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Alle Oberthemen / Psychologie / Psychopathologie

Psychopathologie (106 Karten)

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Der psychopathologische Befund
Der Psychopathologische Befund umfasst:

1. ÄUSSERES ERSCHEINUNGSBILD
2. GESTIK UND MIMIK
3. VERHALTEN IN DER UNTERSUCHUNGSSITUATION
4. SPRACHVERHALTEN UND SPRACHE
5. STÖRUNGEN DES BEWUSSTSEIN UND DER VIGILANZ
6. STÖRUNG VON AUFMERKSAMKEIT, GEDÄCHTNIS UND
ORIENTIERUNG
7. DENKSTÖRUNGEN
8. ZWANGSSYMPTOME
9. WAHN
10. SINNESTÄUSCHUNGEN UND WAHRNEHMUNGSTÄUSCHUNGEN
11. ICH-STÖRUNGEN
12. STÖRUNG DER AFFEKTIVITÄT
13. STÖRUNGEN DES ANTRIEBS UND DER PSYCHOMOTORIK
14. KONTAKTSTÖRUNGEN
15. SELBST- UND FREMDGEFÄHRDUNG
16. BESONDERHEITEN (Z.B. MINDERBEGABUNG, SUCHT)
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Der psychopathologische Normalbefund (13 Punkte)
Psychopathologischer Normalbefund
  • Die Kleidung und das Erscheinungsbild des Patienten sind gepflegt.
  • Der Patient zeigt äußerliche Regungen und Anteilnahme an dem Inhalt des Gesprächs.
  • Er ist kooperativ und auskunftswillig.
  • Seine Sprache ist klar verständlich und moduliert.
  • Der Patient/die Patientin ist wach, örtlich, zeitlich, zur Person und situativ voll orientiert.
  • Auffassung, Konzentration, Merkfähigkeit und Gedächtnis sind nicht beeinträchtigt.
  • Der formale Gedankengang ist geordnet.
  • Es bestehen keine inhaltlichen Denkstörungen oder Störungen des Ich-Erlebens oder der Wahrnehmung.
  • Die Stimmungslage ist ausgeglichen, die affektive Schwingungsfähigkeit ist voll erhalten; es bestehen keine Ängste, Phobien, Zwänge.
  • Das Verhalten ist sozial und situativ adäquat, keine Beeinträchtigungen von Antrieb oder Psychomotorik.
  • Es bestehen keine vegetativen Störungen oder Schmerzempfindungen.
  • Es liegen keine Hinweise auf Fremd- oder Selbstgefährdung vor.
  • Das Intelligenzniveau wird als durchschnittlich eingeschätzt, ohne Hinweis auf Minderbegabung oder Hinweise auf süchtiges Verhalten
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Verhaltensbeobachtung (und freies Gespräch) im psychopathologischen Befund
Äußeres Erscheinungsbild
  • Kleidung
  • Körperpflege
  • Befindet sich der Patient in einem
  • verwahrlosten Zustand?


Gestik und Mimik
Zeigt der Patient:
  • Äußere Regung
  • Anteilnahme am Inhalt des Gesprächs
  • Exzentrisches Ausdrucksverhalten


Verhalten in der Untersuchungssituation
Zeigt der Patient:
  • Kooperationsbereitschaft
  • Auskunftsbereitschaft
  • Simulationstendenz
  • Dissimulationstendenz


Sprachverhalten und Sprache
  • Klang der Sprache
  • Modulation der Sprache
  • Sprachstörung
  • Sprechstörung
  • Gestörtes Ausdrucksvermögen
  • Dissimulationstendenz
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Störungen der Bewusstseinslage (Symptome)- Überblick
quantitativ:
  • Benommenheit
  • Schläfrigkeit
  • Somnolenz
  • Stupor
  • Sopor
  • Koma
  • Appallisches Syndrom


qualitativ
  • Einengung (Umfang schrumpft auf bestimmtes Erleben)
  • Verschiebung (Steigerung/Erweiterung)
  • Trübung (mangelnde Klarheit)

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Bewusstseinstörungen (Syndrome)
Einfache Verwirrtheitszustände (amentielles Syndrom):
Verworrenes, chaotisches, verlangsamtes oder sprunghaftes Denken, Störung der Orientierung, ängstliches oder enthemmtes Verhalten.

Delirium Tremens:
Bewusstseinseintrübung, Desorientiertheit,
optische und taktike Halluzinationen, illusionäre Verkennung,
Hypermotorik, vegetative Übererregung. Gesteigerte Suggestibilität, Angst, Depression oder Aggressivität. Meist bei Alkoholentzug, hier kann es auch die Krampfanfällen kommen. Eingeleitet durch ein Prädelir.

Bewusstseinsverschiebung:
Veränderung im Wacherleben mit Gefühlen der Intensitätssteigerung (z.B. unter Drogeneinfluss)

Dämmerzustand:
Nach außen orientiert und geordnet aber reduzierte Wahrnehmung äußerer Zustände, traumwandlerischer
Zustand, illusionäre Verkennungen. Gehen häufig in Schlaf über, hinterlassen eine Amnesie. Kommt bei Epilepsie und pathologischem Rausch vor.

Quantitative Bewusstseinsstörungen:
Verminderung der Wachheit
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Bewusstseinsverschiebung
Veränderung im Wacherleben mit Gefühlen der Intensitätssteigerung (z.B. unter Drogeneinfluss)

Tags: Bewusstseinsstörungen
Quelle:
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Dämmerzustand
Nach außen orientiert und geordnet aber reduzierte Wahrnehmung äußerer Zustände, traumwandlerischer
Zustand, illusionäre Verkennungen. Gehen häufig in Schlaf über, hinterlassen eine Amnesie. Kommt bei Epilepsie und pathologischem Rausch vor.

Tags: Bewusstseinsstörungen
Quelle:
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Quantitative Bewusstseinsstörungen
Verminderung der Wachheit
Tags: Bewusstseinsstörungen
Quelle:
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Benommenheit
Leichte Beeinträchtigung der Wachheit bei klarem
Bewusstsein

Tags: Störungen der Vigilanz
Quelle:
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Schläfrigkeit
Leicht weckbar und überwiegend gut orientiert. Spontane
sprachliche Äußerungen bei eingeschränkter Auffassung, Denkverlauf und Ansprechbarkeit. Reflexe und Muskeltonus unbeeinträchtigt.
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Somnolenz
Apathisch, nur durch lautes Ansprechen oder Anfassen
weckbar, wiederholtes Einschlafen, Orientierung erhalten, keine
spontansprachlichen Äußerungen, Reflexe erhalten, Muskeltonus vermindert, Reaktion auf Schmerzreize
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Stupor
Deutliche eingeschränkte Wachheit, nur durch starke Reize
weckbar, keine sprachlichen Äußerungen, Reflexe erhalten, Muskeltonus herabgesetzt
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Sopor
Steigerung des Stupor, nur extrem starke Reize wecken den
Patienten, keine spontanen Äußerungen mehr
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Koma
Tiefe Bewusstlosigkeit, nicht weckbar, nur unspezifische
Abwehreaktionen auf Schmerzreize, pathologische Reflexe, Störung der vegetativen Funktionen
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Apallisches Syndrom (= "Wachkoma/Lucid Stupor")
Schwere Schädigung und Funktionsausfall des Kortex z.B. nach Schädel-Hirn-Trauma. Stummer, regungsloser aber wacher
Patient. Keine Reflexe, Vitalfunktionen und Schlaf- Wachrhythmus erhalten.

Das Apallische Syndrom ist ein Krankheitsbild in der Neurologie, das durch schwerste Schädigung des Gehirns hervorgerufen wird. Dabei kommt es zu einem funktionellen Ausfall der gesamten Großhirnfunktion oder größerer Teile, während Funktionen von Zwischenhirn, Hirnstamm und Rückenmark erhalten bleiben. Dadurch wirken die Betroffenen wach, haben aber aller Wahrscheinlichkeit nach kein Bewusstsein und nur sehr begrenzte Möglichkeiten der Kommunikation (z. B. durch Konzepte wie die Basale Stimulation) mit ihrer Umwelt. In Deutschland wird von wenigstens 10.000 Betroffenen ausgegangen.

Nach Abschluss der Akutbehandlung schließt sich die Frührehabilitation der Phase B an. Das Therapieangebot wird dabei um Ergotherapie und Neuropsychologie erweitert. Zusätzlich kann Musiktherapie eingesetzt werden. Ziel ist die Verbesserung motorischer, geistiger und psychischer Funktionen. Die Behandlung muss im Team unter ärztlicher Leitung erfolgen, dies wird auch von den Kostenträgern gefordert und nachgeprüft. Weitgehend durchgesetzt hat sich das Konzept der Basalen Stimulation, welches in einem integrierten pädagogischen und pflegerischen Konzept eine dem Schädigungsmuster angepasste Wahrnehmung der Umwelt und Unterstützung einfacher Körperfunktionen (z. B. Bewegungen) vermitteln soll.

Basale Stimulation:
Es werden in der Betreuung oder Pflege Wahrnehmungserfahrungen angeboten, die an vorgeburtliche Erfahrungen anschließen und als Basis zur weiteren Entwicklung dienen.

Unter anderem werden Erfahrungen wie das Spüren des eigenen Körpers (Haut als Kontaktstelle zur Außenwelt), die Empfindung der eigenen Lage im Raum (Koordination) und das Kennenlernen des eigenen Inneren (z. B. der Muskulatur) durch somatische, vestibuläre (Gleichgewichtssinn) und vibratorische Anregungen gegeben.

Außerdem werden fünf Sinne angesprochen (Sehen, Hören, Schmecken, Fühlen, Riechen).

    * Singen, Summen, Wasserbett mit starkem Lautsprecher darunter, unterschiedliche Musik im Raum, Klang- und Rhythmus-Instrumente über oder neben dem Körper spielen; wenn möglich, den Menschen selbst einen Schlägel verwenden oder die Vibration eines Instrumentes selbst spüren lassen.
    * Verschiedenartige, farbiges Licht gebende, auch sich bewegende Beleuchtungskörper über der Bettstätte oder für den Menschen sichtbar im Raum um ihn herum.
    * Mobiles und Wasserspiele im Raum.
    * Bällchenbett, Schaukeln, Rollstuhl.
    * Massagen aller Art und Stärke mit den verschiedensten Methoden, Ölen, Gegenständen, Erde und Pflanzen.
    * Stimulation durch wechselnde Lagerung, auch in Räumen mit Menschen und im Freien.
    * Bewegung im Schwimm- und Sprudelbad mit unterschiedlichen Trage- und Spielgeräten.
    * Die Nahrungsaufnahme, wenn möglich, reizvoll und angenehm gestalten.
    * Rhythmus, der sich erkennbar wiederholt, im Tageslauf.
    * Tätigkeiten mit Sprache begleiten, auch Erzählen.
    * Stimulation durch das Berühren (Streicheln) von Tieren in der tiergestützten Therapie.

Jede Eigentätigkeit, die dabei möglich ist, wird unterstützt, ebenso jeder Ansatz, der wie eine Reaktion, eine Antwort wirkt oder ein gegenseitiges Miteinander entstehen lässt. „Spiel-, Neugier- und Erkundungsaktivitäten“ (Fröhlich, 2003 S. 257) können bei zuvor scheinbar gänzlich inaktiven Personen beobachtet werden.

Die Basale Stimulation sollte sinnvoll in den Alltag integriert werden (z. B. Förderpflege). Sie darf nicht aufgezwungen werden, stattdessen muss auf die aktuelle Befindlichkeit der Person Rücksicht genommen und das Angebot daran angepasst werden.
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Orientierungsstörungen
Mangelndes Wissen zu folgenden
Gegebenheiten:


1. Zeit (Datum, Jahr, Tag, Jahreszeit)
2. Ort (Zimmer, Haus, Stadt, Land)
3. Situation (Untersuchung in der Klinik oder was
gerade geschieht)
4. Eigene Person (Namen, Geburtsdatum, wichtige
persönliche Gegebenheiten)
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Aufmerksamkeitsstörungen
Aufmerksamkeit kann
nicht über längeren Zeitraum aufrechterhalten
werden. Nach Hirnverletzungen oder bei
Schizophrenie häufig

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Konzentrationsstörungen
Störung der selektiven Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand.
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Auffassungsstörungen
Die Bedeutung von Dingen und Zusammenhängen kann nicht richtig erfasst werden, Situationen werden falsch beurteilt.
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Gedächtnisstörungen
Merkfähigkeitsstörungen:
Neue Eindrücke können nicht über eine Zeit von 10 min gemerkt werden.

Störungen des Altgedächtnisses:
Länger als 10 min zurückliegende, insbesondere auch wichtige biographische Dinge können nicht erinnert werden

Konfabulationen:
Erinnerungslücken werden mit erfundenen Details gefüllt. Bei Wiederholung inkonsistent. Besonders bei Alzheimer Demenz (und Korsakow-Syndrom)

Paramnesien:
Erinnerungen werden im Sinne eines Wahns umgeändert. Kann unter extremer emotionaler oder motivationaler Anspannung auch bei Gesunden passieren.

Hypermnesie:
gesteigerte Klarheit der Erinnerung (z.B. nach
Drogenkonsum)

Hypomnesie
Länger zurückliegende Ereignisse werden zunächst globaler und später gar nicht mehr erinnert
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Amnesien
Retrograde Amnesie:
Erinnerungen an einen spezifischen Zeitraum vor einem (traumatischen) Ereignis sind verloren.

Anterograde Amnesie:
Erinnerungen an einen spezifischen Zeitraum nach einem (traumatischen) Ereignis sind verloren.

Kongrade Amnesie:
Erinnerungen für die Dauer eines spezifisches (traumatisches) Ereignis sind verloren.

Transistorische, globale Amnesie:
Folge einer basilären Zirkulationsstörung mit vorübergehenden
Dämmerzuständen, Ereignisse während dieser Zustände
können später nicht mehr erinnert werden.
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Delir
bezeichnet ein organisch bedingtes Psychosyndrom, das sich durch ein psychopathologisch einheitliches Bild auszeichhnet, aber auf verschiedene Ursachen zurückzuführen ist.

Symptome:
  • Störungen des Bewusstseins
  • von Auffassung und Gedächtnis (AG ist stärker und früher betroffen als LZG)
  • Affektivität
  • Antrieb
  • Denken
  • Wahrnehmung


Ursachen:
    * zentralnervöse Erkrankungen (SHT; Tumoren, etc.)
    * systemische Erkrankungen (Infektionen)
    * Stoffwechselstörungen( Hypoglykämie, Hyperglykämie..)
    * Dehydratation
    * Medikamente
    * Drogen (v. a auch der Entzug bei Drogen- oder Alkoholabhängigen)
    * Hypoxie
    * Malnutrition
    * Kardiovaskulär: Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt,
    * Obstruktive Schlafapnoe
    * Sensorische Deprivation
    * Fieber

Differentialdiagnose
   * Verwirrtheitszustände im Rahmen anderer organischer Erkrankungen, insb. Demenzen
   * Schizophrenie, Manie, Schizoaffektive Störung, Simulation, Dissoziative Störung
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Dissoziative Störungen
Unterbrechung der integrativen Funktionen des Bewusstseins, des Gedächtnisses, der Identität oder der Wahrnehmung der Umwelt (DSM IV). Ein oder mehrere Bereiche mentaler Prozesse laufen vom Bewusstsein getrennt und unabhängig voneinander ab.

Dissoziative Amnesie
Amnesie für persönliche, Ich-bezogene Inhalte, partiell oder umfassend (v.a. im Bezug auf traumatische Erlebnisse)

Dissoziative Fugue
räumliches Entfernen aus der familiären Umgebung, Amnesie für dieses Faktum, evtl auch Amnesie für Ich-bezogene Inhalte
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Delirium Tremens
Bewusstseinseintrübung, Desorientiertheit,
optische und taktike Halluzinationen, illusionäre Verkennung,
Hypermotorik, vegetative Übererregung. Gesteigerte Suggestibilität, Angst, Depression oder Aggressivität. Meist bei Alkoholentzug, hier kann es auch die Krampfanfällen kommen. Eingeleitet durch ein Prädelir.
Tags: Bewusstseinsstörungen
Quelle:
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Einfache Verwirrtheitszustände (amentielles Syndrom):
Verworrenes, chaotisches, verlangsamtes oder sprunghaftes Denken, Störung der Orientierung, ängstliches oder enthemmtes Verhalten.
Tags: Bewusstseinsstörungen
Quelle:
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Denkstörungen (Überblick)
Formale Denkstörungen (= Störungen des Denkvorgangs)
  • Verlangsamung
  • Hemmung
  • Umständliches Denken
  • Perseverationen
  • Grübeln
  • Gedankendrängen
  • Ideenflucht
  • Inkohärenz (= Zerfahrenheit)
  • Neologismen


Inhaltliche Denkstörungen (=Störungen des Denkinhalts)
  • Wahn
  • Wahnideen
  • Zwangsideen

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Denkverlangsamung
Denken läuft objektiv  mühsam, schleppend und
verzögernd ab-durch den Diagnostiker beobachtet, fällt Betroffenen nicht auf!

Häufig bei:
-Schizophrenie (-Symptomatik; Patient klagt nicht- DD Depression)
-Depression (Patient klagt!)
-Demenz
-Müdigkeit/Erschöpfung
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Denkhemmung
Subjektives Erleben der Verlangsamung, Probleme
der Konzentration auf einen Denkinhalt. Betroffene äußern sich leise und wie mit erhöhtem Kraftaufwand. Betroffene fühlen sich subjektiv wie blockiert.

Häufig bei:
-Depression (allgemeine Antriebsarmut o. Folge von wahnhaften oder reellen Widerständen-Angst, Schuld)

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Umständliches Denken
Unfähigkeit wichtiges von Unwichtigem zu trennen, weitschweifiges Reden- Person "kommt nur schwer zum Ziel", verliert dieses jedoch nicht aus den Augen.

Häufig bei:
-Demenzen
-Depression
-Persönlichkeitsstörungen
-bei chronischer Schizophrenie
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Perseverationen
Krankhaftes Beibehalten von Gedanken,
einmal eingeschlagene Gedankenwege können nicht verlassen
werden. Stereotypes Wiederholen desselben Gedankeninhalts.

Oft bei:
-Demenzen
-Depression ("Das wird nichts", "Ich habe alle ins Unglück gestürzt")
-auch bei Schizophrenie
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Grübeln
Ständige Beschäftigung mit meist unangenehmen Inhalten

Häufig bei
-Depression
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Gedankendrängen
Gedanken und Ideen drängen sich unwillkürlich auf.

Häufig bei:
-Zwangserkrankungen
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Ideenflucht
Einfallsreicher Gedankengang mit ständig neuen
Gedanken bei wechselnden Assoziationen. Rasch wechselnde, sprunghafte, sprachliche Mitteilungen, die immer wieder durch neue Einfälle unterbrochen werden.

Häufig bei:
-besonders bei Manie
-Zorn und Erregung
-unter Alkohol, Drogen
-schizoaffektive/schizophrene Psychose
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Inkohärenz (Zerfahrenheit)
Zusammenhang der Denkinhalte gestört, logische Zusammenhänge fehlen, gelockerte Assoziationen. Rätselhaft unverständliche Wort und Satzgemische bis hin zum völligen Sprachzerfall ("Wortsalat")

Häufig bei:
-akuten Psychosen
-Alkohol- und Drogenrausch
-fortgeschrittener Demenz
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Neologismen
Wortneubildungen ohne Sinn, oft mit bizarrem Inhalt

Häufig bei:
-Schizophrenie
-auch bei Autisten
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Wahnkriterien
Da es keine eindeutige Definition des Wahns gibt,
beschreibt man ihn anhand von Wahnkriterien:

1. Krankhafte falsche Beurteilung der Realität
2. Erfahrungsunabhängig, unkorrigierbar, mit subjektiver
Gewissheit
  • Fehlender Wunsch nach Überprüfung der Realität

3. Überzeugung steht im Widerspruch zu Wirklichkeit und den
Überzeugungen der Mitmenschen
  • Bei normaler Intelligenz und gleichzeitigem normalem Denken
  • („Doppelte Buchführung” = Wahn + Realität bestehennebeneinander)


Abzugrenzen von „Überwertigen Ideen“
  • Beherrschen das Denken in unsachlicher und einseitiger
  • Weise.
  • Sind nicht unkorrigierbar, sog. „Überstieg“ ist möglich.
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Formen des Wahns (nach Schweregrad)
Wahnstimmung:
Diffuse Stimmung, dass etwas unheimlich oder
vieldeutig ist. Daraus entstehen Wahnideen.

Wahnwahrnehmung:
Fehlinterpretation im Sinne einer verzerrten Bedeutung einer realen Sinneswahrnehmung. (z.B. vorhandenes Bild an
der Wand wird als Überwachungskamera wahrgenommen).

Wahnidee:
Geringste geistige Einheit des Wahns: Einzelne, inhaltlich
verfälschte Vorstellungen (z.B. dass ein Getränk vergiftet ist).

Wahneinfälle und –gedanken:
Abnorme Interpretationen erfolgen in der Vorstellungswelt und nicht aufgrund eines realen Sinneseindrucks, wie bei der Wahnwahrnehmung (z.B. der Wahneinfall, eine besondere Person zu sein).

Wahnerinnerung:
Alte, vor der Erkrankung liegende Gedächtnisinhalte werden im Sinne eines Wahns umgedeutet

Wahnsystem:
Komplexes Gebäude von Wahnerlebnissen und
Wahngedanken, das die Erlebniswelt des Patienten umfasst und das im Sinne eines Erklärungswahns nach außen vermittelt wird. (z.B. ich habe die Weltformel entdeckt und werde deswegen von den Geheimdiensten verfolgt, die mich überall beobachten und versuchen zu töten, z.B. durch
vergiftetes Essen).

Wahndynamik:
Affektive Anteile des Wahns, z.B. Aggressivität, die aus
paranoider Angst entsteht

Erklärungswahn:
Wahnhafte Überzeugung zur Erklärung von psychotischen Symptomen
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Wahnstimmung
Diffuse Stimmung, dass etwas unheimlich oder
vieldeutig ist. Daraus entstehen Wahnideen.

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Wahnwahrnehmung:
Fehlinterpretation im Sinne einer verzerrten Bedeutung einer realen Sinneswahrnehmung. (z.B. vorhandenes Bild an
der Wand wird als Überwachungskamera wahrgenommen).

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Wahnidee
Geringste geistige Einheit des Wahns: Einzelne, inhaltlich
verfälschte Vorstellungen (z.B. dass ein Getränk vergiftet ist).

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Wahneinfälle und –gedanken
Abnorme Interpretationen erfolgen in der Vorstellungswelt und nicht aufgrund eines realen Sinneseindrucks, wie bei der Wahnwahrnehmung (z.B. der Wahneinfall, eine besondere Person zu sein).

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Wahnerinnerung
Alte, vor der Erkrankung liegende Gedächtnisinhalte werden im Sinne eines Wahns umgedeutet
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Wahnsystem
Komplexes Gebäude von Wahnerlebnissen und
Wahngedanken, das die Erlebniswelt des Patienten umfasst und das im Sinne eines Erklärungswahns nach außen vermittelt wird. (z.B. ich habe die Weltformel entdeckt und werde deswegen von den Geheimdiensten verfolgt, die mich überall beobachten und versuchen zu töten, z.B. durch
vergiftetes Essen).
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Wahndynamik
Affektive Anteile des Wahns, z.B. Aggressivität, die aus
paranoider Angst entsteht

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Erklärungswahn
Wahnhafte Überzeugung zur Erklärung von psychotischen Symptomen
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Beeinträchtigungswahn/Verfolgungswahn
Beeinträchtigungswahn:
Alle Dinge werden auf sich bezogen und feindlich interpretiert. Häufig folgt ein Verfolgungswahn.

Verfolgungswahn:
Steigerung des Beeinträchtigungswahns, harmlose Vorkommnisse werden als Zeichen eines Komplotts gegen die Person gewertet.

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Eifersuchtswahn
Unkorrigierbare Überzeugung der Untreue des Partners,
meist bei Männern, gehäuft bei Schizophrenie und Alkoholismus.

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Liebeswahn
Feste Überzeugung von einer Person geliebt zu werden, die diese Liebe nicht zulassen kann. Meist bei Frauen, kann in einen Verfolgungswahn münden, dann feste Behauptung, dass der Betroffene der Person nachstellt und sie sexuell belästigt.

(Häufig verbunden mit Stalking)

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Hypochondrischer Wahn
Überzeugung an einer todbringenden Krankheit
(AIDS, krebs) erkrankt zu sein. Vor allem bei Depression.

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Verarmungswahn
Überzeugung selbst zu verarmen oder die Familie in Armut
zu stürzen, Kommt besonders bei Depression vor.

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Schuld- und Versündigungswahn
Überzeugung nichts geleistet, alles versäumt und die Familie im Stich gelassen zu haben. Besonders bei Depression.

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Dermatozoenwahn (chronische taktile Halluzinose)
Überzeugung an einer Hautkrankheit durch Erreger, die durch die‚ Haut eingedrungen sind, zu leiden. Oft bei organischen Psychosen.
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Symbiontischer Wahn (folie á deux)
Induzierter Wahn einer engen Bezugsperson eines Wahnkranken, der bei der Trennung von dem Wahnkranken wieder verschwindet.
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Häufige Formen von Wahnerleben
“Irgendetwas stimmt nicht...” - Wahnstimmung

“Umgebung bezieht sich - Beziehungswahn
auf mich...”

“Schlagartig: ...” - Wahneinfall

“Ich = besondere Rolle...”
z.B. bei Größenwahn,
Verfolgungswahn,
Liebeswahn, vielen
religiösen
Wahnthemen

“Ab jetzt sind alle einbezogen, - Wahnsystem
jeder ist Helfer oder Gegner...”
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Illusionen
Wirkliche Gegenstände werden für etwas anderes gehalten

Begünstigt durch erschwerte Wahrnehmungsbedingungen, z.B. Dunkelheit oder Besonderheiten der Person, z.B. Erschöpfung oder Angst.

Vorkommen:
unter Alkohol, im Fieber, bei sensorischer Deprivation (Einzelhaft)
Sehr unspezifisch!

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Halluzinationen
Trugwahrnehmungen vermeintlicher Sinneseindrücke, denen kein entsprechender Außenreiz zugrunde liegt (= echte Sinnestäuschungen)
  • Akustische (Stimmen oder Akoasmen, also einfache Geräusche)
  • Optische
  • Gustatorische
  • Olfaktorische
  • Taktile
  • Zönästhesien (Körper-Halluzinationen): Empfindungen innerer Organe


Vorkommen:
  • Bei der schizophrenen Psychose (akustische Halluzinationen, z.B. dialogisierende o. kommentierende/imperative Stimmen oder optische Halluzinationen)
  • Alkoholkranke (beschimpfende Stimmenchöre, im Delir: Dermatozoenwahn, optische Halluzinationen wie "weiße Mäuse")
  • Drogenkonsum (taktile Halluzinationen, z.B. "Koks-Käfer")
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Ich-Störungen
Störungen der Integration des persönlichen Erlebens und Verhaltens und der Abgrenzung der eigenen Person
gegenüber der Umwelt.

--> Störungen bei denen sich die "Ichhaftigkeit des Erlebens" verändert (z.B. Derealisation, Depersonalisation) oder bei denen die Grenze zwischen Ich und Umwelt durchlässig erscheint.
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Dimensionen des Ich- Zwiebelschalenmodell
Von innen nach außen:

Ich-Vitalität
Wir erfahren uns als lebendig, leibhaftig, anwesend.

Ich-Aktivität
Ich selbst bin es, der das erlebt, erfährt und wahrnimmt.

Ich-Konsistenz
Wir erfahren uns als eine "Einheit"

Ich-Demarkation
Unterscheidung zwischen Ich und Nicht-Ich (z.B. gestört, wenn man Gedanken als von außen implantiert empfindet)

Ich-Identität
Bewusstsein der eigenen Identität und Kontinuität (ich bin über die Zeit hinweg konstant)
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Gedankenausbreitung
Gefühl, andere können die eigenen Gedanken lesen oder mithören
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Gedankenentzug
Gefühl, Gedanken würden von außen entzogen und stehen nicht mehr zur Verfügung
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Gedankeneingebung
Gefühl, die Gedanken stammen nicht von einem selbst sondern werden von außen eingegeben.
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Fremdbeeinflussung
Fühlen, Handeln und Wollen ist von außen bestimmt.
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Derealisation
Die Umwelt wird als verfremdet und unwirklich erlebt
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Depersonalisation
Die eigene Person wird als verfremdet und unwirklich erlebt
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Mild Cognitive Impairment (ICD-10)
Objektive kognitive Störungen einschließlich Gedächtnisstörungen

Geringe Alltagsbeeinträchtigung

Keine psychiatrischen Störungen

Keine schwere Depression

Keine Demenz
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Demenz (DSM-IV)
  • Beeinträchtigung des Kurz- und Langzeitgedächtnis und
  • Beeinträchtigung von mindestens einer weiteren höheren kortikalen Funktion (Störung des abstrakten Denkens oder Urteilsvermögens, Aphasie, Apraxie, Agnosie oder Persönlichkeitsveränderungen und
  • Beeinträchtigung der beruflichen oder sozialen Kompetenz durch diese Defizite
  • klare Bewusstseinslage: die Beeinträchtigungen dürfen nicht nur während eines Delirs oder einer anderen Bewusstseinsstörung bestehen (> 0.5 Jahr)
  • Bei degenerativen (und z.T. bei vaskulären) Demenzen: Progredienz
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Einteilung der verschiedenen Demenztypen und Beispiele
Einteilung nach Ursache/Verlauf und Prädominanz der Schädigung

Primär degenerative Demenzen  Vaskuläre Demenzen Sekundäre Demenzen
Frontotemporale Prädominanz:
z.B. Morbus Pick Multiinfarkt-Demenz Hypothyreose, Vit B1-Mangel
Temporoparietale Prädominanz:
z.B. Morbus Alzheimer mit frühem/späten Beginn Multiinfarkt-Demenz
Subkortikale Prädominanz:
z.B. Chorea Huntington, Morbus Parkinson Demenz vom gemischten vaskulären Typ z.B. Intoxikationen, Infektionen (Borreliose, AIDS-Demenz)
Andere Prädominanz oder anderer Demenztyp:
Infektionen (Creutzfeld-Jakob)
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Demenz vom Alzheimer-Typ
-mit frühem Beginn, Typ 2 (vor 65. LJ); raschere Progredienz
-mit spätem Beginn, Typ 1 (nach 65. LJ; typischer)

Leitsymptome:
-schwere Merkstörung
-Gedächtnisstörung, die alle mnestischen Prozesse betrifft
-vorerst gut erhaltene prämorbide Persönlichkeit
-schleichender Beginn
-anfangs häufig durch andere psychopathologische Symptome überlagert (Depression; manchmal auch paranoider Wahn )

Im Krankeitsverlauf kommen hinzu
Persönlichkeitsveränderungen, amnestische Aphasie, fortschreitender Sprachzerfall, räumliche Orientierungsstörung, ideatorische Apraxie, Agnosie

Zerebral-pathologische Vorgänge:
Atrophie der Hirnrinde und weißen Substanz, zunächst vorwiegend parietotemporale Regionen, später auch Frontallappen; Cerebellum und Okzipitallappen kaum betroffem

Histologische Veränderungen
Über das ganze Gehirn verteilt vermehrt
-extrazelluläre amyloide Plaques
-intrazelluläre Fibrillenveränderungen (-->phosphorylisiertes Tau-Protein)
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Morbus Pick
(= frontotemporale Demenz)

Leitsymptome:
Präsenile Veränderung der Persönlichkeit bei vergleichsweise gut erhaltener Intelligenz, im weiteren Verlauf erfolgt ein dementieller Abbau
  • Persönlichkeitsveränderungen wie gesteigerte Emotionalität/Apathie, Enthemmung (Esssucht, Witzelsucht, sexuelle Anzüglichkeiten)-->"Frontalhirnsyndrom"
  • Gemeinsame "Endstrecke" mit DAT im Spätstadium: Gedächtnis, Sprache, Kognition


Degeneration in
Frontotemporalem Bereich
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Chorea Huntington
Beginn der Symptomatik meist um das 40. LJ herum

Krankheitsbeginn mit psychischen Veränderungen wie
  • Reizbarkeit
  • Haltlosigkeit
  • Sexuelle Enthemmung
  • Gedächtnisstörung
  • Intelligenz
  • Grobe Vernachlässigung der Aufgaben in Familie und Beruf


Besonderheit: Auch motorische Auffälligkeiten gehören zu den ersten Krankheitsanzeichen- erst kaum merkliche Bewegungsunruhe, später "choreatische Hyperkinesien"- unwillkürliche Muskelbewegungen der Arme und Beine, Grimassieren, Schluckstörungen, etc.

Atrophische Prozesse in
- präfrontalem Kortex
- Corpus striatum
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Multiinfarktdemenz
Ursache:
Multiple kleine Hirninfarkte bewirken Absterben von Nervenzellen, die zu dementiellen Symptomen führen

Risikofaktoren:
Arteriosklerose, Hypertonie, Hyperlipidämie, Diabetes, Alkohol, Rauchen

Symptome:
  • flüchtige, anamnestisch schwer fassbare neurologische Symptome
  • eindrucksmäßig zunächst Symptome der "subkortikalen" Demenz (Antrieb, Affektlabilität)
  • Spät: Gedächtnisstörungen, Aphasie, Apraxie
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Depression und Demenz (bzw. MCI)
Treten häufig gemeinsam auf und bedingen sich mglw. auch gegenseitig- aber auch wichtige Differentialdiagnosen

Depression mit kognitiven Störungen Demenz
Plötzlicher Beginn, Dauer weniger als 6 Monate langsamer o. stufenhafter Beginn
depressiv wechselnde Stimmung, labil
Schuldgefühle, Versagensängste, Klagen übersteigen objektive Befunde beschuldigt andere, konfabuliert, bagatellisiert Ausfälle
"Ich weiß nicht" beinahe richtige Antworten
Unsicher gegenüber anderen fordernd
alle Inhalte werden vergessen KZG reduziert, LZG erhalten
findet im Zweifelsfall Hilfe Orientierungslos, ungezieltes Hilfesuchen
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Schizophrenie (Kriterien nach ICD-10)
Die Diagnose Schizophrenie kann vergeben werden, wenn mindestens ein Symptom der Gruppe 1-4 oder mindestens zwei Symptome der Gruppe 5-9 für einen Zeitraum von mindestens einem Monat bestanden haben:

1) Ich Störungen (Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, Gedankenentzug, Gedankenausbreitung)
2) Inhaltliche Denkstörungen (Kontrollwahn, Beziehungswahn, etc.)
3) Akustische Halluzinationen in Form kommentierender, dialogischer oder anderer Stimmen
4) Anhaltender, kulturell unangemessener bizarrer Wahn (z.B., das Wetter kontrollieren zu können oder Kontakt mit Außerirdischen zu haben)

5) Anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität
6) Formale Denkstörungen (Gedankenabreißen, Zerfahrenheit, Neologismen, etc.)
7) Katatone Symptome (z.B. Haltungsstereotypien, Negativismus, Stupor)
8) "Negative Symptome" wie Apathie, Sprachverarmung, verflachter oder inadäquater Affekt, zumeist mit sozialem Rückzug
9) Sozialer Rückzug, Trägheit, Ziellosigkeit
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Schizophrenie (paranoider Typus)
Die paranoide Schizophrenie ist durch beständige, häufig

paranoide Wahnvorstellungen gekennzeichnet, meist begleitet von akustischen Halluzinationen und Wahrnehmungsstörungen. Störungen der Stimmung, des Antriebs und der Sprache,

katatone Symptome fehlen entweder
oder sind wenig auffallend.
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Schizophrenie (hebephrener/desorganisierter Subtypus)
Eine Form der Schizophrenie, bei der die
affektiven Veränderungen im Vordergrund stehen, Wahnvorstellungen und Halluzinationen flüchtig
und bruchstückhaft auftreten, das Verhalten verantwortungslos und
unvorhersehbar ist und Manierismen häufig sind. Die Stimmung ist flach und unangemessen.

Das Denken ist desorganisiert, die Sprache
zerfahren.


Der Kranke neigt dazu, sich sozial zu isolieren. Wegen
der schnellen Entwicklung der Minussymptomatik, besonders von Affektverflachung und Antriebsverlust, ist die Prognose zumeist schlecht.

Eine Hebephrenie soll in aller Regel nur bei
Jugendlichen oder jungen Erwachsenen diagnostiziert werden.
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Schizophrenie (katatoner Typus)
Die katatone Schizophrenie ist gekennzeichnet von den im Vordergrund stehenden

psychomotorischen Störungen, die zwischen Extremen wie
Erregung und Stupor sowie Befehlsautomatismus und Negativismus alternieren können.

Zwangshaltungen und -stellungen können lange Zeit beibehalten werden. Episodenhafte schwere Erregungszustände können ein Charakteristikum dieses Krankheitsbildes sein. Die katatonen Phänomene können mit einem traumähnlichen (oneiroiden)
Zustand mit lebhaften szenischen Halluzinationen verbunden sein.
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Störungen der Affektivität
Unter Affektivität oder Emotionalität wird die Intensität, Ansprechbarkeit und Dauer von emotionalen Zuständen  verstanden. Störungen treten in allen Aspekten emotionaler Zustände auf.

Störungen der Afffektivität äußern sich in quantitativer Hinsicht als Mangel oder Überschuss an Affekten oder unpassenden, bzw. labilisierten Affektlagen.

Qualitative Gefühlslagen betreffen Veränderungen der Gefühlsinhalte

Störungen der Affektivität werden über Ausdruck und Sprache erfasst.

I
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Affektivität
Gesamtheit der Affekte, Stimmungen und Gefühle, die den Denkvorgängen und Erlebnisinhalten eine lust- oder unlustbetonte Tönung geben.

Bezogen auf den momentanen (nicht längerandauernden) Gefühlszustand.
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Affekt/Emotion
Intensives Gefühlserleben von nicht länger anhaltender Dauer.
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Affektive Resonanz/"Schwingungsfähigkeit"
Gefühlsmäßige Ansprechbarkeit, die zu emotionalem Mitschwingen und gefühlsmäßigem Angeregtwerden führt.
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Gestimmtheit/Stimmungslage
hintergründige, überdauernde Gefühlslage (längerandauernd).
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Verflachter Affekt
Reduzierte emotionnale Intensität und Ansprechbarkeit. Wenig schwingend (=Einstellung auf die Gefühle anderer), teilnahmslos, "hölzern", gleichgültig, teils läppisch

Vorkommen:
  • chronische Schizophrenie (v.a. Hebephrenie)
  • Minussymptomatik der Schizophrenie; auch durch Neuroleptika
  • Substanzabhängigkeit (v.a. Beruhigungsmittel)



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Inadäquater Affekt (Parathymie)
Bewusstseinsinhalt und affektiver Ausdruck sind inkompatibel (z.B. Lachen, bei der Nachricht eines Todesfalls)

Vorkommen:
  • Hebephrene Schizophrenie


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Affektlabilität
Verstärkte Affektmodulation bei raschen Stimmungswechseln ("Himmelhoch jauchzend- zu Tode betrübt")

Vorkommen:
  • Manie/Zyklothymie
  • Borderline PS
  • Hirnschädigung
  • Demenz



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Affektinkontinenz
Extreme Affektmodulation bei geringstem Anlass (z.B. Wutausbruch, weil sich eine Fliege auf den Arm setzt).

Steigerung der Affektlabilität- Affekte sind abnorm stark; mangelnde Affektregulation

Vorkommen
  • akute (nicht chronische) Psychosen
  • Demenz
  • Alkoholismus
  • reizbar-impulsive Persönlichkeit (Borderline,...)


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Affektstarre
Affekte sind vorhanden, können aber nicht mehr geäußert werden. Kein emotionales Mitschwingen. Betroffene wirken kühl, wenig empathisch, distanziert.

Vorkommen:
  • schizoide PS
  • dämpfende Medikamente
  • chronische Psychose

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Affektstau
Stauung von Affekten mit Auftreten von Spannungs- und
Unruhegefühlen, bei dem es zur spontanen Entladungen
(Affektsturm) kommen kann.
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Ambivalenz
Mehrere Gefühle treten gleichzeitig auf.

Vorkommen:
  • grübelnde Depressive
  • Schizophrenie
  • auch bei Gesunden bisweilen
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Gefühl der Gefühllosigkeit
Quälendes Nichtfühlen-Können, keine Liebe, keine Trauer, etc.
Keine Dissoziation (Gefühle da, die abgespalten werden).

Vorkommen:
  • schwere Depression
  • Borderline PS


Einhergehend mit Anhedonie und Herabsetzung der Vitalgefühle.
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Affektstarre
Affekte sind vorhanden, können aber nicht mehr geäußert werden. Kein emotionales Mitschwingen. Betroffene wirken kühl, wenig empathisch, distanziert.

Vorkommen:
  • schizoide PS
  • dämpfende Medikamente
  • chronische Psychose

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Störungen des Antriebs und der Psychomotorik
Unter den Störungen des Antriebs und der Psychomotorik werden üblicherweise alle Störungen zusammengefasst, die die Energie,

Initiative und Aktivität eines Menschen betreffen (Antrieb)

sowie

die durch psychische Vorgänge geprägte Gesamtheit des Bewegungsablaufes (Psychomotorik).

Diese Störungen ergeben sich größtenteils spontan aus der
Beobachtung des Patienten.
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Störungen mit herabgesetztem Antrieb
Antriebshemmung:
Betroffene leiden unter Hemmung des Antriebs, der durch Willensanstrengung nicht gesteigert werden kann. Häufig gepaart mit innerer Unruhe und Getriebenheit, oft bei Depression.

Antriebsmangel:
Spontanantrieb reduziert oder verschwunden, verbunden mit Interessenlosigkeit, Verstimmung und Trägheit.

Antriebsverarmung:
Ehemals vorhandener Antrieb ist verschwunden, kann weder durch Anstrengung noch durch Aufforderung hergestellt werden. Oft bei Hirnschäden oder Schizophrenie (Negativ-Symptomatik).

Antriebsschwäche:
Ein zunächst vorhandener Antrieb erlahmt schnell, er kann aber mit gesteigerter Anstrengung aufrechterhalten werden.
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Antriebshemmung
Betroffene leiden unter Hemmung des Antriebs, der durch Willensanstrengung nicht gesteigert werden kann. Häufig gepaart mit innerer Unruhe und Getriebenheit, oft bei Depression.
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Antriebsmangel
Spontanantrieb reduziert oder verschwunden, verbunden mit Interessenlosigkeit, Verstimmung und Trägheit.

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Antriebsverarmung
Ehemals vorhandener Antrieb ist verschwunden, kann weder durch Anstrengung noch durch Aufforderung hergestellt werden. Oft bei Hirnschäden oder Schizophrenie (Negativ-Symptomatik).
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Antriebsschwäche
Ein zunächst vorhandener Antrieb erlahmt schnell, er kann aber mit gesteigerter Anstrengung aufrechterhalten werden.
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Gesteigerter Antrieb
- Unruhe
- Rastlosigkeit
- Triebhaftigkeit
- Impulshandlungen

--> Psychomotorische Unruhe, Agitiertheit
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Stupor/Rigor
Motorische Bewegungslosigkeit; ein Starrezustand des Körpers bei wachem Bewusstsein (!).

Depressiver (gebeugte Sitzhaltung, depressiver Ausdrucksmotorik)/schizophrener/katatoner Stupor
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Mutismus
Beharrliches Schweigen bei intakten Sprechorganen.

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Katalepsie
Eine einmal eingenommene Haltung wird über Stunden
aufrechterhalten.

Meist bei katatoner Schizophrenie.

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Automatismen (verschiedene Phänomene zählen dazu)
Der Patient führt automatische Handlungen aus, die er als nicht von sich selbst intendiert empfindet

zum Beispiel:
  • Negativismus: Das Gegenteil der Aufforderung wird ausgeführt oder Sperren gegen jede von außen induzierte Bewegung
  • Befehlsautomatismen: automatenhaftes Befolgen gegebener Befehle
  • Echopraxie und Echolallie: Bewegungen oder Sprache wird nachgeahmt. Meist bei katatoner Schizophrenie

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Motorische Unruhe
Ziellose und ungerichtete motorische Aktivität, die sich bis zur Tobsucht steigern kann.
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Logorrhoe
Übermäßiger Rededrang
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Stereotypien
Über lange Zeit wiederholte Äußerungen auf sprachlichem und motorischem Gebiet.
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Manierismen
Sonderbare, unnatürliche, gekünstelte, posenhafte
Züge des Verhaltens.


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Tic
Gleichförmig wiederkehrende, rasche und unwillkürliche
Muskelzuckungen, ggf, mit Ausdrucksgehalt

z.B. bei Tourette-Syndrom
Kartensatzinfo:
Autor: CoboCards-User
Oberthema: Psychologie
Thema: Psychopathologie
Schule / Uni: JLU
Ort: Gießen
Veröffentlicht: 16.09.2011
 
Schlagwörter Karten:
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