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Verwandtenselektion
Annahme, dass die natürliche Selektion insbesondere die Evolution von prosozialem Verhalten gegenüber genetisch Verwandten gefördert hat, und zwar deshalb, weil dieses Verhalten den indirekten Reproduktionserfolg eines Individuums erhöht.
Die Theorie leitet sich direkt aus dem von Hamilton (1964) entwickelten Konzept der Gesamtfitness ab.
Hamilton schlägt vor, dass sich der Fortpflanzungserfolg eines Individuums nicht nur an der Weitergabe seiner Gene durch die Zeugung eigener Nach-kommen bemisst, sondern an der Gesamtzahl eigener Gene, die an die nachfolgende Generation weitergegeben wird (der Gesamtfitness).
Ein Individuum kann daher die Reproduktion seiner Gene auch fördern, indem er seine genetischen Verwandten (Brüder, Schwestern, Cousins, Cousinen etc.) darin unterstützt, ihr Überleben zu sichern und die mit ihm geteilten Gene weiterzugeben. Hilfeverhalten und Altruismus gegenüber Verwandten steigert also die Gesamtfitness eines Individuums.
So demonstrieren die Ergebnisse einer Serie von einfalls-reichen Szenarioexperimenten von Burnstein et al. (1994) im Einklang mit dieser Theorie, dass die Bereitschaft, anderen Personen zu helfen, mit dem Grad der genetischen Verwandtschaft zwischen Helfer und Hilfeemp-fänger linear ansteigt. Interessanterweise war dieser Linearzusammen-hang allerdings nur dann zu beobachten, wenn es sich bei den präsentier-ten Notfallszenarien, um lebensbedrohliche Situationen handelte (ein Brand in einem Wohnhaus). Wenn in der dargestellten Notsituation keine Lebensgefahr für die andere Person bestand, spielte die genetische Ver-wandtschaft für das Ausmaß der Hilfsbereitschaft keine Rolle.
Die Theorie leitet sich direkt aus dem von Hamilton (1964) entwickelten Konzept der Gesamtfitness ab.
Hamilton schlägt vor, dass sich der Fortpflanzungserfolg eines Individuums nicht nur an der Weitergabe seiner Gene durch die Zeugung eigener Nach-kommen bemisst, sondern an der Gesamtzahl eigener Gene, die an die nachfolgende Generation weitergegeben wird (der Gesamtfitness).
Ein Individuum kann daher die Reproduktion seiner Gene auch fördern, indem er seine genetischen Verwandten (Brüder, Schwestern, Cousins, Cousinen etc.) darin unterstützt, ihr Überleben zu sichern und die mit ihm geteilten Gene weiterzugeben. Hilfeverhalten und Altruismus gegenüber Verwandten steigert also die Gesamtfitness eines Individuums.
So demonstrieren die Ergebnisse einer Serie von einfalls-reichen Szenarioexperimenten von Burnstein et al. (1994) im Einklang mit dieser Theorie, dass die Bereitschaft, anderen Personen zu helfen, mit dem Grad der genetischen Verwandtschaft zwischen Helfer und Hilfeemp-fänger linear ansteigt. Interessanterweise war dieser Linearzusammen-hang allerdings nur dann zu beobachten, wenn es sich bei den präsentier-ten Notfallszenarien, um lebensbedrohliche Situationen handelte (ein Brand in einem Wohnhaus). Wenn in der dargestellten Notsituation keine Lebensgefahr für die andere Person bestand, spielte die genetische Ver-wandtschaft für das Ausmaß der Hilfsbereitschaft keine Rolle.
Flashcard info:
Author: Lise Langstrumpf
Main topic: Psycholgie
Topic: Sozialpsychologie 03407
School / Univ.: FU Hagen
Published: 13.12.2014