Def. Soziale Ungleichheit
Soziale Ungleichheit ist die sozial erzeugte Verteilung von Handlungsressourcen und Handlungsrestriktionen in der Bevölkerung der untersuchten Einheit.
Theorie des sozialen Handelns: 3 Kernannahmen
1. Menschliches Handeln ist zielgerichtet und wird daher durch spezifische Präferenzen oder Motive bestimmt.
2. In der Verfolgung ihrer Ziele unterliegen Menschen bestimmten Restriktionen.
3. Menschen maximieren in ihrem Handeln ihren Nutzen (unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Ziele und Handlungsrestriktionen)
=> Menschenbild des Homo Oeconomicus
2. In der Verfolgung ihrer Ziele unterliegen Menschen bestimmten Restriktionen.
3. Menschen maximieren in ihrem Handeln ihren Nutzen (unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Ziele und Handlungsrestriktionen)
=> Menschenbild des Homo Oeconomicus
4 zentrale Determinanten des Handelns
1. Handlungsziele
2. Handlungsmittel
3. Handlungsbedingungen
4. die Anderen
2. Handlungsmittel
3. Handlungsbedingungen
4. die Anderen
Verteilung der einzelnen Ansätze zur Sozialstrukturanalyse auf die 4 Handlungsdeterminanten
Ungleichheitsforschung:
- Handlungsressourcen & Handlungsrestriktionen
Lebensstilanalyse:
- Handlungsziele
Milieu:
- Handlungspartner
- Handlungsressourcen & Handlungsrestriktionen
Lebensstilanalyse:
- Handlungsziele
Milieu:
- Handlungspartner
Def. Sozialstruktur
Unter Sozialstruktur soll die Verteilung der vier zentralen Handlungsdeterminanten (Handlungsziele, Handlungsressourcen, Handlungsrestriktionen, Handlungspartner) auf die Bevölkerung der zu untersuchenden Einheit verstanden werden.
Def. Sozialstrukturanalyse
Die Sozialstrukturanalyse untersucht die spezifische Verteilung der vier Handlungsdeterminanten und versucht Erklärungen für Akteurverhalten zu liefern.
Vertikale Dimensionen der sozialen Ungleichheit
- Dimension des "oben" oder "unten" bzw. "mehr" oder "weniger"
Horizontale Dimension der sozialen Ungleichheit
- qualitative Ungleichheiten (z.B. Ethnie, Geschlecht etc.)
Soziale Schließung
- Erschwerung des Zugangs zu bestimmten sozialen Positionen durch bestimmte Bedingungen (z.B.: nur wer Abi hat, darf studieren)
- dient auch dem Zweck des Machterhalts / der Monopolisierung bestimmter sozialer Positionen.
- oft durch institutionell-administrative Vorgaben gesetzlich geregelt (-> es kann nur Arzt werden, wer ein Studium der Medizin absolviert hat)
- dient auch dem Zweck des Machterhalts / der Monopolisierung bestimmter sozialer Positionen.
- oft durch institutionell-administrative Vorgaben gesetzlich geregelt (-> es kann nur Arzt werden, wer ein Studium der Medizin absolviert hat)
Diskriminierung
- soziale Benachteiligung aufgrund askriptiver (= unveränderlicher) Merkmale, also schlechtere Behandlung bei gleicher oder höherer Leistung
- die Diskriminierten können dies aufgrund der Unveränderlichkeit der Merkmale (z.B. Geschlecht oder Ethnie) nicht verändern
- die Diskriminierten können dies aufgrund der Unveränderlichkeit der Merkmale (z.B. Geschlecht oder Ethnie) nicht verändern
Ausbeutung
- Spezialfall sozialer Schließung, weil die Ausschließenden in sozialer Relation (Administration und Herrschaft) zu den Ausgeschlossenen stehen:
1. Der hohe Wohlstand einer Gruppe ist ursächlich abhängig vom geringen Wohlstand einer anderen Gruppe.
2. Diese ursächliche Beziehung basiert auf dem Ausschluss der einen Gruppe von der Kontrolle über die zentralen Produktionsmittel in einer Gesellschaft.
3. Diese ursächliche Beziehung schließt wesentlich die Aneignung der Arbeitserträge der einen Gruppe durch die andere Gruppe ein.
1. Der hohe Wohlstand einer Gruppe ist ursächlich abhängig vom geringen Wohlstand einer anderen Gruppe.
2. Diese ursächliche Beziehung basiert auf dem Ausschluss der einen Gruppe von der Kontrolle über die zentralen Produktionsmittel in einer Gesellschaft.
3. Diese ursächliche Beziehung schließt wesentlich die Aneignung der Arbeitserträge der einen Gruppe durch die andere Gruppe ein.
Primärer Effekt der sozialen Herkunft (Bildungschancen)
- soziale Lage / Bildungshintergrund wirkt sich auf die Bildungsleistungen aus
Sekundärer Effekt der sozialen Herkunft (Bildungschancen)
Kinder aus vertikal höher einzustufenden Klassenlagen/Schichten entscheiden sich bei gleichen Leistungen eher für einen weiterführenden Verbleib im institutionellen Bildungssystem;
Bildungsentscheidungen von a) außen und b) innen:
a) Lehrer bewerten Kinder aus höherer sozialer Lage bei gleicher Leistung tendenziell besser
b) Kinder aus niedrigerer sozialer Lage entscheiden sich eher für niedrigere Bildungslaufbahn ("bekannte" Bildungslaufbahn entsprechend den Eltern: "Ich werde Arbeiter!", Risiko des ausbleibenden Bildungsertrags)
Bildungsentscheidungen von a) außen und b) innen:
a) Lehrer bewerten Kinder aus höherer sozialer Lage bei gleicher Leistung tendenziell besser
b) Kinder aus niedrigerer sozialer Lage entscheiden sich eher für niedrigere Bildungslaufbahn ("bekannte" Bildungslaufbahn entsprechend den Eltern: "Ich werde Arbeiter!", Risiko des ausbleibenden Bildungsertrags)
Matthäuseffekt
- leichte Startvorteile kumulieren im Laufe einer Bildungslaufbahn tendenziell (Rössel: "pfadabhängiger Prozess")
=> Bsp. ältere Schüler eines Jahrgangs
=> Bsp. Weiser & Drittmittel
=> Bsp. ältere Schüler eines Jahrgangs
=> Bsp. Weiser & Drittmittel
4 Möglichkeiten der Operationalisierung von "Armut"
Sozialhilfebezug
- Kritik: viele wollen nicht, Sozialhilfe soll gerade Mittel zur beseitigung von Armut sein
Einkommensansatz
- eindimensionale Einordnung nach Einkommen (pro Haushalt)
- Niedrigeinkommen: weniger als 60% des Durchschnitts, relative Armut: weniger als 50%, strenge Armut: weniger als 40%)
-> wird am häufigsten verwendet
-> Kritik: Einkommen pro Haushalt zeigt nicht immer tatsächliche Versorgung in zentralen Lebensbereichen
Lebenslagenansatz
- mehrdimensionaler Ansatz: auch nicht-monetäre Aspekte zählen mit (z.B. Partizipation an Erwerbsarbeit, Bildung der Personen im Haushalt, Wohn- und Gesundheitssituation)
Deprivationsansatz
- betrachtet die Ausstattung von Haushalten mit Gütern und Dienstleistungen
-> empirische Studie: was braucht man, was habe ich?
- Kritik: viele wollen nicht, Sozialhilfe soll gerade Mittel zur beseitigung von Armut sein
Einkommensansatz
- eindimensionale Einordnung nach Einkommen (pro Haushalt)
- Niedrigeinkommen: weniger als 60% des Durchschnitts, relative Armut: weniger als 50%, strenge Armut: weniger als 40%)
-> wird am häufigsten verwendet
-> Kritik: Einkommen pro Haushalt zeigt nicht immer tatsächliche Versorgung in zentralen Lebensbereichen
Lebenslagenansatz
- mehrdimensionaler Ansatz: auch nicht-monetäre Aspekte zählen mit (z.B. Partizipation an Erwerbsarbeit, Bildung der Personen im Haushalt, Wohn- und Gesundheitssituation)
Deprivationsansatz
- betrachtet die Ausstattung von Haushalten mit Gütern und Dienstleistungen
-> empirische Studie: was braucht man, was habe ich?
Absolute Armut
- Orientierung am physischen Existenzminimum ("1 Dollar pro Tag"-Regel)
Relative Armut
- Armut im Vergleich zur sozialen Bezugsgruppe
=> in D meistbenutzter Indikator: Einkommen
=> in D meistbenutzter Indikator: Einkommen
Ansätze sozialer Ungleichheit
Formen sozialer Mobilität
räumliche Mobilität
soziale Mobilität
vertikale Mobilität: Klassen-, Schichten-, Statusmobilität
horizontale Mobilität
intragenerationale Mobilität
intergenerationale Mobilität
=> ZUSAMMENFASSUNG, S. 198
=> https://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/662321
soziale Mobilität
vertikale Mobilität: Klassen-, Schichten-, Statusmobilität
horizontale Mobilität
intragenerationale Mobilität
intergenerationale Mobilität
=> ZUSAMMENFASSUNG, S. 198
=> https://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/662321
Kartensatzinfo:
Autor: CoboCards-User
Oberthema: BiWi 2D
Thema: Soziale Ungleichheit
Veröffentlicht: 08.09.2019
Schlagwörter Karten:
Alle Karten (20)
keine Schlagwörter