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Alle Oberthemen / Architektur / Stadtökologie

SEM1 Stadtökologie (15 Karten)

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Frage 1 Informieren Sie sich über den Begriff „Biotopkartierung“.
- Erfassung der Lebensräume in einem bestimmten Gebiet im Rahmen des Naturschutzes

Nutzer: Behörden, Privatleute, Naturschutzverbände

Zweck: Inventarisierung der Landschaft nach naturschutzfachlichen Gesichtspunkten

Ergebnis: Eine Karte, in der die kartierten Biotope abgegrenzt sind, mit einem Sachdatenverzeichnis von Tabellen, Artenlisten und anderen erfassten Parametern.

- Zweck dieser Karte:
1.)Nachweis schleichender Veränderungen
2.) Planung von Naturschutzmaßnahmen,                                              
     speziell nach Ausweisung von Schutzgebieten und    
     Biotopvernetzung
3.) Unterstützung bei der Eingriffsregelung und der Flurbereinigung
4.) Bewertungshilfe bei geplanten Eingriffen in die Natur.
     Wichtig ist die Wertung, ob das kartierte Gebiet die    
     Voraussetzung für einen geschützten Biotop nach   
     Naturschutzgesetz oder eine schutzwürdigen Lebensraumtyp
     gemäß der FFH-Richtlinie erfüllt.

Methoden der Datenerhebung:

Terrestische Kartierung (Primärdaten)
Daten werden durch Begehung vor Ort erhoben und anschließend digitalisiert. Ergänzende Informationen werden für besonders geschützte Biotope und FFH-Lebensraumtypen in einem Geländekartierbogen festgehalten.
Luftbildauswertung (Primärdaten)
Durch z. B. Colourinfrarotluftbilder (CIR) werden unbebaute Flächen wie größere Seen, Rieselfelder, Offenlandschaften, Flughäfen und Bahnflächen etc. kartiert. Die besonders geschützten Biotope und entsprechende Verdachtsflächen werden anschließend terrestisch geprüft.

Sekundärdaten
Für Siedlungs- und Gewerbeflächen, Straßen, Kleingärten und Grünflächen liegen für die Biotoptypenkarte meistens bereits aktuelle digitale Daten in Form von Kataster- und Grundkarten vor. Diese Sekundärdaten können in Biotoptypen umgeschlüsselt werden, indem Nutzungstypen zusammengefasst werden.


Bei der Biotopkartierung werden unter Anderem folgende Daten registriert:
- Abiotische Faktoren
- Lokalklima
- Bodenbeschaffenheit
- Exposition gegenüber Immission
- versiegelte Flächen, Wasserhaushalt …
- Biotische FaktorenTier- und Pflanzenarten
- Vegetation und heimische Pflanzengesellschaften und deren    
  Standortansprüche, auch im Hinblick auf gesetzlich generell unter 
  Schutz stehenden Biotoptypen wie Hochmoor oder Sand-
  Magerrasen
- Einzelbäume und Gebüschgruppen
- Trockenmauern
- Böschungen
- Hohlwege
- Kleingewässer….

Man unterscheidet folgende Formen von Biotopkartierungen:
-Flächendeckende Biotopkartierung
-Selektive Biotopkartierung
-Repräsentative Kartierung

Flächendeckende Biotopkartierung
Erfassung eines kompletten Gebietes/ Untersuchungsraumes basierend auf einer vorgegebenen Biotoptypen-Klassifizierung. (Alle Landschaftsbestandteile werden einem bestimmten Biotoptyp zugeordnet.)

Selektive Biotopkartierung
Erfassung von Einzelobjekten nach vorgegebenen Kriterien, „schutzbedürftige Biotope“ bzw. der „für den Naturschutz“ wertvollen Bereiche.
Es werden gezielt Landschaften ausgesucht, die die jeweiligen Kriterien der Schutzwürdigkeit erfüllen könnten, z. B. naturnahe oder halbnatürliche Biotopstrukturen.
Es erfordert eine Bewertung der landschaftlichen Gegebenheiten vor der eigentlichen Bestandsaufnahme.
Durchführung von umfassenden Erhebungen, z. B. Vorkommen von Tier- und Pflanzenarten, Pflanzengesellschaften, Katasterdaten, Nutzung, naturräumliche Einordnung …

Repräsentative Kartierung
Bei der repräsentativen Kartierung werden exemplarisch von jedem der flächenrelevanten Biotoptypen/ Biotoptypenkomplexe einige Flächen untersucht und dann die Ergebnisse dieser Untersuchung auf alle Flächen gleicher Biotopstruktur übertragen. Mit der Erfassung der Biotope ist keine Bewertung direkt verbunden.
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Frage 2 Welche Biotoptypen sind typisch für städtisch-urbane Räume und welche für ländliche Räume?

Biotoptypen für städtisch-urbane Räume

- Begleitpflanzen der Zierrasen

- Vegetation der Innenhöfe und Gärten

- ein- bis zweijährige Ruderal- und Pflasterfugenvegetation

- ausdauernde Ruderalvegetation

Biotoptypen für ländliche Räume

- Ackerflächen (hauptsächlich Monokultur)

- Angelegte Grünflächen, Parkanlagen, Friedhöfe

- Seen- und Fließgewässer mit unbefestigtem Rand

- Natürliche Wald- und Wiesenflächen
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Frage 3 Erstellen Sie eine Liste städtischer Biotoptypen

- Grünanlagen der Siedlungsbereiche

- Brachflächen

- Rasen

- Hausgarten mit und ohne Großbäume

- Ziergarten

- Kleingartenanlagen

- Parkanlagen mit und ohne Bäume

- Sport- und Freizeitanlagen

- Friedhöfe

- Binnen- und Fließgewässer
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Frage 1 Informieren Sie sich über den botanischen Begriff „Lebensform“ und seine ökologische Bedeutung. Merken Sie sich die Lebensformen, die in Mitteleuropa vorkommen.

Lebensform [Botanik]
ist ein verwendeter Begriff für Organisationstypen von Organismen, die sich durch gleiche Struktur-; Entwicklungs-; Lebensweise- oder Verhaltensweise auszeichnen, durch die sie an bestimmte Umweltbedingungen angepasst sind.
Das Lebensformsystem nach Christen Raunkiær teilt die Pflanzen nach Lage ihrer Übergangsknospen ein. Andere Systeme teilen die Pflanzen nach der Wasserversorgung ihres Standorts, nach Bodenfaktoren oder nach Ernährungsweisen ein.

Lebensform nach Raunkiær
Erstellung eines Systems der Lebensform der Pflanzen durch Gruppierung der Arten nach Lage der Übergangsknospen. Die Überdauerung ungünstiger Jahreszeiten umfasst neben kalten Wintern auch trockene Jahreszeiten.


Phanerophyten:[Luftpflanze – Bäume und Sträucher]
Bäume und Sträucher, deren Erneuerungsknospen mehr oder weniger hoch (>30 cm) über dem Boden an den in die Luft herausragenden Trieben sitzen und daher Frost und Trockenheit ungeschützt ausgesetzt sind. Häufig finden sich daher spezielle Anpassungen an die Winterkälte wie Laubfall oder Nadelblätter.

Unterschieden wird in:

Nanophanerophyten:
Holzige Sträucher und Bäume (Höhe 0,5 – 5m), die nicht über die umgebende Vegetation hinausragen und somit teilweise windgeschützt sind.

Makrophanerophyten:
Bäume, die über die umgebende Vegetation hinausragen und dem Wind ausgesetzt sind. Daher müssen die Knospen sehr widerstandsfähig gegen Kälte und Austrocknung sein.

Tropische Bäume sind zwar auch Phanerophyten, weisen aber nicht die Merkmale auf, denn die Knospen haben zumindest in den feuchten Tropen keine Überdauerungsfunktion und sind daher typischer weise „nackt" , und ein Schutz vor Kälte ist nicht erforderlich.
61% der Pflanzen in den feuchten Tropen sind Phanerophyten.

Chamaephyten:[Zwergpflanzen – Gebirge]
Sie halten ihre Knospen knapp über dem Boden (20-50cm) und sind bei regelmäßiger Schneedecke im Winter geschützt und genießen ein bodennahes Mikroklima. Hierzu zählen auch die immergrünen und sommergrünen Zwergsträucher, sowie Polsterpflanzen und Blattsukkulenten.

Hemikryptophyten:[Oberflächenpflanzen – Steppen, Wiesen]
Überdauerungsknospen sind direkt an der Bodenoberfläche, so dass sie durch die Laubschicht geschützt sind. Die Knospen sitzen oft am basalen Teil der vorjährigen Triebe. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben im Herbst ab. Hierzu zählen Horstpflanzen, viele Gräser, Rosettenpflanzen, Schaftpflanzen, Stauden mit oberirdischen Ausläufern, Klimmstauden….


Kryptophyten:
Sie bilden im Boden verborgenen Übergangsorgane und – knospen, die zur Speicherung der Reservestoffe dienen und die so besonders gut geschützt sind. Die Erneuerungsknospen liegen entweder in einer bestimmten Tiefe im Boden – Geophyten- oder im Wasser/ Sumpf – Hydrophyten/ Helophyten.
Die gespeicherten Reservestoffe ermöglichen den Pflanzen, in kurzer Zeit, d.h. vor Belaubung der Bäume und Sträucher, ihre Blätter und Blüten zu entwickeln.
Kryptophyten sind daher besonders geeignet, um längere Trockenheitsphasen zu überdauern und sind in allen ariden Gebieten verbreitet. Hierzu zählen krautartige Zwiebel-, Knollen- oder Rhizompflanzen (Krokus, Kartoffeln, Rüben, Zwiebeln, Tulpen…)

Geophyten        überdauern unter der Erde
Helophyten        überdauern im Schlamm
Hydrophyten      überdauern im Wasser

Therophyten: [Halbwüste, Ackerland]
Sie sind einmal blühende, krautartige Arten, die ihren Lebenszyklus in weniger als einem Jahr vollbringen und keine Übergangsorgane bilden. Die Überdauerung von thermisch (Winter) und / oder hygrisch (Trockenzeit) ungünstigen Jahreszeiten, erfolgt durch die Diasporen / Samen, die im Boden überdauern. Die Samen sind aufgrund ihres sehr niedrigen Wassergehaltes sehr kälteresistent. Sie starten jedes Jahr mit dem Nachteil ihre Entwicklung immer von neuem beginnen zu müssen und brauchen daher lange um vegetative Sprossensysteme aufzubauen um zur Blüte und Frucht zu gelangen. In kalten Gebieten, wo das Wachstum gehemmt ist, geht dieser Vorgang zu langsam. Diese Strategie bewährt sich daher vor allem in Trockengebieten, wo sie auch meist ohne Konkurrenz dastehen. Hierzu zählen Klatschmohne. Einjährige Therophyten finden sich häufig als Bestandteil von Ruderalvegetation.

Epiphyten:
Als Epiphyten oder Aufsitzerpflanzen bezeichnet man Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen, dies gilt für Land- und Wasserpflanzen. Der Vorteil dieser Lebensweise ist die bessere Verfügbarkeit von Licht, Nachteil ist jedoch das eine kontinuierliche Versorgung mit Wasser und Nährstoffen nicht gewährleistet ist. Deshalb haben die Epiphyten im Laufe der Evolution unterschiedliche Anpassungen entwickelt, um sich von der Wasser- und Nährstoffversorgung des Erdbodens unabhängig zu machen.
Durch die verschiedenen Überlebensstrategien kommt es dazu, dass bestimmte Klimazonen für bestimmte Lebensformen am geeignetsten sind.
In den feuchten Tropen sind daher 61% aller Pflanzen Phanerophyten, in der Wüste hingegen 42-92% Therophyten. In subtropisch-tropischen Gebieten ohne ganz kalte Winterzeit müssen andere Anpassungstypen hinzugefügt werden, z.B. das Auftreten von sukkulenten (wasserspeichernden) Pflanzen. In feuchten Tropen steigt auch die Zahl der Epiphyten und Lianen.
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Frage 2 Welche Lebensformen sind in Mitteleuropa vorherrschend im Wald, in der Hecke, auf der Wiese, im Magerrase, auf Rohbodenstandorten? Geben Sie die Prozentangaben an.
In Mitteleuropa dominieren die:

Rohbodenstandorte
Hemikryptophyten ca. 51%
(griech. hémi = halb, krýptos = verborgen; phyton = Pflanze)
Löwenzahn

Magerrasen
Kryptophyten ca. 16%
(krýptos = verborgen; phyton = Pflanze
Zwiebelpflanzen

Wiese
Therophyten ca. 17%
(griechische „theros“ für „Wärme, Sommer“ )
krautige Pflanzenarten von kurzer Lebensdauer, Klatschmohn

Hecke
Chamaephyten ca.9%
(gr. chamaí = auf der Erde (befindlich))
Halb- und Zwergsträucher (z.B. Heidelbeere)

Wald
Phanerophyten
(Sträucher und Bäume) ca. 7%


Zahlen aus der Tabelle des Skriptes Stadtökologie (PDF S.42)
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Frage 3:
Welche Lebensformen würden Sie bei welchen gestalterischen Funktionen vorrangig einsetzen? Begründen Sie Ihre Entscheidung. (Skript 3 | Seite 4)
1.) Lage, Nutzung und Größe des Standortes sind weitgehend entscheidend für die gestalterische Funktion eines Standortes.

2.) Bei der Entscheidung und Ausführung einer naturnahen Bepflanzung sollte man als Leitbild immer Beispiele aus der umliegenden Vegetation verwenden.

Einsatz verschiedener Lebensformen:

Gebäudeumgebung:
- An Süd-und Südwestseiten sollte man sommergrüne Pflanzen verwenden. Dadurch kann im Sommer die Schattenwirkung des Laubes genutzt werden und im Winter kann die Sonne durch die unbelaubten Bäume und Sträucher scheinen. -> Phanerophyten

- An Nord-und Nordostseiten möchte man sich gegen Wind und Kälte schützen und sollte deshalb immergrüne Pflanzen nehmen, welche als ‘‘Winterpelz‘‘ die Kälte abhalten. -> Chamaephtyen, Lianengehölze in der Stadt haben eine positive Auswirkung auf das Kleinklima. Sie verringern die Temperaturen, erhöhen die Luftfeuchtigkeit, verringern den Staub und tragen zum Luftaustausch bei. Zudem Wünschen sich die Stadtbewohner eine bessere Lebensqualität und mehr Grün in der Stadt.

Straße Stadt:
- Allee -> Bäume (Phanerophyten)
- Parkplätze -> Hecken (Raumbildung), Bäume (Schatten im Sommer)
Begründung:
1. Ästhetisch, die Straße bekommt einen eigenen Raum.
2. Verschattung der Straße, weniger Überhitzung der Straße,
3. Allg. Schutz Person/Bebauung:
4. - Fußgänger u. Gebäude sind zum Teil oder ganz vor Sonne, Regen, Wind und Staub geschützt
5. Wasserbindung vor Ort, das anfallende Wasser kann direkt durch das Wurzelwerk gebunden werden.
6. Brechung des Schalls, evtl. Minderung des Geräuschpegels
7. Prallschutz bei gegeigneter Gestaltung
8. Sauerstoffproduzent

Kleine Freifläche in der Stadt:
- Spielplatz -> Wiese, Hecken, Nutzbäume
- Kleiner Park/Grünfläche -> Wiese, Bäume (Einzelbäume und/oder Hain), Hecken
- Parkplätze -> Hecken (Raumbildung), Bäume (Schatten im Sommer)
Begründung:
1. 1. Ästhetisch, Raumgestaltung.
2. Verschattung der Straße, weniger Überhitzung der Straße,
3. Allg. Schutz Person/Bebauung:
4. - Fußgänger und Gebäude sind zum Teil oder ganz vor Sonne, Regen, Wind und Staub geschützt
5. Wasserbindung vor Ort, das anfallende Wasser kann direkt durch das Wurzelwerk gebunden werden.
6. Windschutz (Sicherung gegen Sturmschäden)
7. Beherbergt ein vielfältiges Sortiment an Tierwelt (Insekten und Vögel)
8. Brechung des Schalls, evtl. Minderung des Geräuschpegels
9. Prallschutz bei gegeigneter Gestaltung
10. Sauerstoffproduzent
11. Erlebnisförderung (Nutzbäume -> Früchte, Jahreszeiten)

Straßenrand Land/Trennung von Feldern:
-> Wiese, Hecke, Einzelbäume, Baumreihen
- Böschungen -> Wiese, Magerrasen, Kleinstrukturen, Einzelbäume, Baumreihen
- Mittelstreifen -> Hecke, Einzelbäume, Baumreihen
Begründung:
1. Ästhetisch, Raumgestaltung (abwechslungsreicher Verlauf)
2. Verschattung der Straße
3. Schutz vor Korrosion, Abrutschen von Böschungen
4. Bindung von Wasser vor Ort
5. Windschutz (Sicherung gegen Sturmschäden)
6. Blendschutz/Sichtschutz (auf der Autobahn/zwischen Gebäuden)
7. Beherbergt ein vielfältiges Sortiment an Tierwelt (Kleintiere und Vögel)
8. Brechung des Schalls, evtl. Minderung des Geräuschpegels
9. Prallschutz bei gegeigneter Gestaltung
10. Sauerstoffproduzent

Land / Innerstädtische große Freiflächen:
- Wald -> Bäume, Unterholz, Hecken
- Park -> Wiese, Bäume (Einzelbäume und/oder Hain), Hecken
Begründung:
1. Bindung von Wasser vor Ort (Kleiner Wasserkreislauf, Verdunstung, Wiederabregnung)
2. Kühle
3. Beherbergt ein vielfältiges Sortiment aller Arten der Tierwelt
4. Windschutz (Sicherung gegen Sturmschäden)
5. Großer Sauerstoffproduzent
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Frage 4:
Funktionen von Gehölzpflanzungen? (Skript 4 | Seite 4-5)
Gehölzpflanzungen haben unterschiedliche Funktion

1. Standortökologische Funktionen
Temperaturausgleich
Strahlungsminderung
Windberuhigung
Staubbindung
Sauerstoffanreicherung bzw. CO2-Bindung
Erhöhung der Luftfeuchte
Regulierung des Bodenwassergehaltes
Lärmminderung

2. Bioökologische Funktionen
Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Lebensraum für Bodenlebewesen

3. Ingenieurbiologische und technische Funktionen
Erosionsminderung
Böschungssicherung
Ufersicherung
Sichtschutz, Blendschutz
Prallschutz
Trennfunktion

4. Nutzungsfunktionen
Bespielen
Aktive Erholung
Pflanzenteile nutzen

5. Gestalterische-ästhetische Aufgaben
Raumbildung, Raumgliederung
Orientierung, optische Führung
Erlebniswirksamkeit -> 4 Jahreszeiten


Übergeordnete Pflanzziele:
Neben den direkten Aufgaben, die die Gehölzpflanzungen erfüllen sollen, gibt es eine Reihe von weiteren
Überlegungen, die bei dem Aufbau oder der Artenwahl Berücksichtigung finden müssen:
a) Rasche Wirksamkeit und Funktionserfüllung: kann durch einen entsprechenden Gehölzaufbau
und durch optimale Pflege unterstützt werden. Z. B. →dichte Pflanzung mit Arten des Endbestandes
→ bedingt aber höheren Pflegeaufwand → Freistellung der Pflanzen des Endbestandes.
b)Nachhaltigkeit / Langlebigkeit → langfristiger Bestand wird immer angestrebt.
c) Naturnähe von Gehölzpflanzungen
- Verwendung standortgemäßer, heimischer Gehölze,
- Nutzung der Konkurrenz, um Pflegemaßnahmen zu minimieren,
- Förderung einer die Gehölzvegetation ergänzenden krautigen Vegetation
- zu vermeiden sind: mechanische Bodenbearbeitung (Umgraben), Laub Entfernung.
d) Sicherheit der Grünanlagenbenutzung → Sicherheitsbedürfnis der Grünanlagenbenutzer muss
gewährleistet sein.
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Frage 5:
Zielkonflikte – wie lassen Sie sich erkennen? (Skript 4 | Seite 6)
Anhand einer Konfliktmatrix, lässt sich herausfinden ob der Aufbau der Pflanzung, zur Erfüllung der gewünschten Funktionen einander ausschliessen,einschränken oder einander nicht nachteilig beeinflussen.

Zielkonflikte entstehen wenn mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllt werden sollen, wie z.B. Staubbindung und Erhöhung der Luftfeuchtigkeit.
Um grundlegend die Zielkonflikte zu identifizieren, hilft eine Konfliktmatrix „Pflanzenziele“
Beispiel:

TABELLE: Siehe PDF /DOC
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Frage 6:
Pflanzungstypen? (Skript 4 | Seite 7-
1. Einzelbaum (Hochstamm)

2. Hain 
lockere Stellung von Bäumen gleicher Größe oder gleichen Alters ohne Strauchunterschicht

3. Schirmtyp ("durchwachsener Knick")
Im dichten Stand hochgetriebenes, im Stammraum ausgekahltes, einschichtiges Gehölz aus
Großsträuchern oder Bäumen.
a) aus Sträuchern über 5 m Höhe
1. punktförmig,
2. linear.
b) aus Bäumen
1. punktförmig,
2. linear.

4. Heckenartiges Gehölz
Lineares oder punktförmiges mehrstufiges, im Innern nicht verkahltes Gehölz aus Sträuchern
unterschiedlicher Endgröße bestehend; mit und ohne Bäume.
a) bis 3 m Höhe
1. punktförmig,
2. linear,
b) 3 bis 8 m Höhe
1. punktförmig,
2. linear.
c) über 8 m Höhe
1. punktförmig,
2. linear.

5. Hallenwaldartiges Gehölz 
flächig ausgedehntes Gehölz.

6. Plenterwaldartiges Gehölz 
flächig ausgedehntes, gestuftes Gehölz.

7. Gehölzteppich 
flächig ausgebreitete Gehölzpflanzung bis ca. 1 m Höhe.

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Frage 7:
Welche Kriterien sind beim Aufbau der Gehölzpflanzungen zu beachten? (Skript 4 | Seite 7-10)

a) Bodenverhältnisse
- Bodenarten
- Schichtungen
- Gefüge
- Bodenwasserhaushalt ( incl. Überschwemmungen),
- Nährstoffangebot
- Austauschkapazität
- Humusgehalt
- Bodenazidität als  Grundlage für die Pflanzenartenauswahl.

b) Bodenluftverhältnisse
Der Wurzelraum der Gehölze muss ausreichend Versorgt sein mit:
- Nährstoffen
- Wasser
- Luft

c) Klimaverhältnisse
- Niederschlagsmengen
- Niederschlagsverteilung
-Temperaturverlauf
- Luftfeuchtigkeit
- Sonnenscheindauer
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Frage 8:
Qualitätsmerkmale für Pflanzgut?(Skript 4 | Seite 10-11)
- Alter und die Größe in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander

- hoher Feinwurzelanteil. Diese Feinwurzeln müssen vital und saftführend sein und keine Anzeichen von Trocknungsschäden aufweisen.

- Die Wurzelhalsstärke einer Pflanze hat in einem artenspezifisch ausgewogenen Verhältnis zur Sprosslänge der Pflanze zu stehen.

- Der Spross von Baumarten muss geradschaftig und wipfelschäftig sein und darf vom Wurzelhals bis zur Spitze keinen deutlichen Knick aufweisen.

-Die Abschlusstriebe sollten vollständig verholzt sein.
Samengut sollte trocken und dunkel gelagert sein.
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Frage 9
Leitbilder? Entwicklungsziele? Pflege- und Entwicklungspläne?
1.Historische Leitbilder:
ehemals vorhandene Pflanzengemeinschaften und ihre Lebensräume (Hochmoore, Magerrasen)

2.Ästhetische Leitbilder:
definiert über die Vegetationsstruktur
(z. B. Parklandschaften, Vegetation als Gestaltungselement von Siedlungsräumen, entlang von Verkehrswegen oder Fließgewässern)

3.Biotische Leitbilder:
an Zielarten ausgerichtete Leitbilder
(z. B. Hecken und Feldgehölze in der Agrarlandschaft)

4.Naturleitbilder:
ungestörte Entwicklung nach vorausgegangener Bewirtschaftung:
-Branche nach Grünland- und Ackernutzung;
-Naturwaldreservate ohne forst- und jagdwirtschaftlich bedingte Eingriffe
(Ziel ist die Vegetationsentwicklung selbst z. B. Nationalparks).
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Frage 10
Begründen Sie den Naturschutzwert von Gehölzpflanzungen im besiedelten Gebiet?
a)Standortökologische Funktionen
-Temperaturausgleich
-Windberuhigung
-Staubbindung
-Lärmminderung- Gehölzpflanzung auf Lärmschutzwall

b)Bioökologische Funktionen
-Lebensraum für Tiere und Pflanzen
-Lebensraum für Bodenlebewesen

c)Ingenieurbiologische und technische Funktionen
-Böschungssicherung
-Ufersicherung
-Sichtschutz, Blendschutz

d)Nutzungsfunktionen
-Bespielen
-aktive Erholung
-Pflanzenteile nutzen (Beeren, Nüsse etc.)

e)Gestalterisch-ästhetische Aufgaben
-Raumbildung, Raumgliederung
-Orientierung, optische Führung
-Erlebniswirksamkeit (vier Jahreszeiten, Fruchtbehang, Blüte etc.)
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Frage 11
Aufgaben führender, dienender und begleitender Gehölze?
1. Führende Gehölze: Sie bauen die obere Schicht des Endbestandes auf. Sie müssen langlebig sein, sich gut verzweigen, größer werden als die anderen und konkurrenzkräftig sein, dabei aber andere Dauergehölze nicht unterdrücken (also keine schattenden Waldbäume). Geeignet sind Arten, die halbschattig bis sonnig wachsen. Wählen sie nur Pflanzen, die im ausgewachsenen Zustand so breit werden wie die Pflanzfläche ohne Zuwachsraum.

2. Begleitende Gehölze: Diese sorgen in der Anwachs- und Entwicklungszeit der Hecke für einen
schnellen Bestandsschluss. In der Altersphase der Pflanzung bilden Sie eine dauerhafte untere Gehölzschicht.
Sie müssen langlebig und schattenverträglich sein und in der Endgröße wesentlich kleiner bleiben als die führenden Arten.

Dienende Gehölze: Sie haben nur eine Aufgabe auf Zeit. Sie sterben durch den größer werdenden Konkurrenzdruck der Nachbarn ab. Bis dahin nehmen sie den Wuchsraum der verbleibenden Gehölze ein. Sie müssen hohe Lichtansprüche haben, eine geringere Endgröße erreichen als ihre Nachbarn,
geringere Wuchskraft besitzen und konkurrenzschwach sein.
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Frage 12
Erläutern Sie die Planungsschritte für eine Wintergartenanlage
(abiotische und biotische Bedingungen).
Abiotische:
-Orientierung nach Himmelsrichtungen
-Klima
-Beleuchtung
-Größe m²
-Bodenverhältnisse
-Bewässerung

Biotische:
-Zusammenleben
-Fortpflanzung
-Schädlingsbekämpfung durch Nützlingseinsatz
Kartensatzinfo:
Autor: HS
Oberthema: Architektur
Thema: Stadtökologie
Schule / Uni: WINGS
Ort: Wismar
Veröffentlicht: 18.12.2012
Tags: Architektur und Umwelt
 
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