Emile Durkheim - Kollektivbewusstsein
= Einheit der im Kollektiv geteilten Gefühle und Ansichten bzw. Einstellungen
- Kollektivbewusstsein ist in weniger komplexen Gesellschaften am stärksten ausgeprägt (hier prägend: Religion)
-Vorschriften konkret und strikt
- in funktional differenzierten Gesellschaften nimmt Bedeutung des Kollektivbewusstseins ab
-Vorschriften abstarkt und relativ allgemein
- Kollektivbewusstsein ist in weniger komplexen Gesellschaften am stärksten ausgeprägt (hier prägend: Religion)
-Vorschriften konkret und strikt
- in funktional differenzierten Gesellschaften nimmt Bedeutung des Kollektivbewusstseins ab
-Vorschriften abstarkt und relativ allgemein
Was sind "Signifikante Andere"?
Mutter, Eltern, Geschwister, ggf. Hausbedienstete - für ein Kind - oder andere konkrete Personen unserer unmittelbaren Umgebung sind Signifikante Andere. Sie treten als Vermittler von gesellschaftlichen Werten und Normen auf.
Die Personalisierung dieses Konzepts endet nicht notwendogerweise mit der primären Sozialisation. Auch für Erwachsene lassen sich Signifikante Andere benennen.
Der Gebrauch von Symbolen ermöglicht jedoch unpersönliche Übertragungsmöglichkeiten für Werte, Normen und Rollenerwartungen.
Die Personalisierung dieses Konzepts endet nicht notwendogerweise mit der primären Sozialisation. Auch für Erwachsene lassen sich Signifikante Andere benennen.
Der Gebrauch von Symbolen ermöglicht jedoch unpersönliche Übertragungsmöglichkeiten für Werte, Normen und Rollenerwartungen.
Sprache als Sozialisationsinstanz
- Sprache ist das wichtigste Zeichensystem der menschlichen Gesellschaft.
- Sprache besteht aus Symbolen.
- Durch Sprache werden Sinn, Bedeutung, Meinung vermittelt.
- Sprache wird konstruiert und konstruiert Wirklichkeit.
- "Die Grenzen meiner Sprache sind die grenzen meiner Welt." (Ludwig Wittgenstein)
- Innerhalb einer Kultur verbinden Menschen gemeinsame Bedeutungen mit Begriffen und Gesten.
- Unsere Erfahrungen werden durch Sprache objektiviert und als gesellschaftlicher Wissensvorrat von Generation zu Generation weitergegeben.
- Die semantische Bedeutung von Begriffen wird in Interaktionsprozessen des täglichen Lebens geschaffen.
- Die in einer Situation verwendeten Begriffe verbinden diese mit früheren Situationen, Erfahrungen und deren Kontexten.
- Sprache besteht aus Symbolen.
- Durch Sprache werden Sinn, Bedeutung, Meinung vermittelt.
- Sprache wird konstruiert und konstruiert Wirklichkeit.
- "Die Grenzen meiner Sprache sind die grenzen meiner Welt." (Ludwig Wittgenstein)
- Innerhalb einer Kultur verbinden Menschen gemeinsame Bedeutungen mit Begriffen und Gesten.
- Unsere Erfahrungen werden durch Sprache objektiviert und als gesellschaftlicher Wissensvorrat von Generation zu Generation weitergegeben.
- Die semantische Bedeutung von Begriffen wird in Interaktionsprozessen des täglichen Lebens geschaffen.
- Die in einer Situation verwendeten Begriffe verbinden diese mit früheren Situationen, Erfahrungen und deren Kontexten.
Was bedeutet "Internalisierung"?
= Verinnerlichung
- bezeichnet den Prozess, in dem eine Person sich Normen, Werte und Erwartungen einer Gruppe oder der Gesellschaft zu eigen macht
- es geht also um den Prozess der Eingliederung fremder Einstellungen, Überzeugungen, Motive und soziokultureller Muster in das Selbst
- Internalisierung bedeutet zugleich den Aufbau innerer Kontrollmechanismen des Verhaltens, die äußere Kontrollen weitgehend erübrigen.
- bezeichnet den Prozess, in dem eine Person sich Normen, Werte und Erwartungen einer Gruppe oder der Gesellschaft zu eigen macht
- es geht also um den Prozess der Eingliederung fremder Einstellungen, Überzeugungen, Motive und soziokultureller Muster in das Selbst
- Internalisierung bedeutet zugleich den Aufbau innerer Kontrollmechanismen des Verhaltens, die äußere Kontrollen weitgehend erübrigen.
Lernen durch Spielen
- Kleine Kinder lernen beim / durch Spielen.
- In der ersten Entwicklungsstufe "Play" spielt das Kind für sich allein.
- Geübt wird die Fähigkeit zur Verhaltensantizipation.
- Bspw. ahmt das Kind im Spiel ein Verhalten und die Reaktion der Mutter nach.
- Dabei ruft es in sich selbst dieselbe Reaktion hervor wie in der anderen Person (z.B. schimpft es, es ist enttäuscht; es freut sich; es lobt sich...)
- In der späteren Entwicklungsstufe "Game" spielt das Kind mit anderen.
- Den Spielen liegen abstrakte regeln zugrunde.
- Diese regeln müssen mit dem Verhalten der Mitspielenden in Bezug gebracht werden.
- Das Kind antizipiert Spielzüge anderer, schätzt Auswirkungen eigener Spielzüge auf die Mitspieler ein und richtet sein eigenes Verhalten entsprechend darauf aus.
- In der ersten Entwicklungsstufe "Play" spielt das Kind für sich allein.
- Geübt wird die Fähigkeit zur Verhaltensantizipation.
- Bspw. ahmt das Kind im Spiel ein Verhalten und die Reaktion der Mutter nach.
- Dabei ruft es in sich selbst dieselbe Reaktion hervor wie in der anderen Person (z.B. schimpft es, es ist enttäuscht; es freut sich; es lobt sich...)
- In der späteren Entwicklungsstufe "Game" spielt das Kind mit anderen.
- Den Spielen liegen abstrakte regeln zugrunde.
- Diese regeln müssen mit dem Verhalten der Mitspielenden in Bezug gebracht werden.
- Das Kind antizipiert Spielzüge anderer, schätzt Auswirkungen eigener Spielzüge auf die Mitspieler ein und richtet sein eigenes Verhalten entsprechend darauf aus.
Was ist der "Generalisierte Andere"?
- Im Spiel (erst "play", dann "game") lernt das Kind, sich selbst aus der Perspektive anderer zu sehen.
- Wenn es sich dabei um eine allen gemeinsame Sichtweise handelt - die also die Individualsichtweisen transzendiert -, dann spricht Mead vom generalisierten Anderen, d.h. das Kind kann hinter den Reaktionen seiner Umgebung die gesellschaftlichen Werte und Normen erkennen.
- Repräsentanten gesellschaftlicher Gruppen oder der organisierten Gemeischaft (Rollenträger) stehen für dieses verallgemeinerte Andere.
- Wenn es sich dabei um eine allen gemeinsame Sichtweise handelt - die also die Individualsichtweisen transzendiert -, dann spricht Mead vom generalisierten Anderen, d.h. das Kind kann hinter den Reaktionen seiner Umgebung die gesellschaftlichen Werte und Normen erkennen.
- Repräsentanten gesellschaftlicher Gruppen oder der organisierten Gemeischaft (Rollenträger) stehen für dieses verallgemeinerte Andere.
Mead: "self"/ Selbst/ identität Identitätsstützen
- Bei Mead ist "self" das Ganze aus "I" und "me" (vgl. Freunds "ich").
- Identität verweist auf "sich gleich bleiben, sich selbst treu bleiben" (Persönlichkeitsgerüst).
- der Verlust der Identität ("sich verlieren") führt zu psychischer Labilität, Orientierungslosigkeit und zu Angstzuständen.
- Stellen sie sich die Identität aber nicht als etwas Starres vor, da wir und entwickeln und wandeln.
- 2 Perspektiven: persönliche und soziale Identität; Identifikation und Identifizierung
Identitätsstützen:
- Körperlichkeit
- Sozialer Kontext
- Arbeit und Leistung
- Materielle Sicherheit
- Wertesystem
- Privatsphäre
- Persönlicher Besitz (Dinge mit Erinnerungswert)
- Identität verweist auf "sich gleich bleiben, sich selbst treu bleiben" (Persönlichkeitsgerüst).
- der Verlust der Identität ("sich verlieren") führt zu psychischer Labilität, Orientierungslosigkeit und zu Angstzuständen.
- Stellen sie sich die Identität aber nicht als etwas Starres vor, da wir und entwickeln und wandeln.
- 2 Perspektiven: persönliche und soziale Identität; Identifikation und Identifizierung
Identitätsstützen:
- Körperlichkeit
- Sozialer Kontext
- Arbeit und Leistung
- Materielle Sicherheit
- Wertesystem
- Privatsphäre
- Persönlicher Besitz (Dinge mit Erinnerungswert)
C.H. Cooles: Looking-glass self
- Spiegelbildselbst oder reflektiertes Selbst ist die Auffassung des Individuums von sich selbst, die durch das Bild zustande kommt, das die Interaktionspartner von ihm haben.
- Die Reaktionen der Interaktionspartner auf die Handlungen des Individuums sind also der Spiegel, in den sich das Individuum selbst erblickt. Dieses Spiegelbild formt sein Selbstverständnis.
- Im Spiegelselbst wird sich das Individuum zum Objekt und erlangt so die Fähigkeit, sich selbst als Rollenspieler zu begreifen.
- Cooley betont damit die Gegenseitigkeit der Vorstellungen, die die Menschen voneinander haben und schafft so die Verbindung vom einzelnen Individuum zur Gesellschaft.
- Gesellschaft entsteht durch gegenseitige Beeinflussung der Vorstellungen im Prozess der Kommunikation.
- Die Reaktionen der Interaktionspartner auf die Handlungen des Individuums sind also der Spiegel, in den sich das Individuum selbst erblickt. Dieses Spiegelbild formt sein Selbstverständnis.
- Im Spiegelselbst wird sich das Individuum zum Objekt und erlangt so die Fähigkeit, sich selbst als Rollenspieler zu begreifen.
- Cooley betont damit die Gegenseitigkeit der Vorstellungen, die die Menschen voneinander haben und schafft so die Verbindung vom einzelnen Individuum zur Gesellschaft.
- Gesellschaft entsteht durch gegenseitige Beeinflussung der Vorstellungen im Prozess der Kommunikation.
Sozialisationsinstanz Famile/ Primärgruppe Familie
- erste soziale Umwelt im Leben
- universelle Gesellungsform
- diese Primärgruppe ist zentral für die Entwicklung des Kindes und sein Hineinwachsen in die Gesellschaft
Primärgruppe Familie:
Kann sehr unterschiedlich sein
- bezogen auf Anzahl und Art der Personen
- Wer kümmert sich um das Kind?
Erlernt werden
- Sprache und Kommunikationsfähigkeit
- Sprech-, Denk- und Verhaltensgewohnheiten
- Sozialer Umgang: Regeln und Normen
- universelle Gesellungsform
- diese Primärgruppe ist zentral für die Entwicklung des Kindes und sein Hineinwachsen in die Gesellschaft
Primärgruppe Familie:
Kann sehr unterschiedlich sein
- bezogen auf Anzahl und Art der Personen
- Wer kümmert sich um das Kind?
Erlernt werden
- Sprache und Kommunikationsfähigkeit
- Sprech-, Denk- und Verhaltensgewohnheiten
- Sozialer Umgang: Regeln und Normen
Soziale Gruppen (nach Cooley)
- Primärgruppen sind nach Cooley zeitlich und inhaltlich primär an der Formung der Sozialnatur des Menschen beteiligt. Sie unterliegen nicht im gleichen Maßen dem sozialen Wandel wie komplexere soziale Gebilde.
- Cooleys Unterscheidung von Primär- und Sekundärgruppen ähnelt der Tönnies´schen Unterscheidung von Gemeinschaft und Gesellschaft.
- Die Primärgruppe existiert in Face-to-face-Interaktion, die von relativer Dauer und relativer Intimität sind (z.B. Familie, Wohngemeinschaft, ggf. auch Arbeitsgruppe oder Geiseln).
- Sekundärgruppen sind unspezifischere Gebilde wie eine Stadtbevölkerung, das Publikum im Fußballstadion, die Kunden eines Unternehmens oder das Volk.
- Cooleys Unterscheidung von Primär- und Sekundärgruppen ähnelt der Tönnies´schen Unterscheidung von Gemeinschaft und Gesellschaft.
- Die Primärgruppe existiert in Face-to-face-Interaktion, die von relativer Dauer und relativer Intimität sind (z.B. Familie, Wohngemeinschaft, ggf. auch Arbeitsgruppe oder Geiseln).
- Sekundärgruppen sind unspezifischere Gebilde wie eine Stadtbevölkerung, das Publikum im Fußballstadion, die Kunden eines Unternehmens oder das Volk.
Aspekte der Sozialisation in der Familie
Lernen durch Zusammen-Leben (gewollte und ungewollte Vorbildwirkung)
- Sozialisation durch bewusste Erziehung (Förderung; positive und negative Sanktionen)
- Schicht- und milieuspezifische Sozialisation (unterschiedliche Sozialisationsmuster; Differenzierung nach Kultur, Schicht und Milieu)
- Sozialisation durch bewusste Erziehung (Förderung; positive und negative Sanktionen)
- Schicht- und milieuspezifische Sozialisation (unterschiedliche Sozialisationsmuster; Differenzierung nach Kultur, Schicht und Milieu)
Was ist "Status"?
Der Status gibt einen Platz im sozialen Beziehungsgeflecht an, an den bestimmte Rollenansprüche gesellschaftlich geknüpft werden.
Status bezeichnet eine mehr oder minder hohe soziale Position in der Schichtungshierarchie irgendeines sozialen Systems.
Status kann sich aber auch auf die Wertschätzung beziehen, die ein Individuum hinsichtlich eines Kriteriums (z.B. Besitz, Beruf) im Verhältnis zu anderen in einem sozialen System genießt.
Status bezeichnet eine mehr oder minder hohe soziale Position in der Schichtungshierarchie irgendeines sozialen Systems.
Status kann sich aber auch auf die Wertschätzung beziehen, die ein Individuum hinsichtlich eines Kriteriums (z.B. Besitz, Beruf) im Verhältnis zu anderen in einem sozialen System genießt.
Abschluss der primären Sozialisation
Zweite = "soziale Geburt"
Das Kind ist fähig, außerhalb seiner Familie zu handeln, z.B.
- sich in eine Gruppe einzufügen
- sich zu artikulieren und seine Bedürfnisse zu befriedigen
Mit dem Schuleintritt (5-7 Jahre) - oder schon im Kindergarten - beginnt die sekundäre Sozialisation
Das Kind ist fähig, außerhalb seiner Familie zu handeln, z.B.
- sich in eine Gruppe einzufügen
- sich zu artikulieren und seine Bedürfnisse zu befriedigen
Mit dem Schuleintritt (5-7 Jahre) - oder schon im Kindergarten - beginnt die sekundäre Sozialisation
Was ist die "Sekundäre Sozialisation"?
- Ausgangspunkt ist ein primär sozialisiertes Kind.
- Die Abhängigkeit von den Eltern wird zunehmend durch eine Orientierung an der Peer-Group ersetzt.
- Daneben steht die Sozialisationsinstanz Schule im Mittelpunkt.
- Das Aktionsfeld wird ausgeweitet; Raum wird sich angeeignet
- Der Prozess mündet in die vollverantwortliche Mitgliedschaft in Gesellschaft.
- Die Abhängigkeit von den Eltern wird zunehmend durch eine Orientierung an der Peer-Group ersetzt.
- Daneben steht die Sozialisationsinstanz Schule im Mittelpunkt.
- Das Aktionsfeld wird ausgeweitet; Raum wird sich angeeignet
- Der Prozess mündet in die vollverantwortliche Mitgliedschaft in Gesellschaft.
Was sind Peer-Groups?
- kein deutschsprachiger Begriff vorhanden
- gemeint ist nicht nur der gleichaltrige Gefährte, sondern Gleichheit der Stellung im Verhältnis zueinander.
- Lose Gruppen: lernen über Streit und Konfliktaustragung, argumentieren
- Lernen unter Gleichen als Ko-Konstruktion
- Symmetrisch-reziproke Beziehungen gegenüber komplementären Beziehungen (Eltern, Lehrer)
- gemeint ist nicht nur der gleichaltrige Gefährte, sondern Gleichheit der Stellung im Verhältnis zueinander.
- Lose Gruppen: lernen über Streit und Konfliktaustragung, argumentieren
- Lernen unter Gleichen als Ko-Konstruktion
- Symmetrisch-reziproke Beziehungen gegenüber komplementären Beziehungen (Eltern, Lehrer)
Geschlechtsspezifische Sozialisation
Wann ist der Mann ein Mann? Wann ist die Frau eine Frau?
13-16jährige "Spielbubis" und "eingebildete Weiber"
bis zum 7.Lj. keine Trennung der Geschlechter, aber bei 9-12jährigen sind Welten von Mädchen und Jungen deutlich voneinander getrennt
Zugehörigkeit zu Cliquen zwischen 1962 und 1983 deutlich gestiegen (16% -> 57%)
Weiblicher Entwicklungsvorsprung führt indirekt zur Benachteiligung der Mädchen.
13-16jährige "Spielbubis" und "eingebildete Weiber"
bis zum 7.Lj. keine Trennung der Geschlechter, aber bei 9-12jährigen sind Welten von Mädchen und Jungen deutlich voneinander getrennt
Zugehörigkeit zu Cliquen zwischen 1962 und 1983 deutlich gestiegen (16% -> 57%)
Weiblicher Entwicklungsvorsprung führt indirekt zur Benachteiligung der Mädchen.
Goffman über Sex & Gender (1994)
" In allen Gesellschaften bildet die anfängliche Zuordnung zu einer Gesellschaftsklasse den ersten Schritt in einem fortwährenden Sortierungsvorgang, der die Angehörigen beider Klassen einer unterschiedlichen Sozialisation unterwirft.
Von Anfang an werden die der männlichen und der weiblichen Klasse zugeordneten Personen unterschiedlich behandelt, sie machen unterschiedliche Erfahrungen, dürfen andere Erwartungen stellen und müssen andere erfüllen.
Als Folge davon lagert sich eine geschlechtsklassenspezifische Weise der äußeren Erscheinung, des Handelns und Fühlens objektiv über das biologische Muster, die dieses aufbaut, missachtet oder durchkreuzt."
Von Anfang an werden die der männlichen und der weiblichen Klasse zugeordneten Personen unterschiedlich behandelt, sie machen unterschiedliche Erfahrungen, dürfen andere Erwartungen stellen und müssen andere erfüllen.
Als Folge davon lagert sich eine geschlechtsklassenspezifische Weise der äußeren Erscheinung, des Handelns und Fühlens objektiv über das biologische Muster, die dieses aufbaut, missachtet oder durchkreuzt."
Männliche Sozialisation
"Ob die Gesellschaft die meisten ihrer Männer sozialisieren kann - ob sie sie sowohl in die Gemeinschaft als auch in die Wirtschaft integrieren kan ... danach wird sich entscheiden, ob die Regierung viel Zeit und Energie in die Kontrolle der Männer stecken muss oder ob die Männer mit ihrer Arbeit und ihrer Einstellung zur Gesellschaft im weiteren Sinne beitragen werden." (Gilder, 1973)
Der alleinstehende Mann im allgemeinen
- "ist der Kriminalität, den Drogen und der Gewalt unterworfen. Er geht verantwortungslos mit Schulden und Alkohol um, ist anfällig für Unfälle und Geschlechtskrankheiten. Wenn er nicht heirate, fällt er einem Hobbesschen Leben anheim - und das ist einsam, arm, gemein, roh und ..." (Gilder 1974)
Der alleinstehende Mann im allgemeinen
- "ist der Kriminalität, den Drogen und der Gewalt unterworfen. Er geht verantwortungslos mit Schulden und Alkohol um, ist anfällig für Unfälle und Geschlechtskrankheiten. Wenn er nicht heirate, fällt er einem Hobbesschen Leben anheim - und das ist einsam, arm, gemein, roh und ..." (Gilder 1974)
Connells Theorie der hegemonialen Männlichkeit
"Hegemoniale Männlichkeit bezeichnet die Reproduktion solcher ökonomischer, rechtlicher und kultureller Makro- und Mikrostrukturen, die bis in den Arbeits- und Beziehungsalltag hinein ohne die Anwendung unmittelbarer Gewalt die Vorherrschaft eines Geschlechts in einer grundsätzlich geschlechterungleichen Kultur gewährleisten.
In die Reproduktion hegemonialer Männlichkeit wird von nahezu allen männlichen und vielen weiblichen Mitgliedern der Gesellschaft investiert: durch Erziehung und Beziehung, durch Vorteilserwirtschaftung, Statusabsicherung und Abgrenzung gegenüber anderen." (Kersten 1997)
In die Reproduktion hegemonialer Männlichkeit wird von nahezu allen männlichen und vielen weiblichen Mitgliedern der Gesellschaft investiert: durch Erziehung und Beziehung, durch Vorteilserwirtschaftung, Statusabsicherung und Abgrenzung gegenüber anderen." (Kersten 1997)
Geschlechtskonstruktion
Die kulturelle Erzeugung der Geschlechtsdifferenz von männlich/weiblich sowohl in Form eines sozialen Geschlechts (Gender) wie eines biologische Geschlechts (Sex).
Die Annahme natürlicher Zweigeschlechtlichkeit wird abgelehnt.
Stattdessen Mechanismen der Erzeugung von Geschlechtszugehörigkeit, Geschlechtsdifferenzen und anderen geschlechtsrelevanten Kategorien durch Diskurse und Interaktionen beachten (doing gender).
Die Annahme natürlicher Zweigeschlechtlichkeit wird abgelehnt.
Stattdessen Mechanismen der Erzeugung von Geschlechtszugehörigkeit, Geschlechtsdifferenzen und anderen geschlechtsrelevanten Kategorien durch Diskurse und Interaktionen beachten (doing gender).
Männer- vs. Frauenrolle
"Die Frauenrolle bestand aus einer ganz bestimmten Beschäftigung: dem Hausfrauen- und Mutter-Dasein, das von Frauen aller Schichten (mit Ausnahme der am stärksten benachteiligten bzw. verwöhnten) erwartet wurde.
Männern stehen natürlich viele Beschäftigungen offen, was ... zu der Vermutung geführt hatte, der grundlegende Unterschied zwischen den Geschlechtern stehe im Kontrast der Eintönigkeit von Frauen zur bemerkenswerten Buntheit von Männern." (Ehrenreich, 1983)
Männern stehen natürlich viele Beschäftigungen offen, was ... zu der Vermutung geführt hatte, der grundlegende Unterschied zwischen den Geschlechtern stehe im Kontrast der Eintönigkeit von Frauen zur bemerkenswerten Buntheit von Männern." (Ehrenreich, 1983)
Durkheim: Mechanische vs. organische Solidarität
- Gesellschaften sind nur integriert, wenn Struktur und Wertesystem einer Gesellschaft im Einklang stehen
- Durkheim unterscheidet 2 Formen der Solidarität:
- Mechanische Solidarität (kennzeichnend für segmentierte Gesellschaften)
- Organische Solidarität (kennzeichnend für arbeitsteilige Gesellschaften)
- Durkheim unterscheidet 2 Formen der Solidarität:
- Mechanische Solidarität (kennzeichnend für segmentierte Gesellschaften)
- Organische Solidarität (kennzeichnend für arbeitsteilige Gesellschaften)
Was sind bei Durkheim "Soziale Tatbestände"?
- äußerlich: sie sind dem Menschen nicht angeboren, sondern anerzogen (Sozialisation?)
- zwanghaft: sie üben auf das Individuum einen moralischen Druck aus
- unabhängig: sie liegen nicht allein in den Handlungen einzelner Individuen oder in deren Praxis, sondern sie haben ein vom Individuellen unabhängiges Eigenleben
- allgemein (und nicht universal): sie wohnen nicht der Natur des Menschen bzw. der Menschheit inne
- zwanghaft: sie üben auf das Individuum einen moralischen Druck aus
- unabhängig: sie liegen nicht allein in den Handlungen einzelner Individuen oder in deren Praxis, sondern sie haben ein vom Individuellen unabhängiges Eigenleben
- allgemein (und nicht universal): sie wohnen nicht der Natur des Menschen bzw. der Menschheit inne
Sozialisation: Individuum vs. sozialer Solidarität; Anomiebegriff
Fragestellung:
Möglichkeit sozialer Ordnung (Kollektiv) angesichts wachsender Autonomie (Individualität) des Einzelnen
-> Welchen Einfluss hat die arbeitsteilige, funktionale Differenzierung der Gesellschaft auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt?
Antwort:
Einbindung des Einzelnen in soziale Bezüge, die bestimmte Moralvorstellungen implizieren
Moralvorstellungen werden durch Sozialisation internalisiert (= verinnerlicht
Arbeitsteilung und Funktionsdifferenzierung gehen mit Differenzierung der Moral (Kollektivbewusstsein) einher
-> Individualisierung, Heterogenität der Lebensentwürfe, individuelle Freiheiten vs. gesellschaftliche Integration
Kann die Entwicklung neuer Regeln, neuer Formen der Solidarität nicht Schritt halten mit den rapiden strukturellen Entwicklungen (Arbeitsteilung), droht ein Zustand der Anomie (Regellosigkeit)
Möglichkeit sozialer Ordnung (Kollektiv) angesichts wachsender Autonomie (Individualität) des Einzelnen
-> Welchen Einfluss hat die arbeitsteilige, funktionale Differenzierung der Gesellschaft auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt?
Antwort:
Einbindung des Einzelnen in soziale Bezüge, die bestimmte Moralvorstellungen implizieren
Moralvorstellungen werden durch Sozialisation internalisiert (= verinnerlicht
Arbeitsteilung und Funktionsdifferenzierung gehen mit Differenzierung der Moral (Kollektivbewusstsein) einher
-> Individualisierung, Heterogenität der Lebensentwürfe, individuelle Freiheiten vs. gesellschaftliche Integration
Kann die Entwicklung neuer Regeln, neuer Formen der Solidarität nicht Schritt halten mit den rapiden strukturellen Entwicklungen (Arbeitsteilung), droht ein Zustand der Anomie (Regellosigkeit)
Sozialisation schafft Solidarität
- durch Sozialisation werden Kollektivwerte (Normen, Sitten, Anstandsregeln) vermittelt (einschließlich Sanktionsandrohungen)
- Sozialisation geschieht durch Erziehung
- Gemeinschaftswerte werden vom Individuum verinnerlicht (internalisiert)
- Internalisierung der Werte führt zur Ausbildung eines Solidaritätsbewusstsein (gesellschaftliche Integration des Individuums)
- durch seinen Zwangscharakter sichert das Soziale die notwendige Stabilisierung der Gesellschaft, ermöglicht soziale Kooperationen und schafft die Basis des Zusammenlebens
- Sozialisation geschieht durch Erziehung
- Gemeinschaftswerte werden vom Individuum verinnerlicht (internalisiert)
- Internalisierung der Werte führt zur Ausbildung eines Solidaritätsbewusstsein (gesellschaftliche Integration des Individuums)
- durch seinen Zwangscharakter sichert das Soziale die notwendige Stabilisierung der Gesellschaft, ermöglicht soziale Kooperationen und schafft die Basis des Zusammenlebens
Definiton "Sozialisation" nach Klima (1975)
Sozialisation ist ein Prozess, durch den ein Individuum in eine soziale Gruppe eingegliedert wird,
- indem es die in dieser Gruppe geltenden sozialen Normen, insbesondere die an das Individuum als Inhaber bestimmter Positionen gerichteten Rollenerwartungen,
- die zur Erfüllung dieser Normen und Erwartungen erforderlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten
- sowie die zur Kultur der Gruppe gehörenden Werte, Überzeugungen usw.
- erlernt und in sich aufnimmt.
- indem es die in dieser Gruppe geltenden sozialen Normen, insbesondere die an das Individuum als Inhaber bestimmter Positionen gerichteten Rollenerwartungen,
- die zur Erfüllung dieser Normen und Erwartungen erforderlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten
- sowie die zur Kultur der Gruppe gehörenden Werte, Überzeugungen usw.
- erlernt und in sich aufnimmt.
Definition "Sozialisation" nach Geulen/Hurrelmann (1980)
"der Prozess der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt.
Vorrangig thematisch ist dabei..., wie sich der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt bildet."
Vorrangig thematisch ist dabei..., wie sich der Mensch zu einem gesellschaftlich handlungsfähigen Subjekt bildet."
Definition "Persönlichkeit" nach Hurrelmann (1986)
- "die individuelle,
- in Interaktion und Kmmunikation mit Dingen wie mit Menschen erworbene
- Organisation von Merkmalen, Eigenschaften, Einstellungen, Handlungskompetenzen und Selbstkonzepten eines Menschen
- auf der Basis der natürlichen Anlagen
- und als Ergebnis der Bewältigung von Entwicklungs- und Lebensaufgaben
- zu jedem Zeitpunkt der Lebensgeschichte."
- in Interaktion und Kmmunikation mit Dingen wie mit Menschen erworbene
- Organisation von Merkmalen, Eigenschaften, Einstellungen, Handlungskompetenzen und Selbstkonzepten eines Menschen
- auf der Basis der natürlichen Anlagen
- und als Ergebnis der Bewältigung von Entwicklungs- und Lebensaufgaben
- zu jedem Zeitpunkt der Lebensgeschichte."
Was ist Enkulturation?
- die Gesamtheit der bewussten und unbewussten Prozesse, durch die ein Individuum die grundlegenden Elemente der Kultur, in der es lebt, erkennt, aufnimmt und verinnerlicht (internalisiert). Wenn dern Einzelne diese Elemente (wie Tradition, Werte und Normen) erfolgreich in seine Persönlichkeit integrieren kann, wird er zum aktiven Mitglied seiner Kultur, auf die er dann auch gestalterisch einwirkt.
- Der Begriff Enkulturation wird verschieden interpretiert. Einmal weitgefasst als Prozess der Verinnerlichung von kulturellen Normen, Werten und Haltungen. Hierbei ist Sozialisation ein Aspekt des Enkulturationsprozesses, in dem Normen und Rollenverhalten gelernt werden.
- Enkulturation enggefasst bezeichnet die Phase der Sozialisation, in der das Kleinkind in kulturelles Rollenverhalten eingeführt wird.
- Der Begriff Enkulturation wird verschieden interpretiert. Einmal weitgefasst als Prozess der Verinnerlichung von kulturellen Normen, Werten und Haltungen. Hierbei ist Sozialisation ein Aspekt des Enkulturationsprozesses, in dem Normen und Rollenverhalten gelernt werden.
- Enkulturation enggefasst bezeichnet die Phase der Sozialisation, in der das Kleinkind in kulturelles Rollenverhalten eingeführt wird.
Sozialisationsprozess - 2 Perspektiven
Makroperspektive:
- Wir betrachten den Sozialisationsprozess aus der Perpektive des ganzen:
Welche Menschen braucht die Gesellschaft?
Mirkoperspektive:
Wir betrachten den Sozialisationsprozess aus der Perspektive des Einzelnen:
Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten braucht ein Mensch?
- Wir betrachten den Sozialisationsprozess aus der Perpektive des ganzen:
Welche Menschen braucht die Gesellschaft?
Mirkoperspektive:
Wir betrachten den Sozialisationsprozess aus der Perspektive des Einzelnen:
Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten braucht ein Mensch?
Was ist Erziehung?
"Erziehung ist ein (...) dem Begriff der Sozialisation untergeordneter Begriff, der die Handlungen und Maßnahmen bezeichnet, durch die Menschen versuchen, auf die Persönlichkeitsentwicklung anderer Menschen Einfluss zu nehmen, um sie nach bestimmten Wertmaßstäben zu fördern."
Quelle: Hurrelmann (1988)
Quelle: Hurrelmann (1988)
Unterschied Sozialisation - Erziehung
Sozialisation:
- auch nicht explizite Formen der Übertragung
- "unbewusstes" Lernen
- Imitation (Nachahmung)
- ungeplante Erziehungseffekte
- nicht-kognitive Aspekte von Lernen
Erziehung:
- gezielte Einwirkung
- Spezifische Instanz (Eltern, Schule usw.)
- Soll Verhalten und Vorstellungen verändern
- Vermittlung von kognitiven Inhalten (Wissen)
- Einseitiger Akt von Erziehenden an "Zögling"
- auch nicht explizite Formen der Übertragung
- "unbewusstes" Lernen
- Imitation (Nachahmung)
- ungeplante Erziehungseffekte
- nicht-kognitive Aspekte von Lernen
Erziehung:
- gezielte Einwirkung
- Spezifische Instanz (Eltern, Schule usw.)
- Soll Verhalten und Vorstellungen verändern
- Vermittlung von kognitiven Inhalten (Wissen)
- Einseitiger Akt von Erziehenden an "Zögling"
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Author: buchsbaum86
Main topic: Soziologie
Topic: Soziale Arbeit
School / Univ.: Fachhochschule
City: Kiel
Published: 03.06.2010
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