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Erkenntnis, Gedanklichkeit, Wissen vs freier Wille, Selbstständigkeit, Autonomie

In der Antike war die Maßgabe der Menschlichkeit der Logos, also Erkenntnis und Gedanklichkeit standen im Zentrum und der antike Mensch definierte sich darüber. Erst im Übergang von der griechischen zur römischen Stoa entwickelte sich langsam der Begriff der Willentlichkeit, d.h. dem Menschen wurde die Möglichkeit eingeräumt, sich mit seinem Willen gegen den Logos zu entscheiden und auch danach zu handeln.

In der Neuzeit definiert sich der Mensch über seinen Willen, also die Möglichkeit, selbstständig über sittlich-moralische Fragen zu entscheiden und entsprechend zu handeln. Damit übernimmt er die Verantwortung für sein Tun und gewinnt Autonomie.
Damit einher geht aber auch die Gefahr der Abgabe des freien Willens an andere (nach deren Vorstellungen und Maßgaben man sich dann richtet) und damit der Verlust der Autonomie.

Glaube und absolute Wahrheit vs Wissen und (überholbare) Erkenntnis
Nicht Glaube und absolute Wahrheit, wie im Mittelalter, sondern Wissen und (überholbare) Erkenntnis sind in der Neuzeit die Maßgaben für Bildung.

Mit der Aufklärung entstand der Gegensatz von Religiosität und Konfessionalität zur Wissenschaftlichkeit, die sich nicht auf den Glauben, sondern auf die Postulate der Begründetheit, der Einsichtigkeit und der Folgerichtigkeit beruft, und der bis heute nicht aufgelöst wurde.
Dieser Gegensatz wurde für die Bildungstheorie prägend.

Komsotheoros vs Kosmopolit, Kosmotechnit

--In der Antike schaut, erkennt und spiegelt der Mensch das Universum, in dessen Mittelpunkt Gott oder Götter stehen (Kosmotheoros).
Er gestaltet nicht selbst.

In der Neuzeit sieht sich der Mensch als Erbauer und Vollender des Kosmos, in dessen Mittelpunkt er steht (Kosmopolit / -technit).
Er gestaltet den Kosmos neu in Form von Kultur und später in Form von Weltpolitik.