Zentrale Probleme der Internationalen Beziehungen
Anarchie im internationalen System
- keine Staatsstrukturen
- keine Weltregierung
- Entwicklung ist abhängig von Kooperationswillen der Staaten
- unterschiedliche Kooperationsnetzwerke
Komplexität
- keine umfassende Theorie möglich
- zu viele EInflussfaktoren
- keine grundsätzlichen Mechanismen
- keine Staatsstrukturen
- keine Weltregierung
- Entwicklung ist abhängig von Kooperationswillen der Staaten
- unterschiedliche Kooperationsnetzwerke
Komplexität
- keine umfassende Theorie möglich
- zu viele EInflussfaktoren
- keine grundsätzlichen Mechanismen
Westfälisches System (ab 1648)
30-jähriger Krieg (1618-1648):
Glaubens-, Bürger- und Großmachtskrieg auf dem Boden des Heiligen römischen Reichs deutscher Nationen
Westfälischer Frieden 1648:
- Ziel: Verhinderung eines neuen Krieges
- Aushandlung einer umfassenden Friedensordnung
- Verhandlungen zwischen Staaten (OHNE Papst)
- Durchsetzung des Souveränitätsgedankens
- Gleichberechtigung aller Staaten
- Ende der Reichs Idee: schwindender Einfluss der Kirche
- Stabilisation durch Verzicht auf Entschädigungen
Resultat:
- Staaten als zentrale Akteure
- Kriege ohne religiösen Charakter
- Krieg als Ordnungsinstrument
- Verschonung der Zivilbevölkerung vor Kampfhandlungen
- Anarchie im internationalen System
Glaubens-, Bürger- und Großmachtskrieg auf dem Boden des Heiligen römischen Reichs deutscher Nationen
Westfälischer Frieden 1648:
- Ziel: Verhinderung eines neuen Krieges
- Aushandlung einer umfassenden Friedensordnung
- Verhandlungen zwischen Staaten (OHNE Papst)
- Durchsetzung des Souveränitätsgedankens
- Gleichberechtigung aller Staaten
- Ende der Reichs Idee: schwindender Einfluss der Kirche
- Stabilisation durch Verzicht auf Entschädigungen
Resultat:
- Staaten als zentrale Akteure
- Kriege ohne religiösen Charakter
- Krieg als Ordnungsinstrument
- Verschonung der Zivilbevölkerung vor Kampfhandlungen
- Anarchie im internationalen System
Akteure und Systeme im Wandel
Westfälisches System | Zwischenkriegszeit | Kalter Krieg | |
Akteure | Territorialstaaten (gleichberechtigt und souverän) | Nationalstaaten im Völkerbund und Ende des klassischen Völkerrechts | USA vs. UdSSR |
System | eurozentristisch; Hegemonialstreben; Gleichgewichte; Anarchie; Selbshilfeprinzip | eurozentristisch; Revisionismus; Entflechtung/Protektionismus; Entfremdung der Siegermächte | Globalisierung; Gleichgewichte > Wettrüsten; Dominanz und Kontrolle der Supermächte |
Das Ende des Kalten Krieges" oder "Wieso ist der Ostblock zusammengebrochen?"
1.Totrüstungshypothese:
Durchsetzung des Stärkeren.
Forcierung des Rüstungswettlauf durch die USA.
FOLGE: Aufhebung des Gleichgewichts zugunsten der USA.
Sowjetunion konnte aufgrund struktureller Probleme und mangelnder Technologien im Rüstungsbereich nicht mehr mithalten.
2. Öffnungshypothese:
westliche Politik erkennt die sowjetische Sicherheitsinteressen an. Reformen in der Sowjetunion setzten ungewollte Dynamik in Gang, dies führt zum Zusammenbruch bzw. zur Öffnung.
3. Strukturwandelhypothese:
wegen Globalisierung gewinnt ökonomische Macht an Bedeutung. Ungleichgewicht zugunsten der USA.
Ende wurde nicht vorhergesehen, deshalb alle Thesen ex-post-perspektivisch.
Durchsetzung des Stärkeren.
Forcierung des Rüstungswettlauf durch die USA.
FOLGE: Aufhebung des Gleichgewichts zugunsten der USA.
Sowjetunion konnte aufgrund struktureller Probleme und mangelnder Technologien im Rüstungsbereich nicht mehr mithalten.
2. Öffnungshypothese:
westliche Politik erkennt die sowjetische Sicherheitsinteressen an. Reformen in der Sowjetunion setzten ungewollte Dynamik in Gang, dies führt zum Zusammenbruch bzw. zur Öffnung.
3. Strukturwandelhypothese:
wegen Globalisierung gewinnt ökonomische Macht an Bedeutung. Ungleichgewicht zugunsten der USA.
Ende wurde nicht vorhergesehen, deshalb alle Thesen ex-post-perspektivisch.
Tags: Kalter Krieg, Krieg, Rüstung, Sowjetunion, USA, Zusammenbruch
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bellum iustum: Vorstellungen des gerechten Krieges
bellum iustum
1. "auctoritas principas"
Kompetenz zur Kriegsführung liegt beim Souverän.
2. "iusta causa"
Vorhandensein eines gerechten Grundes.
3. "ultimo ratio"
Krieg als letztes Mittel.
4. "intentio recta"
Verhältnismäßigkeit.
1. "auctoritas principas"
Kompetenz zur Kriegsführung liegt beim Souverän.
2. "iusta causa"
Vorhandensein eines gerechten Grundes.
3. "ultimo ratio"
Krieg als letztes Mittel.
4. "intentio recta"
Verhältnismäßigkeit.
Tags: bellum iustum, gerechter Krieg, Krieg, Völkerrecht
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ius ad bellum: Das Recht zum Krieg
aus Kriegsführung entstehende Rituale, die die Entstehung eines Krieges legitimieren (z.B. im Römischen Reich die Praxis der Kriegserklärung).
Regeln für legitime Kriegsführung: Krieg nicht als Selbstzweck, sondern "gerechter Grund" nötig.
Recht des Souveräns zur freien Kriegsführung weitgehend unbestritten.
Regeln für legitime Kriegsführung: Krieg nicht als Selbstzweck, sondern "gerechter Grund" nötig.
Recht des Souveräns zur freien Kriegsführung weitgehend unbestritten.
Theoretische Erfassung der IB
1. Idealismus + (Neo-)Liberalismus
Kant, Wilson, Bentham, Held
2. Realismus (Neorealismus)
Thukydides, Machiavelli, Morgenthau, Waltz
3.Strukturalismus/Marxismus
Marx, Lenin, Wallerstein, Cox
Ältere Ansätze:
Imperialismus (Lenin, Hobson)
Geopolitik (Mackinder)
Neuere Ansätze:
Konstruktivismus
Feminismus
Kant, Wilson, Bentham, Held
2. Realismus (Neorealismus)
Thukydides, Machiavelli, Morgenthau, Waltz
3.Strukturalismus/Marxismus
Marx, Lenin, Wallerstein, Cox
Ältere Ansätze:
Imperialismus (Lenin, Hobson)
Geopolitik (Mackinder)
Neuere Ansätze:
Konstruktivismus
Feminismus
Liberalismus
Denkschule, die das Verhalten politischer Akteure zueinander im internationalen Maßstab zu erklären versucht.
Ist der dominierenden Theorie des Realismus entgegengestellt.
Innere Gegebenheiten eines politischen Akteurs (z.B. Staat) sind für dessen internationales Verhalten ma´ßgeblich.
Ist der dominierenden Theorie des Realismus entgegengestellt.
Innere Gegebenheiten eines politischen Akteurs (z.B. Staat) sind für dessen internationales Verhalten ma´ßgeblich.
Tags: Liberalismus
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Realismus
Denkschule innerhalb der Internationalen Beziehungen.
Themenschwerpunkt: Auseinandersetzung mit dem Charakter und der Verteilung der Macht im internationalen System.
Gegenstück zum "optimistischen" Ansatz des Liberalismus.
Dominante Theorie seit Beginn der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Internationalen Beziehungen.
Grundlagen: Thukydides, Machiavelli, Hobbes und Rousseau.
GRUNDLEGENDE THEORIE
Staaten befinden sich im Schatten der Anarchie, so dass Sicherheit nicht gewährleistet ist.
zwei Grundannahmen:
1. Staaten als monolithischer Block > Innenpolitik spielt keine Rolle bei der Formulierung der Außenpolitik.
2. Widersprüche: Norm und Realität. > Angst > Machterwerb > Sicherheit.
Das Internationale System ist anarchisch und nicht in der Lage, dauerhafte übergeordnete Machtstrukturen auszubilden.
Themenschwerpunkt: Auseinandersetzung mit dem Charakter und der Verteilung der Macht im internationalen System.
Gegenstück zum "optimistischen" Ansatz des Liberalismus.
Dominante Theorie seit Beginn der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den Internationalen Beziehungen.
Grundlagen: Thukydides, Machiavelli, Hobbes und Rousseau.
GRUNDLEGENDE THEORIE
Staaten befinden sich im Schatten der Anarchie, so dass Sicherheit nicht gewährleistet ist.
zwei Grundannahmen:
1. Staaten als monolithischer Block > Innenpolitik spielt keine Rolle bei der Formulierung der Außenpolitik.
2. Widersprüche: Norm und Realität. > Angst > Machterwerb > Sicherheit.
Das Internationale System ist anarchisch und nicht in der Lage, dauerhafte übergeordnete Machtstrukturen auszubilden.
Tags: Realismus
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Klassischer Realismus
"drive for power and territory" und "will to dominate" sind fundamentale Aspekte der menschlichen Natur.
menschliche Motivation: Begierde, Angst, Selbstinteresse
Resultat: Kampf um Besitz; meist mit Gewalt.
Die Natur des Menschen ist die Erklärung für die Notwendigkeit einer Macht-/Sicherheitspolitik.
> imperialistische Expansion ist legitim, weil sie einen Gewinn an Sicherheit bedeutet.
menschliche Motivation: Begierde, Angst, Selbstinteresse
Resultat: Kampf um Besitz; meist mit Gewalt.
Die Natur des Menschen ist die Erklärung für die Notwendigkeit einer Macht-/Sicherheitspolitik.
> imperialistische Expansion ist legitim, weil sie einen Gewinn an Sicherheit bedeutet.
Tags: Klassischer Realismus, Realismus
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Struktureller Realismus/Neorealismus
Internationale Beziehungen sind KAMPF UM MACHT, aber nicht als Resultat der menschlichen Natur (Gegensatz zu Klassischem Realismus).
Zwei Organisationsprinzipien:
ANARCHIE und HIERARCHIE
"power maximizers" > offensive realism
"security maximizers" > defensive realism
Weg zum Frieden: Mehr Macht als jeder andere.
ABER: globale Hegemonie ist unerreichbar, also ist die Welt verdammt in einem Zustand des Wettkampfs um die Macht zu verweilen.
Zwei Organisationsprinzipien:
ANARCHIE und HIERARCHIE
"power maximizers" > offensive realism
"security maximizers" > defensive realism
Weg zum Frieden: Mehr Macht als jeder andere.
ABER: globale Hegemonie ist unerreichbar, also ist die Welt verdammt in einem Zustand des Wettkampfs um die Macht zu verweilen.
Tags: Neorealismus, Realismus, Struktureller Realismus
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Neoklassischer Realismus
Widerspruch zum klassischen Realismus: Staaten haben nicht alle die selben Interessen.
> Individuelle Interessen
> "unit variations"
> Individuelle Interessen
> "unit variations"
Tags: Neoklassischer Realismus, Realismus
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"Main features" der Neo-Neo-Debatte
NEOREALISMUS
NEOLIBERALISMUS
1. Beide stimmen zu, dass das internationale System anarchisch ist. Aber Neorealisten legen mehr Wert auf innere Politik und "survival as the goal of each state". Neoliberalisten bemängeln, dass Neorealisten die Bedeutung von internationalen Abhängigkeiten und Globalisierung unterschätzen.
2. Neorealisten sind der Auffassung, dass internationale Zusammenarbeit nur von Staaten ausgehen kann. Bei einer Zusammenarbeit ist es schwierig die eigene Staatsmacht aufrechtzuerhalten. Neoliberalisten sind der Meinung, dass Zusammenarbeit da einfach möglich ist, wo gemeinsame Interessen bestehen.
3. Neoliberallisten denken, dass Akteure mit gemeinsamen Interessen versuchen die Erträge/Gewinne zu maximieren. Von Neorealisten wird bemängelt, dass die Neoliberalisten die Wichtigkeit relativer Gewinne übersehen. Neorealisten gehen davon aus, dass das fundamentale Ziel eines Staates in bei einer kooperativen Verbindung ist, die anderen davon abzuhalten mehr zu bekommen. Neoliberalisten wollen den totalen Gewinn für alle steigern.
4. Hauptaugenmerk eines Neorealisten liegt in einem anarchischen System auf Macht, Sicherheit und Überleben. Neoliberalisten hingegen sind mehr mit ökonomischem Gemeinwohl und anderen nicht-militärischen Problemen beschäftigt.
5. Neorealisten stellen die Kernfähigkeit Macht über andere Staatsinteressen. Macht ist entscheidend für Sicherheit und Unabhängigkeit. Andere Staaten zwingen durch ihre Interessen einen neorealistischen Staat zu diesem Denken.
6. Neoliberalisten sehen Institutionen als signifikante Mächte in internationalen Beziehungen. Neorealisten sind der Auffassung, dass Neoliberalisten den Einfluss internationaler Institutionen auf den Staat überschätzen.
NEOLIBERALISMUS
1. Beide stimmen zu, dass das internationale System anarchisch ist. Aber Neorealisten legen mehr Wert auf innere Politik und "survival as the goal of each state". Neoliberalisten bemängeln, dass Neorealisten die Bedeutung von internationalen Abhängigkeiten und Globalisierung unterschätzen.
2. Neorealisten sind der Auffassung, dass internationale Zusammenarbeit nur von Staaten ausgehen kann. Bei einer Zusammenarbeit ist es schwierig die eigene Staatsmacht aufrechtzuerhalten. Neoliberalisten sind der Meinung, dass Zusammenarbeit da einfach möglich ist, wo gemeinsame Interessen bestehen.
3. Neoliberallisten denken, dass Akteure mit gemeinsamen Interessen versuchen die Erträge/Gewinne zu maximieren. Von Neorealisten wird bemängelt, dass die Neoliberalisten die Wichtigkeit relativer Gewinne übersehen. Neorealisten gehen davon aus, dass das fundamentale Ziel eines Staates in bei einer kooperativen Verbindung ist, die anderen davon abzuhalten mehr zu bekommen. Neoliberalisten wollen den totalen Gewinn für alle steigern.
4. Hauptaugenmerk eines Neorealisten liegt in einem anarchischen System auf Macht, Sicherheit und Überleben. Neoliberalisten hingegen sind mehr mit ökonomischem Gemeinwohl und anderen nicht-militärischen Problemen beschäftigt.
5. Neorealisten stellen die Kernfähigkeit Macht über andere Staatsinteressen. Macht ist entscheidend für Sicherheit und Unabhängigkeit. Andere Staaten zwingen durch ihre Interessen einen neorealistischen Staat zu diesem Denken.
6. Neoliberalisten sehen Institutionen als signifikante Mächte in internationalen Beziehungen. Neorealisten sind der Auffassung, dass Neoliberalisten den Einfluss internationaler Institutionen auf den Staat überschätzen.
Tags: Liberalismus, Neo-Neo-Debate, Realismus
Source: Lamy, Steven, Box 7.2 The main features of the neo-realist/neo-liberal debate, in: Baylis, John, Smith, Steve, Owens, Patricia (Hgg.), The Globalization of World Politics, 4. Aufl., Oxford 2008, S. 133.
Source: Lamy, Steven, Box 7.2 The main features of the neo-realist/neo-liberal debate, in: Baylis, John, Smith, Steve, Owens, Patricia (Hgg.), The Globalization of World Politics, 4. Aufl., Oxford 2008, S. 133.
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Author: macke2387
Main topic: Politikwissenschaften
Topic: Internationale Beziehungen
Published: 10.03.2010
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