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Welche Kritik kann man an der Theorie der funktionalen Bildung üben?
Kategoriale Bildung
3 Punkte
Kategoriale Bildung
3 Punkte
- Anthropologische Voraussetzung
Die "Kräfte" erscheinen als "Vermögen", die eine bestimmt und begrenzte "Funktion" als schlummernde Möglichkeit in sich vorgezeichnet enthalten. Bildung ist dann jener Prozess, bzw. das Ergebnis jenes Prozesses, in dem diese schlummernden Möglichkeiten durch Übung an geeigneten Stoffen zu wirklichen Kräften werden, zu ausgebildeten Instrumenten der Bewältigung mannigfacher Inhalte. Jene vorausgesetzten "Vermögen" sind rein hypothetischer Natur. Hat wirklich jeder Mensch die gleichen "Vermögen" in sich?
Beispiel: Ein Schüler, der in der Mathematik die Fähigkeit zu beziehendem Denken beweist, diese Fähigkeit im Raum etwa der Sprachen keineswegs besitzt. Ein Schüler, der sich im bildnerischen Gestalten durch große Phantasie auszeichnet, angesichts der Aufgabe, versuchsweise Hypothesen zu Deutung einfacher physikalischer Sachverhalte zu entwerfen, aber ausgesprochen phantasielos wirkt.
Daraus folgt: Was Phantasie, beziehendes Denken, Beobachtungsfähigkeit usw. sind, das ist offenbar abhängig von der Struktur der Inhalte, die gedacht, als Phantasievorstellung entworfen, als "Gegenstände" beobachtet werden. Und von dem "Vermögen" des einzelnen Kindes?
Also nur in Bezug auf bestimmt Inhalte erhält der Begriff "Geist", nur im Blick auf die Begegnung von Kind und Inhalt gewinnt der Begriff "Bildung" einen angebbaren Sinn.
Wenn das richtig ist, dann bricht in ihren unausgesprochenen Voraussetzungen auch die ganze Theorie der funktionalen Bildung als selbstständiger Deutungsansatz zusammen.
- Kritiker: Herbart innerhalb der GP, Deweys Erziehungstheorie ("Demokratie und Erziehung" 1949), neuere Lerntheorien (Heinrich Roth "Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens", 1973)
- Trotz der Kritik weist die Theorie der funktionalen Bildung auf einen wichtigen Gesichtspunkt hin: Die Aneignung der objektiven, geschichtlich-gesellschaftlich-kulturellen Wirklichkeit und die Auseinandersetzung mit ihr muss in die eigenen Aktivitäten des jungen Menschen übersetzt werden, in sein eigenes Denken, Urteilen, Werten, Handeln.
Die "Kräfte" erscheinen als "Vermögen", die eine bestimmt und begrenzte "Funktion" als schlummernde Möglichkeit in sich vorgezeichnet enthalten. Bildung ist dann jener Prozess, bzw. das Ergebnis jenes Prozesses, in dem diese schlummernden Möglichkeiten durch Übung an geeigneten Stoffen zu wirklichen Kräften werden, zu ausgebildeten Instrumenten der Bewältigung mannigfacher Inhalte. Jene vorausgesetzten "Vermögen" sind rein hypothetischer Natur. Hat wirklich jeder Mensch die gleichen "Vermögen" in sich?
Beispiel: Ein Schüler, der in der Mathematik die Fähigkeit zu beziehendem Denken beweist, diese Fähigkeit im Raum etwa der Sprachen keineswegs besitzt. Ein Schüler, der sich im bildnerischen Gestalten durch große Phantasie auszeichnet, angesichts der Aufgabe, versuchsweise Hypothesen zu Deutung einfacher physikalischer Sachverhalte zu entwerfen, aber ausgesprochen phantasielos wirkt.
Daraus folgt: Was Phantasie, beziehendes Denken, Beobachtungsfähigkeit usw. sind, das ist offenbar abhängig von der Struktur der Inhalte, die gedacht, als Phantasievorstellung entworfen, als "Gegenstände" beobachtet werden. Und von dem "Vermögen" des einzelnen Kindes?
Also nur in Bezug auf bestimmt Inhalte erhält der Begriff "Geist", nur im Blick auf die Begegnung von Kind und Inhalt gewinnt der Begriff "Bildung" einen angebbaren Sinn.
Wenn das richtig ist, dann bricht in ihren unausgesprochenen Voraussetzungen auch die ganze Theorie der funktionalen Bildung als selbstständiger Deutungsansatz zusammen.
- Kritiker: Herbart innerhalb der GP, Deweys Erziehungstheorie ("Demokratie und Erziehung" 1949), neuere Lerntheorien (Heinrich Roth "Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens", 1973)
- Trotz der Kritik weist die Theorie der funktionalen Bildung auf einen wichtigen Gesichtspunkt hin: Die Aneignung der objektiven, geschichtlich-gesellschaftlich-kulturellen Wirklichkeit und die Auseinandersetzung mit ihr muss in die eigenen Aktivitäten des jungen Menschen übersetzt werden, in sein eigenes Denken, Urteilen, Werten, Handeln.
Tags: Kategoriale Bildung
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Author: yokotsuno
Main topic: Bildungswissenschaften
Topic: Bildung
Published: 09.02.2010