht = Berufspsychologen können die Aussage verweigern, in Strafprozessen nur bei Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychtherapeuten.

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Was versteht man unter der Offenbarungspflicht?
Bei geplanten oder gerade ausgeführten Straftaten muss gemeldet werden! Sonst drohen bis zu 5 Jahren Haft

Wenn eine Straftat noch abzuwenden ginge = muss sofort gemeldet werden!

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Ethische Richtlinien der DGP zur Erstellung von Gutachten?
Regeln für das professionelle Verhalten von PsychologInnen

- Sorgfaltspflicht: wissenschaftliche Fundiertheit, Gewissenhaftigkeit
- Transparenz für Addressaten: inhaltlich nachvollziehbar
- Einsichtnahme gewähren

Gutachten
- Keine Gefälligkeitsgutachten und jene die ohne eigene Mitwirkung entstanden sind
- Stellungnahmen von Kollegen zu Gutachten sind zulässig, wenn sie sachlich sind
Kartensatzinfo:
Autor: Claudia Caruso
Oberthema: Psychologie - Modul 7
Thema: Psychologische Diagnostik
Schule / Uni: FUH
Ort: Hagen
Veröffentlicht: 05.05.2016
Tags: 03418 - Grundlagen psychologische Diagnostik
 
Schlagwörter Karten:
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