Wie definieren Geulen / Hurrelmann den Begriff Sozialisation?
Sozialisation versteht sich als der Prozess der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit zwischen Individuum und der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt
...tragend die Frage danach, wie sich der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt bildet.
...tragend die Frage danach, wie sich der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt bildet.
Anforderungen an eine Sozialisationstheorie
Theodor Schulze: 5 Kriterien für wissenschaftliche Theorien im sozialen Feld:
1) Daten: systematisch gesammelte, empirische Daten
2) Konzepte: Modellkonstruktion mit logischem Zusammenhang
3) Reflexion über das methodische Vorgehen
4) Diskussionen: Annahmen und Aussagen müssen mit Einwänden und Widersprüchen konfrontiert werden und darüber hinaus diskutiert werden
5) Fragen und Kritik: neue Handlungsmöglichkeiten
Definition Sozialisationstheorie: Theorien, die in verallgemeinernder und modellhafter Weise die real ablaufenden Sozialisationsprozesse beschreiben und ihre Wirkungszusammenhänge erklären sowie die Ergänzung um spezifische Ansprüche, die sich aus dem Gegenstandsbereich Sozialisation ergeben.
1) Daten: systematisch gesammelte, empirische Daten
2) Konzepte: Modellkonstruktion mit logischem Zusammenhang
3) Reflexion über das methodische Vorgehen
4) Diskussionen: Annahmen und Aussagen müssen mit Einwänden und Widersprüchen konfrontiert werden und darüber hinaus diskutiert werden
5) Fragen und Kritik: neue Handlungsmöglichkeiten
Definition Sozialisationstheorie: Theorien, die in verallgemeinernder und modellhafter Weise die real ablaufenden Sozialisationsprozesse beschreiben und ihre Wirkungszusammenhänge erklären sowie die Ergänzung um spezifische Ansprüche, die sich aus dem Gegenstandsbereich Sozialisation ergeben.
Soziale Ungleichheit
Def. Soziale Ungleichheit ist in der ungleichen Verteilung von Lebenschancen begründet, als allgemeine jede Art verschiedener Möglichkeiten der Teilhabe an Gesellschaft.
Soziale Ungleichheit ist somit eine gesellschafltiche Konstruktion, die an ihre historische Zeit gebunden ist und nie objektiv sein kann.
Folgen: Auswirkungen auf Lebensführung, auch Lasten werden gesellschaftlich ungleich verteilt
2 Modellgruppen zur Beschreibung:
deskriptiv - beschreibende Modelle und Theorien
präskriptiv - erklärende Modelle und Theorien
Soziale Klassen: Klassenmodelle sind historisch gesehen die "Klassiker" - Theorien zur Beschreibung sozialer Ungleichheit. Untergliederung in Großgruppen: Klassen (Marx: Bourgeosie und Proletariat / Weber: mehrdimensionales Modell)
Soziale Schicht: ähnliche Positionen im Schichtungssystem
(Dahrendorf: Hausmodell zur sozialen Schichtung)
Klassen- und Schichtmodelle bilden vertikale Ungleichheiten, meist ökonomische Unterschiede - ab.
Soziale Lage, Milieus, Lebensstile: Modelle, die o.g. Begriffe aufnehmen, bilden horizontale Unterschiede ab
Soziale Ungleichheit ist somit eine gesellschafltiche Konstruktion, die an ihre historische Zeit gebunden ist und nie objektiv sein kann.
Folgen: Auswirkungen auf Lebensführung, auch Lasten werden gesellschaftlich ungleich verteilt
2 Modellgruppen zur Beschreibung:
deskriptiv - beschreibende Modelle und Theorien
präskriptiv - erklärende Modelle und Theorien
Soziale Klassen: Klassenmodelle sind historisch gesehen die "Klassiker" - Theorien zur Beschreibung sozialer Ungleichheit. Untergliederung in Großgruppen: Klassen (Marx: Bourgeosie und Proletariat / Weber: mehrdimensionales Modell)
Soziale Schicht: ähnliche Positionen im Schichtungssystem
(Dahrendorf: Hausmodell zur sozialen Schichtung)
Klassen- und Schichtmodelle bilden vertikale Ungleichheiten, meist ökonomische Unterschiede - ab.
Soziale Lage, Milieus, Lebensstile: Modelle, die o.g. Begriffe aufnehmen, bilden horizontale Unterschiede ab
Ausgewählte Theorien: Theoriebeispiel I: Erikson
Lebenslauf, Krise und Identiät bei Erikson
Erik. H. Erikson (1902 - 1994) entwickelte in den fünfziger Jahren sein Modell von "Identität und Lebenszyklus"
- Entwicklung als Integrationsleistung des Menschen: Gleichheit und Kontinuität des Ichs; innere Konflikte und persönliches Erleben legen die Art und Weise fest, wie ein Mensch zu einer individuellen Persönlichkeit wird.
- Lebensweg in 8 Phasen; Subjektentwicklung als Abfolge von Krisen - Überwindung der Krisen führt zur Erweiterung der Identität
- These Eriskons: die fünfte Lebensphase der Adoleszenz wird über Identität des Menschen entscheiden
Erik. H. Erikson (1902 - 1994) entwickelte in den fünfziger Jahren sein Modell von "Identität und Lebenszyklus"
- Entwicklung als Integrationsleistung des Menschen: Gleichheit und Kontinuität des Ichs; innere Konflikte und persönliches Erleben legen die Art und Weise fest, wie ein Mensch zu einer individuellen Persönlichkeit wird.
- Lebensweg in 8 Phasen; Subjektentwicklung als Abfolge von Krisen - Überwindung der Krisen führt zur Erweiterung der Identität
- These Eriskons: die fünfte Lebensphase der Adoleszenz wird über Identität des Menschen entscheiden
8-Lebensphasen-Modell nach Erikson
1. Phase: "Ich bin, was man mir gibt.": Krise Vertrauen gegen Misstrauen
2. Phase: "Ich bin, was ich will.": Krise Autonomie gegen Scham
3. Phase: "Ich bin, was ich mir vorstellen kann." Krise: Initiative gegen Schuldgefühle
4. Phase: "Ich bin, was ich lerne." Krise: Tätigkeit gegen Minderwertigkeitsgefühle
5. Phase: "Wer bin ich, wer bin ich nicht?" Krise Identität gegen Identitätsverwirrung
6. Phase: "Ich bin, was ich einem anderen gebe und was ich in ihm finde." Krise Identität gegen Isolierung
7. Phase: "Ich bin, was ich mit einem anderen zusammen aufbaue und erhalte." Krise Schöpferische Tätigkeit gegen Stagnation
8. Phase: "Ich akzeptiere, was ich geworden bin." Krise Integrität gegen Verzweiflung
2. Phase: "Ich bin, was ich will.": Krise Autonomie gegen Scham
3. Phase: "Ich bin, was ich mir vorstellen kann." Krise: Initiative gegen Schuldgefühle
4. Phase: "Ich bin, was ich lerne." Krise: Tätigkeit gegen Minderwertigkeitsgefühle
5. Phase: "Wer bin ich, wer bin ich nicht?" Krise Identität gegen Identitätsverwirrung
6. Phase: "Ich bin, was ich einem anderen gebe und was ich in ihm finde." Krise Identität gegen Isolierung
7. Phase: "Ich bin, was ich mit einem anderen zusammen aufbaue und erhalte." Krise Schöpferische Tätigkeit gegen Stagnation
8. Phase: "Ich akzeptiere, was ich geworden bin." Krise Integrität gegen Verzweiflung
psychosoziales Moratorium (Erikson)
Def. "Identität": Verständnis des Subjekts von sich selbst
"Ich-Identität" im Jugendalter: in der Kindheit gesammelte Ich-Werte - Rekonstruktion und Integration
- Gefahr der Identitätsdiffusion: Angst, dass die geforderte Integration misslingt --> besonders heftige Identitätskrise
- gesellschaftliche Integration durch erfolgreich durchlaufene Adoleszens-Krise
- Jugend als Vorbereitungszeit - Übergang vom Kindheitsstatuts in den Erwachsenenstatus als verlängerte Jugendphase
- dient als Erprobungsraum, in dem sich der Heranwachsende mit physiologischen Veränderung vertraut machen kann
- "Entwicklungsaufschub" zur gesellschaftlichen Rollenübernahme
"Ich-Identität" im Jugendalter: in der Kindheit gesammelte Ich-Werte - Rekonstruktion und Integration
- Gefahr der Identitätsdiffusion: Angst, dass die geforderte Integration misslingt --> besonders heftige Identitätskrise
- gesellschaftliche Integration durch erfolgreich durchlaufene Adoleszens-Krise
- Jugend als Vorbereitungszeit - Übergang vom Kindheitsstatuts in den Erwachsenenstatus als verlängerte Jugendphase
- dient als Erprobungsraum, in dem sich der Heranwachsende mit physiologischen Veränderung vertraut machen kann
- "Entwicklungsaufschub" zur gesellschaftlichen Rollenübernahme
Ansprüche an sozialisationstheoretische Konzepte
(1) umfassendes Verständnis von "Persönlichkeit"
(2) aktiv handelndes Subjekt
(3) aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt und Wechselwirkung mit innerpsychischen Persönlichkeitsmerkmalen
(4) Sozialisation als Prozess führt zur Vergesellschaftung und Individualisierung
(5) Erklärung, wie die Bedingungen der sozialen Umwelt den Prozess der Persönlichkeitsentwicklung beeinflussen
Problematik: sozialisationstheoretische Entwürfe sind immer auch normativ, weil 1) sie Aussagen über Ergebnisse eines gelungenen Sozialisationsprozesses machen, 2) immer Aussagen über Einbindung in gesellschaftlichen Prozess treffen
> Emile Durkheim fasst Sozialisation erstmals systematisch als Zusammenhang von gesellschaftlichen Strukturen, Normen und Persönlichkeitsprägung auf und zusammen.
(2) aktiv handelndes Subjekt
(3) aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt und Wechselwirkung mit innerpsychischen Persönlichkeitsmerkmalen
(4) Sozialisation als Prozess führt zur Vergesellschaftung und Individualisierung
(5) Erklärung, wie die Bedingungen der sozialen Umwelt den Prozess der Persönlichkeitsentwicklung beeinflussen
Problematik: sozialisationstheoretische Entwürfe sind immer auch normativ, weil 1) sie Aussagen über Ergebnisse eines gelungenen Sozialisationsprozesses machen, 2) immer Aussagen über Einbindung in gesellschaftlichen Prozess treffen
> Emile Durkheim fasst Sozialisation erstmals systematisch als Zusammenhang von gesellschaftlichen Strukturen, Normen und Persönlichkeitsprägung auf und zusammen.
Ausgewählte Theorien: Theoriebeispiel 2 - Pierre Bourdieu: Kapitalsorten und Habitus
- Pierre Bourdieu (1987): "Die feinen Unterschiede"
- Unterscheidung von Klassen nach Struktur des vorhandenen Kapitals (Nachweis über Klassengesellschaft in Frankreich)
- für Bourdieu steht Sozialisation für:
1. Erwerb von verschiedenen Arten von Kapital
2. als Positionierung im sozialen Raum
3. als Prozess der Habitualisierung
Def. "Kapital": akkumulierte Arbeit
Die drei Kapitalsorten
1. ökonomisches Kapital: ist direkt in Geld konvertierbar bzw. ist Geld; Institutionalisierung des Eigentumsrechts
2. kulturelles (culture-cultivation-Bildung) Kapital: ist unter bestimmten Voraussetzungen in ökonomisches Kapital konvertierbar; eignet sich besonders gut zur Institutionalisierung in Form von schulischen Titeln
3. soziales Kapital: bezeichnet "Beziehungsnetze", in denen sich Personen bewegen, unter bestimmten Voraussetzungen auch in ökonomisches Kapital konvertierbar; Institutionalisierung in Form von Adelstiteln - Reproduktion und Bestätigung der Grenzen
- Unterscheidung von Klassen nach Struktur des vorhandenen Kapitals (Nachweis über Klassengesellschaft in Frankreich)
- für Bourdieu steht Sozialisation für:
1. Erwerb von verschiedenen Arten von Kapital
2. als Positionierung im sozialen Raum
3. als Prozess der Habitualisierung
Def. "Kapital": akkumulierte Arbeit
Die drei Kapitalsorten
1. ökonomisches Kapital: ist direkt in Geld konvertierbar bzw. ist Geld; Institutionalisierung des Eigentumsrechts
2. kulturelles (culture-cultivation-Bildung) Kapital: ist unter bestimmten Voraussetzungen in ökonomisches Kapital konvertierbar; eignet sich besonders gut zur Institutionalisierung in Form von schulischen Titeln
3. soziales Kapital: bezeichnet "Beziehungsnetze", in denen sich Personen bewegen, unter bestimmten Voraussetzungen auch in ökonomisches Kapital konvertierbar; Institutionalisierung in Form von Adelstiteln - Reproduktion und Bestätigung der Grenzen
Sozialisation als Positionierung im sozialen Raum - Bourdieu
soziale Wirklichkeit (Def. Bourdieu): ist "ein Ensemble unsichtbarer Beziehungen, die einen Raum wechselseitig sich äußerlicher Positionen bilden, Positionen, die sich wechselseitig zueinander definieren, durch Nähe, Nachbarschaft oder Ferne sowie durch ihre realtive Positon.
> Kapitalausstattung: Gesamtmenge und die Zusammensetzung des verfügbaren Kapitals entscheidet über die Position eines Akteurs oder einer Gruppe im sozialen Raum
> soziale Positionierung erlaubt recht genaue Aussagen über Lebensgewohnheiten
--> soziale Distinktion
> Kapitalausstattung: Gesamtmenge und die Zusammensetzung des verfügbaren Kapitals entscheidet über die Position eines Akteurs oder einer Gruppe im sozialen Raum
> soziale Positionierung erlaubt recht genaue Aussagen über Lebensgewohnheiten
--> soziale Distinktion
Sozialisation als Prozess der Habitualisierung (Bourdieu)
Bourdieu führt mit "Habitus"einen sozialisationstheoretisch relevanten Begriff ein.
- Definiton Habitus: "erworbene Haltung (Habe, Gehabe) des Individuums in der sozialen Welt, seine Dispositionen, seine Gewohnheiten, seine Lebensweise, seine Einstellungen und Wertvorstellungen.
- beobachtbar im Raum des Lebensstils - Verbindungsglied zwischen objektiven gesellschaftlichen Verhältnissen und subjektivem Handeln
- = Erzeugungsprinzip bestimmter praktischer Lebensführung sowie Bewertungsprinzip
- Habitus erzeugt Distinktionen im Sinne von sozialer Abgrenzung und Herstellung von Unterschieden
Klassenhabitus: Jedes Individuum hat seinen individuellen Habitus. Die Unterschiede sind jedoch nicht so individuell, dass man nicht von einer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse sprechen könnte. Soziale Klassen teilen bestimmte Lebensstile.
Klassenhabitus mit seinen jeweiligen Ausdrucksformen führt zum Ausschluss von Angehörigen "fremder" Klassen.
- Definiton Habitus: "erworbene Haltung (Habe, Gehabe) des Individuums in der sozialen Welt, seine Dispositionen, seine Gewohnheiten, seine Lebensweise, seine Einstellungen und Wertvorstellungen.
- beobachtbar im Raum des Lebensstils - Verbindungsglied zwischen objektiven gesellschaftlichen Verhältnissen und subjektivem Handeln
- = Erzeugungsprinzip bestimmter praktischer Lebensführung sowie Bewertungsprinzip
- Habitus erzeugt Distinktionen im Sinne von sozialer Abgrenzung und Herstellung von Unterschieden
Klassenhabitus: Jedes Individuum hat seinen individuellen Habitus. Die Unterschiede sind jedoch nicht so individuell, dass man nicht von einer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse sprechen könnte. Soziale Klassen teilen bestimmte Lebensstile.
Klassenhabitus mit seinen jeweiligen Ausdrucksformen führt zum Ausschluss von Angehörigen "fremder" Klassen.
Ausgewählte Theorien - Theoriebeispiel 3: Individualisierung nach Beck
drei Dimensionen nach Beck:
Freisetzungsdimension:
- der einzelne Mensch als "Gestalter seines eigenen Lebens" - Veränderung ehemals stabiler Sozialformen der industriellen Gesellschaft
Entzauberungsdimension:
- Orientierungsrahmen fehlt zunehmend
- Auflösungsfaktor Individualisierung
Reintegrationsdimension:
Ambivalenzen der Individualisierung: positiv: Emanzipation, Freisetzung aus traditionellen Geschlechterrollen, Wahlalternativen
negativ: Isolierung, Einsamkeit, Entscheidungszwänge
Freisetzungsdimension:
- der einzelne Mensch als "Gestalter seines eigenen Lebens" - Veränderung ehemals stabiler Sozialformen der industriellen Gesellschaft
Entzauberungsdimension:
- Orientierungsrahmen fehlt zunehmend
- Auflösungsfaktor Individualisierung
Reintegrationsdimension:
Ambivalenzen der Individualisierung: positiv: Emanzipation, Freisetzung aus traditionellen Geschlechterrollen, Wahlalternativen
negativ: Isolierung, Einsamkeit, Entscheidungszwänge
Sozialisation - Bildung - Ungleichheit
- gerade im Bildungssystem offenbart sich, dass empirisch der Zusammenhang und die Abhängigkeit von sozialer Herkunft und Bildungschancen nicht auflösbar ist
- Reproduktion sozialer Ungleichheit innerschulisch determiniert
- dreistufige Qualfikationsstruktur (Staatsdienst, technisch-kaufmännisch, duales Berufsbildungssystem)
Soziale Mobilität: "Wechsel von Personen zwischen sozialen Positionen und Schichten - horizontal und vertikal
- individuelle Mobilität; kollektive Mobilität, Intergenerationen-Mobilität (Schichtzugehörigkeit zwischen Eltern und Kindern verändert sich); Intragenerationen-Mobilität (Auf- und Abstieg innerhalb der individuellen Biografie) > Weitergabe der Kapitalarten - Vorteil für Kinder aus höheren Schichten
> Kapitalausstattung der Eltern wirkt doppelt ungleichheitsgenerierend: 1) vor Eintritt in eine Bildungseinrichtung, 2) während der Verweildauer
- Reproduktion sozialer Ungleichheit innerschulisch determiniert
- dreistufige Qualfikationsstruktur (Staatsdienst, technisch-kaufmännisch, duales Berufsbildungssystem)
Soziale Mobilität: "Wechsel von Personen zwischen sozialen Positionen und Schichten - horizontal und vertikal
- individuelle Mobilität; kollektive Mobilität, Intergenerationen-Mobilität (Schichtzugehörigkeit zwischen Eltern und Kindern verändert sich); Intragenerationen-Mobilität (Auf- und Abstieg innerhalb der individuellen Biografie) > Weitergabe der Kapitalarten - Vorteil für Kinder aus höheren Schichten
> Kapitalausstattung der Eltern wirkt doppelt ungleichheitsgenerierend: 1) vor Eintritt in eine Bildungseinrichtung, 2) während der Verweildauer
Soziale Ungleichheit und soziale Milieus als Sozialisationskontexte
- Bildung als zentraler Indikator für die Vergabe von Lebens- und Berufschancen ist ein hoch selektives Gut
- deterministisches Subjektverständnis der Sozialisationsforschung ist beendet
- Paradigmenwechsel vom deterministischen zum entwicklungsoffenen Subjektverständnis
zentrale methodologische Annahme Bourdieus: Lebensstile, Habitus, Mentalitäten auf der einen Seite und die Verfügbarkeit über ökonomische und kulturelle Ressourcen auf der anderen Seite sind im Verhältnis der Übereinstimmung
- deterministisches Subjektverständnis der Sozialisationsforschung ist beendet
- Paradigmenwechsel vom deterministischen zum entwicklungsoffenen Subjektverständnis
zentrale methodologische Annahme Bourdieus: Lebensstile, Habitus, Mentalitäten auf der einen Seite und die Verfügbarkeit über ökonomische und kulturelle Ressourcen auf der anderen Seite sind im Verhältnis der Übereinstimmung
Deutsche Milieutypologie
Sozialer Raum: vertikal dreitgeteilt in 1) priviligiert, 2) nicht-priviligiert, 3) unterpriviligiert
- Raumgliederung: fünf Milieu-Großgruppen, die ihren Platz im sozialen Raum schon seit Generationen weitergeben
- horizontale Teilung in Traditionslinien über Generationen: 1) Macht und Besitz, 2) akademische und halbakademische Intelligenz(1) oben grenzt sich priviligierte bürgerliche Oberschicht durch distinktive Lebensstile ab
(2) die großen Volksmilieus der Mitte grenzen sich druch eine respektable Lebensführung sowie eine sichere und geachtete Berufsstellung nach unten ab
(3) unterpriviligierte Volksmilieus mit seit Generationen bekannten Erfahrungen sozialer Ohnmacht
Milieusozialisation: Mit der Perspektive sozialer Milieus ist die Aktualisierung einer sozialisationsstrukturellen Orientierung in der Sozialisationsforschung verbunden.
die äußeren Ressourcen (Kapital) und inneren Hanldungsrepertoires sind nicht starr determiniert, sondern eine Art Grundformel, die in Lern-und Umstellungsprozessen erweitert werden.
- Raumgliederung: fünf Milieu-Großgruppen, die ihren Platz im sozialen Raum schon seit Generationen weitergeben
- horizontale Teilung in Traditionslinien über Generationen: 1) Macht und Besitz, 2) akademische und halbakademische Intelligenz(1) oben grenzt sich priviligierte bürgerliche Oberschicht durch distinktive Lebensstile ab
(2) die großen Volksmilieus der Mitte grenzen sich druch eine respektable Lebensführung sowie eine sichere und geachtete Berufsstellung nach unten ab
(3) unterpriviligierte Volksmilieus mit seit Generationen bekannten Erfahrungen sozialer Ohnmacht
Milieusozialisation: Mit der Perspektive sozialer Milieus ist die Aktualisierung einer sozialisationsstrukturellen Orientierung in der Sozialisationsforschung verbunden.
die äußeren Ressourcen (Kapital) und inneren Hanldungsrepertoires sind nicht starr determiniert, sondern eine Art Grundformel, die in Lern-und Umstellungsprozessen erweitert werden.
3 Formen des Kulturellen Kapitals
inkorporiert: : verinnerlicht, in Form von dauerhaften Dispositionen des Organismus (Kenntnisse, Eigenschaften, Fähigkeiten); grundsätzlich körpergebunden. "Bildung"
Dauer des Bildungserwerbs: inkorporiertes Kapital- Habitus = aus Haben ist Sein geworden
objektiviert: in Form von kulturellen Gütern (Bücher, Lexika, Maschinen...) / Eigenschaften, die sich nur durch die Beziehung zum inkorporierten Kapital bestimmen lassen
"institutionalisiert: besondere Form von Objektivationen (Titel, Abschlüsse), kollektive Magie
Dauer des Bildungserwerbs: inkorporiertes Kapital- Habitus = aus Haben ist Sein geworden
objektiviert: in Form von kulturellen Gütern (Bücher, Lexika, Maschinen...) / Eigenschaften, die sich nur durch die Beziehung zum inkorporierten Kapital bestimmen lassen
"institutionalisiert: besondere Form von Objektivationen (Titel, Abschlüsse), kollektive Magie
Persönlichkeit
Persönlichkeit bezeichnet ein spezifisches Gefüge von Merkmalen, Eigenschaften, Einstellungen und Handlungskompetenzen.
Zwei Dimensionen der Persönlichkeitsentwicklung
1. Das spezifische Gefüge des Einzelnen wird als "Individualität" bezeichnet.
2. Die zweite Dimension ist der "Sozialcharakter" - die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe, Klasse, Volk oder Nation.
Zwei Dimensionen der Persönlichkeitsentwicklung
1. Das spezifische Gefüge des Einzelnen wird als "Individualität" bezeichnet.
2. Die zweite Dimension ist der "Sozialcharakter" - die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe, Klasse, Volk oder Nation.
4 Ebenen des Sozialisationsprozesses nach Geulen / Hurrelmann
1. Subjektebene: betrifft die Entwicklung der Individuen, Herausbildung von Persönlichkeitsmerkmalen, Erfahrungsmustern und Einstellungen, emotionale Strukturen
2. Ebene der Interaktionen und Tätigkeiten: unmittelbare sozialisatorische Umwelt, Familie, Freunde und Verwandte
3. Institutionsebene: sozialisatorische Umwelten wie Kindergarten, Schule...
4. Gesamtgesellschaft: Einbettung in ökonomische, kulturelle, politische und soziale Strukturen
2. Ebene der Interaktionen und Tätigkeiten: unmittelbare sozialisatorische Umwelt, Familie, Freunde und Verwandte
3. Institutionsebene: sozialisatorische Umwelten wie Kindergarten, Schule...
4. Gesamtgesellschaft: Einbettung in ökonomische, kulturelle, politische und soziale Strukturen
Phasen des Sozialisationsprozesses und Sozialisationsinstanzen
Primäre, elementare Phase: frühe Sozialisation; i.d.R. die Familie, Grunderfahrungen sozialen Lebens
Sekundäre Phase: nachfolgende Sozialisation in der Schule, Familie, Altersgruppe, weitgehend im außerfamiliären Raum
Tertiäre Phase: betrifft Erwachsenenalter. Sozialisation ist ein lebenslanger Prozess. Mit dem Wechsel von sozialen Beziehungen ergeben sich immer wieder neue Sozialisationskonstellationen.
Quartiäre Phase: beruflicher Ruhestand
--> Lebensläufe sind vorstrukturiert und in hohem Maße institutionell vorgeprägt.
Sekundäre Phase: nachfolgende Sozialisation in der Schule, Familie, Altersgruppe, weitgehend im außerfamiliären Raum
Tertiäre Phase: betrifft Erwachsenenalter. Sozialisation ist ein lebenslanger Prozess. Mit dem Wechsel von sozialen Beziehungen ergeben sich immer wieder neue Sozialisationskonstellationen.
Quartiäre Phase: beruflicher Ruhestand
--> Lebensläufe sind vorstrukturiert und in hohem Maße institutionell vorgeprägt.
Ausgangspunkt und Gegenstandsbereich
Ausgangspunkt: Individuum bzw. der heranwachsende Mensch als "aktiver Umweltgestalter". In diesem lebenslangen Prozess wird der Mensch auch vergesellschaftet.
Gegenstandsbereich: Gesamtheit aller Umweltbedingungen, die die Subjektentwicklung beeinflussen, bzw. zur Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit beitragen.
Gegenstandsbereich: Gesamtheit aller Umweltbedingungen, die die Subjektentwicklung beeinflussen, bzw. zur Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit beitragen.
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Author: CoboCards-User
Main topic: Bildungswissenschaft
Topic: Modul 1B
Published: 15.08.2011
Tags: Sozialisation
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